AUTO ZEITUNG Classic Cars 07/2025: Das sind die Themen
Sicherheit ist wichtig – dazu zählt der technische Zustand des Oldtimers ebenso wie der finanzielle Schutz im Fall eines Unfalls. Das Thema kochte schnell hoch und sorgte in den Verbänden sowie an den Stammtischen für heiße Diskussionen: Die EU-Kommission will Autos, die älter als zehn Jahre sind, künftig jährlich zur Hauptuntersuchung schicken. Das soll die Zahl der von technischen Mängeln verursachten Unfälle senken. Außerdem erhofft man sich eine Senkung der Emissionen (etwa aufgrund eines defekten Kats) und eine bessere Möglichkeit, Tacho-Manipulationen vorzubeugen.
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Das klingt alles ganz nachvollziehbar – solange es um betagte Alltagsautos geht. Und davon sind in Deutschland eine ganze Menge unterwegs: Das Kraftfahrtbundesamt vermeldete schon vor vier Jahren ein Durchschnittsalter von 9,8 Jahren im Pkw-Segment – mit steigender Tendenz. Mehr als 20 % der Autos waren zwischen zehn und 14 Jahren alt.
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Die Themen der neuen AUTO ZEITUNG Classic Cars 07/2025
Danach nimmt der Anteil rapide ab: Nur 1,1 % der zugelassenen Fahrzeuge gelten als Oldtimer. Die würde die angedachte Regelung natürlich ebenso betreffen, obwohl Besitzer eines Klassikers durchaus auf einen guten Zustand ihres Autos achten. Immerhin geht es um die eigene Sicherheit – und den eigenen Komfort: Wer will schon aus Nachlässigkeit während einer Ausfahrt oder auf dem Weg zum Treffen liegenbleiben? Ganz abgesehen davon liegt die Kilometerleistung in der Regel deutlich unter jener eines älteren Alltagsfahrzeugs. Somit würde eine Verkürzung der Prüf-Intervalle in erster Linie nur höhere Kosten verursachen.
Der ADAC hält die neue Regelung für unangemessen und argumentiert mit den sich ständig verbessernden Möglichkeiten der Selbstdiagnose bei den "über 10-Jährigen": Bremsenverschleißanzeige, Reifendruckwarner sowie Onboard- Diagnose Systeme (OBD) sind längst Standard. Und der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) verweist darauf, dass die in Deutschland gültige Prüffrist (alle zwei Jahre) schon heute teilweise über die relevanten EU-Vorgaben hinausgeht. Doch der TÜV-Verband kontert: "In der Gruppe der zehn bis elf Jahre alten Fahrzeuge fällt bei der HU fast jedes vierte Fahrzeug (23 %) mit erheblichen oder gefährlichen Mängeln durch."
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Und: Blickt man ins europäische Ausland, ist der verkürzte Rhythmus teilweise schon lange Usus. In Belgien, Luxemburg, Großbritannien und den Niederlanden etwa sind die einjährigen Intervalle längst Pflicht. Der DEUVET empfiehlt Ausnahmeregelungen für Fahrzeuge mit H-Kennzeichen – vielleicht ist das ja die Lösung für alle Oldtimer-Freunde ... Sollte es trotz aller Umsicht zum Unfall kommen, ist natürlich die Versicherung gefragt: Markus Bach hat für diese Ausgabe insgesamt 684 Tarife für Oldtimer verglichen – und vermeldet Erfreuliches: Wer clever vergleicht, kann je nach Auto und Tarif bis zu 2010 Euro sparen. Probieren Sie es aus!