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Geht auch ganz einfach:

Ford Fiesta/Ford Puma: Vergleich Kleine Fords im Duell

Klaus Uckrow Stellvertretender Chefredakteur Print
Inhalt
  1. Ford Fiesta & Ford Puma im Vergleich
  2. Ford Puma mit Größenvorteil
  3. Ford Fiesta fährt sparsamer
  4. Technische Daten: Ford Fiesta 1.0 EcoBoost Hybrid & Ford Puma 1.0 EcoBoost Hybrid
  5. Fazit

Der Ford Fiesta und der Ford Puma stehen auf der gleichen Plattform und setzen auch in puncto Antriebe und Bedienung auf die identische Technik. Ist eher der Kleinwagen oder das City-SUV die bessere Wahl? Der Vergleich gibt die Antwort.

Auch auf dem deutschen Automarkt geraten konventionelle Kleinwagen wie der Ford Fiesta durch Konkurrenten wie den Ford Puma – hier im direkten Vergleich – immer stärker unter Druck. Das belegen auch die Zahlen von 2020: Mit 34.821 Neuzulassungen verbuchte das frühere Erfolgsmodell Ford Fiesta inen Rückgang um rund 8500 Verkäufe. Ein großer Teil der Einbußen ist auch der neuen hausinternen Konkurrenz geschuldet: Mit dem Ford Puma starteten die Kölner:innen im Februar 2020 ein modisches City-SUV, das auf der gleichen Basis steht und in den ersten elf Monaten schon mehr als 20.000 neue Eigentümer fand. Nur eine Folge des Zeitgeists? Schließlich ging das SUV 2020 mit einem selbstbewussten Basispreis von knapp 23.400 Euro an den Start, während es einen gleichstarken Fiesta mit ebenfalls fünf Türen schon für 2000 Euro weniger gab.

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Der Ford Puma (2019) im Crashtest (Video):

 
 

Ford Fiesta & Ford Puma im Vergleich

Mittlerweile sieht die Sache etwas anders aus. Für einen Vergleich mit dem Ford Fiesta steht uns der Ford Puma als 1.0 EocBoost Hybrid mit Dreizylinder-Turbo und Starter-Generator samt 48-Volt-Technik zur Verfügung. Aktueller Basis-Listenpreis: 22.350 Euro, denn inzwischen gibt es das SUV nicht mehr nur ab der edlen Titanium-Ausstattung, sondern auch als günstigen Cool&Connect. Der Fiesta wiederum ist jetzt mit dem effizienten, 125 PS starken Hybrid-Triebwerk zu haben und kostet dann als Fünftürer mindestens 22.150 Euro, weil er (momentan) erst ab Titanium angeboten wird. Bei nur 200 Euro Unterschied kann man sich beide Autos also einmal genauer ansehen. Schon beim ersten Rendezvous fällt auf: Der Puma wirkt deutlich erwachsener als der Fiesta. Das SUV ist nicht nur 14 Zentimeter länger, sondern auch sechs Zentimeter höher. Die runderen Formen des Puma verstärken den Eindruck noch. Und beim Beladen des Kofferraums wird der Größenvorteil dann greifbar: Einschließlich der auswaschbaren MegaBox (81 Liter) unter dem Laderaumboden fasst das City-SUV mindestens 537 Liter Gepäck. Beim Kleinwagen sind es nur klassenübliche 292 Liter. Werden die in beiden Autos asymmetrisch geteilten Rücksitzlehnen umgelegt, sind es beim Puma 1297 und beim Fiesta nur 1093 Liter. Weiterer Nachteil: Im Kleinwagen entsteht eine unpraktische Stufe im Laderaum, während im anderen Ford eine ebene Fläche das Durchschieben schwerer Fracht erleichtert. Außerdem wirken die Abdeckungen im Fiesta weniger stabil und wertig als die des Puma. Beide Kandidaten rollen in der sportlichen ST-Line-Ausstattung auf den Testwagenparkplatz der AUTO ZEITUNG. Der Ford Puma 1.0 EcoBoost Hybrid kostet damit 25.500 Euro, der Ford Fiesta 1.0 EcoBoost Hybrid ist dann ab 23.150 Euro zu haben. Also wieder der alte Preisvorteil? Das stimmt nicht ganz, weil der Puma ST-Line mit Einparkhilfe hinten, Navi, 8,0-Zoll-Touchscreen, digitalem Cockpit und zusätzlichen Sicherheitsassistenten samt Falschfahrer-Warnfunktion und Müdigkeitserkennung deutlich besser ausgestattet ist als der Kleinwagen. Nicht nur das: Die Sportsitze des SUV sind straffer gepolstert, bieten mehr Beinauflage, und die höhere Sitzposition verbessert den Überblick. Zudem ist die rundlichere Fiesta-Karosserie unübersichtlicher.

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Ford Puma (2019) Vier Sterne im Crashtest

 

Ford Puma mit Größenvorteil

Das Raumgefühl in der ersten Reihe gefällt beim Vergleich zwischen Ford Fiesta und Ford Puma in beiden Autos gleich gut. Insgesamt hinterlassen Verarbeitung und Materialien des in Rumänien gebauten Puma aber einen besseren Eindruck als die des Kölner Fiesta. Im Fond erlaubt der fünftürige Kleinwagen für Großgewachsene dafür den bequemeren Einstieg, ohne den Kopf einziehen zu müssen, weil das Dach des SUV hinten coupéhaft nach unten gezogen ist. Hat man aber erst einmal Platz genommen, offeriert auch der Puma ausreichend Platz. Die Beinfreiheit reicht in beiden Ford sogar für Passagiere mit längeren Beinen – leichte Vorteile verbucht hier allerdings das SUV wegen seines fast zehn Zentimeter längeren Radstands. Beim Antrieb liegen die Vorteile zumindest von der Papierform her beim Ford Fiesta 1.0 EcoBoost Hybrid: Er ist mit 203 km/h zwölf km/h schneller, benötigt mit 9,4 Sekunden 0,4 Sekunden weniger für den Sprint auf Tempo 100 und verbraucht mit fünf Liter Super nach der realistischen WLTP-Norm einen halben Liter weniger als der Ford Puma 1.0 EcoBoost Hybrid. Doch bei der ersten Ausfahrt macht sich zunächst Enttäuschung breit: Bei einem Kleinwagen mit 125 PS hätte man mehr Temperament erwartet. Erst wenn man den Fahrmodusschalter auf der Mittelkonsole von Normal auf Sport stellt, kommt in Sachen Ansprechverhalten und Durchzug mehr Leben in die Bude. Grund: Im Normal-Modus ist das Triebwerk sehr auf Effizienz ausgelegt. Nach dem gleichen Strickmuster verfährt Ford auch beim Puma. Das über 50 Kilogramm schwerere SUV wirkt im Normal-Modus noch ein bisschen lahmer und will fleißiger geschaltet werden. Das manuelle Sechsgang-Getriebe des Testwagens wirkt aber recht hakelig – ganz im Gegensatz zur Schaltbox des Fiesta. Dafür ist der Verbrenner des Hochsitzers besser gedämmt und wirkt deshalb akustisch viel kultivierter als der gleiche Motor im Kleinwagen. Hier klingt der Dreizylinder besonders beim Beschleunigen sehr rau und aufdringlich.

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Ford Fiesta fährt sparsamer

Mehr Komfort bietet im Vergleich auch der Unterbau des Ford Puma: Obwohl beide ST-Line-Modelle über ein sportliches Fahrwerk und 17-Zöller verfügen, ist der Abrollkomfort im SUV besser, Fahrbahnunebenheiten dringen gedämpfter zu den Passagieren. Im Ford Fiesta muss man selbst bei kleinen Kratern mit härteren Schlägen rechnen. Sicher und fahrdynamisch sind aber beide Ford. Der niedrigere WLTP-Verbrauch und eine damit verbundene niedrigere Einstufung bei der Steuer bescheren dem Kleinwagen einen Vorteil in der Kostenbilanz bei diesem Vergleich. Trotz einer etwas teureren Haftpflicht-Einstufung kostet der Kilometer inklusive Wartung beim Ford Fiesta 1.0 EcoBoost Hybrid 0,135 Euro. Beim Ford Puma 1.0 EcoBoost Hybrid sind es 0,141 Euro. Mit Wertverlust, der beim Kleinwagen nach vier Jahren höher ausfällt als beim trendigen City-SUV, liegen beide Ford aber wieder gleichauf.

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Technische Daten: Ford Fiesta 1.0 EcoBoost Hybrid & Ford Puma 1.0 EcoBoost Hybrid

AUTO ZEITUNG 05/2021Ford Fiesta 1.0 EcoBoost HybridFord Puma 1.0 EcoBoost Hybrid
Technik
Zylinder/Ventile pro Zylin.3/4; Turbo, Starter-Generator3/4; Turbo, Starter-Generator
Hubraum999 cm³999 cm³
Leistung92 kW / 125 PS; 6000 /min92 kW / 125 PS; 6000 /min
Max. Drehmoment210 Nm; 1750 /min210 Nm; 1750 /min
Getriebe/Antrieb6-Gang, manuell / Vorderrad6-Gang, manuell / Vorderrad
Werksdaten
Leergewicht (Werk)1142 kg1205 kg
Beschleunigung 0-100 km/h (Werk)9,4 s9,8 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)203 km/h191 km/h
Verbrauch auf 100 km (WLTP)5,0 l S5,5 l S
CO2-Ausstoß (Werk)114 g/km126 g/km
Preise
Grundpreis22.150 Euro22.350 Euro

 
Klaus Uckrow Klaus Uckrow
Unser Fazit

Der große und variable Laderaum, die bessere Verarbeitung, der höhere Fahrkomfort und der kultivierter klingende Motor sprechen bei diesem Vergleich für den Ford Puma. Der Ford Fiesta kann vor allem mit seinem niedrigeren Verbrauch und den besseren Fahrleistungen punkten. Der höhere Wertverlust trübt aber die Kostenbilanz. Interessenten sollten auf Aktionsangebote warten.

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