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Teilintegrierter für 60.000 Euro: Erste Testfahrt im Etrusco T 6.9 SB

Christian Steiger Freier Mitarbeiter

Viel Wohnwert fürs Geld bietet Etrusco schon immer. Doch mit dem neuen Etrusco T 6.9 SB Base (2025) handelt sich die italienische Marke selbst herunter: Wie gut kann so ein großer Teilintegrierter für 60.000 Euro sein? Das muss der Camper auf der ersten Testfahrt beweisen.

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Inhalt
  1. Der Etrusco T 6.9 SB (2025) kostet so viel wie ein Sechs-Meter-Campervan der Mittelklasse
  2. Das Sparmobil zeigt sich nur im Detail günstig
  3. Testfahrt- und -wohnen: Das sind unsere Eindrücke
  4. Technische Daten des neuen Etrusco T 6.9 SB (2025)
  5. Fazit

 

Der Etrusco T 6.9 SB (2025) kostet so viel wie ein Sechs-Meter-Campervan der Mittelklasse

Dass Sparen nicht schal schmecken muss, zeigt sich gleich hinterm Brenner. Plötzlich gibt es selbst am schäbigsten Resopal-Tresen einen grandiosen Cappuccino. Und die leckerste Pasta servieren sie am Stadtrand, wo mittags die Fiat Ducato der Handwerkerzunft parken. Einfach und gut ist in Italien kein Widerspruch, das erklären die Vespa, die Kleinwagen-Geschichte der Marke Fiat und die Tatsache, dass so viele deutsche Camper:innen auf italienische Wohnmobile abfahren. 

Schon in den Neunzigern fluten italienische Nice-Price-Marken wie Rimor und Elnagh das deutsche Einsteiger-Segment. Dann kommt Hymer, kauft 2001 den toskanischen Traditionshersteller Laika und erfindet später die neue Marke Etrusco. Die verbindet günstige Preise so erfolgreich mit dem schnörkellosen Schick der italienischen Möbelbauer, dass jetzt noch das Label Corigon (hier alle Informationen) dazukommt. Und auch die deutsche Marke Ahorn lässt ihre Wohnmobile ab dem Modelljahr 2026 im italienischen Hymer-Werk in San Casciano bauen.

Es wird also spannend im dicht besiedelten Markt der günstigen Wohnmobile. In der Toskana legen sie schon mal vor und produzieren seit Herbst 2024 den neuen Etrusco T 6.9 SB Base (2025), den wir hier auf die erste Testfahrt mitnehmen. Der ist ein familientauglicher Teilintegrierter (hier die gängigen Wohnmobil-Bauarten erklärt) der Sieben-Meter-Klasse, bietet viel Platz und auf Wunsch auch vier Betten, kostet mit seinem Grundpreis von 59.999 Euro (Stand: April 2025) aber nicht mehr als ein Sechs-Meter-Campervan der Mittelklasse (hier vier günstige Campervans unter 50.000 Euro).
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Das Sparmobil zeigt sich nur im Detail günstig

Sicher, manches an ihm ist betont einfach gehalten, aber das muss ja nicht stören: Wer vermisst schon lackierte Stoßfänger oder eine Zentralverriegelung der Aufbautür, wenn er mehr als zwei Meter Innenbreite und eine zweieinhalb Quadratmeter große Heckgarage haben kann? Auch einen völlig holzfreien Aufbau gibt es in dieser Preisklasse nicht, wohl aber einen Sandwichboden mit dicker Gfk-Beschichtung. Und keiner benötigt unbedingt eine elektrische Trittstufe, wenn die Entwickler:innen wie beim neuen Etrusco T 6.9 SB (2025) an einen extra niedrigen Einstieg denken.

Von der AUTO ZEITUNG getestet und empfohlen:

Gehen wir also mal rein in den großen Etrusco und schauen, wo sie in Italien gespart haben – und staunen beim Checken, weil alle Fugen so gerade verlaufen, alle Schränke so sauber schließen und sich alle Oberflächen so sympathisch anfassen wie bei den teureren Modellen. Sicher, das große Polyplastic-Dachfenster über der Kabine gibt es nur auf Wunsch, doch der Aufpreis fällt mit 549 Euro vergleichsweise günstig aus. Und dem Esstisch fehlt eine Erweiterung, die Etrusco nicht einmal als Option liefert. Völlig serienmäßig dagegen ist der großzügige Innenraum, der bis zu 2,10 m Stehhöhe ermöglicht und selbst im Durchgang zwischen Nasszelle und Küchenblock keine Engstelle entstehen lässt.

Das Bild zeigt die Sitzgruppe des Etrusco T 6.9 SB (2025). Eine Person mit einem Kaffeekocher in der Hand sitzt auf dem um 180 ° gedrehten Fahrersitz.
Foto: Hardy Mutschler

Besonders luftig fällt das hintere Schlafzimmer des Etrusco aus: Hier stehen zwei Einzelbetten von 2,00 respektive 2,10 m Länge, die sich mit Hilfe eines Zwischenpolsters zu einer 2,12 m breiten Liegefläche verbinden lassen. Der Aufstieg führt dann allerdings über eine kleine Leiter und nicht mehr über die beiden Treppenstufen, die den Weg nach oben sehr erleichtern. Und: Der Zugang zu den beiden Kleiderschränken ist verbaut, weil sie sich nicht von oben erreichen lassen. Dafür sind die Fächer so groß, dass selbst bei Vollbesetzung kein Kleidungsstück daheimbleiben muss. Und trotz der relativ hohen Betten bleiben zwischen Matratze und Dach noch 85 cm Abstand.

 

Testfahrt- und -wohnen: Das sind unsere Eindrücke

Im Hubbett (1699 Euro) geht es naturgemäß etwas kuscheliger zu, hier reduziert sich die Bewegungsfreiheit nach oben auf 63 cm. Zudem verjüngt sich die Liegefläche am Fußende von 1,40 auf 1,14 m. Am Schlafkomfort fehlt es hingegen nicht, weil die Italiener:innen die Matratze auch beim neuen Sparmodell Etrusco T 6.9 SB Base (2025) auf Tellerfedern legt. An der Hubbett-Bedienung kann man ebenfalls nichts aussetzen, weil es sich ohne großen Kraftaufwand rauf- und runterschieben lässt. 

Auch das Badezimmer verwandelt sich im Handumdrehen in eine geräumige Duschkabine, denn die schlaue Schwenkwand der teureren Etrusco hat auch das Sparmodell. Und der gegenüber platzierte Küchenblock bietet nicht nur genug Arbeitsfläche für ambitionierten Familienköch:innen, sondern auch Stauraum für ganz große Töpfe. Dass sie nicht auf die beiden kleinen Kochfelder des Gasherds (hier die besten Campingkocher im Test) passen, gehört zu den wenigen Details des neuen Etrusco T 6.9 SB Base (2025), die nicht ganz zu Ende gedacht scheinen. Der hohe Kompressor-Kühlschrank (hier die besten 12-V-Kühlboxen im Test) dagegen steht ausgedehnten Wochenmarkt-Besuchen mit seinem Volumen von 135 l nicht im Weg. 

Das Bild zeigt die Küche des Etrusco T 6.9 SB (2025).
Foto: Hardy Mutschler

Zum Essen können die Etrusco-Bewohner:innen sogar eine Besuchsperson begrüßen, denn neben den vorderen Drehsesseln und der breiten, aber steilen Sitzbank gibt es auf der Beifahrerseite noch einen Zusatz-Sitz. Mehr als vier Gurtplätze sind dagegen nicht vorgesehen. Und wer eine Isofix-Verankerung braucht, der darf bei der Bestellung nicht vergessen, den Sonderwunsch für 449 Euro extra anzukreuzen. 

Die optionale Auflastung auf 3650 kg Gesamtgewicht können Base-Käufer:innen dagegen weglassen: Auch wenn er sich nicht so anfühlt, ist der große Etrusco ein relativ leichtes Wohnmobil, das ohne Extras nur knapp 2,8 t wiegt. Das reicht, um auch mit dem serienmäßigen Turbodiesel  mit 140 PS (103 kW) noch flüssig voranzukommen – und erübrigt den nächstgrößeren Diesel des Fiat-Ducato-Programms mit 180 PS (132 kW), der zusammen mit dem Achtstufen-Automatikgetriebe (hier Arten, Aufbau und Funktion erklärt) gleich 8199 Euro mehr kosten würde. Am Ende stehen mit den wichtigsten Extras nicht mehr als 65.000 Euro auf dem Preisschild. So einfach kann es tatsächlich sein.

 

Technische Daten des neuen Etrusco T 6.9 SB (2025)

AUTO ZEITUNG 09/2025Etrusco T 6.9 SB
Technische Daten
Motor4-Zyl., Turbodiesel, 2184 cm³
Antrieb6-Gang, manuell; Vorderradantrieb
Leistung103 kW/140 PS
Max. Drehmoment350 Nm
Karosserie
Außenmaße (L/B/H)6990/2320/2950 mm
Leergewicht/Zuladung2786/714 kg
Ausstattung
Sitz-/Schlafplätze4/2 (opt. 4)
Herd/HeizungZweiflammen-Gaskocher/Gas (Truma Combi 4)
Gas2 x 11 kg
Frisch-/Abwasser110/90 l
Preis
Grundpreis59.999 Euro
Alle Daten Werksangaben

 
Christian Steiger Christian Steiger
Unser Fazit

Der neue Etrusco T 6.9 SB gehört zu den großen Preis-Leistungs-Siegern der Caravaning-Branche. Das ist wörtlich zu nehmen, denn sein Raumangebot macht auch verwöhnte Familien glücklich. Manche seiner Details fallen zwar pragmatischer aus als in teureren Modellen, doch nichts an ihm wirkt karg oder gar nachlässig. Im Gegenteil: Die grafisch-klare Linie seiner Innenausstattung lässt sich im Vergleich zum Dekor mancher Wettbewerber auch als Vorzug sehen.

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