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E-Auto laden (Anleitung): Stecker/Bezahlen So das Elektroauto laden

AUTO ZEITUNG
Inhalt
  1. Wie das E-Auto an einer Ladestation aufladen?
  2. Wie an einer Ladesäule bezahlen? Was ist eine Ladekarte?
  3. Welchen Stecker brauche ich? Welche gibt es?
  4. Was ist ein Onboard-Charger?
  5. Was bedeutet AC-Laden, DC-Laden und Schnellladen?
  6. Gibt es Öko-Strom fürs E-Auto?
  7. Warum lädt der Akku an einer 22-kW-Säule nur mit elf kW?
  8. Was kostet das Laden eines E-Autos?
  9. Was sind Ladeverluste? Wie am besten laden?
  10. Elektroauto zu Hause laden: Braucht man eine Wallbox?
  11. Unterschied von einer Phase und drei Phasen

Moderne Elektroautos sind unkompliziert und absolut alltagstauglich. Schwieriger wird es dagegen beim Thema E-Auto laden. Wechsel- oder Gleichstrom? Zu Hause oder an einer öffentlichen Ladestation? Wir klärt die wichtigsten Fragen und zeigen den Ladestationen-Test des ADAC!

 

Wie das E-Auto an einer Ladestation aufladen?

Für das Aufladen des E-Autos an einer Ladestation benötigt man zunächst ein Ladekabel, das in der Regel zur Ausstattung eines Elektroautos gehört. Zum Laden benötigt man außerdem die passende Ladekarte des Stromanbieters, um die entsprechende Ladestation zu entriegeln. Zu Beginn muss man die Ladekarte vor die Steckdose mit dem Auto-Symbol halten, um identifiziert zu werden und Zugriff zu bekommen. Anschließend verbindet man das Auto und den Ladepunkt mit dem entsprechenden Ladekabel. Dafür müssen die Anschlüsse in die dafür vorgesehenen Steckdosen gesteckt werden. Ob man das Ladekabel zuerst mit der Steckdose des Autos oder der Ladestation verbinden, ist dabei nicht relevant.

Das Kabel wird bei der Initialisierung des Ladevorgangs automatisch verriegelt und wird erst nach Beendigung des Ladevorgangs wieder freigegeben. Die Entriegelung ist meistens mit der Zentralverriegelung des Fahrzeugs gekoppelt und nach der Fernentriegelung via Fernbedienung für einige Sekunden aktiv. Wird das Kabel nicht abgezogen, aktiviert sich der Schließmechanismus automatisch wieder. Nach dem Ladevorgang zuerst der Stecker am Elektroauto ziehen, anschließend kann der Stecker an der Ladestation entfernt werden. Zur Abrechnung der Ladevorgänge an den Ladepunkten werden die Kundendaten, der Beginn und das Ende des Ladevorgangs sowie die jeweils abgenommene Energiemenge erfasst und den Kund:innen mitgeteilt. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

Der Nio ET5 im Fahrbericht (Video):

 
 

Wie an einer Ladesäule bezahlen? Was ist eine Ladekarte?

Da es in Deutschland unzählige Ladesäulenbetreiber und allein mehr als 1000 Stadtwerke gibt, ist auch die Auswahl an Ladekarten und Tarifen entsprechend groß. Strom bekommt man aber auch ohne Karte (Ad-Hoc-Laden). Man zahlt dann über die entsprechende App, Kreditkarte, EC oder PayPal – allerdings meist zu teureren Konditionen. Mit Ladekarte wird die Abrechnung meist automatisch über die hinterlegten Kunden- und Bezahldaten abgewickelt. Als E-Autofahrer:in sollte man einen sogenannten Lade-Roaming-Tarif in der Tasche haben. Damit hat man Zugriff auf ganze Ladesäulennetzwerke und teures Ad-Hoc-Laden wird zur Ausnahme. Immer häufiger ermöglichen Anbieter den Ladevorgang via Smartphone-App. Vorteil: Der Bezahlvorgang ist leichter, transparenter und bequemer. Die App navigiert sogar zur nächsten freien Ladesäule. Allerdings gibt man wohl oder übel – wie bei jedem bargeldlosen Bezahlen – eine gigantische Menge interessanter Daten preis. Persönlichkeitsrechte sollten unbedingt gewahrt bleiben. Deshalb ist Skepsis angebracht und ein Blick aufs Kleingedruckte unerlässlich.

 

Welchen Stecker brauche ich? Welche gibt es?

Für das übliche Laden des E-Autos via Wechselstrom an der "Stromtankstelle" gibt es in Europa seit 2013 einen Steckerstandard. Dieser wurde von der deutschen Firma Mennekes zusammen mit RWE und Daimler entworfen und per EU-Gesetz als Standardstecker für Elektro-Fahrzeuge in Europa vorgeschrieben. Umgangssprachlich als Mennekes-Stecker bezeichnet, heißt er offiziell Typ 2. Der europäische Standard für Schnellladungen ergänzt den Typ-2-Stecker mit zwei zusätzlichen Leistungskontakten. Dieses kombinierte Ladesystem wird mit den Buchstaben CCS (Combined Charging System) abgekürzt und ist an den meisten modernen Elektroautos und allen Schnellladesäulen zu finden. Bei einigen asiatischen Fahrzeugen ist für das Gleichstromladen bis 100 kW dagegen das in Japan entwickelte Schnellladesystem CHAdeMO zu finden (runder Stecker).

 

Was ist ein Onboard-Charger?

Elektrische Akkus speichern ihre Energie in Form von Gleichstrom. Es gibt also einen festen Plus- und einen Minuspol. An der Steckdose und am öffentlichen Netz liegt dagegen Wechselstrom an. Will man diese elektrische Energie nun in einen Akku schicken, muss sie vorher in einem Ladegerät samt Ladewandler in Gleichstrom umgewandelt werden. Bei E-Autos heißt dieses Gerät Onboard-Charger. Deutlich größer als bei einem Smartphone, wird es irgendwo fest unter dem Blechkleid eingebaut. Der Onboard-Charger ist exakt auf die Spannung und die Kapazität des Akkus ausgelegt und kommuniziert permanent mit Ladesäule und Batterie-Management-System.

 

Was bedeutet AC-Laden, DC-Laden und Schnellladen?

An der Steckdose, der Wallbox oder den meisten öffentlichen Ladestationen liegt Wechselstrom (AC für Alternating Current) an, der seine Polung 50 Mal in der Sekunde ändert (50 Hertz). Soll dieser Strom im Akku gespeichert werden, muss er an Bord (über den Onboard-Charger) in Gleichstrom umgewandelt werden. In der Regel verfügen solche Ladepunkte über eine Ladeleistung von elf oder maximal 22 Kilowatt. In seltenen Fällen liegen sogar 43 kW an. Stöpselt man sein Elektroauto dagegen an einer Schnellladesäule an, fließen mindestens 50 kW durch das dicke Anschlusskabel. Üblich sind mittlerweile auch 100, 150 oder mehr Kilowatt. Das Ladenetzwerk von Ionity will an den meisten Fernverkehrsstraßen quer durch Europa sogenanntes High-Power-Charging (HPC) mit bis zu 350 kW anbieten. In allen diesen Fällen wird der Strom schon von der Ladestation als Gleichstrom (DC für Direct Current) ausgegeben und fließt beim Laden des E-Autos dann über zwei zusätzliche Kontakte in den Akku. Der Onboard-Charger wird also umgangen, womit viel höhere Ladeströme erreicht werden.

 

Gibt es Öko-Strom fürs E-Auto?

Auch wer einen Ökostrom-Tarif abschließt, bekommt den deutschen Strommix geliefert. Bei einer sogenannten Dunkel-Flaute stehen Solar- und Windenergie nicht zur Verfügung. Ohne die Grundversorgung Kohle, Gas, Öl und Atomkraft wäre eine Stromversorgung rund um die Uhr nicht möglich. Das bedeutet, dass in windstillen Nächten an der Wallbox fast nur Strom aus der Grundversorgung ankommt, und das ist derzeit vor allem Kohlestrom.

 

Warum lädt der Akku an einer 22-kW-Säule nur mit elf kW?

Die maximale Ladeleistung wird bei Wechselstromladungen stets vom im E-Auto eingebauten Onboard-Charger begrenzt. Derzeit besitzen die meisten Elektrofahrzeuge einen Onboard-Charger mit elf kW. Diese können selbst an einer 22-kW-Säule also nur elf kW entnehmen. Einige Autos wie der Renault ZOE besitzen auch 22-kW-Charger, andere dagegen nur Ladegeräte mit 7,4 Kilowatt. Manche Hersteller bieten in der Ausstattungsliste zumindest die Option auf ein Upgrade.

 

Was kostet das Laden eines E-Autos?

Pauschal lässt sich die Frage nach den Kosten beim E-Auto laden nicht beantworten. Zu Hause gelten in der Regel feste Preise je Kilowattstunde, die im Stromvertrag geregelt sind. An öffentlichen Ladestationen variieren die Kosten dagegen extrem stark. Und Preistafeln wie an der Tankstelle sind noch nicht vorgeschrieben. Ladekarten vom entsprechenden Anbieter lohnen sich also allein schon wegen der Abrechnungstransparenz. Denn abgerechnet wird dann vertragsabhängig nach Ladezeit, Lademenge oder manchmal auch pauschal pro Ladesession. Je nach Tarif können auch Grund- oder/und Startgebühren für jeden Ladevorgang anfallen. Schnellladevorgänge lassen sich die Betreiber übrigens besonders teuer bezahlen.

 

Was sind Ladeverluste? Wie am besten laden?

Anders als beim Tanken von Benzin oder Diesel fallen beim Laden von E-Autos immer Ladeverluste an.  Wie groß diese sind, hängt von vielen Faktoren ab. So können Länge und Dicke der Kabel genauso Einfluss nehmen wie die Temperatur, der Akku-Füllstand oder die abgerufene Ladeleistung. Eine Schnellladung mit extrem hoher Leistung ist in der Regel weniger effizient als das gemäßigte Wiederauffüllen an der Wallbox. Auch eine normale Steckdose führt bei Elektroautos zu einer eher schlechten Energiebilanz. So oder so – die am Stromzähler abgelesene Energiemenge landet nie komplett im Akku. Die Abweichung kann bis zu 20 Prozent betragen.

 

Elektroauto zu Hause laden: Braucht man eine Wallbox?

Statistisch werden E-Autos vorwiegend zu Hause geladen. Eine passende Ladestation an Stellplatz, Carport oder Garage, ist also allein schon wegen des Ladekomforts zu empfehlen. Im Vergleich zu einer Haushaltssteckdose kann zudem mit höherer Leistung, besserer Effizienz und in kürzerer Zeit geladen werden. Wer obendrein besondere Stromtarife abschließt, kann die Wallbox beispielsweise wie einen Timer auf Nachtstrom programmieren. Wallboxen gibt es übrigens nicht nur beim E-Auto-Hersteller, sondern auch auf dem freien Markt – zu Preisen ab 300 Euro. Doch Achtung: Die Installation muss immer eine qualifizierte Fachkraft übernehmen. Auch über die passende Ladeleistung sollte man sich vorher informieren. Die meisten Modelle besitzen ein Display, über das auch der Stromverbrauch und die Ladezeit abgelesen werden können. Und viele Wallboxen lassen sich zudem mit einer App steuern, über die das Laden via Smartphone auch von der Couch aus überwacht und gesteuert werden kann.

 

Unterschied von einer Phase und drei Phasen

Deutsche Haushalte werden üblicherweise über das Niederspannungsnetz mit Dreiphasenwechselstrom versorgt. Am Haus- oder Wohnungsanschluss liegen zunächst also drei einzelne Phasen mit jeweils 230 Volt an, die sämtliche Steckdosen mit Strom versorgen. Jede Steckdose darf wiederum mit höchstens 16 Ampere belastet werden, was einer theoretischen Geräteleistung von 3680 Watt entspräche. Dauerhaft sollen aus Sicherheitsgründen aber maximal 2500 Watt (also 2,5 Kilowatt) entnommen werden. Auf diese Leistung kommen Wasserkocher, Föhn oder starke Staubsauger.

Würde man dagegen ein Elektroauto mit einem leeren 25-kWh-Akku an eine einphasige Haushaltssteckdose anschließen, bräuchte der Ladevorgang also mindestens zehn Stunden. Für mehr Ladeleistung müssen daher zwei oder alle drei Phasen gleichzeitig genutzt werden. Umgangssprachlich spricht man hier von Starkstrom oder Kraftstrom, der Fachbegriff lautet Drehstrom. Küchenherde, Durchlauferhitzer oder eben die Wallbox für E-Autos werden auf diese Weise dreiphasig angeschlossen. Bei der identischen Absicherung mit 16 Ampere käme man hier rechnerisch auf maximal 11,1 Kilowatt. Bei einer 32-Ampere-Dauerlast steigt der Wert auf 22 kW.

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