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Radlager: Defekte erkennen/Reparatur/Kosten Das kostet es, das Radlager zu wechseln

Victoria Zippmann Leitende Redakteurin
Radlager
Foto: Imago
Inhalt
  1. Wozu dient das Radlager am Auto?
  2. Welche Arten von Radlagern gibt es?
  3. Wie funktioniert ein Radlager beim Auto?
  4. Wie merkt man einen Defekt am Radlager?
  5. Wann das Radlager wechseln?
  6. Was kostet Radlager tauschen?
  7. Radlager selbst tauschen?

Die Radlager am Auto halten ab Werk in der Regel über 200.000 km. Doch starke Beanspruchung oder eine sportliche Fahrweise können auch frühzeitig zu einem Defekt am Radlager führen. So erkennt man, wann das Lager gewechselt werden muss und das sind die Kosten.

 

Wozu dient das Radlager am Auto?

Damit sich die Räder am Auto mit möglichst wenig Reibung drehen können, sitzen sie auf einem Lager. Dieses befindet sich auf der Nabe, auf die die Felge befestigt wird. Antriebswelle und Achse werden dadurch geführt und abgestützt. Das Radlager ist ein sicherheitsrelevantes Bauteil am Fahrzeug und verschleißen nach einiger Zeit. Der Grund für den Verschleiß ist die Rotation unter Einwirkung der Fahrzeugmasse und ihrer Längs- und Querbeschleunigung (Axial- und Radialkräfte). Zudem werden Stöße von den Rädern auf das Radlager übertragen. Je nach Fahrzeug beziehungsweise Ausführung des Radlagers befinden sich auch ESP- und ABS-Sensoren im Bauteil, die Informationen über die Raddrehzahl an das Antiblockiersystem und das Stabilitätsprogramm liefern. Liegt ein Defekt des Radlagers vor, kann sich das auch auf die Wirkung des ABS und ESP übertragen. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

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Welche Arten von Radlagern gibt es?

Heutzutage kommen in Pkw zwei verschiedene Arten von Radlagern zum Einsatz. Sie unterscheiden sich in der Art der Rollkörper im Inneren. Es handelt sich entweder um Kegelrollen oder ein Kugellager. Beide gehören zur Kategorie der sogenannten Wälzlager.

 

Wie funktioniert ein Radlager beim Auto?

Ein Radlager besteht im Wesentlichen aus:

  • Außenring

  • Innenring

  • Rollkörper/Wälzkörper (Kugel oder Kegel)

  • Käfig für Rollkörper/Wälzkörper

  • Schmierstoff

Die Roll- oder Wälzkörper sitzen zwischen zwei unterschiedlich großen Ringen und werden dort von einem sogenannten Käfig umgeben. Durch die Rollkörper zwischen den beiden Ringen können der innere und der äußere Ring über die Kugeln oder Kegeln aneinander vorbeigleiten. Um die Reibung auf ein Minimum zu senken, bewegen sich die Rollkörper in einem Schmierstoff, der im Käfig durch Dichtungen im Radlager gehalten wird. Die Dichtungen halten zudem Wasser und Verunreinigungen vom Lager fern. Die Konstruktion moderner Radlager ist wartungsfrei.

 

Wie merkt man einen Defekt am Radlager?

Ein Defekt am Radlager ist meist ein Prozess, der mit einem beim Fahren kaum wahrnehmbaren Geräusch beginnt. Dieses kann brummend, summend oder mahlend sein. Mit fortschreitendem Defekt wird das Geräusch nach einiger Zeit immer lauter. Dadurch, dass der Rollwiderstand im Lager durch die Beschädigung größer wird, steigt zudem der Kraftstoffverbrauch an. Um feststellen zu können, auf welcher Seite des Fahrzeugs das Radlager defekt ist, sollte man besonders in Kurvenfahrten genau hinhören. Wird das Geräusch in einer Linkskurve lauter, liegt ein Defekt wahrscheinlich auf der rechten Seite vor – und umgekehrt. Hat man die Möglichkeit, das Auto aufzubocken, dreht man die Räder mit der Hand. Bei einem Radlagerschaden spürt man dann einen Widerstand und hört auch beim langsamen Drehen des Rads schleifende Geräusche. Wackelt man zudem am Rad, ist oftmals auch ein leises Knacken zu vernehmen und Spiel spürbar.

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Wann das Radlager wechseln?

Sollte man einen Schaden am Radlager festgestellt haben, sollte das Auto nicht weiter bewegt werden. Ein defektes Radlager kann nämlich sehr gefährlich werden. Das Lager kann überhitzen, es können heiße Schmierstoffe austreten und schlimmstenfalls führen die hohen Temperaturen dazu, dass sich das Lager festfrisst – das Rad blockiert und das Auto wird schlagartig unkontrollierbar. Aus diesem Grund sollte man defekte beziehungsweise auffällige Radlager umgehend austauschen lassen oder, bei ausreichendem Fachwissen und vorhandenem Spezialwerkzeug, selbst wechseln. Da die Räder beziehungsweise die Radlager üblicherweise auf beiden Seiten einer ähnlich starken Belastung ausgesetzt sind, sollte man beim Entdecken eines Radlagerdefekts auf einer Seite, auch die andere Seite der Achse mit wechseln.

 

Was kostet Radlager tauschen?

Ein neues Radlager kostet meist zwischen 25 und 100 Euro. Einen Radlagersatz bekommt man schon ab rund 50 Euro (Stand: November 2023). Dabei handelt es sich oft um ein Komplett-Bauteil aus Radnabe und Radlager. Sehr günstige Ersatzteile können jedoch auch eine kürzere Lebensdauer mit sich bringen. Ja nach Fahrzeugmodell können die Ersatzteile auch deutlich teurer ausfallen. Lässt man das Ersatzteil über eine Werkstatt besorgen und einbauen, sind die Ersatzteile üblicherweise hochwertiger und die Preise etwas höher. Profi-Schrauber:innen brauchen meist weniger als eine Stunde für den Tausch eines Radlagers am Pkw. Voraussetzung dafür ist, dass das Lager nur verschlissen ist und es sich nicht um eine umfangreiche Beschädigung am Radlager oder auch der Nabe handelt. Sitzt das Radlager fest, ist der Wechsel mit einem deutlichen Mehraufwand verbunden. Die kosten für die Arbeitszeit lässt sich im günstigsten Fall also mit rund 120 bis 150 Euro beziffern. Die Gesamtkosten für den Radlagertausch an einem Rad starten also bei rund 200 Euro (Stand: November 2023).

 

Radlager selbst tauschen?

Verfügt man über das nötige Fachwissen, etwas Erfahrung und das nötige Spezialwerkzeug, kann man ein Radlager auch selbst tauschen. Sind Sensoren am Radlager vorhanden, kann der Aus- und Einbau jedoch komplizierter sein als bei einfachen Lagern, da hier unter Umständen die richtige Position ermittelt und eingestellt werden muss. Dabei hilft eine Testkarte für magnetische Sensorräder. Wie man ein einfaches Radlager ohne Sensorik tauscht und welches Werkzeug dafür vorhanden sein muss, erklären wir hier:

Werkzeugliste:

Anleitung zum Tausch eines Radlagers ohne integrierte Sensorik:

  • Das Rad am Auto mittels Wagenheber und Unterstellböcken oder auf der Hebebühne freiheben.

  • Die Radmuttern/Radschrauben lösen und das Rad abmontieren

  • Den Bremssattel und anschließend die Bremsscheibe entfernen

  • Gegebenenfalls die Auflageflächen mit der Drahtbürste von Rost befreien

  • Mit der Spezial-Hydraulikpresse das Radlager aus der Fassung pressen

  • Neues Radlager in die Fassung hineinpressen

  • Bremse und Rad wieder montieren

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