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Geht auch ganz einfach:

Audi RS 6/RS 7 performance (2023): Testfahrt

Der performance macht die RS 6- und RS 7-Basismodelle überflüssig

Sven Kötter Testredakteur
Inhalt
  1. Erste Testfahrt mit dem Audi RS 7 Sportback performance (2023)
  2. So schlägt sich der Audi RS 6 performance
  3. Technische Daten von Audi RS 7 & RS 6 performance (2023)
  4. Fazit

Mehr Leistung fürs Topmodell: Mit den Modellen Audi RS 6 performance und Audi RS 7 Sportback performance erweitert Audi die jeweilige RS-Palette nach oben. Erste Testfahrt nach der Kraftkur!

 

Erste Testfahrt mit dem Audi RS 7 Sportback performance (2023)

Leistungsmangel hat dem RS 7 bis dato vermutlich niemand unterstellt – mangelnde Emotionen hingegen schon. Die Sportabteilung in Neckarsulm kontert die Kritik mit dem 630 PS (463 kW) starken Audi RS 7 Sportback performance (2023), der für eine erste Testfahrt auf streng reglementierten Straßen rund ums kalifornische Napa Valley bereitsteht. Größere Turbolader und ein erhöhter Ladedruck bescheren dem V8 nicht nur 30 PS, sondern auch 50 Newtonmeter mehr Drehmoment. Stellt sich allerdings die Frage: Wie will man den Unterschied zum zivileren RS 7 bei maximal 100 erlaubten km/h herausfahren? Glücklicherweise haben die Expert:innen aus Neckarsulm auch an anderen Stellen nachgeschärft. So wurde das Mittendifferenzial überarbeitet, neue (optionale) 22-Zoll-Felgen entwickelt, die die ungefederte Masse pro Rad um fünf Kilogramm reduzieren, und mit dem Continental Sport Contact 7 ein neuer Reifen aus dem Hut gezaubert, der mit Audi-eigener Mischung mehr Kurven- und Brems-Performance verspricht.

Der Testwagen setzt mit dem RS-Dynamikpaket plus (8500 €), das Keramikbremsen umfasst, gar noch einen drauf. Mit weiteren 1250 Euro schlägt das RS-Sportfahrwerk plus zu Buche, das die serienmäßige Luftfederung ersetzt und noch mehr Fahrdynamik bei zugleich gutem Restkomfort verspricht. Trotz dreistufig einstellbarer Dämpfer bleibt der neue Audi RS 7 Sportback performance (2023) aber durchweg von der straffen Sorte – was zu großen Teilen auch auf das Konto der 22-Zoll-Bereifung im Format 285/30 geht. Sind die Straßen arg schlecht geflickt, dringen sogar unschöne Vibrationen durch die Karosserie bis ins Armaturenbrett. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

Der Audi RS 7 Sportback performance (2023) im Fahrbericht (Video):

 

Das Mehr an Leistung wirkt allenfalls subjektiv – objektiv bestätigen lässt es sich auf den öffentlichen Straßen unter den Argusaugen der anwesenden Sheriffs bei Weitem nicht. Richtig munter wird der Achtzylinder des neuen Audi RS 7 Sportback performance (2023) ab etwa 3500 Touren, wenn Drehmoment und Turbo-Bums die Fünfmeter-Fuhre gemeinsam in die Mangel nehmen. Das ist dann schon großes Kino. Die neue Bereifung sorgt im Verbund mit dem quattro-Allradantrieb für mächtig Traktion und ein narrensicheres Fahrverhalten – jedenfalls hier und jetzt, wo bei der ersten Testfahrt der Grenzbereich weit entfernt ist. Trotz weniger Dämmmaterial – hier wurden immerhin acht Kilogramm eingespart – wird der neue Audi RS 7 Sportback performance (2023) nicht zum ohrenbetäubenden Krachmacher. Nicht zuletzt dank der Doppelverglasung bleibt der Sportback ein Gran Turismo mit gutem Geräuschkomfort – dezent untermalt von bollernden Endrohren in der Ferne.

Audi RS 7 Sportback performance (2023)
Foto: Audi

Dass Audi für die performance-Version, die neben der Leistungssteigerung auch das RS-Dynamikpaket ab Werk an Bord hat, nur 7000 Euro Aufpreis berechnet, ist bemerkenswert. Doch trotz serienmäßiger Allradlenkung, Anhebung der Höchstgeschwindigkeit auf 280 km/h und Sportdifferenzial an der Hinterachse, lassen sich in der Preisliste noch jede Menge Kreuzchen setzen, die das Leben an Bord angenehmer, den RS 7 dynamischer oder das ganze Erlebnis individueller machen.

Die Konkurrenten beider Fahrzeuge:

 

So schlägt sich der Audi RS 6 performance

Der technisch eng mit dem RS 7 verwandte Kombi RS 6 Avant bekommt ebenfalls die performance-Spritze. Doch der für die erste Testfahrt bereitgestellte, neue Audi RS 6 performance (2023) ist in diesem Falle anders konfiguriert. Der Verzicht auf das RS-Dynamikpaket plus sowie das adaptive Stahlfahrwerk lassen den Power-Kombi ungleich komfortabler über den Asphalt gleiten. Das serienmäßige Luftfahrwerk beherrscht dabei einen guten Kompromiss aus straffer Verbindlichkeit und gutem Schluckvermögen, was die Komfort-Nachteile der auch hier montierten 22-Zöller besser auffängt.

Audi RS 6 performance (2023)
Foto: Audi

Weil auch der neue Audi RS 6 performance (2023) kein kompromissloser Sportwagen sein will, passt diese Kombination besser zum Naturell des Power-Kombis, der Fahrspaß und Reisetauglichkeit für bis zu fünf Personen verspricht. Denn auch der performance-Avant weiß mit seinen universellen Talenten zu begeistern. Wohl mit keinem anderen Fahrzeug kann man 548 bis 1658 Liter Ladegut derart schnell und sicher von A nach B bringen – dem Standard-RS 6 knüpft er bis 100 km/h immerhin 0,2 Sekunden ab und erst bei 280 km/h endet der Vortrieb – optional lässt Audi den RS 6 auch 305 km/h schnell rennen. An der Tankstelle ist der RS 6 trotz Mild-Hybridisierung kein Kostverächter – gut, dass sein Tank üppige 73 Liter vom edlen Tropfen Super Plus fasst. 

 

Technische Daten von Audi RS 7 & RS 6 performance (2023)

AUTO ZEITUNG 15/2023Audi RS 7 Sportback performanceAudi RS 6 performance
Technische Daten
Motor4,0-l-V8-Biturbo
Getriebe/Antrieb8-Stufen-Automatik; Allradantrieb 
Leistung463 kW/630 PS bei 6000 /min 
Max. Drehmoment850 Nm bei 2300-4500 /min 
Karosserie
Außenmaße (L/B/H)5009/1950 (2118)/1424 mm4995/1951 (2120)/1460 mm
Leergewicht/Zuladung2065/670 kg2090/650 kg
Kofferraumvolumen523-1382 l548-1658 l
Fahrleistungen (Werksangaben)
Beschleunigung (0-100 km/h)3,4 s
Höchstgeschwindigkeit280 km/h (opt. 305 km/h)
Verbrauch auf 100 km12,0 l SP12,2 l SP
Kaufinformationen
Basispreis (Testwagen)135.000 €

 
Sven Kötter Sven Kötter
Unser Fazit

Die Frage nach der Sinnhaftigkeit des performance-Modells stellt sich nicht, denn vielmehr steht nun das Basismodell in Frage. In dieser Preisklasse sind 7000 Euro Aufpreis fair kalkuliert, was für die meisten Interessent:innen den Griff zum neuen Topmodell bedeuten dürfte. Will man noch mehr Performance müssen aber weitere Euro investiert werden, zumal der RS 7 – Stand jetzt – wohl niemals zum reinrassigen Sportwagen wird. Auch beim RS 6 ist die performance-Version die bessere. Allerdings dürften nur Menschen mit maximalem Dynamikanspruch mit dem RS-Sportfahrwerk plus glücklich werden, alle anderen greifen zur Luftfederung.

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