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AGR-Ventil: Aufgabe/Defekt/Kosten Abgasrückführung einfach erklärt

Adele Moser Leitende SEO-Redakteurin
AGR-Ventil
Hier sieht man das AGR-Ventil bei der Abgasrückführung von einem Audi Q5 Sportback. Foto: Audi
Inhalt
  1. Aufgabe des AGR-Ventils
  2. Was schadet dem AGR-Ventil?
  3. Defekt erkennen
  4. AGR-Ventil deaktivieren
  5. Reparatur: Kosten und Dauer

Durch die Abgasrückführung gelangen bei der Verbrennung von Kraftstoff in Benzin- und Dieselmotoren weniger Stickoxide in die Umwelt. Welche Rolle dabei das AGR-Ventil spielt und ob man einen Defekt lediglich am Aufleuchten der Motorkontrolllampe bemerkt, verrät die AUTO ZEITUNG.

Eine wichtige Methode zur Reduzierung von Schadstoffen bei Otto- und Dieselmotoren ist die Abgasrückführung, kurz AGR. Das AGR-Ventil dosiert bereits freigesetzte Abgase nach der Verbrennung, mischt sie gezielt mit frischer Ansaugluft und führt das Luftgemisch erneut dem Motor zu. Kurzum soll das AGR-Ventil auf diese Weise dafür sorgen, dass weniger schädliche Stoffe wie Stickoxide entstehen. Gibt es einen Defekt im Abgasrückführungssystem, kann man dies häufig auf das AGR-Ventil zurückführen. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

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Aufgabe des AGR-Ventils

Die Aufgabe des Abgasrückführventils besteht darin, eine genau abgemessene Menge der Abgase wieder an das Ansaugsystem des Motors zurückzuführen. Dadurch wird nicht nur die Motoreffizienz gesteigert, sondern auch der Kraftstoffverbrauch sowie die NOx-Emissionen reduziert.

Hintergrund ist, dass der in der Ansaugluft enthaltene Stickstoff bei extrem hohen Temperaturen reaktionsfreudig wird und schädliche Stickoxide erzeugt, die dann durch das Abgassystem in die Atmosphäre gelangen. Durch die vom AGR-Ventil bemessene Abgasmenge wird die chemische Zusammensetzung der in den Motor einströmenden Luft geändert. Das Gemisch verbrennt langsamer und verursacht eine geringere Verbrennungstemperatur. Je höher die Temperatur, desto mehr schädliche Stickoxide entstehen. Durch das AGR-Ventil können also die Stickoxid-Mengen reduziert werden und es entsteht effizienteres Abgas.

AGR-Ventile gibt es in verschiedenen Ausführungen und Bauformen: mechanisch (pneumatisch) oder elektrisch angetrieben, für Otto- oder Dieselanwendungen oder mit Anschlüssen zur Kühlung. Weil es extremen Bedingungen ausgesetzt ist, besteht es aus einem Korrosion- und temperaturbeständigen Werkstoff.

 

Was schadet dem AGR-Ventil?

Die raue Umgebung, in der ein AGR-Ventil arbeitet, sorgt für Verschleiß. Das ist jedoch nicht das größte Problem. Die meisten Defekte entstehen, weil Ölablagerungen oder Ablagerungen von Rußpartikeln aus den Abgasen die Rohrleitungen und Kanäle verstopfen. Das Fahrzeug verhält sich dann aber dennoch recht normal und kann in den meisten Fällen weitergefahren werden. Seltener, aber auch möglich sind Defekte aufgrund einer fehlerhaften Stromversorgung oder einem defekten Stecker.

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Defekt erkennen

Wenn das AGR-Ventil nicht korrekt arbeitet, kann sich das durch mehrere Anzeichen bemerkbar machen. Am auffälligsten ist, wenn die Motorkontrollleuchte aufleuchtet. Ein Indiz ist auch, wenn es Probleme mit der Motorleistung gib. Dazu gehört Leistungsabfall, eine schlechte Beschleunigung, ein rauer Leerlauf, unruhiger oder ruckelnder Motorlauf oder Druckverlust am Turbolader. Ist ein erhöhter Kraftstoffverbrauch bemerkbar, Motorklopfen oder es gibt eine starke Rußbildung aus dem Auspuff beim Beschleunigen, sollte man auch hier hellhörig werden. Empfehlenswert ist in solchen Fällen, mit einem OBD2-Adapter eine Diagnose durchzuführen. Das Steuergerät kann somit feststellen, ob ein Fehler vorliegt.

 

AGR-Ventil deaktivieren

Je nach Fahrzeug kann man das AGR-Ventil manuell oder über die Software des Motorsteuergerätes deaktivieren. Doch Vorsicht: Das AGR-Ventil zu deaktivieren ist prinzipiell nicht verboten. Doch weil man dadurch in die Motorsteuerung eingreift, erlischt die Betriebserlaubnis. Und mit einem Auto ohne Betriebserlaubnis zu fahren, stellt eine Ordnungswidrigkeit dar. So riskiert man beim Fahren ohne Betriebserlaubnis – unabhängig ob man diese verloren hat oder sie erloschen ist – ein Bußgeld von 50 Euro. Wird dadurch die Verkehrssicherheit wesentlich beeinträchtigt, sind es 90 Euro sowie ein Punkt (Stand Februar 2024). Weitreichendere Folgen zieht es aber nach sich, wenn man einen Unfall baut. Denn wer ohne Betriebserlaubnis fährt, hat keinen Versicherungsschutz. Doch warum wird das AGR-Ventil deaktiviert? Durch die Deaktivierung macht sich unter anderem ein verbesserter Durchzug des Motors bemerkbar und die Injektoren werden nicht mehr so stark verschmutzt. Außerdem kann es den Kraftstoffverbrauch senken und weil nur noch Frischluft zugeführt wird, verdreckt das Ansaugsystem auch nicht mehr.

 

Reparatur: Kosten und Dauer

Die Kosten für die Reparatur eines AGR-Ventils hängen von der Ursache ab. Nicht so teuer ist, wenn das Problem aufgrund einer fehlerhaften Kabelverbindung besteht. Ist das Ventil defekt, kann das in einer Werkstatt bis zu 1000 Euro kosten. Die Kosten setzen sich dann aus der Arbeitszeit sowie den Ersatzteilen zusammen. Regulär sind bis zu drei Stunden einzuplanen, bei einigen Fahrzeugen kann es aber auch mehr als sieben Stunden dauern. Das Ventil muss auch nicht immer ersetzt, sondern kann in einigen Fällen auch gereinigt werden. Die Kosten dafür sind deutlich niedriger und beginnen ab 50 Euro (Stand: Januar 2024).

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