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Geht auch ganz einfach:

Audi Q2/Audi Q3: Vergleichstest Audi Q2 vs Q3 im direkten Vergleich

Michael Godde Leitung Test & Sonderaufgaben
Inhalt
  1. Karosserie
  2. Fahrkomfort
  3. Motor/Getriebe
  4. Fahrdynamik
  5. Umwelt/Kosten
  6. Unser Fazit

Der neue Q2 sorgt nicht nur in seiner Klasse für mächtig Wirbel. Auch im Audi-SUV-Portfolio macht er mit cleveren Argumenten dem größeren Q3 die Interessenten abspenstig. Unser Vergleichstest zeigt, welcher Audi das Bruder-Duell gewinnt.

SUV haben weiter Hochkonjunktur. Auch bei Audi. Q3, Q5 und Q7 sind Bestseller im Programm der Ingolstädter. Jetzt soll der kleine Q2 den lukrativen Markt von unten erobern und neue Kunden an die Marke binden. Dass er das Zeug dazu hat, konnte er bereits in seinem ersten Vergleichstest (AUTO ZEITUNG 21) beweisen. Fiat 500X, Subaru XV und selbst den Skoda Yeti hat er da deutlich in die Schranken gewiesen. Aber er wird auch bei den bisherigen Kunden des größeren Audi Q3 wildern. Denn mit dem 150 PS starken 1.4 TFSI ist der Q2 rund 5000 Euro günstiger als der gleich motorisierte Q3.

Der Audi Q2 im Video:

 

 

 

Karosserie

Allerdings setzt der Q3 seine immerhin 20 Zentimeter mehr Außenlänge nicht wirklich gewinnbringend ein. Alle Insassen finden im kleineren Ingolstädter dank effizienter Raumökonomie ein nahezu identisches Raumangebot vor. Etwas schmalere Türtafeln und ein nicht ganz so wuchtiger Mitteltunnel kaschieren die etwas geringere Innenraumbreite des Q2. Zudem sind vor allem Fahrer und Beifahrer durch die tiefere Sitzposition besser ins Fahrzeug integriert als im Q3 mit seinen sehr hoch angeordneten Sitzen. Erst im Kofferraum zeigt der große Bruder, dass seine längere Karosserie zumindest Vorteile beim Ladevolumen hat. Dass der kleine Audi das neuere Fahrzeug ist, wird bei der Bedienung deutlich. Im Q2 liegt die kompakte MMI-Bedieneinheit griffgünstig zwischen Fahrer und Beifahrersitz, während der Fahrer im seit 2011 gebauten Q3 weit nach vorne greifen muss, um die hoch positionierten Regler und Tasten zu bedienen. Vor allem während der Fahrt ist das ein deutlicher Nachteil. Auch bei der Sicherheitsausstattung zeigt der Q2, dass er mit Abstandsregelung, Headup-Display und Unfall-Früherkennungssystem up to date ist. Der Audi Q3 kann diese Features nicht bieten. Dafür kontert er aber mit serienmäßigem Xenonlicht und optionalen Airbags im Fond. Das Alter sieht man dem Q3 allerdings nicht an. Die Verarbeitung ist top. Das gilt aber auch für das kleine SUV aus Ingolstadt. Bei der Materialauswahl hingegen hat Audi beim Q2 jedoch teilweise auf die feinen Oberflächen des Q3 verzichtet. Die A- und B-Säulen sind mit Hartplastik ummantelt, das lackierte Blech der Fensterrahmen glänzt ohne Abdeckung in den Innenraum, und an den Türtafeln und dem unteren Armaturenträger setzt Audi beim Q2 großflächig Hartplastik ein. Der große Ingolstädter trägt feine Abdeckungen an den Fensterrahmen, edlen Stoff an den A- und B-Säulen und eine Extraschicht Softtouch auf nahezu allen Oberflächen – klassische Audi-Qualität.

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Fahrkomfort

Den ein oder anderen Cent haben die Bayern auch bei den Dämmmaterialien eingespart. Zwar ist der Q2 in seiner Klasse bezüglich Abroll-, Wind- und Fahrwerksgeräuschen mit seinen Rivalen auf Augenhöhe, aber im Vergleich mit dem sehr leise dahinrollenden Q3 fällt er zurück. Auch beim Sitzkomfort hat der größere Audi die Nase vorn. Die Sportsitze des Q3 kosten zwar über 300 Euro mehr als die des Q2, bieten dafür aber tollen Halt und eine ausziehbare Beinauflage. Aber der Kleine zeigt dafür einen ausgewogenen Federungskomfort. Dank adaptiver Dämpfer (800 Euro) gleicht er lange Wellen souverän aus. Gerade auf ausgedehnten Autobahnetappen vermittelt er deutlich mehr Ruhe als der stets nervös auf Unebenheiten reagierende Q3 ohne adaptive Dämpfer. Lediglich Querfugen über die ganze Fahrbahnbreite bringen die Verbundlenkerachse des Q2 hier und da aus dem Tritt. Da zeigt sein großer Bruder trotz üppiger 19-Zoll-Räder und straffer Grundabstimmung mit seiner Vierlenker-Hinterachse ein feineres Ansprechverhalten.

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Motor/Getriebe

Der 1,4-Liter-Turbo mit Zylinderabschaltung (COD) bringt ausreichend Temperament mit, um beide Audi-SUV _ ott zu bewegen. Bereits der Q3 unterstreicht mit einem Sprint von null auf Tempo 100 in unter neun Sekunden und einem Topspeed von über 200 km/h die Leistungsbereitschaft des Vierzylinders. Eigentlich gibt es am spritzig ansprechenden Triebwerk und dem gut darauf abgestimmten Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe nichts auszusetzen. Aber im Q2 macht der kleine Turbo einfach eine bessere Figur. Gründe dafür sind natürlich das geringere Gewicht sowie die effizienzsteigernde Siebengang-S tronic. Im kleinen Q müssen die 150 PS über 150 Kilogramm weniger in Schwung bringen. Schon auf 100 km/h hat er sich einen kleinen Vorsprung herausgefahren – trotz schlechterem Grip beim Anfahren. Bis 160 km/h vergrößert sich der Vorsprung auf fast 3,5 Sekunden. Spontane Überholmanöver, gelassenes Gleiten: Der Q2 ist in allen Bereich eine Spur souveräner unterwegs. Natürlich auch beim Verbrauch: Mit weniger Gewicht und einem Gang mehr begnügt sich der Q2 mit mageren 7,9 Litern auf 1oo Kilometern. Der Q3 gönnt sich mit 8,7 Litern einen guten Schluck mehr aus der Zapfpistole.

 

Fahrdynamik

Die Leichtigkeit, mit welcher der Q2 im Motor-/Getriebe-Kapitel überzeugt, zeigt er auch bei der Fahrdynamik. Der jüngste Kreation aus Ingolstadt liegt gut in den Händen. Audi hat ihm eine gelungene Kennlinie in die Lenkung programmiert. Sie gibt dem Fahrer ein gutes Maß an Rückmeldung und blendet die Antriebseinflüsse der Vorderachse gekonnt aus, ohne zu synthetisch zu werden. Der Kleine lenkt spontan und zielgenau ein, wetzt zügig durch den Kurvenradius und drückt im Grenzbereich sanft über die Vorderachse nach außen. Der schmale Grenzbereich der 18-Zöller mit Michelin Primacy 3-Reifen ruft allerdings früh das ESP auf den Plan. Die Reifen verhindern auch, dass der Kleine trotz deutlich spritzigeren Antrieb seinem großen Bruder mehr als nur eine Sekunde auf dem Handlingparcours abnehmen kann. Der Q3 profitiert von seinen 19-Zöllern mit den 255er Pirelli P Zero-Pneus. Damit liegt er wie das sprichwörtliche Brett. Bei ihm hat das ESP nichts zu tun. Nur ganz sanft und über die Lenkung klar und deutlich angekündigt, rückt der Q3 weg von der Ideallinie. Im Slalom, wo die Motorleistung keine Rolle spielt und der Grip der mächtigen Räder zum Tragen kommt, hängt der große schwere Q3 deshalb den kleineren Q2 ab. Beim Bremsen zeigt Audis Einstiegs-SUV dann allerdings Verzögerungswerte auf Sportwagenniveau. Während beide Ingolstädter mit kalten Bremsen auf gleichem Niveau liegen, braucht der Q2 aus Tempo 100 1,6 Meter weniger an Weg bis zum Stillstand.

 

Umwelt/Kosten

Die entscheidende Frage in diesem Vergleichstest ist die nach dem Preis. Die Ingolstädter haben beim Q2 mit spitzem Bleistift kalkuliert und dennoch einen echten Audi auf die Räder gestellt. Der Q3 kostet mit gleichem Motor 5000 Euro mehr. Allerdings sind dann Leichtmetallfelgen und Bi-Xenonlicht schon mit an Bord. Der günstigere Anschaffungspreis und der geringere Wertverlust des Q2 wirken sich positiv auf die Gesamtkostenbilanz aus. Die Punkte, die sich das kleinere Audi-SUV hier erwirtschaftet, sichern ihm nicht nur den klaren Kapitelsieg.

Technische DatenAudi Q2 1.4 TFSI S tronicAudi Q3 1.4 TFSI S tronic
Motor4-Zylinder, Direkteinspr.4-Zylinder, Direkteinspr.
NockenwellenantriebZahnriemenZahnriemen
Hubraum1395 ccm1395 ccm
Leistung150 PS150 PS
Max. Drehmoment250 Nm250 Nm
Getriebe7-Gang, Doppelkupplung6-Gang, Doppelkupplung
AntriebVorderradVorderrad
L/B/H in mm4191/1794/15084388/1831/1509
Leergewicht1280 kg1405 kg
Effektive Zuladung477 kg489 kg
0-100 km/h8,4 s8,9 s
Höchstgeschwindigkeit212 km/h204 km/h
Testverbrauch7,9 l S/100 km8,7 l S/100 km
Grundpreis24.900 Euro29.950 Euro
Platzierung12

 

 

Unser Fazit

Der neue Audi Q2 findet mit dem Audi Q3 seinen härtesten Rivalen im eigenen Haus. Dennoch kann er ihn bezwingen. Kaum weniger geräumig und mit feinfühligen Federelementen bleibt er seinem großen Bruder schon in den ersten Kapiteln dicht auf den Fersen. Die nicht zuletzt aufgrund des geringeren Gewichts besseren Fahrleistungen und der günstigere Verbrauch legen den Grundstein für den Sieg, den er mit seinem günstigen Einstiegspreis besiegelt. Der Q3 ist aber nur knapp geschlagen. Mehr Raum, im Detail hochwertigere Materialien und der exzellente Geräuschkomfort sprechen für ihn.

 

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