Nissan Murano GT-R: Schrulliges Godzilla-SUV aufgetaucht
Der SUV-Boom nimmt längst groteske Züge an: Längst springen Sportwagenmarken auf den Trend auf, der den Herstellern das große Geld und der Kundschaft die Möglichkeit verspricht, auch mal die ganze Familie mit auf den Track zu nehmen. Lotus, Ferrari, Lamborghini – alle folgen sie dem Mainstream, möglichst ohne das jahrzehntelang polierte Image zu verwässern. In dieser Hinsicht bräuchte sich Nissan keine Sorgen zu machen, denn die japanische Marke hat nicht erst seit dem Abschied des GT-R ordentlich an Dynamik einbüßen müssen. Ein Nissan GT-R SUV bauen, um sich aus der Krise rauszuboxen? Eher unwahrscheinlich. Und wenn er so realisiert wird wie das hier gezeigte Tuning-Kuriosum, dann könnten sie in Yokohama (Japan) gleich ihren Grabstein daraus hauen.
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Weil wir aber nicht den Blick abwenden können von diesem Ungetüm, das ein Tüftler aus Malaysia zusammengefrickelt hat, lassen wir den unlackierten JDM-Trip noch ein wenig auf uns wirken. Von vorne vermittelt das noch unlackierte Werk auf Basis der ersten Nissan Murano-Generation einen ziemlich stimmigen Eindruck. Das liegt aber vor allem daran, dass die 2016er-Facelift-Front des GT-R die Proportionen des Spenderfahrzeugs offenbar gut ausfüllt. Der Blick auf die Dachreling könnte sogar kurz die Hoffnung schüren, dass es sich hier um einen charmanten Kombi-Umbau handelt.
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Der Mazda MX-5 (2024) im Fahrbericht (Video):
Godzilla aufgebockt: Schauriges Nissan GT-R-SUV auf Murano-Basis
Aber nein, der Murano bleibt auch mit GT-R-Anbauteilen ein SUV. Und was für eines: Während das Greenhouse erhalten blieb, wirkt das Blech unter der Fensterlinie, als stecke die aufgebockte Mittelklasse in einer spontanen Metamorphose zum Supersportler fest. Die stilistisch korrekten Räder kauern tief versteckt in den weit ausgestellten Radhäusern. Und die aufgeplusterten Schweller könnten auch von einem Truppentransporter stammen. Am Heck wiederum schien sich der Tuner nicht ganz sicher zu sein, wo der Spoiler hingehören sollte – auf dem Dach oder doch lieber auf dem darunter liegenden GT-R-Auswuchs. Da doppelt bekanntlich besser hält, dürfen sich nun beide Etagen über ein separates Leitwerk freuen.
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Ob die beiden Flügel auch einen aerodynamischen Nutzen haben, darf bei einer Maximalgeschwindigkeit von 200 und einem hiesigen Tempolimit von 110 km/h selbstverständlich infrage gestellt werden. Aber wer weiß: Vielleicht hat sich Godzilla auch unter der Haube des Nissan Murano GT-R bereits eingenistet. Der doppelt aufgeladene 3,8-l-V6 leistet je nach Ausbaustufe 485 bis 600 PS (357 bis 441 kW). Informationen über die technischen Aspekte des Umbaus liegen uns aber nicht vor. Übrigens: Serienmäßig hatte der erste Murano nicht nur einen Allradantrieb an Bord, sondern auch den frei saugenden Sechszylinder aus dem 350Z mit 234 PS (172 kW). Von 2011 bis 2015 gab es ihn sogar als SUV-Cabrio – allerdings traute sich die Marke damit nur auf den US-Markt.