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Alle Infos zum Renault Clio

Renault Clio: Vier Generationen des Kleinwagens Die Vorgänger des neuen Renault Clio

Jürgen Voigt Geschäftsführender Redakteur Test & Technik
Inhalt
  1. Erste Generation des Renault Clio bis 1998
  2. Zweite Clio-Generation mit rundlicheren Formen
  3. Sportliche Modelle der zweiten Clio-Baureihe 
  4. Dritter Renault Clio erstmals auch als Kombi
  5. Vierte Generation des Renault Clio seit 2013 auf dem Markt

Bereits 1990 startete Renault mit dem ersten Clio. Im Frühjahr 2019 präsentieren die Franzosen die nun fünfte Generation ihres bislang so erfolgreichen Kleinwagens. Zeit für einen Rückblick auf die bemerkenswert Clio-Historie!

Das war ein schweres Erbe, das der erste Renault Clio 1990 antrat. Als Nachfolger des R5, der zuvor über zwei Generationen hinweg die Massen mobilisierte – und begeisterte – hatte der kleine Renault von vorn herein einen Ruf zu verlieren. Denn der R5 bewies seinerzeit, dass auch kleine Autos durchaus vollwertig sein und sogar gehobenen Komfortansprüchen gerecht werden können. Doch der R5 konnte auch ganz anders: In den heißen Markenpokal-Schlachten nahm so manche Profirennfahrer-Karriere ihren Anfang – in einem R5. Mehr zum Thema: Renault Clio Nr. 4

Neuheiten Renault Clio (2019)
Renault Clio (2019) Clio jetzt auch mit Autogas

Geschichte des Renault Clio im Video:

 
 

Erste Generation des Renault Clio bis 1998

Doch auch der Renault Clio, dessen Name aus der griechischen Mythologie stammt und so viel bedeutet wie "der Rühmende" und zugleich die Muse der Geschichtsschreibung bezeichnet, sagte dem automobilfahrenden Volk auf Anhieb zu und verkaufte sich ab 1991 auch in Deutschland prächtig. Das lag sicherlich auch an seinem modernen Outfit, denn der als Drei- und Fünftürer angebotene Renault Clio ist ein typischer Vertreter des klaren, schnörkellösen Designs der beginnenden 1990er Jahre. Dagegen sah der R5, der bis 1994 parallel angeboten wurde, schlagartig ziemlich alt aus. Die sachliche Linie setzt Clio Nummer Eins auch im Innenraum konsequent fort. Neben einem für eine Außenlänge von gut 3,70 Meter großzügigem Raumangebot zeichnet sich der Kleinwagen durch Ausstattungsdetails aus, die man bislang eher aus höher angesiedelten Fahrzeugklassen kannte. Dazu zählen unter anderem die beiden elektrisch einstellbaren, beizbaren Außenspiegel ebenso wie die höheneinstellbaren Gurte sowie die Option auf Klimaanlage, Servolenkung, ABS und eine Automatik mit elektronischer Getriebesteuerung. In der Ausstattung Baccara kleidet sich das Interieur sogar in Leder und Walnussholz. Dagegen war die Fernbedienung für die Zentralverriegelung schon fast ein alter Hut, denn die gab es bereits im Renault 5. Die Strategie, in einem Kleinwagen Hochwertiges aus darüber liegenden Klassen anzubieten bewährt sich übrigens bis heute. Gerüchten zufolge sollen der Innenraum und Infotainment-Ausrüstung im Renault Clio der fünften Generation deutlich edler und aufwändiger ausfallen als bisher.

Renault Clio I: Erstes Facelift in 1994

Doch zurück zum Renault Clio aus den Neunzigern. Der startete mit eher bescheidenen aber zu seiner Zeit üblichen Motorleistungen. Los ging’s mit einem 1,2-Liter-Vierzylinder, der stolze 55 PS hatte, die bessere Alternative war der 1,4-Liter mit 75 PS im Clio 1.4 RTi. Als Alternative gab es den – damals noch turbolosen – 1.9er Diesel im Clio 1.9 D mit klassenüblichen 64 PS. Doch schon kurz darauf wurde das Clio-Programm wesentlich unterhaltsamer, als Renault mit dem Clio 16 V in die GTI-Liga strebte. Der 1,8-Liter Vierzylinder brachte es auf 135 PS und beschleunigte den Franzosen auf maximal 209 km/h. Damit wurde der auch fahrwerkseitig auf die Power abgestimmte Renault Clio zu einem der meist unterschätzten Kleinwagen. Doch das war noch nicht das Ende der Fahnenstange. Einen – im Grunde bis heute anhaltenden – Kultstatus erlangte der Clio Williams, den Renault anlässlich des mit dem Williams-Team eingefahrenen Formel 1-Titel 1993 in Genf präsentierte. Der 150 PS starke Zweiliter trieb den Zwerg auf 215 km/h und brachte so manchen GTI-Fahrer zum Verzweifeln. Doch nicht nur die Power machte das sportliche Topmodel so begehrt, auch das Outfit mit goldenen Felgen und goldenen Schriftzügen des vorzugsweise dunkelblauen Renault Clio Williams ist bis heute legendär. Für gut erhaltenen Exemplare dieser Sonderserie werden mittlerweile Liebhaberpreise gezahlt. Nur sind die meisten "überlebenden" Clio Williams heute meist in einem ziemlich bedauernswerten Zustand. Nach einem Facelift 1994 endete 1998 die Ära des zu seiner Zeit in Europa meistverkauften Kleinwagens. Doch der Nachfolger stand bereits in den Startlöchern.

Classic Cars Renault Clio 16V/VW Polo G40: Classic Cars
Renault Clio 16V/VW Polo G40 Kleinwagen-Rüpel im Duell

 

Zweite Clio-Generation mit rundlicheren Formen

Renault Clio Nummer Zwei – ebenfalls als Drei- und Fünftürer zu haben – übernimmt zumindest äußerlich nichts von seinem eher sachlich gestalteten Vorgänger. Stattdessen setzt der Neue auf eher rundliche Formen, sodass die um sieben Zentimeter gewachsene Außenlänge kaum auffällt. Doch ist man erstmal mit der Neuauflage des Kleinwagens unterwegs, fällt nicht nur das gewachsene Raumangebot positiv auf, auch der Fahrkomfort hat nochmals deutlich gewonnen. In den Komfort-Tests der AUTO ZEITUNG schneidet der kleine Franzose durchweg gut ab und lässt einige seiner Mitbewerber lässig hinter sich. Nicht nur die Federung arbeitet geschmeidig auch der gute Geräuschkomfort zeichnet den Clio aus. Neben den 1,2-, 1,4- und 1,6-Liter-Vierzylinder-Benzinern gibt es den Renault Clio in der zweiten Generation erstmals auch als Turbodiesel-Direkteinspritzer (1.9 dTi). Der etwas rau laufende Ölbrenner wird aber schon bald durch den 1.5 dCi abgelöst, dessen moderne elektronisch gesteuerte Common Rail Einspritzung dem Diesel zu einer wesentlich besseren Laufkultur verhilft. Der Diesel startet mit überschaubaren 65 PS, später sind sogar bis zu 101 Diesel-Pferde am Start. Als Begleiter im Alltag macht sich der Renault Clio Nr. 2 sehr beliebt, meist mit den sparsamen zivilen Motorisierungen von knapp 60 bis gut 100 PS. 

Die Stars der Baureihe sind auch hier einmal mehr die leistungsstarken sportlichen Modelle. Der Clio 16V Sport tritt ab 2000 in die Fußstapfen des Clio Williams, erreicht aber nicht den Kultstatus des Vorbilds. Dabei kann der 169 PS starke und ab 2004 sogar 180 PS kräftige Clio im Grunde alles besser als der Wlliams. Der Zweiliter mit vier Ventilen pro Zylinder ist ein drehfreudiger Spaßmacher, liefert aber dennoch genügend Drehmoment von unten heraus. Bequeme Sitze mit erhöhtem Seitenhalt und einige weitere sportliche Ausstattungsmerkmale unterstreichen den dynamischen Charakter, den der Renault Clio Sport auf Asphalt mit seinem agilen Fahrverhalten umsetzt. Dennoch bleibt der kleine, bis zu 222 km/h schnelle Wirbelwind weitgehend gut beherrschbar und taugt auch für die schnöden automobilen Alltagsaufgaben.

Renault Clio V6 II im Video:

 

Sportliche Modelle der zweiten Clio-Baureihe 

Dies kann man hingegen von der wohl sportlichsten und extremsten Ausprägung des Renault Clio II nicht behaupten: Der im Jahr 2000 zum Preis von 75.000 Mark in den Verkauf startende Clio Renault Sport V6 24V ist im Grunde ein von Tom Walkinshaw Racing konstruiertes und gebautes Rennauto, das mit dem Standard-Clio praktisch gar nichts zu tun hat und nur notdürftig für den zivilen Betrieb im Straßenverkehr gezähmt wurde. Dort, wo beim normalen Clio eigentlich die Fondpassagiere sitzen, macht sich ein 3,0-Liter-V6 in Mittelmotoranordnung breit, der Antrieb erfolgt natürlich über die Hinterräder. Der Sound ist fantastisch, die Beschleunigung an sich auch, nur scheinen die versprochenen 226 Pferdestärken nicht ganz vollständig zum Dienst angetreten zu sein. Die Werksangabe von 6,4 Sekunden verfehlt der Clio V6 im Test der AUTO ZEITUNG mit 6,7 Sekunden und erreicht auch nicht ganz die Vmax von 235 km/h. Zudem ist die Verarbeitungsqualität der weitgehend von Hand gefertigten Kleinserie arg verbesserungswürdig. Abgesehen davon wird so ein Renault Clio V6 aus der ersten Serie bei Lastwechseln im ambitionierten Kurvenbetrieb schnell zur heckschleudernden Mittelmotor-Zicke. All diese Macken hat auch Renault schnell erkannt und schiebt bereits 2002 einen rundweg gründlich überarbeiteten Clio V6 nach, der nun im eigenen Werk Dieppe gefertigt wird. Der Neue leistet 255 PS, fährt sich längst nicht mehr so hektisch, erreicht bis zu 245 km/h und hinterlässt einen wesentlich besseren Qualitätseindruck. Während 2005 der zivile Renault Clio II Platz für seinen Nachfolger macht, geht der bis dato gebaute Clio V6 als wohl einer extremsten Serien-Kleinwagen in die Geschichte ein. Und das wird auch so bleiben, denn auch in der nun anstehenden fünften Clio-Generation 2019 wird es mit Sicherheit keinen Mittelmotor-Racer geben.

Modern Classics Renault Clio V6 (2001)
Renault Clio V6 (2001) Monster-Clio auf Dope

 

Dritter Renault Clio erstmals auch als Kombi

Dem allgemeinen Wachstum im Kleinwagensegment passt sich ab 2005 auch der Renault Clio an. Clio, der Dritte, wächst im Vergleich zum Vorgänger um satte 21 Zentimeter und erreicht damit die nun klassenübliche Länge von knapp vier Metern. Spätestens mit der dritten Generation wird der Clio nunmehr zum vollwertigen Alltagswagen – mehr Auto braucht im Grunde kein Mensch. Selbst vier Personen bietet der gewachsene Franzose nun genügend Platz. Eng wird es erst, wenn dann noch das Urlaubsgepäck oder Pampers-Vorrat und der Kinderwagen mitreisen sollen. Doch auch dafür gibt es ab Ende 2007 eine Lösung: Erstmals tritt der Renault Clio als Kombi unter der Zusatzbezeichnung Grandtour an. Dessen variabel nutzbarer Laderaum fasst zwischen 439 und 1277 Liter, was in der Praxis den Transportspielraum erheblich erweitert.

Renault Clio III überzeugt im Crashtest

Bei beiden Karosserievarianten verfügbar sind unter anderem die Keycard Handsfree – also das schlüssellose Öffnen und Starten des Autos –, Navisystem sowie Tempopilot mit Geschwindigkeitsbegrenzung. Abgesehen davon zählt die passive Sicherheit zu den unbestreitbaren Stärken des Renault Clio dritter Generation, der als erster Kleinwagen im Juni 2005 die Maximalwertung von fünf Sternen im Euro NCAP-Crashtest erreicht. Zudem wurde abermals das Motorenportfolio an Benziner- und Diesel-Vierzylindern erweitert, sodass jeder das Passende findet. Ab 2006 kommen dann auch die jungen Wilden wieder zum Zuge, denn der weitgehend von der Motorsportabteilung Renault Sport entwickelte Clio Renault Sport 2.0 16V sorgt mit seinem spontan und drehfreudig agierenden, 197 PS starken 2,0-Liter-Vierzylinder ebenso für gute Laune wie das professionell abgestimmte Sportfahrwerk. Mit bis zu 223 km/h gehört der Renault Clio zu den engagiertesten Rennsemmeln überhaupt. Mit dem Clio-Facelift steigt die Leistung 2009 auf 201 PS, zudem gibt es eine besonders leicht bauende Cup-Version mit nochmals strafferer Fahrwerksabstimmung. 

Modern Classics Renault Clio Sport 2.0 16V (2004)
Renault Clio Sport 2.0 16V (2004) Das Beste zum Schluss

Renault Clio Gordini RS im Video:

 
 

Vierte Generation des Renault Clio seit 2013 auf dem Markt

Der bis zur Ablösung 2019 noch aktuelle Renault Clio ist eng mit dem Namen Laurens van den Acker verbunden. Denn mit dem Kleinwagen präsentiert der neue Renault-Designchef das erste Serienauto. Damit ist der Clio IV der erste Renault im bis heute aktuellen Markendesign. Seinem Stil schließen sich später auch die größeren Modelle wie Mégane, Scénic oder Captur an. Der neue Clio, den es zunächst als Fünftürer und ab 2013 auch wieder als Kombi Grandtour gibt, steht selbstbewusst da, mit stämmigen Schultern, markanter Front und signifikantem Lichtdesign. Auch Innen ist alles neu. Eine Kombination aus Analog- und Digital-Anzeigen sowie das neue Bedien- und Infotainment-System R-LINK mit zentralem Touchscreen inklusive online-Anbindung stehen für erwachsene Funktionalität im Kleinwagen. Der auf eine Länge von 4,06 Meter gewachsene Renault Clio vierter Generation zeichnet sich durch eine gute Raumausnutzung aus, ganz in der Tradition seine Vorgänger. Innen wie außen bietet der Franzose zahlreiche Möglichkeiten der individuellen Farb- und Design-Akzente wie zum Beispiel Schwellerverkleidungen in Kontrastfarbe. 

Fahrbericht Renault Clio Facelift (2016)
Neuer Renault Clio Facelift (2016): Erste Testfahrt So fährt der neue Renault Clio

Besonders beliebt macht sich der Kleine als TCe 90, also mit einem effizienten, nur 0,9 Liter großen Dreizylinder, der dank Turboaufladung auf 90 PS und ein kräftiges Drehmoment von 135 Nm kommt. Damit ist der Renault Clio flott unterwegs, genehmigt sich dafür aber nur wenig Sprit. Auch der stärkere 1,2-Liter-Vierzylinder-Benziner mit 120 PS Benziner setzt auf Turbo-Unterstützung und ist optional mit dem automatischen Doppelkupplungsgetriebe EDC kombinierbar. Alternativ sind auch die optimierten 1,5-Liter-Turbodiesel mit 75, 90 oder 110 PS am Start. Mehr zum Thema: Renaults Rennmaschine

Renault Clio R.S. Trophy im Video:

Clio IV als R.S. von Renault Sport

Natürlich kommen auch die Sportfreunde auf ihre Kosten. Clio Nummer Vier kommt ab 2013 wieder in einer heißen Version von Renault Sport unter dem Kürzel R.S., angetrieben von einem 1,6-Liter-Turbomotor, der 200 PS leistet. Das reicht für eine Beschleunigung von Null auf 100 km/h in 6,7 Sekunden und eine Spitze von 230 km/h. Mit dem Facelift klettert die Leistung des Clio R.S. in der Topversion Trophy schließlich auf 220 PS, was für maximal 235 km/h reicht. Neben einem präzise abgestimmten Sportfahrwerk haben alle Clio Renault Sport der vierten Generation ein 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe. Auch die kommende Baureihe des Renault Clio wird später wieder mit einer R.S.-Version gekrönt. Doch zunächst startet der Franzose ganz zivil, in einem gründlich überarbeiteten Außen- und in einem radikal neuen Innenraumdesign, geprägt durch ein neues Infotainment- und Bediensystem mit großem Touchscreen sowie durch edle und hochwertige Materialien. Mehr zum Thema: Klein, clever, Clio

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