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Alle Tests zum Ford Mustang

Ford Mustang Dark Horse (2024): Testfahrt

Dieses Pferd schreit

AUTO ZEITUNG
Inhalt
  1. Erste Testfahrt: Neuer Ford Mustang Dark Horse (2024) beerbt den Mach 1
  2. Eigene Fahrwerksabstimmung für den perfekten Flow
  3. Zehnstufen-Automatikgetriebe nicht perfekt, aber passend
  4. Technische Daten

Der neue Ford Mustang Dark Horse (2024) schwimmt gegen den Strom. Im US-amerikanischen Kalifornien verschafft uns eine ausgiebige Testfahrt einen ersten Eindruck!

Ehrlich gesagt, hätte ich nicht erwartet, dass sich der neue Ford Mustang Dark Horse (2024) bei der ersten Testfahrt so gut anfühlt. Es muss für Ford verlockend gewesen sein, einfach den alten für 30 Sekunden in die Mikrowelle zu stellen, nicht zuletzt, weil der Mustang von 2014 der erste war, der Rechtslenkung und eine Mehrlenker-Hinterachse bekam. Das half ihm, das meistverkaufte Sportauto des vergangenen Jahrzehnts zu werden. Ping! Fertig! Ein Blick auf das Design und die Spezifikationen lässt vermuten, dass diese siebte Generation tatsächlich leicht aufgewärmt ist, aber wir sind vom Highway 1 nördlich von San Francisco auf den Panoramic Highway und dessen endlosen Serpentinen abgebogen und ich bin überrascht, wie viel wendiger er sich anfühlt als sein Vorgänger.

Der Popometer sagt mir, er ist kompakter und leichter als zuvor, auch wenn die kalten, harten Zahlen etwas anderes behaupten: Er misst 4818 mm von der Nase bis zum Heck und wiegt 1811 kg, was beides mehr ist als beim Vorgänger. Auf der groben, trockenen Straße bietet der Dark Horse Traktion, Balance und eine Finesse, die ich einfach nicht erwartet hätte. Zweifellos hilft es, dass wir eben nicht das Basismodell fahren. Dark Horse ist der erste neue Mustang-Name seit dem Bullitt von 2001 und der spirituelle Nachfolger des Mach 1. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

Leslie & Cars fährt den Ford Mustang Mach-E (2021) im Video:

 
 

Erste Testfahrt: Neuer Ford Mustang Dark Horse (2024) beerbt den Mach 1

Der neue Ford Mustang Dark Horse (2024) ist auch die Inspiration für eine neue Generation von Renn-Mustangs. Visuelle Erkennungsmerkmale beinhalten Mascara, welches die LED-Scheinwerfer und den Frontgrill in einen bösen Briefkastenschlitz verwandelt, eine individuelle Frontstoßstange, niedrigere Seitenschweller, einen neuen Heckflügel und innen optionale Recaro-Schalensitze und Zierrat in Carbon-Optik. Für umgerechnet 54.770 Euro (Stand: März 2024) liegt der Dark Horse 15.710 Euro über dem V8 GT, auf dem er basiert, und verdoppelt damit fast den Preis des Einstiegsmodells mit Vierzylinder. Bleiben wir im Interieur des neuen Ford Mustang Dark Horse (2024), das nach wie vor fahrerorientiert ausfällt, mit einer relativ niedrigen Sitzposition und einem kleinen Lenkrad. Hauptunterschied sind die zwei konfigurierbaren Bildschirme, die zusammen 25 Zoll messen, aber auf die Kosten der klassischen Instrumente und der dreifachen Lüftungsdüsen gehen. 

Zu viel Digitalisierung? Einfach den Startknopf für altmodisch-analoge Geräusche drücken – Gott, klingt der V8 im Leerlauf wütend! Der 5,0-l-V8 verfügt über geschmiedete Pleuel aus dem vorherigen GT500, eine verbesserte Kühlung und produziert jetzt 506 PS (372 kW) sowie 567 Nm – dasselbe Drehmoment wie beim regulären GT. Mit dem Druck aufs Gaspedal geht durch das ganze Auto ein Ruck, das ich so von Turbomotoren gewohnt bin – nicht nur, dass der Mustang-V8 wie Brausepulver reagiert, das auf der Zunge zischt und knallt. Nein, er ist auch bei niedrigen Drehzahlen energisch und lärmt bei der ersten Testfahrt dann direkt los bis zum Leistungshöhepunkt bei 7250 U/min.

Die Konkurrenten:

 

Eigene Fahrwerksabstimmung für den perfekten Flow

Neben der Vitaminkur für den Motor beinhaltet der neue Ford Mustang Dark Horse (2024) eine eigene Fahrwerksabstimmung, mit adaptiven Dämpfern, größeren Stabilisatoren hinten und belastbareren Stoßdämpfern vorne. Um es rundzumachen, gehören auch noch Brembo-Bremsen und 19-Zoll-Felgen mit Pirelli P Zero-Reifen zum Serienumfang. Das Zehnstufen-Automatikgetriebe anstelle des standardmäßigen Sechsgang-Schaltgetriebes lässt auch Cruisen zu. Selbst, wenn ich an den eloxierten Paddeln ins Geschehen eingreife, habe ich nicht das Gefühl, ständig und unnötig schalten zu müssen. Der Mustang erweist sich bei der ersten Testfahrt als ein großartiger Langstreckenbegleiter, nicht zuletzt, weil diese optionalen Recaro-Sportsitze meinen Oberkörper nicht nur eng umschließen und gut stützen, sondern auch, weil sie gut konturiert und gepolstert sind. Ungelogen gehören sie wohl zu den besten Stühlen, auf denen ich je gesessen habe, schätze ich. 

Der Panoramic Highway klettert einladend am Stadtrand bergauf, wechselt zunächst zwischen 180-Grad-Haarnadelkurven und schnelleren Kehren. Zuerst experimentiere ich mit härteren Federungsmodi, aber die funktionieren hier oben einfach nicht – zu unbarmherzig, zu wenig Kontrolle, zu viel Ping-Pong-Effekt. Es klickt, als ich meine eigenen Fahreinstellungen konfiguriere: das Maximum beim Antriebsstrang, ein wenig zusätzliches Gewicht für die Lenkung und das Fahrwerk auf seiner nachgiebigsten Einstellung. Jetzt bin ich im Fluss! Die überarbeitete Lenkung ist der Schlüssel zur neu entdeckten Energie des Ford Mustang Dark Horse (2024) – Ford hat ein neues, direkteres Verhältnis von 15,5:1 eingeführt und eine festere Verbindung geschaffen. Das weckt den Mustang richtig auf und lässt ihn virtuell kleiner und schmaler wirken. Nicht besonders mitteilsam, nein, aber was ihm an Gefühl fehlt, macht er mit Geschwindigkeit, Reaktion und einer Art gefilterten Reinheit wett.

 

Zehnstufen-Automatikgetriebe nicht perfekt, aber passend

Die zusätzliche Steifigkeit durch nachträglich eingezogene Streben ist ebenfalls spürbar. Der neue Ford Mustang Dark Horse (2024) scheint immer bereit, den nächsten Scheitelpunkt zu treffen. Dabei agiert die Stabilitätskontrolle zumeist unauffällig im Hintergrund. Das drosselt die Dinge subtil, sodass an der Vorderachse ein neutrales bis untersteuerndes Verhalten auftritt, das ich zunächst als Teil der Fahrwerksabstimmung missverstanden habe. Das Zurücksetzen des Systems (trotz "Aus"-Anzeige ist es nicht wirklich aus) führt zu einem mehrdimensionalen Gefühl, sodass ich angehendes Untersteuern mit einem Gaslupfer ausgleichen kann. Es ist so interaktiv, wie ich gehofft hatte, insbesondere angesichts der Reaktion und des Klangs des V8.

Eine manuelle Schaltung würde zweifellos die Bindung zum Auto erhöhen, nicht zuletzt, weil man einen tastbaren, 3D-gedruckten Titan-Schaltknauf in der Hand hält. Zugleich vermute ich, dass dieses Zehnstufen-Automatikgetriebe es erst ermöglicht, auf einer Straße mit weniger Geraden als eine Monte-Carlo-Rallye-Etappe in solch einen leichten Rhythmus zu finden. Dabei ist das Automatikgetriebe weit davon entfernt, perfekt zu sein – im manuellen Modus ist es ein wenig träge. Den zweiten Gang in einigen Haarnadelkurven einzulegen, kann sich etwas schwammig anfühlen – ein echtes Problem ist das aber nicht. Wir befinden uns auf ausgedörrten Hängen im Schatten des Mount Tamalpais, einem imposanten Gipfel nur 35 km vom Zentrum San Franciscos entfernt. Wo wir definitiv nicht sind, ist eine europäische Landstraße. Aufgrund der gesammelten Erfahrung aber vermute ich, dass sich der neue Ford Mustang Dark Horse (2024) dort ganz wie zu Hause fühlen wird.
Von Ben Jerry (übersetzt von Alexander Koch)

 

Technische Daten

 Ford Mustang Dark Horse
Technische Daten
MotorV8-Zylinder, 4-Ventiler; 5038 cm³
Antrieb10-Gang; Automatik; Hinterrad
Leistung372 kW/506 PS
Max. Drehmoment567 Nm
Karosserie
Außenmaße (L/B/H)4818/1917 (2080)*/1402 mm
Leergewicht1811 kg
Kofferraumvolumen377 l
Fahrleistungen
Beschleunigung (0-100 km/h)k.A.
Höchstgeschwindigkeitk.A.
Verbrauch auf 100 kmk.A.
Kaufinformationen
Grundpreis54.770 € (umgerechnet; US-Preis)
Marktstart2024
Alle Daten Werksangaben; *Breite mit Außenspiegel

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