close
Schön, dass du auf unserer Seite bist! Wir wollen dir auch weiterhin beste Unterhaltung und tollen Service bieten.
Danke, dass du uns dabei unterstützt. Dafür musst du nur für www.autozeitung.de deinen Ad-Blocker deaktivieren.
Geht auch ganz einfach:
Alle Tests zum Dacia Spring

Neuer Dacia Spring (45/65): Erste Testfahrt Alles spricht für den Spring 65

AUTO ZEITUNG
Inhalt
  1. Erste Testfahrt mit dem Dacia Spring 45 (2021) 
  2. Der Dacia Spring 65 (2023) im Check
  3. Technische Daten
  4. Fazit

Seit Herbst 2021 bietet der etablierte Low-Budget-Spezialist des Renault-Konzerns den extra günstigen Dacia Spring an. Kam er bisher ausschließlich als 45er mit 33 kW (44 PS), leistet die neue Topmotorisierung 65 immerhin 48 kW (65 PS). Bei der ersten Testfahrt lernen wir beide Varianten kennen.

 

Erste Testfahrt mit dem Dacia Spring 45 (2021) 

Es überrascht kaum, dass auch das günstigste vollwertige Serien-Elektroauto in Deutschland ein Rumäne ist. Dacia stellt mit überwiegend bewährter Renault-Technik fast immer das günstigste Angebot, das andere Marken so gut wie nie unterbieten können. Das mit der rumänischen Herkunft stimmt beim neuen Dacia Spring (2021) jedoch nicht so ganz. Denn er ist eigentlich ein Chinese und wird als Renault K-ZE auch im Reich der Mitte produziert und verkauft. Die technische Basis für den K-ZE und den weitgehend baugleichen Spring bildet die CMF-A-Plattform des Renault-Nissan-Konzerns. Darauf basierten bislang überwiegend kleine und preisgünstige Autos zum Beispiel für den indischen Markt. Dennoch lässt die Verwendung von zum Teil hochfesten Stählen in den crashsensiblen Fahrzeugbereichen sowie die solide Aluminium-Kapselung der Batterie unter der Rückbank auf eine gewisse Sorgfalt bei der Gestaltung der Grundstruktur schließen. Ob das auch für gehobene europäische Ansprüche reicht, wird die erste Testfahrt im neuen Dacia Spring (2021) zeigen. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

Das Dacia Jogger (2022) im Fahrbericht (Video):

 

Die Erwartungen an den Spring 45 (Einstiegsmotorisierung) sollte man aber nicht zu hoch schrauben. Das bezieht sich noch nicht einmal auf die überschaubare Leistung von 33 kW (44 PS), die der E-Motor auf die Vorderräder bringt. Zumindest im Stadt- und Überlandverkehr – dem natürlichen Lebensraum des neuen Dacia Spring (2021) – generieren emsige 125 Newtonmeter Drehmoment auf der ersten Testfahrt stets genügend Vortrieb, was auch am niedrigen Leergewicht von nur 1045 Kilogramm liegt. Davon gehen überschaubare 186 Kilogramm auf das Konto der luftgekühlten Lithium-Ionen-Batterie, deren nutzbarer Energiegehalt von 26,8 kWh (netto) eine Reichweite von 230 Kilometern hergibt, was einem Verbrauch nach WLTP-Norm von 13,9 kWh auf 100 Kilometern entspricht.

Auf ersten Testrunden bei drei Grad Außentemperatur meldete der Bordcomputer im gemischten Betrieb Verbräuche von 15 bis 16,5 kWh auf 100 Kilometer. Mit dem Druck auf die Eco-Taste drückt die Leistung der E-Maschine auf 23 kW. Das reduziert das Temperament und ist deshalb nur im Stadtbetrieb anzuraten, schont aber auch die Energieressourcen an Bord für mehr Reichweite. Mit voller Leistung erreicht der neue Dacia Spring (2021) bis zu 125 km/h und ist laut Werk in 19,1 Sekunden auf Tempo 100. Das reicht voll und ganz, um auf der Autobahn nicht zum Verkehrshindernis zu werden.

Dacia Spring 45 (2021)
Foto: Dacia

So richtig Freude bereitet das Maximaltempo beim neuen Dacia Spring (2021) aber nicht. Nicht nur, weil der Energievorrat dann schnell zur Neige geht, sondern auch, weil die schwammige Lenkung besonders bei Seitenwind ständig nach Korrekturen verlangt – und auch, weil die lauten Wind- und Abrollgeräusche den Komfort arg schmälern. Schlecht gepflegten Asphalt nimmt der Dacia poltrig, federt Unebenheiten ganz gut weg, was aufgrund des kurzen Randstands von nur 2,42 Metern schon fast überrascht. Dennoch wirkt der Spring bei beherzter Kurvenfahrt immer etwas schwammig und wird dabei häufig vom grob zupackenden ESP eingebremst – sicher, aber nicht sehr harmonisch.  

Dass die Langstrecke nicht zu seinen Stärken zählt, offenbart der neue Dacia Spring (2021) mit seinen recht unbequemen und klein dimensionierten Sitzen. Der seitlich eingeschränkte Fahrerfußraum in Kombination mit nicht einstellbarer Sitzhöhe und Lenkradposition sowie den zu kurzen Sitzschienen haben eine eher verkrampfte Sitzhaltung zur Folge, vor allem für größere Menschen. Auch hinten kommt aufgrund der kleinen Türausschnitte und der sehr kurzen Sitzflächen nur wenig Freude auf. Halten wir also fest: Der neue Dacia Spring (2021) erweist sich bei der ersten Testfahrt als ein wendiges, lokal emissionsfreies SUV, das seine Stärken vor allem in der Stadt ausspielt.
Von Jürgen Voigt

Der Konkurrent:

 

Der Dacia Spring 65 (2023) im Check

Wer bisher mit dem Dacia Spring auf große Fahrt gehen wollte, brauchte vor allem eines: Geduld. Mit 33 kW oder eben 44 PS zielte der rumänische Elektriker eher auf den Einsatz in der Stadt ab. Das neue Topmodell der Baureihe, der Spring 65, soll nun einen etwas vielseitigeren Einsatzzweck ermöglichen – wenngleich der Stromer wegen seiner kompakten Abmessungen und des kleinen Akku-Pakets (26,8 kWh) auch weiterhin eher als City-Gefährt konzipiert ist. Bei der ersten Testfahrt gibt der leichtgewichtige Spring eine ordentliche Figur ab, sprintet flott von einer Ampel zur nächsten und wuselt behände von Fahrspur zu Fahrspur. Für den Sprint von null auf Tempo 50 gibt der Hersteller einen Wert von zügigen 3,9 Sekunden an. Zum Vergleich: Der Dacia 45 benötigt für diese Übung 5,8 Sekunden. Der durchschnittliche WLTP-Verbrauch liegt mit 14,5 kWh nur 0,6 kWh über dem des schwächeren Modells.

Dacia Spring 65 (2023)
Foto: Dacia

Der Federungskomfort ist auch beim neuen Dacia Spring 65 (2023) kein besonderes Steckenpferd des Stromers. Auf Kanten spricht die Federung des Rumänen recht trocken an, und tiefere Schlaglöcher gleicht das Set-up ebenfalls nur mäßig aus. Diese Eigenart teilt er sich mit der schwächeren Variante. Dafür wurde an der Lenkabstimmung gearbeitet. Sie spricht um die Mittellage recht sauber an, bedingt aber weiterhin vergleichsweise große Lenkwinkel und liefert ein eher verhaltenes Feedback. Der Spring 65 bietet indes nicht nur von der Leistung her einen echten Mehrwert gegenüber der 33-kW-Version. Auch die Serienausstattung ist ungleich attraktiver, schließlich gibt es das stärkere Modell einzig und allein in der neuen Top-Ausstattungslinie Extreme. Zu ihr gehören neben kupferfarbenen Applikationen etwa ein Navigationssystem, die Smartphone-Integration, eine Rückfahrkamera sowie elektrische Fensterheber im Fond. Für einen DC-Schnellladeanschluss verlangt Dacia allerdings zusätzliches Geld. Diese Option kostet 800 Euro, erreicht jedoch lediglich eine Ladeleistung von 30 kW.
Von Marcel Kühler

 

Technische Daten

AUTO ZEITUNG 13/2023Dacia Spring 45Dacia Spring 65
Technische Daten
MotorPermanenterregte Synchronmaschine
Getriebe/AntriebKonstantübersetzung; Vorderrad
Systemleistung33 kW/44 PS48 kW/65 PS
Max. Drehmoment125 Nm113 Nm
Spannung/Batterie-Kapazität240 Volt/26,8 kWh
Karosserie
Außenmaße (L/B/H)3734/1579 (1770)/1513 mm
Leergewicht/Zuladung1045/265 kg1050/250 kg
Kofferraumvolumen290-1100 l
Fahrleistungen (Werksangaben)
Beschleunigung (0-100 km/h)19,1 s13,7 s
Höchstgeschwindigkeit125 km/h
Verbrauch auf 100 km (WLTP)13,9 kWh14,5 kWh
Reichweite230 km220 km
Kaufinformationen
Basispreis (Testwagen)22.750 €24.550 €
Marktstart20212023

 
AUTO ZEITUNG AUTO ZEITUNG
Unser Fazit

Auch wenn Dacia die Basis-Ausführung des Spring weiterhin anbietet, spricht doch alles für die nur 1800 Euro teurere, stärkere Variante. Schließlich ist sie besser ausgestattet und taugt mit dem etwas kräftigeren Antrieb auch mal für eine größere Überlandfahrt. Komforteigenschaften und auch die (optionale) Ladeleistung bleiben verbesserungswürdig.

Tags:
Copyright 2024 autozeitung.de. All rights reserved.