Mercedes EQE SUV vs. GLE: Oberklasse-SUV im Kostenvergleich

Große, schwere SUV eignen sich besonders gut für den Umstieg in die E-Mobili­tät. Die hochbeinigen Soft-Offroader bieten ideale Voraus­setzungen für große Akkus im Fahrzeugboden und damit ak­zeptable Reichweiten. Als Alter­native zum klassischen Mercedes GLE 450 d mit wundervoll kräftigem Rei­hensechszylinder-Turbodiesel, der mit Unterstützung eines 48-V-Mildhybrid-Systems bis zu 387 PS (285 kW) und 750 Nm durch den Antrieb schickt, bietet Stuttgart allen Umsteigewilli­gen das Mercedes EQE 500 4Matic SUV mit ausgesprochen kultivierten und lautlosen 300 kW (408 PS) und 858 Nm an.

Was beide Schwaben eint, ist der nahezu identische Einstiegspreis von knapp 100.000 Euro. Der hohe Wertverlust und die happigen Versicherungstarife des EQE ver­hindern aus Sicht der Kundschaft – die das notwendige Budget haben muss, um sich eines der beiden SUV überhaupt leisten zu können – allerdings eine positive Bilanz gegenüber dem klassischen GLE mit Turbodiesel, obwohl man mit dem EQE keine Steuern zahlt und bei den Energiekosten günstiger fährt.
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Das Mercedes EQE SUV (2023) im Fahrbericht (Video):

EQE SUV mit günstigeren Betriebskosten

Blendet man den Wertverlust aus, ist das Mercedes EQE SUV deutlich sparsamer unterwegs als der Mercedes GLE. Auch wenn wir den Liter Diesel aktuell mit nur 1,65 Euro (Preise auf Autobahnen nicht berücksichtigt) berech­nen und die kWh mit 0,50 Euro (Mix aus öffentlichem und priva­tem Laden), kosten 100 km unter Annahme des Testver­brauchs mit dem EQE 500 nur 12,55 Euro, während der GLE das Konto mit 15,84 Euro belastet. Selbst wenn man es mit beiden SUV gemütlich angehen lässt und sich 100 km/h als Limit setzt, be­laufen sich die Zahlungen für die mageren 20,4 kWh pro 100 km (Minimalverbrauch) auf nur 10,20 Euro. Der GLE knausert zwar mit 6,7 l Diesel auf gleicher Stre­cke, die aber mit 11,06 Euro gering­fügig mehr Kosten erzeugen.

Insbesondere die SUV der Ober­klasse sind zudem keine klassi­schen Kaufobjekte, sondern in erster Linie Leasingfahrzeuge für Unternehmen und Selbstständige. Der Druck auf die Autohersteller und deren E-Auto-Absatzflaute ist aktuell so groß, dass Mercedes die Leasingrate für den EQE mit knapp unter 1000 Euro gut 300 Euro günstiger kalkuliert als für den GLE. Die steuerlichen Vorteile bei der Dienstwagenbesteuerung sprechen ebenfalls für den Um­stieg auf das elektrische SUV (Hier gehts zu den Regelungen für die Versteuerung von elektrischen Dienstwagen).

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GLE ist im Alltag praktischer

Ganz ohne Verzicht geht das Gan­ze aber nicht. Insbesondere die Möglichkeit, bis zu 2,7 t schwere Anhänger zu ziehen, er­füllt nur der GLE. Beim EQE liegt das Limit der Anhängelast bei ge­rade mal 1,8 t. Zudem verträgt der GLE 200 kg mehr Zuladung und überbietet das Ladevolumen des EQE (520 bis 1675 l) mit üppigen 630 bis 2055 l mehr als deutlich. Das macht den Mercedes GLE alltagstauglicher als das Mercedes EQE SUV, dessen Karosserie aus Effizienz­gründen schlanker und flacher ausfällt.

Technische Daten & Kosten von Mercedes EQE 500 4Matic SUV & Mercedes GLE 450 d 4Matic

Michael Godde

Unser Fazit

Der Kostenvergleich ergibt ein nüchternes Un­entschieden. Das Mercedes EQE SUV ist als Leasingfahrzeug ohne die Last des hohen Wertverlusts günstiger, während der Mercedes GLE als Besitzfahrzeug auf Dauer die bessere Bilanz vorweisen kann. Die bessere Alltags­tauglichkeit des größeren GLE kontert das EQE SUV mit seinem feinen Komfort und einem sehr souveränen elektrischen Antrieb.