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Mercedes 190 E 2.3-16 mit M102 E 23/2: Classic Cars Der Mercedes 190 E 2.3-16

AUTO ZEITUNG

Der erste moderne 16-Ventiler bei Mercedes, aufgepowert von Cosworth, schneller als ein Porsche 944, erfolgreich bei der Rekordjagd in der Hitze von Nardo: Der Mercedes 190 E 2.3-16 schlug 1983 ein wie eine Bombe!

Im August 1983 schrieb Mercedes auf dem Hochgeschwindigkeits-Oval von Nardo in Italien Geschichte: Drei Mercedes 190 E 2.3-16 der Vorserie mit nur wenigen Modifikationen spulten dort in acht Tagen jeweils 50.000 Kilometer am Stück ab – nur unterbrochen von Tank- und Wartungsstopps, bei denen die Techniker jedesmal am heißen Motor Verletzungen riskierten. Aber egal: Es ging um Rekorde. Man wollte beweisen, zu welchen Dauerhöchstleistungen die mit Cosworth entwickelte Vierventil-Technologie fähig war. Und das gelang. Mercedes stellte Rekorde auf über 25.000 Kilometer, 25.000 Meilen und 50.000 Kilometer. Das Team "Weiß" unter Leitung von Erich Waxenberger fuhr als erstes durchs Ziel. Die Durchschnittgeschwindigkeit, die der 185 PS starke Baby-Benz in Italien inklusive aller Stopps erreichte: 247,939 km/h – ein Weltrekord, der Bestand hat bis heute. Mehr zum Thema Oldtimer

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Mercedes 190 E 2.3-16 mit M102 E 23/2

Nur vier Tage, nachdem in Nardo die Sektkorken geknallt hatten, stellten die Mercedes-Granden Werner Breitschwerdt, Erich Waxenberger und Kurt Obländer das neue Modell am Hockenheimring der deutschen Fachpresse vor. Und die war schon beeindruckt, doch begegnete die AUTO ZEITUNG dem Muskelprotz damals auch mit ein wenig Skepsis. Als „gewöhnungsbedürftig“ titulierte man den Anblick des Spoilerwerks. Die Schaltwege des Fünfgang-Getriebes fielen zu lang aus für den sportlichen Charakter des Fahrzeuges. Lob gab es hingegen für den kernigen Motorsound, der nie aufdringlich klingt, die Niveauregulierung, die bei hohem Tempo die Straßenlage verbessert und dem Gegenwind Angriffsfläche nimmt, die präzise Servolenkung und auch für die neutrale Auslegung des Fahrwerks – die Raumlenkerhinterachse des 190ers zeigte hier so richtig, was sie konnte!

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M102 E 23/2 ist ein Kult-Motor

Im ersten Vergleichstest mit Verbrauchsangaben in der AUTO ZEITUNG gegen Porsche 944 und Audi quattro im Mai 1984 erwies sich der Mercedes mit 10,8 Litern Testverbrauch als der sparsamste, mit einem Null-Hundert-Wert von 7,8 Sekunden spurtstärker als der Porsche (und nur 0,2 Sekunden langsamer als der Audi) und mit 229 km/h als der Schnellste der drei. Im Vergleich mit dem 10.000 Mark teureren Alpina B6 auf BMW E30-Basis war der 190er 2.3-16 zwar etwas langsamer im Sprint, dafür aber auch sparsamer und ebenfalls 230 km/h schnell. Kein Zweifel: Der intern M102 E 23/2 genannte Vierzylinder-Graugussmotor mit seinem 16-Ventil-Leichtmetallkopf war ein großer Wurf und technisch ein Leckerbissen. Er basierte auf dem bereits bekannten 230 E, erhielt aber neben dem Cosworth-Zylinderkopf noch geschmiedete Kolben, eine speziell gehärtete Kurbelwelle sowie verstärkte Lager, Nockenwellen und Tassenstößel. Beim 2.3-16 blieb es jedoch bei der einfachen Steuerkette, die als zu schwach dimensioniert gilt. Erst der 2.5-16 Evo bekam eine Duplexkette. Zwischen 1983 und 1988 wurde der M102 E 23/2 im 190 E mit Leistungen von 185 PS und 235 Nm ohne Katalysator, 177 PS und 230 Nm mit Nachrüst-Kat und 170 PS/220 Nm mit Dreiwege-Kat eingesetzt. 19.487 Fahrzeuge des Typs W201 mit diesem Motor wurden gebaut.

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