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Geht auch ganz einfach:

DS7 Crossback/Peugeot 5008/Renault Koleos: Test Französische SUV im direkten Duell

Caspar Winkelmann
Inhalt
  1. DS7 Crossback, Peugeot 5008 & Renault Koleos im Test
  2. Fahrkomfort: Der DS7 Crossback macht das Rennen 
  3. Motor/Getriebe: Ranult Koleos agiert nicht sehr harmonisch 
  4. Fahrdynamik: Koleos mit guter Traktion auf nassem Untergrund
  5. Umwelt/Kosten: Peugeot 5008 landet im Mittelfeld
  6. Technische Daten DS7 Crossback, Peugeot 5008 & Renault Koleos
  7. Fazit

Der DS7 Crossback, Peugeot 5008 und Renault Koleos heben sich nicht nur optisch vom SUV-Allerlei ab. Der Test klärt, welcher Franzose das stimmigste Angebot bietet.

Für die französischen Automobilhersteller lief es in der ersten Jahreshälfte 2018 richtig gut: Renault ist mit rund 69.000 verkauften Fahrzeugen von Januar bis Juni der zweiterfolgreichste Importeur in Deutschland, und auch die PSA-Marken Citroën, Peugeot und DS surfen mit zusammen knapp 68.000 Neuzulassungen auf einer Erfolgswelle. Auf die erhöhte SUV-Nachfrage antworten die Franzosen in der Mittelklasse mit drei attraktiven Angeboten abseits des Mainstreams: Der vielseitige Peugeot 5008 richtet sich an Familien mit erhöhtem Raumbedarf, der stattliche Renault Koleos lockt mit optionalem Allradantrieb abenteuerlustige Kunden an, und der noble DS7 Crossback spielt die Premium- Karte aus. Zum Test treten der Crossback, 5008 und Koleos jeweils mit 177 PS starken Zweiliter-Dieselmotoren und Automatik-Getrieben an.

Einzeltest DS 7 Crossback BlueHDi 180
DS 7 Crossback BlueHDi 180/PureTech 225: Test DS 7 als Diesel und starker Benziner


DS 7 Crossback im Video:

 
 

DS7 Crossback, Peugeot 5008 & Renault Koleos im Test

Alle drei Kandidaten messen rund 4,60 Meter, haben jedoch eine jeweils ganz eigene Designsprache. Der stattliche Renault Koleos wirkt optisch noch am ehesten wie ein Geländewagen, während der Peugeot 5008 eine Mischung aus SUV und Van ist. Mit seinen beim Entriegeln um 180 Grad rotierenden LED-Scheinwerfern und üppigem Chromzierrat an Front und Heck bietet der DS7 Crossback dagegen eine gewisse Extravaganz. Im Alltag wichtiger als das Design sind jedoch die inneren Werte: Fahrer und Beifahrer erfreuen sich in allen drei Probanden ordentlicher Bewegungsfreiheit. Allerdings schränken die in den Testwagen von Peugeot und Renault installierten Panoramaglasdächer hier wie dort die Kopffreiheit ein. Das gilt beim 5008 im besonderen Maß für den Fond: Mitfahrer, die mehr als 1,80 Meter messen, können kaum aufrecht sitzen. Da ist es praktisch, dass sich die drei Einzelsitze verschieben lassen und die Neigung der Rückenlehnen variiert werden kann. Als einziger Testkandidat bietet der Peugeot sieben Sitzplätze. Die beiden Sitzgelegenheiten in der dritten Reihe taugen wegen der stark eingeschränkten Kopf- und Beinfreiheit allerdings nur für Kinder. Am meisten Raum stellt der DS den Fondpassagieren bereit: Vor allem Kopf- und Beinraum dürften auch Sitzriesen genügen. Im Renault geht es zwar luftiger zu als im Peugeot, aber auch hier raubt das große Sonnendach wichtige Zentimeter über dem Scheitel. In puncto Kofferraumvolumen und Zuladung fällt der Koleos dann zurück: 492 Liter Laderaumvolumen sind angesichts der Fahrzeuggröße eher bescheiden. Mit umgeklappter Rückbank fasst das Frachtabteil immerhin 1706 Liter. 428 Kilogramm Zuladung sind für ein 177 PS starkes Mittelklasse-SUV mit Allradantrieb aber ebenso recht knapp bemessen wie die Anhängelast von 1650 Kilogramm. Der DS 7 darf 469 kg zuladen und bis zu 1850 kg schwere Anhänger ziehen. Außerdem reicht der Laderauminhalt von 555 bis 1750 Litern Ein echter Speditionsfachmann ist aber vor allem der Peugeot mit seinem 780 bis 1940 Liter großen Gepäckabteil, 562 Kilogramm Zuladung und 1,8 Tonnen Anhängelast sowie der praktischen umklappbaren Beifahrersitzlehne (Serie). Auch bei der Sicherheitsausstattung sammelt der bereits ab Werk unter anderem mit Spurhalte- und wechselassistenten ausgerüstete 5008 die meisten Punkte. Für den technisch eng verwandten DS 7 ist zwar mit dem Nachtsichtassistenten ein Oberklasse-verdächtiges Feature erhältlich, der beim Peugeot serienmäßige Notrufassistent etwa kostet bei ihm jedoch Aufpreis. Koleos-Fahrer wiederum müssen zum Beispiel gänzlich auf einen Abstandsregeltempomaten verzichten – obwohl dieser praktische Helfer in der Mittelklasse inzwischen ein gängiges Feature ist. Die unterschiedlichen Interieur- Designlinien (Option) mit aufwändigen Zierleisten und Alu-Applikationen sorgen im DS 7 für ein gehobenes Ambiente, und auch die gewissenhafte Verarbeitungsqualität überzeugt. Im Peugeot und vor allem im Renault sind die Materialien etwas einfacher.

 

Fahrkomfort: Der DS7 Crossback macht das Rennen 

Wir verzichten an dieser Stelle mal auf alle historisch angehauchten Verweise zum Thema französische Autos und Fahrkomfort und nehmen lieber gleich zur Sitzprobe Platz. Zumindest vorn gefallen DS und Peugeot gleichermaßen: Hier wie dort bieten die Sitze mit dem Gütesiegel „Aktion Gesunder Rücken“ eine angenehm straffe Polsterung sowie zahlreiche Einstellmöglichkeiten wie etwa eine ausziehbare Schenkelauflage. Im Renault lässt sich dagegen weder die Sitzfläche erweitern noch in der Neigung arretieren. Zudem bieten seine auf langen Etappen dennoch kommoden Sitze vergleichsweise wenig seitliche Abstützung. Während auf der Rückbank von DS7 und Koleos nur zwei Passagiere komfortabel reisen, trumpft der 5008 im Fond mit drei gleich großen, verschiebbaren Einzelsitzen auf. Allerdings sorgt die tiefe Position der Sitzflächen für stark angewinkelte Beine. Mit gut nutzbarer Beinauflage und ordentlicher Konturierung bietet der DS hinten den besten Komfort. Außerdem verfügt der Crossback über die wirkungsvollste Abschottung gegen Wind-, Abroll- und Motorengeräusche. Selbst jenseits von 160 km/h sind Gespräche zwischen den Passagieren in Normallautstärke problemlos möglich Der Renault ist weniger gut gedämmt, störend sind vor allem die präsenten Abrollgeräusche. Als einziger Kandidat dieses Trios verfügt der DS über adaptive Dämpfer (Serie), die dank Kamera-Unterstützung vorausschauend auf Fahrbahnschäden reagieren sollen. Tatsächlich werden vor allem grobe Schlaglöcher zwar mit vernehmbarer Aufbaubewegung, dafür aber sehr wirkungsvoll von den Insassen ferngehalten. Bei eingeschränkter Sicht durch Regen oder Dunkelheit schaltet sich die Kamera jedoch ab – und die Dämpfer verhärten. Der konventionell gefederte Peugeot bietet kaum weniger Komfort, er wirkt nur auf welliger Fahrbahn etwas nervöser und federt teilweise weniger sensibel an. Mit seiner optionalen 19-Zoll-Bereifung nimmt der Renault wiederum vor allem Kanten und Fugen deutlich steifbeiniger als die Konkurrenten.

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Motor/Getriebe: Ranult Koleos agiert nicht sehr harmonisch 

Während der in DS und Peugeot installierte Zweiliter-Diesel dank SCR-Katalysator und AdBlue-Technik bereits die Euro-6d-Temp- Norm erfüllt, verzichtet Renault auf die komplexere Abgasreinigung – der Koleos erfüllt nur die 6b-Norm. Auch wegen des stattlichen Fahrzeuggewichts von über 1,8 Tonnen genehmigt sich das Renault-Aggregat bei unseren Verbrauchsfahrten mit 8,4 Litern deutlich mehr Kraftstoff als das Peugeot- (7,8 Liter) und das besonders effiziente DS-Triebwerk (7,0 Liter). Der PSA-Diesel läuft in beiden Testkandidaten auch unter Last angenehm ruhig und arbeitet hier wie dort gut mit der baugleichen, komfortbetonten Achtstufen-Automatik zusammen. Das stufenlose Getriebe des Renault agiert nicht so harmonisch und setzt die 177 PS sowie die maximal 380 Newtonmeter Drehmoment weniger souverän in Szene. Den Sprint auf Tempo 100 absolviert der DS mit 9,7 Sekunden schneller als seine Rivalen. Dabei gibt er sich obendrein insgesamt spritziger und erreicht auch den höchsten Topspeed.

Renault Koleos im Video:

 
 

Fahrdynamik: Koleos mit guter Traktion auf nassem Untergrund

Ein echter Dynamiker ist allerdings keines der drei SUV. Früh und rigoros eingreifende Regelsysteme sowie bei Kurvenfahrten deutliche Aufbaubewegungen erziehen eher zu einer lässigen Fahrweise. Die Lenkungen in DS und Peugeot vermitteln dem Fahrer noch ausreichende Rückmeldung. Beim Renault stellen wir dagegen größere Lenkwinkel und weniger Lenkgefühl fest. Mit seinem schaltbaren Allradantrieb bietet der Koleos dafür vor allem auf nasser Fahrbahn eine bessere Traktion als seine Gegner mit Vorderradantrieb. Doch bei den Bremsprüfungen schneidet er mit Kalt- und Warmbremswerten von 37,5 Metern deutlich schlechter ab als der Peugeot und vor allem als der DS. Letzterer kommt mit warmer wie kalter Anlage nach rund 34 Metern zum Stehen.

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Umwelt/Kosten: Peugeot 5008 landet im Mittelfeld

Mit einem Grundpreis von 37.600 Euro ist der Koleos günstiger als 5008 und DS7. Die komfortfördernde Lordosenstütze ist jedoch an die 1650 Euro teure Lederpolsterung gebunden, die es erst ab der Limited-Ausstattung (2900 Euro) gibt. In testrelevanter Konfiguration sind Renault und Peugeot mit jeweils über 42.000 Euro deshalb teurer als der überraschend günstige Crossback (39.790 Euro). Für ihn sprechen zudem die geringsten Kraftstoffkosten, während der Renault dank des umfangreichen Garantiepakets und des geringsten Wertverlusts viele Punkte sammelt.

 

Technische Daten DS7 Crossback, Peugeot 5008 & Renault Koleos

 

 
Caspar Winkelmann Caspar Winkelmann
Unser Fazit

Alle drei SUV haben ihren eigenen Charme. Das objektiv beste Gesamtpaket bietet der DS7 Crossback: Er ist nicht nur extravagant designt, sondern auch ausreichend geräumig. Die guten Komforteigenschaften gehen einher mit dem niedrigsten Verbrauch bei besten Fahrleistungen. Zudem ist der DS in der testrelevanten Konfiguration der Günstigste. Auf dem zweiten Rang sortiert sich der vanartige Peugeot 5008 ein. Nur er hat sieben Sitzplätze und verfügt über ein ausgeprägtes Transporttalent sowie viele serienmäßige Assistenten. Preis und Verbrauch sind aber höher als beim DS. Der Renault Koleos offeriert zwar als einziger Kandidat Allradantrieb, kann in puncto Komfort, Verbrauch sowie Bremsen aber nicht ganz mithalten. Für ihn sprechen die komplette Multimediaausstattung und die guten Garantieleistungen.

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