Mitsubishi Galant AMG: Seltener JDM-Exot mit deutschen Genen
Drei Buchstaben. A, M und G. Sie sind heute das Sportabzeichen aller Mercedes-Modelle. Das AMG-Logo am Auto zertifiziert hohe Leistungen, Rennstrecken-Potenzial und Fahrspaß. Der Schriftzug hat eine belebte Historie, die bis in die 1960er-Jahre zurückreicht. AMG begann sein Wirken 1967 als freier Tuner, der sich schnell auf die Umbauten von Mercedes-Modellen spezialisierte. Allerdings war AMG zu diesem Zeitpunkt nicht fest mit Mercedes verbunden: 1990 kam der erste Kooperationsvertrag, 1999 übernimmt Mercedes mehrheitlich die Anteile an AMG, ehe der Tuner 2005 gänzlich in Mercedes-Hände übergeht. Und so kam es vor der Übernahme durchaus vor, dass AMG auch Aufträge von externen Firmen annahm, die eben nicht Mercedes waren. Eine davon war tatsächlich Mitsubishi.
Auch interessant:
Aus der Anfrage wurde eine – wie wir heute wissen – kurzweilige Partnerschaft, aus der zwei Modelle entstanden. Der erste Streich war ein Mitsubishi Debonair von AMG, der mit neuen Schürzen und Felgen lediglich optisch aufgehübscht wurde, während die biedere Motorisierung blieb. Er wurde zwischen 1987 und 1991 und war nicht viel mehr als eine weitere Ausstattungsvariante. Deutlich spannender geht es jedoch mit dem zweiten Mitsubishi-AMG zu, der während dieser Partnerschaft hervorging. Wir stellen vor: der Mitsubishi Galant AMG.
Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon
Der Mitsubishi Colt (2023) im Video:
Im Mitsubishi Galant AMG gibt es Tuning nach alter Schule
Als AMG zeigt sich der Mitsubishi Galant mit einer sportlichen Schürze sowie mit einem feststehenden Heckspoiler. Neue Seitenschweller sowie ein geänderter Kühlergrill deuten auf sportliche Ambitionen hin. AMG-Badges in Front und Heck sowie die AMG-Felgen markieren den Japaner endgültig als "eingedeutschtes" Produkt. Das AMG-Logo findet sich auch vielfach im Innenraum wieder, etwa auf dem Lenkrad oder auf den Sitzbezügen.
Doch die viel spannenderen Umbauten finden sich im Motorraum des Mitsubishi Galant. Als Basismodell diente übrigens der Mitsubishi Galant GTi, der serienmäßig 143 PS (105 kW) aus seinen zwei Litern Hubraum presst. AMG hat da noch Potenzial gesehen und quetscht ganze 170 PS (125 kW) aus dem Zweiliter-Sauger. Die Mehrleistung erreicht AMG über schärfere Nockenwellen sowie mit neuem Ansaug- und Auspuffkrümmern. Neue Kolben, hohle Kippfedern, Ventilfedern aus Titan und ein angepasstes Motormanagement komplettieren die Eingriffe. Wahlweise durfte die Kundschaft selbst in ein Fünfgang-Schaltgetriebe greifen oder eine Viergang-Automatik die Gänge sortieren lassen. Unter optimalen Bedingungen soll der Mitsubishi Galant AMG in rund acht Sekunden aus dem Stand auf Landstraßentempo beschleunigen.
Auch interessant:
Der Galant ist ein Einhorn unter den AMG-Modellen
In Europa gab es den Mitsubishi Galant AMG nie zu kaufen. Das Modell war als Sonderserie auf 500 Stück limitiert und war nur auf dem japanischen Heimatmarkt verfügbar. Das macht die Limousine zu eines der seltensten AMG-Modelle überhaupt. Im Gegensatz zu so manch anderen AMG-Modellen in geringer Stückzahl, erfreute sich der Galant-AMG nie an einem besonderen Preisanstieg. Bei Auktionen verweilte der seltene Deutsch-Japaner stets unter der (umgerechnet) 20.000-Euro-Marke.