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Mercedes A 32 K/A 38 AMG: Classic Cars Die A-Klasse als Silberpfeilchen

Tim Neumann Redakteur

Als Mercedes A 38 AMG und Mercedes A 32 K kam die brave Mercedes A-Klasse geradewegs vom Bodybuilding. Die technischen Finessen der nie zur Serie entwickelten Classic Cars faszinieren bis heute.

Erst sollte sie ein Elektroauto werden, dann eine hippe, junge Kundschaft ansprechen. Stattdessen purzelte die Mercedes A-Klasse beim Elchtest um, auch weil ihr Schwerpunkt mangels Batterie im Sandwichboden zu hoch war. Und das mit der anvisierten Zielgruppe und der tatsächlichen Kundschaft war ebenfalls so eine Sache. Aber: Mercedes Kleinster rappelte sich mit ESP und vieler weiterer für seine Klasse untypischen wie cleveren Merkmale wieder auf und wurde zum Erfolg. Mit dem Mercedes A 38 AMG und dem Mercedes A 32 K hat das alles allerdings nur wenig zu tun. Diese beiden Classic Cars bilden absolute Ausnahmeerscheinungen und zeigen das maximal Machbare für die erste A-Klasse auf, wenn Geld keine Rolle spielt. Und obwohl sie – leider – nie in Serie gingen, sind sie zweifellos eine nähere Betrachtung wert. Zumal sie das vorwegnahmen, was heute mit bis zu 421 PS (310 kW) die aktuelle A-Klasse zum Beben bringt. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

Der Mercedes-AMG S 63 E Performance (2023) im Fahrbericht (Video):

 
 

Classic Cars: Mercedes A 32 K und A 38 AMG

In der AUTO ZEITUNG 19/1999 hatte die Redaktion die Ehre, den dreimaligen Formel 1-Weltmeister Niki Lauda auf seiner Fahrt im Mercedes A 38 AMG zu begleiten. "Das Auto is a Hetz", gab der Österreicher zu Protokoll, als er die zwei Motoren mit seinem Gasfuß zu Höchstleistungen zwang. Richtig gelesen, AMG hatte dem A 190 auf der Suche nach mehr Performance kurzerhand noch einen zweiten, identischen Vierzylinder gegönnt und ihn im Sandwichboden unter dem Kofferraum verschraubt. Das Resultat: Allradantrieb und eine kombinierte Leistung von 250 PS (186 kW). Damit schnellt der Mini-Mercedes in lediglich 5,9 s auf Landstraßentempo und läuft sensationelle 236 km/h Spitze.

Damit auch nicht-Niki-Laudas das Silberpfeilchen bei diesen Geschwindigkeiten bändigen können, spendierte AMG dem Mercedes A 38 AMG ein Bodykit für die 215er/245er-Mischbereifung und einen Dachspoiler, der charmanterweise dem Schwung der D-Säule folgt. Der Innenraum wiederum bildet einen krassen Kontrast zur sachten Mercedes-Noblesse der Jahrtausendwende. Leuchtend rotes Dekor trifft auf Rennschalensitze und einen gepolsterten Käfig, der es ernst meint. Tatsächlich sollte der A 38 nach der gecancelten Serienplanung – ein Exemplar hätte so viel wie ein damaliges Porsche 911er Cabrio gekostet – zum Safety Car für die Formel 1 werden, doch auch dazu sollte es nicht mehr kommen. Stattdessen nutzten die McLaren-Mercedes-Piloten David Coulthard und Mika Häkkinen jeweils eine der Hardcore-A-Klassen als Dienstwagen.

 

Vom Bimotor-Monster zum Frankenstein

Auch dem Mercedes A 32 K war wenige Jahre später kein Serienstart gegönnt. Der stand jedoch auch niemals zur Debatte, als ein Kunde mit Faible für Frankenstein-Dramatik und dem nötigen Kleingeld bei HWA anklopfte. Dem auf Motorsport-Mercedes und den damit verbundenen Umbauten fokussierte Betrieb von AMG-Mitbegründer Hans-Werner Aufrecht gelang das Wunder, einen Kompressor-V6 des C 32 AMG in den winzigen Motorraum der A-Klasse zu pressen. Die Operation blieb nicht ganz ohne Nebenwirkungen, wie das nun weit in den Innenraum ragende Armaturenbrett belegt. Auch die Sitze wanderten sieben Zentimeter nach hinten, um Platz für die neue Motor-Getriebe-Einheit zu schaffen.

Ein Mercedes SLK 32 AMG steuerte sowohl die Vorder- und Hinterachse als auch die Bremsanlage bei, während HWA für den Mercedes A 32 K eigens eine Kardanwelle anfertigte. So wurde aus dem Fronttriebler eine Heckschleuder, die interessanterweise sogar ohne einen Heckspoiler á la A 38 AMG auskam. Noch beeindruckender lesen sich aber die technischen Daten: Der Sechszylinder verlor keine einzige Pferdestärke auf dem Weg in die A-Klasse und fällt mit 354 PS (260 kW) über die 225er-Hinterreifen her. Mit einer Sprintzeit von 5,1 s und 250 km/h Topspeed fährt er der vorangegangenen AMG-Variante deutlich davon. Wie viel der glückliche Kunde für seinen Sportwagenschreck zahlte, ist nicht überliefert.

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