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Geht auch ganz einfach:

Lada Niva/Morgan CX-T: Vergleich Mit Lada Niva und Morgan CX-T oldschool durchs Gelände

AUTO ZEITUNG
Inhalt
  1. Lada Niva 4x4 & Morgan CX-T im Vergleich
  2. Lange Schaltwege im Lada Niva 4x4
  3. Starker Motor im Morgan CX-T
  4. Offroad-Duell: Lada Niva 4x4 und Morgan CX-T
  5. Fazit

Zwei Offroader der alten Schule sind auch 2022 noch taufrisch. Beide gehören zu den ältesten Automodellen, die man nach wie vor neu kaufen kann. Der Vergleich zwischen Morgan CX-T und Lada Niva soll klären, welcher der beiden besser durchs Gelände kommt.

Der Lada Niva wird seit 1977 durchgehend produziert. Das macht ihn zu einem der ältesten Autos, die es noch immer noch neu zu kaufen gibt. Beim Morgan Plus Four, dem Vergleichskandidaten, ist das etwas komplizierter: Das Ursprungsmodell, der Morgan Plus 4, wurde erstmals 1950 zum Kauf angeboten. Doch 2020 hat Morgen ihn mit dem Plus Four neu erfunden. Mit Eschenholz-Rahmen und den fließenden Linien eines historischen Sportwagens ist seine antike DNA trotz neuem Aluminium-Chassis jedoch kaum von der Hand zu weisen. Auch, wenn sich Lada mit dem Nova oder dem Samara nicht nur Fans gemacht hat, reifte der Lada Niva 4x4 immer mehr zum simplen Kult-Offroader mit ernstzunehmenden Fähigkeiten. Und das nicht zu Unrecht: Das sowjetische Unternehmen AvtoVAZ nahm bei der Entwicklung des Lada Niva damals aufkommende Modelle wie den Range Rover oder die Mercedes G-Klasse zum Vorbild. Mit SUV-Charakter und Monocoque-Bauweise war der Lada Niva bei Produktionsstart 1977 Vorreiter seines Segments. Ausgestattet war er mit robustem 1,6-Vierzylinder-Motor, permanentem Allradantrieb, Getriebe mit Untersetzung, sowie sperrbarem Mitteldifferenzial. Die Vorderachse bot Einzelradaufhängung, die Hinterachse war starr und anstelle von Blattfedern, wie im Land Rover Serie 3, fuhr der Lada schon mit Schraubfedern. Ein weiterer Erfolgsfaktor war das Design: simpel, minimalistisch und kastig, mit scharfen Linien und kurzem Heck. Der Kult um den Lada Niva wird vermutlich noch größer, wenn der neue Mutterkonzern Renault ihn 2023 mit einem völlig neuen Modell ersetzen wird. Eine entsprechende Studie hat der Hersteller bereits vorgestellt. Mehr zum Thema: Unsere Produkttipps auf Amazon

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Lada Niva 4x4 & Morgan CX-T im Vergleich

Wie fährt der Lada Niva also und wie fügt er sich 2022 ins Straßenbild ein? Klein und simpel, wie er ist, steht er auf schmalen Rädchen, hat keine richtige Schürze und hört unter der Stoßstange einfach auf – zwischen modernen Autos sticht er ins Auge. Autoschlüssel gibt es zwei: einen kleinen für das Zündschloss und einen sehr kleinen für die Türen. Der Innenraum wirkt verhältnismäßig modern und erinnert an die 1990er-Jahre. 2020 erhielt der Niva ein kleines Update, das ihm eine bessere Lüftung, straffere Sitze, neue Schalter von Renault und zwei Cupholder bescherte. Technisch blieb er jedoch unverändert. Den Lada Niva treibt ein 1,7-Liter-Vierzylinder mit 83 PS (61 kW) an. Das manuelle Fünfgang-Getriebe überträgt die Kraft auf alle vier Räder. Natürlich hat sich der Niva über die Jahre weiterentwickelt, aber in der Essenz ist es dasselbe Auto wie damals. In unserem Vergleich zwischen Lada Niva und Morgan CX-T fährt ersterer als Luxe-Variante vor. Das bedeutet Extras wie Leichtmetallfelgen, elektrische Fensterheber, getönte Scheiben und Klimaanlage. Charakteristisch für den Niva sind das große Lenkrad und die langen Schaltwege. Um in den fünften Gang zu schalten, muss man sich ungewohnt weit strecken. Man muss im Lada Niva aufmerksam und aktiv sein, um zügig und reibungslos voranzukommen. Dabei ist der Allradler keinesfalls unbequem, jedenfalls nicht bis zu einer Geschwindigkeit von rund 90 km/h. Danach wird der Motor laut und klingt angestrengt, das Getriebe fängt an zu singen und die Fahrt wird weniger angenehm. Die Höchstgeschwindigkeit von rund 140 km/h liegt in weiter Ferne. Mit angenehmen 90 Sachen geht es auf zum Steinbruch, an dem wir den zweiten Kandidaten in unserem Vergleich treffen: den Morgan CX-T.

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Lange Schaltwege im Lada Niva 4x4

Der Morgan CX-T basiert auf dem Morgan Plus Four mit 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbo von BMW, der satte 258 PS auf die Straße bringt. Das CX im Namen deutet auf das Aluminium-Chassis hin. Das T, so sagt Morgan, steht für "trials", also Erprobung, in Anlehnung an die historischen Langstrecken-Fahrten in der Geschichte der Marke. Doch der CX-T folgt nicht nur seinen Ahnen, sondern – mit Blick auf Fahrzeuge wie den Ariel Nomad oder den Singer ACS – auch dem Zeitgeist. Kann ein Sonderling wie der Morgan CX-T also Erfolg haben? James Lewis-Barned von Morgan Motors erklärt dazu folgendes: "Unsere Designer skizzieren immerzu verschiedenste seltsame und wundervolle Dinge. Diese hängen sie als Inspiration an die Wand, wie persönliche Moodboards voller Ideen. Unser CEO Steve Morris hat eines Tages etwas darauf entdeckt und gesagt: Last uns das machen." Und so wurde der Morgan CX-T geboren. Entstanden ist er in Zusammenarbeit mit RallyRaid UK, einem britischen Unternehmen, das Autos und Motorräder für die Rallye Dakar baut. Das brachte Wettbewerbsdenken in das Projekt: Die sichtbare Rohrkonstruktion außen am Fahrzeug ist beispielsweise kein Überrollkäfig. Der befindet sich unter dem Hardtop. Das Exoskelett dient als Gepäckträger für Werkzeug, Gepäckstücke, Benzinkanister und Ersatzreifen. Auch wenn der Morgan seine bekannte Erscheinung behalten hat, ist er zum größten Teil neu: Die Sidepipe der Abgasanlage, der durchgehende Unterfahrschutz, die erhöhte Motorhaube für eine optimierte Kühlung und um die Elektronik weiter oben im Auto platzieren zu können, hielten Einzug. Die Satteltasche auf der rechten Seite beinhaltet die versetzte Luftansaugung. Das Fahrwerk umfasst modifizierte Querlenker des Morgan Plus Six und eine Wettkampf-spezifische Feder/Dämpfer-Kombination von Rallye-Spezialist EXE-TC. Die Liebe zum Detail soll laut Morgan auch den Preis rechtfertigen: Rund 198.000 Euro (Stand: Januar 2022) kostet einer der streng auf acht Exemplare limitierten CX-T – und alle acht sind bereits verkauft.

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Starker Motor im Morgan CX-T

Aber kann der Morgan CX-T dank moderner Technik und trotz Hinterradantrieb wirklich gegen den Lada Niva im Gelände bestehen? Wir finden es heraus, indem wir vom Fahrersitz des Lada ans Steuer des Morgan wechseln. Die niedrigen Türkanten erzeugen bei geöffneten Fenstern ein exponiertes Fahrgefühl, das Cockpit ist erstaunlich geräumig. Der matschige Boden scheint kaum eine Armlänge entfernt und uns wird klar, dass es eine ziemliche "Drecksangelegenheit" werden könnte. Wir stellen das Differenzial an der Hinterachse, das ebenso wie der Motor von BMW stammt, auf die goldene Mitte zwischen voll gesperrt und voll geöffnet. Bei der Testfahrt durch den Tagebau verhält sich der CX-T wunderbar ausbalanciert und bietet ausreichend Grip. Gezieltes Übersteuern lässt sich dank des gut ansprechenden Motors und der präzisen Lenkung so einfach provozieren wie einfangen, selbst auf schlammigem Untergrund. Das robuste Aluminium-Chassis gibt zusätzliche Sicherheit. Die Fahrt ist zwar holprig, aber harte Stöße, wie auf unserer Offroad-Testfahrt, schluckt der CX-T im Vergleich zum "normalen" Morgan Plus Four erstaunlich gut. Selbst in härterem Gelände vermissen wir den Allradantrieb nicht. Das geringe Gewicht, das ordentliche Drehmoment und die exzellente Radverschränkung sorgen dafür, dass der CX-T alle Hindernisse meistert. Es mag aussehen, als würde der Morgan tief über dem Boden hängen und sich seine ballonartigen Räder in den engen Radhäusern kaum bewegen können, doch tatsächlich bietet er so viel Bodenfreiheit wie ein Land Rover Defender und der Federweg der Räder ist ebenfalls nicht zu verachten. Egal, ob über Felsblöcke oder auf nassen, steilen Pisten, der Morgan hält durch. Er braucht zwar etwas Schwung, aber mit gesperrtem Differenzial und dem Fuß beherzt auf dem Gas, klettert der CX-T jede steinige Steilstrecke hinauf. Das übertrifft bei weitem unsere Erwartungen.

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Offroad-Duell: Lada Niva 4x4 und Morgan CX-T

Im Vergleich zum Morgan CX-T ist der Lada Niva ein echter 4x4-Offroader. Bei der Testfahrt mit gesperrtem Differenzial und Untersetzung schafft der Lada auch ohne Anlauf jede Steigung. Natürlich profitiert der Russe auch von seinem niedrigen Radstand von nur 2,2 Metern. Während der CX-T sich eher exzentrisch aufspielt, kann sich der zurückhaltende Niva über schmalere Pfade vorantasten. Dabei pflügt er unaufhaltsam voran und bahnt sich seinen Weg durchs Gelände. Genau wie der Morgan profitiert auch der Lada von seinem geringen Gewicht. Er bringt 1285 Kilogramm auf die Waage und ist somit fast eine Tonne leichter als ein neuer Land Rover Defender 90. Sein 1,7-Liter-Motor entfaltet ausreichend Drehmoment, um den Lada vom Fleck weg über jeden Berg zu schieben und mit dem großen Lenkrad lässt er sich hervorragend manövrieren. Kein Wunder, dass viele Landwirte und Offroad-Fans gleichermaßen auf den Lada Niva schwören. Touchscreens und Bluetooth-Konnektivität helfen eben nicht, wenn alles, was man braucht, Grip ist.
Von Mark Walton

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Unser Fazit

Beide Offroad-Vergleichskandidaten, Lada Niva und Morgan CX-T, scheinen in keiner noch so widrigen Situation die Bodenhaftung zu verlieren und sind sich ähnlicher, als es der erste Blick vermuten lässt. Der Lada Niva überzeugt uns jedoch mehr, auch wenn uns der Morgan CX-T wirklich positiv überrascht hat.

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