Lange spielte der Opel Astra den braven Biedermeier in der Riege der kompakten Bestseller. Als Irmscher Opel Astra IRC lässt der Rüsselsheimer nun alle Hemmungen fallen. Einen Haken gibt es beim Tuning aber doch.
Seit sage und schreibe sechs Jahren warten sportliche Opel-Fans auf einen würdigen Nachfolger für den 2018 abgetretenen Astra OPC. Klingt nicht nach einer ausgedehnten Durststrecke? Stellen Sie sich nur vor, es gäbe sechs Jahre lang keinen VW Golf GTI mehr. Klar, in Rüsselsheim war man gut beschäftigt mit dem Wechsel von General Motors zu PSA beziehungsweise Stellantis und neuerdings steht im GSe-Datenblatt immerhin eine zwei an erster Stelle der PS-Leistung. Doch der große Knaller blieb aus. Bislang. Das könnte sich mit dem Tuning namens Irmscher Opel Astra IRC aber bald ändern.
Der mehr als 50 Jahre alte Remshaldener Betrieb darf längst als Haustuner von Opel gelten wie AMG seinerzeit bei Mercedes. Und als solcher hat dessen neueste Kreation Opel Astra IRC mehr Gewicht als Bastelbuden von Hinterhofwerkstätten. Ob er wiederum als Inspiration für eine Serienfertigung seitens Opel dient, darf man dennoch anzweifeln. Aber zum Träumen regt der Anblick des grauen Breitbau-Blitzes schon an. Man beachte nur, wie gut dem Vizor-Grill ein fetter Unterbau mit XXL-Kühlergitter, Querstreben und Spoilerlippe steht. Auch die üppigen Kotflügelverbreiterungen fügen sich nahtlos in das Markengesicht ein.
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Starkes Breitbau-Tuning: Irmscher Opel Astra IRC
Das Bodykit des Irmscher Opel Astra IRC geht von einem muskulösen Schweller über in eine nicht weniger fetten hinteren Radlauf. Und doch füllen die hauseigenen 20-Zöller ihre Behausung ordentlich. Auch das Heck geizt nicht mit Highlights: Diffusor? Check. Selbstbewusste Zweirohr-Anlage? Aggressiver Stoßfänger? Check. All das krönt ein Heckspoiler mit Schwanenhals, den Irmscher geradewegs von einem Porsche 911 GT3 RS geklaut haben könnte. So viel Drama gab es zuletzt im Opel Astra OPC Xtreme! Eine weitere und diesmal auch tragische Parallele: Wie der nie finalisierte DTM-Renner für die Straße könnte auch der Irmscher auf der Strecke bleiben. Das effektheischende Bodykit ist bislang nicht verfügbar, eine Kleinserienfertigung des IRC lässt sich der Tuner immerhin noch offen.
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Sollte der Irmscher Opel Astra IRC tatsächlich Realität werden, so peilt die Firma eine Systemleistung von 260 PS (191 kW) an. Das lässt darauf schließen, dass man auf den GSe als Basis setzt, der mit seinem Plug-in-Hybrid-Antriebsstrang 225 PS (165 kW) mobilisiert. Die zusätzliche Leistung könnte durch eine optimierte Motorsteuerung und verbesserte Batteriekomponenten erreicht werden. Darüber hinaus könnte man weitere Modifikationen am Fahrwerk und an der Aerodynamik zu erwarten, um die gesteigerte Leistung auch auf die Straße zu bringen.
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In der Serie erreicht der Fronttriebler mit aufgeladenen 1,6 l Hubraum 235 km/h Spitze und sprintet in 7,5 s auf 100 km/h. Mit der gewissen Zusatzleistung ist hier also noch deutlich Luft nach oben. Wer nicht nur warten und hoffen will, dass sich Irmscher oder gar Opel erbarmen, kann sich im Irmscher-Sortiment immerhin schon an volkstümlicheren Spoilern und Schürzen für den jüngsten Astra bedienen.