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Geht auch ganz einfach:

Ford Puma/Opel Crossland: Vergleichstest Ford und Opel im Duell der City-SUV

Elmar Siepen Testredakteur
Inhalt
  1. Ford Puma und Opel Crossland im Vergleichstest
  2. Fahrkomfort: Opel Crossland punktet bei der Federung
  3. Motor/Getriebe: Ford Puma verbraucht weniger
  4. Fahrdynamik: Opel Crossland weniger handlich
  5. Umwelt/Kosten: Ford Puma bietet besseres Gesamtpaket
  6. Messwerte & technische Daten: Ford Puma 1.5 EcoBlue & Opel Crossland 1.5 D
  7. Fazit

Weil man Eisen schmieden soll, solange sie heiß sind, hat Opel den erfolgreichen Crossland überarbeitet. Prompt muss er sich seinem härtesten Konkurrenten stellen: So schlägt sich der Opel Crossland 1.5 D gegen den Ford Puma 1.5 EcoBlue im Vergleichstest.

Gesamtbewertung (max. Punkte)Ford Puma
1.5 EcoBlue
Opel Crossland
1.5 D
Karosserie (1000)594576
Fahrkomfort (1000)642647
Motor/Getriebe (1000)694654
Fahrdynamik (1000)626553
Eigenschaftswertung (4000)25562430
Kosten/Umwelt (1000)441434
Gesamtwertung (5000)29972864
Platzierung12

Mitunter liegt der Erfolg im Unbestimmten: Mini-SUV, City-SUV, Crossover? Eine begriffliche Unschärfe bei der Bezeichnung von kleinen, gut vier Meter langen Automobilen, deren Package Anleihen bei Geländewagen nimmt, ist nicht zu leugnen. Deren kommerzieller Erfolg aber ebenso wenig, wie der Blick ins Straßenbild beweist. Hier sind Ford Puma und Opel Crossland bestens vertreten. Der Kundschaft ist eine messerscharfe Kategorisierung offenkundig aber auch egal. Die Kombination aus erhöhter Sitzposition, einem Schuss Abenteueroptik und einer guten Portion Praxistauglichkeit führt schließlich zur Unterschrift unter den Kaufvertrag – Mini-SUV oder City-SUV hin, Crossover er. Zeit also, für einen Vergleichstest zwischen Ford Puma 1.5 EcoBlue und Opel Crossland 1.5 D.

Der Ford Puma im Video:

 
 

Ford Puma und Opel Crossland im Vergleichstest

Zum Modelljahr 2021 hat Opel den Crossland überarbeitet – optisch erkennbar am neuen Gesicht der Rüsselsheimer:innen, dem Opel Vizor. Dieser bildet optisch eine nahtlose Einheit aus Fahrzeuggrill, LED-Scheinwerfern und Markenlogo. Serienmäßig sind jetzt zudem beispielsweise Berganfahr- und Spurhalteassistent sowie Verkehrsschilderkennung an Bord. Überarbeitet wurde auch das Fahrwerk – davon später mehr. Der Ford Puma 1.5 EcoBlue wird unverändert gebaut, ist er doch erst seit anderthalb Jahren auf dem Markt. Seine leicht coupéhafte Karosserie, deren Optik ein wenig an eine Miniaturausgabe des Porsche Macan erinnert, bietet innen weniger Platz als der höher aufragende Opel Crossland 1.5 D. Pfiffig: Die serienmäßige Ford MegaBox im Puma birgt unter dem Kofferraumboden weitere 71 Liter Stauraum, weshalb das Ladevolumen von 527 bis 1216 Litern reicht. Auch die Opelaner:innen haben sich diesbezüglich Gedanken gemacht und statten den Crossland optional mit einer längs verschieb- und einstellbaren Sitzbank aus, die in vorderster Position das Standard-Kofferraumvolumen von 410 auf 520 Liter (Maximalvolumen: 1255 Liter) wachsen lässt. Obendrein übertrifft der Opel im Vergleichstest zwischen Ford Puma und Opel Crossland den Ford (530 Kilogramm) mit 547 Kilogramm Zuladung. Wer Sperriges im Ford transportieren möchte, freut sich über die Laderaumabdeckung, die aus einer flexiblen Kunststoffmatte besteht und beim Öffnen der Heckklappe ganz nach oben schwenkt. Ein umständliches Herausfummeln ist im Gegensatz zu der des Opel nicht nötig. Auch sonst freuen sich Ford-Fahrer:innen über die bessere Bedienbarkeit. Der Opel hingegen verlangt nach hoher Daumenkraft für den Druckknopf zum Lösen der Handbremse, nimmt sich zu viel Zeit für die Telefonkoppelung und nervt mit einer begriffsstutzigen Sprachbedienung sowie teils kryptisch übersetzten Bedienmenüs im Navigationssystem.

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Fahrkomfort: Opel Crossland punktet bei der Federung

Dass die Überarbeitung des Fahrwerks dem Opel Crossland 1.5 D gut getan hat, merkt man schnell. Er rollt wesentlich harmonischer ab als die Vor-Facelift-Modelle, wie dieser Vergleichstest zeigt. Das verschafft ihm in Puncto Federungskomfort Vorteile gegenüber dem Ford 1.5 EcoBlue, der aufgrund seiner sportlichen Fahrwerksabstimmung seine Insass:innen etwas stärker durchschüttelt, aber seine Passagier:innen – im Gegensatz zum Crossland – von Poltergeräuschen verschont. Unter Ausnutzung der vollen Nutzlast federn Ford Puma und Opel Crossland noch etwas souveräner als unbeladen, was auf längeren Urlaubsreisen von der Besatzung als sehr angenehm registriert werden dürfte. Währenddessen überzeugen auch die serienmäßigen Sportsitze des Ford mit ihrer gelungene Torsoabstützung. Im Fond bietet hingegen der Opel die bequemeren Plätze, weil die Passagier:innen auf der Rücksitzbank mit deutlich weniger angewinkelten Beinen sitzen müssen als ihre Kolleg:innen im Ford. Auf Langstrecken punktet der Puma allerdings mit einem akustisch deutlich angenehmeren Motorklang. Hier neigt das Opel-Aggregat bei hohen Drehzahlen zum Dröhnen.

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Motor/Getriebe: Ford Puma verbraucht weniger

Mit ihren niedrigen Verbräuchen belegen Ford Puma 1.5 EcoBlue und Opel Crossland 1.5 D in diesem Vergleichstest, dass auch bei vergleichsweise kleinen Fahrzeugen der Diesel längst noch nicht abzuschreiben ist. Während der 110 PS starke 1,5-Liter-Diesel im Opel Crossland auf der Testrunde 5,7 Liter pro 100 Kilometer konsumiert, begnügt sich der hubraumgleiche, aber zehn PS stärkere Ford-Motor mit gerade einmal 5,2 Litern. Es ist aber auch kein Problem, mit dem kleinen Kölner bei etwas Zurückhaltung die Fünfliter-Marke zu unterschreiten. Obendrein erreicht der Ford im Vergleich zum Opel die deutlich besseren Fahrleistungen. Schon nach 9,4 Sekunden passiert er die 100 km/h-Marke. Dafür lässt sich der Opel 1,6 Sekunden mehr Zeit. Crossland-Pilot:innen tun im Übrigen gut daran, die Drehzahl nicht unter die 2000 /min-Marke sinken zu lassen, denn aus diesem Tourenkeller arbeitet sich der leidlich kultiviert fahrende Rüsselsheimer nur mühsam wieder heraus, sofern man nicht zum wenig präzise geführten Schalthebel greift. So verliert er auch in der Elastizitätsprüfung bis zu drei Sekunden auf seinen Gegner. Dagegen legt der Ford-Motor ein für Dieselverhältnisse geradezu spritziges Ansprechverhalten an den Tag und begeistert in der Drehzahlmitte mit deutlich mehr Druck als das Konkurrenz-Aggregat. Beide Kandidaten schaffen maximal 185 km/h, was für diese Fahrzeugklasse völlig ausreichend ist.

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Fahrdynamik: Opel Crossland weniger handlich

Der positiven Vorstellung des Ford im Motor/Getriebe-Kapitel folgt in der Fahrdynamik der zweite Akt. Mit spontan ansprechender Lenkung folgt der Ford Puma 1.5 EcoBlue lebhaft jeglichen Richtungsbefehlen und gibt dem:der Fahrer:in das Gefühl, mit dem kleinen Kölner förmlich zu verwachsen, ohne dass Zweifel an der Fahrsicherheit aufkommen. In Kurven baut der Puma viel Grip auf, bevor seine Regelsysteme einschreiten. Beim Bremsen krallt sich die kleine Raubkatze so dermaßen in den Asphalt, dass sie mit warmer Bremse aus 100 km/h schon nach 35,3 Metern zum Stillstand kommt. Der Opel lässt es im Vergleichstest zwischen Ford Puma und Opel Crossland gemütlicher angehen, er verlangt auf dem Handling-Parcours nach größeren Lenkwinkeln als sein Konkurrent und wirkt im Verbund mit den ausgeprägteren Karosseriebewegungen längst nicht so handlich wie dieser. An der Haftgrenze greift sein elektronischer Schleuderschutz zudem länger ein als nötig. Simulierte Ausweichmanöver meistert aber auch der Rüsselsheimer ohne Probleme. Die Bremswege des Opel Crossland 1.5 D sind allerdings bis zu 3,1 Meter länger als die des Kölners.

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Umwelt/Kosten: Ford Puma bietet besseres Gesamtpaket

Dem höheren, mit testrelevanten Extras bewerteten Preis des Ford steht eine punkteträchtigere Serienausstattung (etwa mit serienmäßigem Navigationssystem) als beim Opel gegenüber. Die minimalen Differenzen zwischen Ford Puma und Opel Crossland bezüglich der Aufwendungen für die Versicherung und die Kfz-Steuer sind dagegen nicht punkterelevant. Niedrigere Werkstatt- und Kraftstoffkosten sowie die besseren Garantien des Ford Puma 1.5 EcoBlue machen da schon mehr aus und kompensieren in der Endabrechnung auch den höheren Wertverlust des Puma. Damit gewinnt wider Erwarten der teurere Ford das Kostenkapitel des Vergleichstests gegen den Opel Crossland 1.5 D.

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Messwerte & technische Daten: Ford Puma 1.5 EcoBlue & Opel Crossland 1.5 D

AUTO ZEITUNG 06/2021Ford Puma
1.5 EcoBlue
Opel Crossland
1.5 D
Technik
Zylinder/Ventile pro Zylin.4/2; Turbodiesel4/4; Turbodiesel
Hubraum1499 cm³1499 cm³
Leistung88 kW / 120 PS,
4000 /min
81 kW / 110 PS,
3500 /min
Max. Drehmoment285 Nm,
1750 - 2500 /min
250 Nm,
1750 /min
Getriebe/Antrieb6-Gang, manuell / Vorderrad6-Gang, manuell / Vorderrad
Messwerte
Leergewicht (Werk/Test)1273 / 1310 kg1214 / 1288 kg
Beschleunigung 0-100 km/h (Test)9,4 s11,0 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)185 km/h185 km/h
Bremsweg aus 100 km/h
kalt/warm (Test)
36,5 / 35,3 m38,1 / 38,4 m
Verbrauch auf 100 km (Test/WLTP)5,2 / 4,5 l D5,7 / 4,5 l D
CO2-Ausstoß (Test/WLTP)138 / 119 g/km151 / 118 g/km
Preise
Grundpreis25.750 Euro23.170 Euro
Testwagenpreis29.250 Euro26.045 Euro

 
Elmar Siepen Elmar Siepen
Unser Fazit

Der überarbeitete Opel Crossland 1.5 D zeigt, dass sich unter der schmucken Schale zahlreiche Alltagsqualitäten verbergen. Ein gutes Platzangebot, viel Variabilität, beispielsweise dank optionaler längs verschiebbarer Rücksitzbank, sowie ein verbesserter Komfort nebst aufgewerteter Sicherheitsausstattung stehen auf der Habenseite. Das reicht aber nicht, um dem Ford Puma 1.5 EcoBlue im Vergleichstest den Wind aus den Segeln zu nehmen. Der Testsieger hat den kultivierteren Diesel, ist sparsamer, fährt knackiger und bremst deutlich besser. Wer nicht unbedingt auf viel Raum angewiesen ist, wird sich mit dem knapperen Platzangebot arrangieren können. Ob Crossover, Mini- oder City- SUV spielt hier wie dort keine Rolle. Statt Titel zählen die Mittel, mit denen sich die Kunden überzeugen lassen.

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