E‑Auto laden leicht erklärt: Ladearten, Wallbox & Steckertypen
- Die technischen Grundlagen des Ladens
- Was ist ein Onboard-Charger?
- Wie läuft ein Ladevorgang praktisch ab?
- Wie bezahlt man das Laden von E-Autos?
- Ladearten, Wallbox & Steckertypen in der Praxis
- Elektroauto zu Hause laden: Braucht man eine Wallbox?
- Warum gibt es Ladeverluste?
- Praxis-Tipps für den Alltag
- So das E-Auto optimal laden
- Was beeinflusst die Ladezeit von E-Autos?
Das Laden eines Elektroautos wirkt auf den ersten Blick komplex – unterschiedliche Ladearten, Steckertypen und technische Begriffe können verwirren. Doch wer die Grundlagen kennt, lädt effizient, sicher und schont die Batterie. Die AUTO ZEITUNG erklärt, wie Autobesitzer:innen ihr E-Auto im Alltag optimal laden.
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Die technischen Grundlagen des Ladens
Beim Laden eines Elektroautos wird Wechselstrom (AC) oder Gleichstrom (DC) genutzt. Im Fahrzeug wandelt ein Onboard-Ladegerät AC in DC um, um die Batterie zu füllen. Die Ladeleistung hängt von der Stromstärke (Ampere), der Spannung (Volt) und der Ladeelektronik ab. Je höher die Leistung, desto kürzer die Ladezeit – allerdings müssen Kabel, Ladegerät und Fahrzeug dafür ausgelegt sein. Für den Alltag spielt auch die Ladecharakteristik eine Rolle: Batterien laden am schnellsten zwischen etwa 20 und 80 Prozent, um Hitze und Alterung zu vermeiden.
Nützliches Zubehör rund ums Elektroauto:
Was ist ein Onboard-Charger?
Elektrische Akkus speichern ihre Energie in Form von Gleichstrom. Es gibt also einen festen Plus- und einen Minuspol. An der Steckdose und am öffentlichen Netz liegt dagegen Wechselstrom an. Will man diese elektrische Energie nun in einen Akku schicken, muss sie vorher in einem Ladegerät samt Ladewandler in Gleichstrom umgewandelt werden. Bei E-Autos heißt dieses Gerät Onboard-Charger. Dieser ist exakt auf die Spannung und die Kapazität des Akkus ausgelegt und kommuniziert permanent mit Ladesäule und Batterie-Management-System.
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Wie läuft ein Ladevorgang praktisch ab?
Ein E-Auto zu laden ist einfach, wenn man weiß, wie es geht. An einer öffentlichen Ladesäule benötigt man:
ein passendes Ladekabel (oft am DC-Ladepunkt vorhanden, bei AC mitzubringen)
eine Ladekarte oder App
So funktioniert es:
Ladekarte vor das Symbol mit dem Autoschlüssel halten oder QR-Code scannen.
Ladekabel mit Auto und Ladesäule verbinden.
Die Verriegelung erfolgt automatisch.
Beenden und entriegeln meist über Zentralverriegelung.
Apps zeigen meist Ladebeginn, Energiemenge und Preis in Echtzeit an. Hier geht es zum umfangreichen Ratgeber zu Ladestationen für E-Autos!
Wie bezahlt man das Laden von E-Autos?
Mit App oder Ladekarte: Die Abrechnung erfolgt über hinterlegte Bezahldaten.
Ad-hoc (ohne Vertrag): häufig per QR-Code, meist teurer.
Plug & Charge: Einstecken genügt, alles erfolgt automatisch über das Fahrzeug (ISO 15118).
Ladearten, Wallbox & Steckertypen in der Praxis
Wallbox als zentrale Heimlösung
Feste Installation durch Fachbetrieb, meist 11 kW (dreiphasig) – sicherer Betrieb, besser als Schuko. Zum Verständnis: Schuko ist die Abkürzung für Schutzkontakt-Steckdose. Beim E-Auto bedeutet "Schuko-Laden“, dass das Fahrzeug über ein passendes Kabel direkt an einer herkömmlichen Steckdose geladen wird.
Komfort: Start/Stopp-Timer, intelligente Steuerung möglich (Smart Charging).
Smart‑Charging-Funktionen (z. B. Lastmanagement, Zeitsteuerung) sind zukunftssicher – auch für bidirektionales Laden (V2G).
Steckertypen im Detail
Typ 2 (IEC 62196‑2) – Standard in Europa für AC‑Ladung, sowohl für die Wallbox als auch öffentliche AC‑Lader.
CCS (Combined Charging System) – Erweiterung von Typ 2 mit zusätzlichen DC‑Kontakten für Schnellladung bis 500 kW.
CHAdeMO – Älterer asiatischer DC‑Schnellstandard, dennoch noch bei bestimmten Modellen vorhanden. Hier geht es zur ausführlichen Erklärung, welches Ladekabel benötigt wird.
Elektroauto zu Hause laden: Braucht man eine Wallbox?
Statistisch werden E-Autos vorwiegend zu Hause geladen. Eine passende Ladestation an Stellplatz, Carport oder Garage ist also allein schon wegen des Ladekomforts zu empfehlen. Im Vergleich zu einer Haushaltssteckdose kann zudem mit höherer Leistung, effizienter und in kürzerer Zeit geladen werden. Wer obendrein besondere Stromtarife abschließt, kann die Wallbox beispielsweise wie einen Timer auf Nachtstrom programmieren.
Wallboxen gibt es übrigens nicht nur beim E-Auto-Hersteller, sondern auch auf dem freien Markt. Die Installation muss immer eine qualifizierte Fachkraft übernehmen. Auch über die passende Ladeleistung sollte man sich vorher informieren. Die meisten Modelle besitzen ein Display, über das auch der Stromverbrauch und die Ladezeit abgelesen werden können. Und viele Wallboxen lassen sich zudem mit einer App steuern, über die das Laden via Smartphone auch von der Couch aus überwacht und gesteuert werden kann.
Warum gibt es Ladeverluste?
Nicht die gesamte Strommenge landet im Akku. Die Ursachen dafür:
Umwandlungsverluste
Kabelwiderstände
Akkutemperatur
Ladegeschwindigkeit
Bei Schnellladung oder Schuko-Laden sind die Verluste oft höher. Bis zu 20 Prozent Energie gehen verloren.
Praxis-Tipps für den Alltag
Für Heimgebrauch: Wallbox mit passender Ladeleistung zum Bordlader wählen.
Notlösung: Schuko nur nutzen, wenn es keine Alternative gibt. Starkstrom-Steckdosen (CEE) können als Übergangsmöglichkeit dienen.
Achten auf: Kabelqualität, Ladeleistung (kW), Kompatibilität (Stecker), Steuerungsmöglichkeiten (z. B. via App, Zeitschaltung), thermischer Schutz und Überlastsicherung.
So das E-Auto optimal laden
Wallbox-Leistung an den Bordlader anpassen – unnötige Mehrleistung bringt keinen Vorteil.
Ladezeiten gezielt steuern (z. B. nachts, um das Stromnetz zu entlasten und/oder bei Nachttarifen Geld zu sparen).
Kabel und Stecker regelmäßig auf Schäden prüfen.
Beim Laden über Schuko sollten nur geprüfte Kabel und keine Verlängerungen verwendet werden.
Was beeinflusst die Ladezeit von E-Autos?
Die Ladezeit eines E-Autos hängt vor allem von der Akkukapazität, der Ladetechnik des Fahrzeugs und der Leistung der Ladequelle ab. Besonders schnell lädt der Akku im Bereich zwischen 20 und 80 Prozent Ladestand und bei rund 20 °C. Außerhalb dieser Werte reduziert die Elektronik die Ladegeschwindigkeit. Größere Akkus brauchen grundsätzlich länger, und auch Schnelllader können den Energiespeicher nicht in wenigen Minuten komplett füllen.