Kunstleder-Pflege: Anleitung & die besten Produkte
Kunstleder hat viele Vorteile: Es ist günstiger als Echtleder, verursacht kein Tierleid und ist pflegeleicht. Regelmäßige Pflege ist jedoch nötig, um es in Schuss zu halten. AUTO ZEITUNG gibt Tipps rund um die Kunstleder-Pflege und zeigt hilfreiche Produkte.

Welche Arten von Kunstleder gibt es?
Bevor man auf die Pflege von Kunstleder eingehen kann, gilt es zu klären, welche Materialien unter diesen Sammelbegriff fallen. Handelt es sich um Polyurethan (PUR), dann ist das Kunstleder zwar wasserfest, doch besitzt Poren, die das Eindringen von Wasser zulassen können. Polyvinylchlorid (PVC) hingegen ist wasserresistent. Kunstleder in Wildlederoptik ist wiederum sehr wasserempfindlich und kann bei übermäßigem Einsatz von selbigem zu Nässe und Schimmel unter dem Bezug führen.
Eine All-in-one-Lösung für die Pflege bietet das Colourlock Kunstleder & Kunststoff Pflegeset. Darin ist fast alles enthalten, was für jede Reinigung benötigt wird. Neben 125 ml Reiniger und 150 ml Pflegemittel sollen eine Bürste, ein Schwamm, sowie ein Pflegetuch die Anwendung erleichtern.
Wie pflegt man Kunstleder am besten?
Die Pflege des Innenraums ist nicht kompliziert, sondern benötigt lediglich etwas Zeit. Wer die nachfolgenden Schritte befolgt, kann mit einem guten Ergebnis rechnen.
Kunstleder reinigen
Bevor man mit der eigentlichen Pflege beginnt, ist eine schonende Reinigung des Kunstleders unerlässlich. Hierbei ist es wichtig, nur geeignete Reinigungsmittel zu verwenden, da aggressive Reiniger das Material beschädigen können. Im Idealfall sollte ein schonendes Mittel zum Einsatz kommen, das speziell auf Kunstleder abgestimmt ist. Für diesen Schritt eignet sich beispielsweise der Poliboy Kunstleder Reiniger. Dieser Spezialreiniger soll sich für die Anwendung auf normalem Kunstleder als auch Flächen aus einem Materialmix mit Stoff eignen. Die Sprühflasche beinhaltet 375 ml.
Pflegemittel auftragen & verarbeiten
Nachdem das Kunstleder gereinigt wurde, geht es nun an die eigentliche Pflege. Die Wahl des Produkts kann dabei von verschiedenen Faktoren abhängen wie beispielsweise dem Alter des Kunstleders, der Art der Verschmutzung oder der Farbe des Materials.
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Kunstlederpflegemittel
Der Kunstleder-Kombiset von Sedicur beinhaltet alles, was für eine gründliche Reinigung und Pflege benötigt wird. Das Paket umfasst 200 ml Kunstleder-Reiniger sowie eine Flasche Schutzlotion (100 ml). Um die Mittel auf der zu behandelnden Fläche anwenden zu können, liegen jeweils ein Schwamm, zwei Tücher und eine Bürste bei.
Golden Bull offeriert ein vierteiliges Pflegeset, das auf Kunstleder abgestimmt ist. Neben einer Flasche mit 500 ml Lederreiniger sind noch 250 ml Lederpflege Bestandteil des Sets. Dazu gibt es einen Schwamm und ein 30 x 30 cm großes Baumwolltuch.
Eine auf Glattleder abgestimmte Lösung soll die Abacus Fedora Lederpflege bieten. Das Mittel soll in einem Arbeitsgang Schmutz, Öl und Flecken entfernen und Echt- und Kunstleder aller Farben geschmeidig halten.
Lederpflegemittel
Konventionelle Lederpflegemittel können das Kunstleder verfärben oder beschädigen. Daher sollten unbedingt darauf geachtet werden, dass das Produkt auch für Kunstleder geeignet ist. Sie enthalten in der Regel Öle und Wachse, die das Leder geschmeidig halten und vor Austrocknung schützen.
Die Sonax Lederpflegemilch soll durch ihre Zusammensetzung sowohl für Leder als auch Kunstleder geeignet sein. Von einer Anwendung auf Wildlederimitat rät der Hersteller ab. Die Sprühflasche fasst 500 ml Inhalt.
Auch der Urban Forest Lederbalsam soll sowohl auf herkömmlichen Glattleder als auch Kunstleder anwendbar sein.
Vor- & Nachteile von Kunstlederpflegemitteln
Spezielle Kunstlederpflegemittel sind auf das Material abgestimmt und schonen es daher besonders. Sie enthalten in der Regel keine Öle oder Wachse, sondern reinigen das Material sanft und schützen es vor Austrocknung. Auch die Anwendung ist simpel: Das Produkt wird aufgetragen und zum Beispiel mit einer Bürste durch kreisende Bewegungen eingearbeitet. Nach einer vorgegebenen Einwirkzeit wird die behandelte Fläche mit einem Tuch abgewischt und ist wieder nutzbar.
Ein Nachteil von Kunstlederpflegemitteln ist, dass sie meist nicht so langanhaltend wirken wie Lederpflegemittel. Das liegt daran, dass Kunstleder im Vergleich zu echtem Leder eine geringere Feuchtigkeitsaufnahme aufweist. Außerdem können manche Pflegemittel bei falscher Anwendung Flecken oder Verfärbungen auf dem Material hinterlassen. Es ist deshalb wichtig, immer die Anweisungen auf der Verpackung zu beachten und das Pflegemittel zuerst an einer unauffälligen Stelle auszuprobieren, bevor es großflächig aufgetragen wird.
Weitere Tipps zur Pflege von Kunstleder
Neben der Wahl der richtigen Pflegemittel gibt es auch einige Tipps, die zusätzlich helfen, das Kunstleder zu schützen und zu erhalten.
Regelmäßig staubsaugen: Durch das regelmäßige Absaugen des Kunstleders wird verhindert, dass sich Schmutz und Staub in den Poren absetzen und das Material beschädigen. Hierfür kann ein handelsüblicher Staubsauger mit einer Polsterdüse verwendet werden.
Sofortiges Entfernen von Flecken: Sollte es zu Flecken auf dem Kunstleder kommen, ist es wichtig, diese schnellstmöglich zu entfernen. Hierfür können Hausmittel wie ein fusselfreies Tuch oder Schwamm mit lauwarmem Wasser verwendet werden. Bei hartnäckigeren Flecken können die bereits angesprochenen Reiniger zum Einsatz kommen.
Vermeidung von scharfen Reinigungsmitteln: Scharfe Reinigungsmittel sollten vermieden werden, da sie das Kunstleder beschädigen können. Auch das Verwenden von harten Bürsten oder Scheuerschwämmen ist nicht zu empfehlen.
Vermeidung von direkter Sonneneinstrahlung: Direkte Sonneneinstrahlung auf das Kunstleder sollte vermieden werden, da dies das Material ausbleichen lässt und brüchig machen kann.