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Geht auch ganz einfach:
Alle Tests zum Porsche 718

Porsche 718 Spyder RS (2023): Testfahrt Porsche feiert ein furioses Finale

Martin Urbanke Geschäftsführender Redakteur Test & Reifen
Inhalt
  1. Erste Testfahrt mit dem neuen Porsche 718 Spyder RS (2023)
  2. Kein Track-Tool, aber gnadenlos griffig
  3. Technische Daten
  4. Fazit

Mit dem neuen Porsche 718 Spyder RS (2023) krönt der Sportwagenbauer die 718-Reihe. Der Mix aus Leichtbau-Roadster und 500-PS-Rennmotor begeistert bei der ersten Testfahrt – ein letztes Mal!

Ab etwa 5000 Touren geht das Spektakel im neuen Porsche 718 Spyder RS (2023) erst richtig los. Denn ab dem Punkt, wo sich vermeintlich moderne Turbo-Motoren so langsam auf ihr Drehzahllimit zubewegen, legt der Vierliter-Sauger im Spyder RS jegliche Hemmungen ab und reißt mit ungestümem Tatendrang an, setzt immer mehr Leistung frei und entfesselt ein akustisches Inferno, das jeden Sportwagen-Fan vor Freude weinen lässt. Erst bei 9000 Umdrehungen würde die Elektronik das wilde Treiben beenden, doch da das blitzschnelle Doppelkupplungsgetriebe unmittelbar vorher hochschaltet, fräst, sägt und brüllt sich der Sechszylinder-Boxer Gang um Gang durch das Drehzahlband. Diese Testfahrt ist herzerweichend. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

Der neue Porsche 718 Spyder RS (2023) im Fahrbericht (Video):

 
 

Erste Testfahrt mit dem neuen Porsche 718 Spyder RS (2023)

Der Motor entspricht dem Aggregat, das auch in Porsche 911 GT3, GT3 RS und der Cup-Rennversion zum Einsatz kommt. Für den Dienst im 718-Chassis musste die Entwicklungsabteilung jedoch den Ansaugtrakt umbauen und oben auf dem Boxer positionieren. Seine Prozessluft zieht der Sechszylinder nun durch die beiden Stutzen rechts und links hinter den Kopfstützen, weshalb man die Ansauggeräusche so intensiv erlebt wie in keinem anderen Porsche. Nicht dass wir uns falsch verstehen: Das lässt den Benziner zwar recht laut tönen, doch auf die Besatzung des neuen Porsche 718 Spyder RS (2023) wirkt dieser Sound bei der ersten Testfahrt wie Musik, nicht wie Lärm. Und wem das noch nicht laut genug ist, kann per Taste sogar noch den Klappenauspuff öffnen, was dem Klang zusätzliche Bassnoten verleiht. Wahre Gourmets indes frönen dem puren, ekstatischen Ansaug-Sägen à la Porsche.

Ganz nebenbei treibt der GT-Motor den mittels Haube und Kotflügeln aus Karbon, reduziertem Teppich und sonstigen Details auf 1410 Kilogrammm abgespeckten Roadster zu unglaublichen Fahrleistungen: Aus dem Strand auf 100 km/h in 3,4 Sekunden, 308 km/h Spitze – offen! Das ultraleichte Notverdeck ist nur bis 200 km/h freigegeben und muss in einer zweiminütigen Choreografie von Hand montiert oder abgenommen werden. Klingt nervig, steigert aber die Vorfreude auf die Testfahrt mit dem neuen Porsche 718 Spyder RS (2023) umso mehr. Wer das Sonnensegel samt der einknüpfbaren Wetterschutz-Schottwand gleich ganz zuhause lässt, drückt das Gewicht um weitere acht Kilogramm. Andererseits ist die Fahrt mit aufgespanntem Sonnensegel reizvoll. Nicht nur weil es vor zu viel Sonne schützt, sondern auch weil der Sound des Mittelmotors so noch besser zur Geltung kommt.

Porsche 718 Spyder RS (2023)
Foto: Porsche
 

Kein Track-Tool, aber gnadenlos griffig

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass der Vierliter bei der ersten Testfahrt beinahe hysterisch auf jeden Gasstoß reagiert, sich aber dennoch mit einer unfassbaren Präzision dosieren lässt. Noch exakter arbeitet höchstens das Fahrwerk, das weitestgehend dem des Porsche 718 Cayman GT4 RS entspricht. Doch da der neue Porsche 718 Spyder RS (2023) weniger als ultimatives Track-Tool, sondern eher auf maximalen Fahrspaß ausgelegt ist, arbeiten die adaptiven Dämpfer rundum mit nahezu halbierten Kräften. Das verhilft dem offenen Auto zu einem beachtlichen Restkomfort und sorgt auf welligen Belägen für die nötige Ruhe. Traktion und Balance zählen zum Besten, was man im Sportwagen-Segment überhaupt finden kann. Sensationell.

Schon auf den ersten Metern verschmilzt die Person am Steuer mit diesem Auto, erahnt alle Reaktionen im Voraus und behält so durchwegs die Oberhand, sogar falls die Semislicks tatsächlich mal die Haftgrenze erreichen. Doch das geschieht so absurd spät, dass man es nur bei wirklich forciertem Leistungseinsatz erleben wird. Und selbst wenn, setzt der Übergang vom Haften ins Rutschen vergleichsweise sanft ein, was den Spaß für geübte Menschen noch weiter perfektioniert. 

 

Technische Daten

AUTO ZEITUNG 18/2023Porsche 718 Spyder RS
Technische Daten
Motor6-Zylinder-Boxer, 4-Ventiler; 3996 cm³
Getriebe/Antrieb7-Gang, Doppelkupplung/Hinterrad
Leistung368 kW/500 PS bei 8400 /min
Max. Drehmoment450 Nm bei 6750 /min
Karosserie
Außenmaße (L/B/H)4418/1822 (1994)/1252 mm
Leergewicht/Zuladung1410/345 kg
Kofferraumvolumen125 (v.)/120 (h.) l
Fahrleistungen (Werksangaben)
Beschleunigung (0-100 km/h)3,4 s
Höchstgeschwindigkeit308 km/h (offen)
Verbrauch auf 100 km13,0 l SP
Kaufinformationen
Basispreis (Testwagen)155.575 €
MarktstartSommer 2023

 
Martin Urbanke Martin Urbanke
Unser Fazit

Der neue Porsche 718 Spyder RS (2023) ist mit 155.575 Euro sündhaft teuer – aber jeden Cent wert. Seine einzigartige Kombination aus leichtgewichtigem Roadster, extrem agilem Handling, höchster Präzision und Qualität sowie furiosem Hochdrehzahl-Rennmotor erhebt ihn zum ultimativen Fahrspaß-Gefährt. Damit besiegelt der 718 seine Karriere in Bestform! Wir sind gespannt, wie sein elektrischer Nachfolger das jemals toppen will …

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