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Geht auch ganz einfach:

ASX/Qashqai/Tivoli: Vergleichstest Der neue Mitsubishi ASX im Vergleichstest

Carsten van Zanten
Inhalt
  1. Mitsubishi ASX, Nissan Qashqai und SsangYong Tivoli im Vergleichstest
  2. Fahrkomfort: Mitsubishi ASX mit lauten Innengeräuschen
  3. Motor/Getriebe: Nissan Qashqai hat den besten Antrieb
  4. Fahrdynamik: Am Nissan Qashqai führt kein Weg vorbei
  5. Umwelt/Kosten: SsangYong Tivoli siegt im Kosten-Kapitel
  6. Messwerte & technische Daten Mitsubishi ASX, Nissan Qashqai & SsangYong Tivoli
  7. Fazit

Der neue Mitsubishi ASX und der ebenfalls jüngst überarbeitete SsangYong Tivoli wollen mit neuen Antrieben und verbesserter Ausstattung im Segment der Kompakt-SUV punkten. Erster Prüfstein: Der Vergleichstest mit dem über die Jahre gereiften Nissan Qashqai.
 

Gesamtbewertung (max. Punkte)Mitsubishi ASX 2.0 MIVEC 2WDNissan Qashqai 1.3 DIG-TSsang Yong Tivoli 1.5 T-GDI 2WD
Karosserie (1000)541567566
Fahrkomfort (1000)669703683
Motor/Getriebe (1000)584641600
Fahrdynamik (1000)581658562
Eigenschaftswertung (4000)237525692411
Kosten/Umwelt (1000)413412460
Gesamtwertung (5000)278829812871
Platzierung312

Mit deutlich markanterem und damit auch gefälligerem Design lässt der neue Mitsubishi ASX seinen seit 2010 angebotenen Vorgänger im wahrsten Sinne des Wortes alt aussehen. Dabei handelt es sich bei dem japanischen Kompakt-SUV des Modelljahres 2020 keineswegs um eine Neuentwicklung, sondern lediglich um ein Facelift – allerdings ein vergleichsweise umfangreiches. Denn neben der neuen Formensprache und erweiterter Ausstattung bietet der überarbeitete ASX statt des bisherigen 1,6-Liter-Benziners mit 115 PS jetzt ein Zweiliter-Aggregat mit 150 Pferdestärken. Während Mitsubishi dabei weiterhin auf das Saugmotor-Konzept setzt, hielt bei SsangYong im Rahmen der erst kürzlich erfolgten Überarbeitung des SsangYong Tivoli Turbotechnologie Einzug in die Motorenpalette. Der zur Verfügung stehende Benziner 1.5 T-GDI leistet 163 PS – und stellt mit einem Grundpreis von 15.990 Euro eine echte Kampfansage dar. Damit kostet er immerhin exakt 5000 Euro weniger als der Mitsubishi. Und der günstigste Nissan Qashqai, der mit 140-PS-Turbobenziner als erster verlässlicher Prüfstein für die beiden Newcomer dient, ist in diesem Vergleichstest mit 21.790 Euro fast 6000 Euro teurer. Mehr zum Thema: Der Ssang Yong Korando im Test

Das Mitsubishi ASX Facelift im Video:

 
 

Mitsubishi ASX, Nissan Qashqai und SsangYong Tivoli im Vergleichstest

In puncto innere Größe bietet der SsangYong eine Menge fürs Geld. Nicht nur von den reinen Messwerten, sondern auch vom Raumgefühl her gewährt er seinen Insassen in diesem Vergleichstest vorn wie hinten in Summe den meisten Platz. Der Mitsubishi misst zwar vor allem in der Innenbreite hinten etwas mehr als seine beiden Kontrahenten, aber das in der Topausstattung des Testwagens enthaltene Panorama-Glasdach schränkt die Kopffreiheit auf allen Plätzen stark ein. Erwachsenen ist die Mitfahrt im Fond maximal auf der Kurzstrecke zumutbar. Auch im Nissan geht es in der zweiten Reihe vor allem wegen des geringen Knieraums eher beengt zu. Dafür bietet der Qashqai den größten Kofferraum (430 bis 1598 Liter) sowie mit seinem ebenen Ladeboden bei umgeklappten Rücksitzen und dem großen Fach darunter auch die größte Variabilität. Trotz der umfangreichen Überarbeitungen auch im Innenraum kann das Cockpit des Mitsubishi ASX dessen inzwischen fast zehnjährige Bauzeit nicht ganz verhehlen. Anmutung und Bedienung wirken etwas antiquiert. Ganz anders der SsangYong, der mit großem Touchscreen, viel Klavierlack und Chromapplikationen einen sehr wertigen Eindruck hinterlässt. An den Qualitätseindruck des Nissan Qashqai mit allerdings zu kleinem und zu tief platziertem Zentralbildschirm kommt der Koreaner allerdings nicht ganz heran. Dafür überzeugt er mit der umfangreichsten Sicherheitsausstattung. So bietet er mit Notbremsassistent, Spurwechselwarner und Verkehrszeichenerkennung serienmäßige Features, die für den den Nissan Qashqai und den Mitsubishi ASX – wenn überhaupt – nur optional erhältlich sind.

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Fahrkomfort: Mitsubishi ASX mit lauten Innengeräuschen

Die Räder im 20-Zoll-Format aus dem offiziellen Zubehörprogramm spielen dem Mitsubishi bei der Komfortbewertung nicht in die Karten. Der ASX rollt recht ungelenk über Fahrbahnunebenheiten und schüttelt die Insassen mit seinem permanent in Bewegung befindlichen Aufbau ordentlich durch. Die vergleichsweise kleinen Sitze bieten überdies nur wenig Halt und Unterstützung. Auch geht es im Innern des Mitsubishi in diesem Vergleichstest recht laut zu – vor allem Motor- und Abrollgeräusche dringen deutlich hörbar an die Ohren der Reisenden. Von seinen beiden mit strafferer Fahrwerksabstimmung versehenen Konkurrenten absorbiert der SsangYong Kanten, Löcher und Wellen im Straßenbelag eine Spur souveräner als der Nissan. Wertvolle Punkte lässt der Tivoli allerdings liegen, weil er als einziger der drei Kandidaten nicht über eine serienmäßige Klimaanlage verfügt. Dafür hat er in der Topausstattung aber optional belüftete Vordersitze. Der souveräne Kapitelsieg geht an den Nissan Qashqai, der neben dem besten Sitzkomfort für Fahrer und Beifahrer vor allem auch mit akustischer Zurückhaltung beeindruckt.

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Motor/Getriebe: Nissan Qashqai hat den besten Antrieb

Mit seinem Zweiliter-Saugermotor hat der Mitsubishi in diesem Vergleichstest gegen die beiden Turbo-Konkurrenten einen schweren Stand. Da sein maximales Drehmoment von nur 195 Newtonmeter erst bei 4200 Umdrehungen anliegt, mangelt es dem ASX mit seinem manuellen Fünfgang-Getriebe vor allem an Durchzugskraft. So verliert er bei der Elastizität von 80 auf 120 km/h sechs Sekunden auf die Sechsgang- Konkurrenten. Dazu wirkt der 150 PS starke Vierzylinder angestrengt und ist mit einem Testverbrauch von 9,2 Liter auf 100 Kilometer zudem nicht besonders effizient. Der SsangYong gönnt sich mit 9,4 Liter zwar noch einen kleinen Schluck mehr, relativiert das aber zumindest mit den besten Beschleunigungs- und Elastizitätswerten. Er hinkt nur bei der angegebenen Höchstgeschwindigkeit mit 181 km/h ein wenig hinterher. Dafür geht sein aufgeladener 1,5-Liter-Motor noch eine Spur kultivierter zu Werke als das 1,3-Liter-Aggregat des Nissan. Dieser hat dennoch den mit Abstand besten Antrieb. Trotz seines nominellen Leitungsnachteils von rund 20 PS kann er bei den Fahrleistungen locker mithalten, zeigt sich dabei mit nur 7,8 Liter Super auf der Verbrauchsrunde der AUTO ZEITUNG zudem angenehm sparsam.

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Fahrdynamik: Am Nissan Qashqai führt kein Weg vorbei

Auch in den fahrdynamischen Prüfungen führt am Nissan in diesem Vergleichstest kein Weg vorbei. Mit seiner direkten und viel Rückmeldung bietenden Lenkung lässt er sich zielgenau pilotieren und markiert auf dem Handlingkurs und im Slalom die mit Abstand besten Zeiten. Hinzu kommt die standfeste Bremsanlage, die einen Warmbremsweg von eindrucksvollen 33,4 Metern ermöglicht. Der SsangYong Tivoli kann sich in diesem Kapitel trotz seiner guten Anlagen im Antriebsbereich nicht in Szene setzen. Einen Großteil der Schuld daran trägt sein rigoros eingreifendes Stabilitätsprogramm, das ambitioniertes Kurvenräubern bedingungslos bereits im Keim erstickt. Somit muss er auf dem Rundkurs auch den Mitsubishi ziehen lassen. Mit seiner komplett synthetisch wirkenden Lenkung bereitet der ASX dabei allerdings nur bedingt Spaß. Mit 36,7 Meter bei kalter und 35,1 Meter bei warmer Bremsanlage verzögert er aus 100 km/h aber immerhin besser als der Tivoli (37,6 bzw. 35,8 Meter).

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Umwelt/Kosten: SsangYong Tivoli siegt im Kosten-Kapitel

Mit einem Einstiegspreis von 15.990 Euro stellt der SsangYong Tivoli in diesem Vergleichstest ein konkurrenzlos günstiges Angebot dar. Wer die in der Onyx-Ausstattung (8000 Euro) des Testwagens enthaltene 18-Zoll-Bereifung separat über das Zubehörangebot der Koreaner bestellt, zahlt dafür nur 1515 Euro zuzüglich Montage. Mit 17.505 Euro in bewertungsrelevanter Konfiguration bleibt der Tivoli als einziger deutlich unter der 20.000-Euro-Marke. Damit sichert er sich im Kostenkapitel einen nicht mehr einholbaren Punktevorsprung. Weil durch den niedrigen Grundpreis zudem der geringste Wertverlust hinzukommt, baut er diese Führung sogar noch aus. Auch bei den beiden anderen Kompakt-SUV legen wir bei der Bereifung die Zubehör- und nicht die Ausstattungspreise der Berechnung zugrunde – allein schon deshalb, weil die 20-Zöller des Mitsubishi in der regulären Preisliste erst gar nicht auftauchen. Nichtsdestotrotz müsse sich interessierte Kunden bei allen drei Kandidaten darüber im Klaren sein, dass die allermeisten Optionen im Bereich Multimedia- und Sicherheitsausstattung nicht einzeln erhältlich, sondern an Ausstattungspakete gebunden sind. So sind beispielsweise ein Navigationssystem oder auch eine Smartphone-Integration beim Mitsubishi erst in der 8500 Euro teuren Topausstattung enthalten. Die 950 Euro teuren Voll-LED-Scheinwerfer des Qashqai wiederum sind erst ab Version N-Connecta (6520 Euro) verfügbar. Und beim Tivoli sind USB-Anschlüsse und Nebelscheinwerfer erst in der Ausstattung Amber (4000 Euro) enthalten.

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Messwerte & technische Daten Mitsubishi ASX, Nissan Qashqai & SsangYong Tivoli

AUTO ZEITUNG 25/2019Mitsubishi ASX 2.0 MIVEC 2WDNissan Qashqai 1.3 DIG-TSsang Yong Tivoli 1.5 T-GDI 2WD
Technik 
Zylinder/Ventile pro Zylin.4/44/4; Turbo4/4; Turbo
Hubraum1998 cm³1332 cm³1497 cm³
Leistung110 kW/150 PS103 kW/140 PS120 kW/163 PS
Max. Drehmoment195 Nm240 Nm280 Nm
Getriebe/Antrieb5-Gang, manuell/ Vorderrad6-Gang, manuell/ Vorderrad6-Gang, manuell/ Vorderrad
Messwerte 
Leergewicht (Werk/Test)1362/1440 kg1300/1392 kg1225/1383 kg
Beschleunigung (Test)   
0 - 100 km/h9,7 s9,5 s9,0 s
0 - 150 km/h21,5 s20,4 s19,2 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)190 km/h193 km/h181 km/h
Bremsweg aus 100 km/h
kalt/warm (Test)
36,7/35,1 m35,1/33,4 m37,6/35,8 m
Verbrauch (Test/WLTP)9,2/6,7 l S/100 km7,8/5,7 l S/100 km9,4/6,6 l S/100 km
CO2-Ausstoß (Test/WLTP)219/154 g/km186/130 g/km224/152 g/km
Preise 
Grundpreis20.990 Euro21.790 Euro15.990 Euro
Testwagenpreis23.266 Euro23.790 Euro17.505 Euro

 
Carsten van Zanten Carsten van Zanten
Unser Fazit

Auch wenn der stark überarbeitete Mitsubishi ASX im Vergleich zum Vorgänger einen großen Schritt nach vorn macht – gegenüber der Konkurrenz im Vergleichstest wirkt er dennoch antiquiert. Daran hat der durchzugsschwache und rau agierende Saugmotor ebenso Anteil wie das vergleichsweise beschränkte Angebot an Sicherheits- und Multimedia-Optionen. Der deutlich günstigere und geräumigere SsangYong Tivoli präsentiert sich da mit seinem kraftvollen Turbomotor und dem umfangreichen Arsenal an Fahrerassistenzsystemen sehr viel mehr auf der Höhe der Zeit. Aber auch der Koreaner kommt nicht an die Allroundqualitäten des Nissan Qashqai heran. Trotz nur durchschnittlicher Platzverhältnisse ist der Japaner der Komfortabelste, besitzt den sparsamsten Antrieb und überzeugt auch fahrdynamisch auf ganzer Linie.

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