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Geht auch ganz einfach:

Mazda CX-5/Mazda CX-30: Vergleichstest Der CX-5 und der CX-30 im Duell

Markus Schönfeld Freier Mitarbeiter
Inhalt
  1. Mazda CX-5 und Mazda CX-30 im Vergleichstest
  2. Karosserie: Unübersichtlich, dafür viele Assistenzsystem im Mazda CX-30
  3. Fahrkomfort: Bessere Geräuschdämmung beim Mazda CX-5
  4. Motor/Getriebe: Neuer Sky-Activ Antrieb im Mazda CX-30 überzeugt
  5. Fahrdynamik: Mazda CX-5 und Mazda CX-30 beim Bremstest gleichauf
  6. Umwelt/Kosten: Mazda CX-30 ist günstiger 
  7. Messwerte & technische Daten Mazda CX-5 & Mazda CX-30
  8. Fazit

Der Skyactiv-X Antrieb im Mazda CX-30 ist ein Faszinosum für Technikfreunde. Kann er dem Mazda CX-5 mit herkömmlichem Benziner Paroli bieten? Der Vergleichstest gibt die Antwort.

Gesamtbewertung (max. Punkte)Mazda
CX-5
Mazda
CX-30
Karosserie (1000)628581
Fahrkomfort (1000)675638
Motor/Getriebe (1000)565566
Fahrdynamik (1000)685697
Eigenschaftswertung (4000)25502482
Kosten/Umwelt (1000)381403
Gesamtwertung (5000)29312885
Platzierung12

Reicht der effiziente Motor des Mazda CX-30 für einen Sieg im Vergleichstest gegen den großen Bruder Mazda CX-5? Verglichen mit europäischen Volumenherstellern pflegt Mazda eine sehr übersichtliche Modellpalette. Mit Mazda 2, 3 und 6 sowie der Roadster-Legende MX-5 besetzen die Japaner hierzulande nämlich gerade mal vier klassische Segmente. Neue Modellreihen wie der CX-30 oder sein Elektro-Pendant MX-30 entstanden in den vergangenen Jahren ausschließlich auf SUV-Seite. Eine Strategie, die sich auszahlt. Denn CX-30 und CX-5 sind für Mazda mittlerweile die mit Abstand erfolgreichsten Modelle. Fast 40.000 Stück konnte die Marke aus Hiroshima allein 2019 in Deutschland absetzen. Das sind mehr als von allen anderen Baureihen zusammen. Ob auch der noch frische CX-30 das Zeug zum Megaseller hat, muss er erst beweisen. Mit dem hochkomplexen Skyactiv-X-Mild-Hybrid-Antrieb,der in vielen Lastzuständen das Benzin wie ein Diesel selbst zünden kann, gibt ihm Mazda jedenfalls überzeugende Argumente mit auf den Weg.

Leslie checkt den Mazda MX-30 (Video):

 
 

Mazda CX-5 und Mazda CX-30 im Vergleichstest

Als kompakter Crossover hat es der Mazda CX-30 schon von Haus aus schwer, im Vergleichstest gegen den mustergültig proportionierten Mazda CX-5 zu punkten. Doch eng geht es im knapp 4,40 Meter langen Newcomer keineswegs zu. Weil er technisch auf dem Mazda 3 basiert, herrscht vor allem vorn ein gutes Platzangebot. Dass selbst Zwei-Meter-Männer auf der Rückbank nicht den Kopf einziehen müssen, überrascht angesichts der dynamisch geformten Silhouette. Bei der hinteren Beinfreiheit liegen im Vergleich zum großen CX-5 aber Welten. Das gilt auch für den Kofferraum. 430 Liter zu 503 Liter klingt zwar nicht gewaltig, doch spätestens beim Familienausflug kann es schnell eng werden im Crossover. Dass auch die Anhängelast geringer ist als im CX-5, sei nur am Rande erwähnt.

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Karosserie: Unübersichtlich, dafür viele Assistenzsystem im Mazda CX-30

Vielmehr als die Platzfrage beschäftigt uns beim Vergleichstest die Übersichtlichkeit im Mazda CX-30. Die Gürtellinie sitzt hoch, die Fenster sind schmal und die C-Säulen extrem dick. Den Schulterblick kann man sich so fast sparen, denn schräg hinter einem ist die Sicht versperrt. Im CX-5 bekommt man dagegen mehr von der Außenwelt mit. Dafür ist der CX-30 von Haus aus mit vielen modernen Assistenten bestückt. Fußgänger- und Radfahrererkennung ist ebenso an Bord wie ein Spurwechselassistent oder der adaptive Tempomat mit einer Staufunktion. Letzteren gibt es im Mazda CX-5 nur in der Top-Ausstattung Sports-Line für 990 Euro extra. Beiden Modellen gemein ist die vorbildliche und stimmige Materialauswahl zusammen mit einer gediegenen Verarbeitungsqualität. Auch das übersichtliche Bedienungskonzept lässt keinen Grund für Kritik.

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Fahrkomfort: Bessere Geräuschdämmung beim Mazda CX-5

Schon auf den ersten Metern im Mazda CX-30 fällt seine gelungene Fahrwerksabstimmung auf. Schlaglöcher oder Bahnschienen quittieren Federn und Dämpfer zwar straff, jedoch ohne Geräusche oder lästiges Nachschwingen. Auf der Autobahn oder der kurvigen Landstraße überzeugt diese Abstimmung dann vollends. Einzig die wenig sportlichen, sondern eher lauschigen Sitze wollen nicht recht zum dynamischen Gesamteindruck passen. Der Mazda CX-5 ist dagegen eher als Sänfte ausgelegt. Die Aufbaubewegungen nach stärkeren Anregungen sind deutlicher, dafür lässt das Fahrwerk aber auch mehr Federweg zu. Weil sich der Aufbau aber auch hier schnell wieder beruhigt, meistert man schlechte Pisten so viel gelassener. Gut ist in beiden Japanern die Geräuschdämmung gelungen. Während die im Vergleichstest ermittelten Messwerte für den CX-5 sprechen, geht es im CX-30 subjektiv sogar noch ruhiger zu.

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Motor/Getriebe: Neuer Sky-Activ Antrieb im Mazda CX-30 überzeugt

Ob Wankel-Hybrid, Benziner mit Kompressionszündung oder aber hochverdichtete Benziner – Mazda hat sich allein in den letzten Jahren unzählige Patente auf Verbrennungstechnik schützen lassen. Und anders als mittlerweile üblich, kommen auch die Benzinmotoren ohne Turbolader aus. Im Mazda CX-5 bedeutet das 2,5 Liter Hubraum und knapp 200 PS. Damit ist das fast 1,7 Tonnen schwere Dickschiff  sehr lebhaft motorisiert. Und trotz der nur sechsstufigen Automatik vermisst man den Turbopunch hier an keiner Stelle. Der Motor zieht aus allen Lebenslagen kräftig durch, hängt gierig am Gas und wandert mit herrlich kernigen Klang spielerisch durchs Drehzahlband. Beeindruckend sind auch die Messwerte. In 7,7 Sekunden schafft es der Allradler auf Tempo 100. Das sind mehr als drei Sekunden weniger als beim 80 Kilogramm leichteren CX-30. Unter dessen Haube arbeitet Mazdas Effizienz-Wunder mit dem bescheidenen Namen Skyactiv-X. Diese Topmotorisierung ist ein hochverdichteter 180-PS-Benziner, der unter bestimmten Lastzuständen im effizienten Selbstzündungsmodus arbeitet. Wann genau SPCCI (Spark Controlled Compression Ignition) aktiv ist, bekommt der Fahrer nur über das Display angezeigt. Physisch merkt man davon nichts. Überhaupt läuft der Motor zusammen mit der bis zu 4,8 Kilowatt starken Mild-Hybrid-Unterstützung flüsterleise, entfesselt dafür aber auch eher wenig Enthusiasmus. Bei Beschleunigung und Durchzug aus dem Keller muss er den 2,5-Liter- Saugbenziner ziehen lassen, obwohl der Skyactiv-X-Motor sogar über einen Kompressor verfügt. Der dient aber weniger der Leistungssteigerung als eher der präzisen Luftzuführung im Teillastbereich. Denn die Kompressionszündung benötigt ein sehr mageres Benzin-Luft-Gemisch. Bei den Beschleunigungsmessungen verliert der Mazda CX-30 bis Tempo 150 ganze 8,5 Sekunden. Dafür kann er sich auf der Verbrauchsfahrt in Szene setzen. Knapp acht Liter stehen im Protokoll des Vergleichstests – und damit gut ein Liter weniger als beim CX-5.

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Fahrdynamik: Mazda CX-5 und Mazda CX-30 beim Bremstest gleichauf

Auch fahrdynamisch überzeugt der Mazda CX-30 im Vergleichstest. Lenkung und Einlenkverhalten sind top und sorgen in der Slalomgasse wie auf dem Rundkurs für echten Fahrspaß. Denn bis in den Grenzbereich hinein bleibt der Japaner sicher und neutral in der Spur. Und Traktionsschwächen kennt der gutmütige Allradler nicht. Ganz so agil ist sein großer Bruder freilich nicht. Auf dem abgesperrten Rundkurs geben das etwas schwammigere Fahrwerk und die leichtgängige Lenkung weniger Rückmeldung. Zudem wird das Heck beim Kurvenanbremsen leicht. Reproduzierbar auf der Ideallinie zu bleiben,  fällt also etwas schwieriger. Handling- und Slalomzeiten können sich aber dennoch sehen lassen. Obendrein bleibt der Mazda CX-5 bei den Bremsmessungen sowohl mit kalter als auch mit warmer Bremse auf Augenhöhe mit dem CX-30.

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Umwelt/Kosten: Mazda CX-30 ist günstiger 

Weil beide Motorisierungen zusammen mit Automatik-Getriebe und Allradantrieb teurere Ausstattungslinien nach sich ziehen, sind weder CX-30 noch Mazda CX-5 mit Preisen jenseits der 30.000 Euro besonders günstig. Zwischen beiden liegen gut 3000 Euro – zu Gunsten des Mazda CX-30. Die gute Ausstattung, günstige Versicherungseinstufungen und die fairen Garantiebedingungen sprechen für die Japaner. Und anders als bei deutschen Konkurrenten lassen schon die Basisausstattungen kaum Wünsche offen. Das Kostenkapitel des Vergleichstests gewinnt der CX-30.

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Messwerte & technische Daten Mazda CX-5 & Mazda CX-30

AUTO ZEITUNG 16/2020Mazda CX-5Mazda CX-30
Technik
Zylinder/Ventile pro Zylin.4/44/4; Mildhybrid (24 Volt)
Hubraum2488 cm³1998 cm³
Leistung143 kW/194 PS,
6000 /min
132 kW/180 PS,
6000 /min
Max. Drehmoment258 Nm, 4000 /min224 Nm, 3000 /min
Getriebe/Antrieb6-Stufen-Automatik / Allrad, permanent6-Stufen-Automatik / Allrad, permanent
Messwerte
Leergewicht (Werk/Test)1575 / 1649 kg1471 / 1572 kg
Beschleunigung 0-100 km/h (Test)7,7 s10,9 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)195 km/h204 km/h
Bremsweg aus 100 km/h
kalt/warm (Test)
35,9 / 34,8 m35,1 / 35,1 m
Verbrauch auf 100 km (Test/WLTP)9,1 / 8,2 l S /100km7,9 / 6,7 l S /100km
CO2-Ausstoß (Test/WLTP)217 / 194 g/km188 / 160 g/km
Preise
Grundpreis35.765 €32.646 €
Testwagenpreis36.496 €32.646 €

 
Markus Schönfeld Markus Schönfeld
Unser Fazit

Dass Mazda nicht dem Trend zum Turbo-Downsizing gefolgt ist, sondern den Verbrenner mit Eigenentwicklungen effizienter gemacht hat, spricht sowohl für die Marke als auch ihre Produkte. Antriebstechnisch stechen sie jedenfalls aus der Masse hervor. Beim Mazda CX-5 ist es vor allem
der kräftige und drehfreudige Charakter des freisaugenden Zweieinhalb-Liter-Benziners. Solch kernigen Klang und ein so gieriges Ansprechen bekommt man sonst selten in der Klasse. Dass der CX-5 gegen seinen kleinen Bruder im Vergleichstest gewinnt, liegt zudem an Platzangebot und Fahrkomfort. Der Mazda CX-30 kann vor allem mit seinem innovativen Antrieb Skyactiv-X überzeugen. Der temporäre Selbstzünder arbeitet flüsterleise und effizient. Er ist der richtige Antrieb für Technik-Nerds. Dem dynamischen Potenzial des Autos wird er aber nicht gerecht.

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