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Geht auch ganz einfach:

XF Sportbrake/E-Klasse T-Modell: Vergleichstest XF Sportbrake 25d AWD gegen E 300 d T-Modell

Marcel Kühler Testredakteur
Inhalt
  1. Mercedes E-Klasse T-Modell und Jaguar XF Sportbrake im Vergleichstest
  2. Fahrkomfort: Jaguar XF Sportbrake ist straffer abgestimmt
  3. Motor/Getriebe: Stärkerer Diesel im Mercedes E-Klasse T-Modell
  4. Fahrdynamik: Jaguar XF Sportbrake bietet mehr Fahrspaß
  5. Umwelt/Kosten: Mercedes E-Klasse T-Modell leicht günstiger
  6. Messwerte & technische Daten: Mercedes E 300 d T-Modell & Jaguar XF Sportbrake 25d AWD
  7. Fazit

Mit dem Jaguar XF Sportbrake 25d AWD und dem Mercedes E 300 d T-Modell duellieren sich im Vergleichstest zwei besonders stilvolle Prachtexemplare der Gattung "Große Business-Kombis mit leistungsstarken Turbodieseln".

Gesamtbewertung (max. Punkte)Jaguar XF Sportbrake
25d AWD
Mercedes E 300 d
T-Modell
Karosserie (1000)677736
Fahrkomfort (1000)807836
Motor/Getriebe (1000)650686
Fahrdynamik (1000)750700
Eigenschaftswertung (4000)28842958
Kosten/Umwelt (1000)288306
Gesamtwertung (5000)31723264
Platzierung21

Klassische Business-Kombis haben trotz aller SUV-Euphorie, die derzeit bei vielen Neuwagenkäufern vorherrscht, mehr als nur ihre Daseinsberechtigung. In Sachen Platzangebot, Variabilität und Fahrkomfort sind sie häufig sogar die bessere Wahl. Das beweisen auch der Jaguar XF Sportbrake 25d AWD und das Mercedes E 300 d T-Modell, die mit ihren kräftigen, dabei effizienten und dank SCR-Kat sauberen Turbodieseln zum entspannten Kilometerfressen einladen. Welche weiteren Qualitäten die beiden edlen Oberklasse-Lastesel mitbringen, klärt der Vergleichstest.

Jaguar XF Sportbrake im Video:

 
 

Mercedes E-Klasse T-Modell und Jaguar XF Sportbrake im Vergleichstest

Das Mercedes E-Klasse T-Modell ist seit vielen Jahren eine der wichtigsten Säulen im Mercedes-Modellangebot. Käufer schätzen unter anderem den im Innenraum zur Verfügung stehenden Platz. Sowohl vorn als auch hinten freuen sich selbst hochgewachsene Mitreisende über die nahezu uneingeschränkte Bewegungsfreiheit. Das vordere Raumangebot des Vergleichstest-Gegners Jaguar XF Sportbrake, der seit 2017 auf dem Markt ist, enttäuscht hingegen für ein Fahrzeug dieser Größenordnung etwas. Die Passagiere sitzen recht nahe an den Türen, was den seitlichen Platz für Ellenbogen und Oberschenkel einschränkt, und auch über den Köpfen der Insassen geht es im Briten deutlich weniger luftig zu als im Daimler. Im Fond hingegen nehmen sich die Kontrahenten nicht viel. In puncto Transportkapazität ist das T-Modell wiederum eine Klasse für sich. Mit 640 bis 1820 Liter Volumen und der üppigen Zuladung von 585 Kilogramm eignet sich der Mercedes sowohl für lange Familienurlaube als auch für Sperrgut. Und wer möchte, kann im Gepäckraum sogar noch zwei Kinder mitnehmen – jedenfalls wenn das Fahrzeug mit der optionalen Klappsitzbank für 1488 Euro ausgestattet ist. Das elegante Heck des Sportbrake ist mit 565 bis maximal 1700 Litern aber ebenfalls für die meisten Alltagssituationen mehr als ausreichend dimensioniert, zumal beim Umlegen der dreiteiligen Fondsitzlehne eine fast zwei Meter lange, ebene Ladefläche entsteht. Mercedes-typisch üppig ist neben dem Raumangebot das Arsenal an sicherheitsfördernden Assistenzsystemen für die E-Klasse, die diesbezüglich sicherlich zu den vorbildlichsten Modellen überhaupt in ihrem Segment gehört. Vor allem die verschiedenen autonomen Fahrfunktionen, etwa der Ausweich- und Spurwechselassistent, bescheren dem Stuttgarter einen Vorsprung auf den Jaguar im Vergleichstest. Dasselbe gilt für Materialgüte und Verarbeitungsqualität. In diesem Punkt wirkt der Daimler routinierter als der Engländer. Einen Kritikpunkt teilen sich Mercedes E-Klasse T-Modell und Jaguar XF Sportbrake im Vergleichstest dagegen: Wegen der vielen Funktionen und der damit verbundenen komplexen Menüstrukturen sollten nicht nur Marken-Neulinge eine gewisse Übungszeit fürs Erlernen der jeweiligen Bedienung einplanen.

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Fahrkomfort: Jaguar XF Sportbrake ist straffer abgestimmt

Auf der Autobahn wirkt der Mercedes E 300 d T mit seiner Luftfederung (Air Body Control, 1785 Euro) sehr souverän und hält nahezu sämtliche Unebenheiten kompetent von den Fahrgästen fern. Und auch bei langsameren Geschwindigkeiten gleicht der Schwabe vor allem tiefe Straßenschäden gelassener aus als der Jaguar XF Sportbrake 25d AWD. Der noble Brite, der nur hinten mit einer Luftfederung ausgerüstet ist, federt insgesamt zwar geschmeidig an, kann seine im Vergleich zum T-Modell deutlich straffere Grundabstimmung jedoch zu keinem Zeitpunkt verhehlen. Besonders kurz aufeinanderfolgende kleine Verwerfungen bringen Unruhe ins Fahrzeug. Ferner ist die Schallisolierung des Jaguar XF Sportbrake im Vergleich mit dem Mercedes E-Klasse T-Modell nicht so wirkungsvoll. Der Daimler lässt Wind- und Abrollgeräusche weniger intensiv an die Passagiere heran. Aber auch der Reihenvierzylinder geht im T-Modell akustisch deutlich leiser seiner Arbeit nach.

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Motor/Getriebe: Stärkerer Diesel im Mercedes E-Klasse T-Modell

Darüber hinaus wirkt der 245 PS starke Mercedes-Biturbodiesel wesentlich kraftvoller als das mit 240 PS nur marginal schwächere Herz der Raubkatze. Bereits aus niedrigen Drehzahlen beschleunigt das 1910 Kilogramm schwere Mercedes E-Klasse T-Modell mit beherztem Punch und erreicht Tempo 100 nach 6,8 Sekunden. Schon bis hierhin lässt sich der Jaguar XF Sportbrake eine glatte Sekunde länger Zeit. Noch größer ist der Unterschied jedoch bei hohen Geschwindigkeiten. Bis 150 km/h zieht der E 300 d um mehr als zwei Sekunden davon. Und während der Schwabe selbst jenseits der 200 km/h druckvoll an Geschwindigkeit zulegt, wirkt der Engländer in diesen Sphären vergleichsweise gehemmt. Die Gala-Vorstellung des Daimler-Triebwerks in diesem Vergleichstest wird noch vom geringen Durst gekrönt: Im Durchschnitt genügen dem Mercedes 6,8 Liter Diesel je 100 km. Aber auch der Jaguar ist mit einem Verbrauch von 7,6 Litern für ein Fahrzeug dieser Größen- und Gewichtsklasse sparsam unterwegs.

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Fahrdynamik: Jaguar XF Sportbrake bietet mehr Fahrspaß

Auf dem Handlingkurs zeigt die Raubkatze in diesem Vergleichstest ihre Krallen: Mit beinahe spielerischer Leichtigkeit lässt sich der Jaguar XF Sportbrake in Kurven werfen und vermittelt dabei den Eindruck, er sei mindestens 200 Kilogramm leichter als die 1,9 Tonnen, die die Waage zuvor angezeigt hat. Darüber hinaus lässt sich das Heck durch gezielte Lastwechsel zum Mitlenken bewegen, was den hochagilen Eindruck des Jaguar weiter untermauert. Außerdem beschleunigt er dank serienmäßigem (und alternativlosem) Allradantrieb nahezu schlupffrei aus engen Kehren. Das Mercedes E-Klasse T-Modell hingegen wirkt durch sein weniger spontanes Einlenken schwerfälliger, schiebt beim Überschreiten seines Grenzbereichs sanft über die Vorderachse und lässt sich nicht einmal durch provozierte Lastwechsel aus der Ruhe bringen. Das alles ist zwar sehr fahrsicher, doch mehr Freude bereitet der lebhafte Jaguar, der in Kurven das höhere Querbeschleunigungs- und Fahrspaß-Potenzial entfaltet. Ein weiterer (Sicherheits-) Vorteil des E 300 d ist der kürzere Kaltbremsweg aus Tempo 100. Dieser liegt bei beeindruckenden 33,5 Metern. Der Sportbrake benötigt für dieselbe Übung 0,7 Meter mehr Wegstrecke. Dafür verzögert der Jaguar mit warmer Anlage minimal besser und kommt nach einer Vollbremsung aus Tempo 100 nach 33,9 Metern und somit 0,2 Meter vor dem T-Modell zum Stehen. Übrigens: Jaguar XF Sportbrake und Mercedes E-Klasse T-Modell bestreiten den Vergleichstest beide mit optionalen Sportbremsanlagen.

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Umwelt/Kosten: Mercedes E-Klasse T-Modell leicht günstiger

Sowohl die Briten als auch die Schwaben langen für ihre repräsentativen Oberklasse-Kombis Jaguar XF Sportbrake und Mercedes E-Klasse T-Modell kräftig hin. So liegt der Grundpreis des XF Sportbrake 25d AWD bei 60.040 Euro. Das E 300 d T-Modell ist zwar günstiger, mit 55.615 Euro aber immer noch sehr teuer. Durch die zahllosen Extras und Individualisierungsmöglichkeiten können jedoch beide Kombis zu wahren Luxus-Artikeln hochgezüchtet werden, wie die Testwagen-Komplettpreise von rund 86.000 für den Briten und 92.000 Euro für den Schwaben beweisen. Beim bewerteten Preis berücksichtigen wir indes ausschließlich jene Testwagen-Extras, die die Fahrdynamik, den Komfort oder die Effizienz beeinflussen, sodass wir bei der Bepunktung im Vergleichstest für den Briten 63.300 Euro und für den Mercedes 60.578 Euro zugrunde legen – immer noch sehr viel Geld. Zu allem Überfluss stufen die Versicherer die Kontrahenten in hohe Typklassen ein, sodass auch die laufenden Kosten nichts für ausgewiesene Sparfüchse sind.

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Messwerte & technische Daten: Mercedes E 300 d T-Modell & Jaguar XF Sportbrake 25d AWD

AUTO ZEITUNG
18/2019
Jaguar XF Sportbrake
25d AWD
Mercedes E 300 d
T-Modell
Technik
Zylinder/Ventile pro Zylin.4/4; Biturbodiesel4/4; Biturbodiesel
Hubraum1999 cm³1950 cm³
Leistung177 kW/240 PS180 kW/245 PS
Max. Drehmoment500 Nm500 Nm
Getriebe/Antrieb8-Stufen-Automatik/
Allrad, permanent
9-Stufen-Automatik/
Hinterrad
Messwerte
Leergewicht (Werk/Test)1800/1899 kg1765/1910 kg
Beschleunigung (Test)  
0 - 100 km/h7,8 s6,8 s
0 - 150 km/h16,6 s14,5 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)241 km/h250 km/h (abgeregelt)
Bremsweg aus 100 km/h
kalt/warm (Test)
34,2/33,9 m33,5/34,1 m
Verbrauch (Test/WLTP)7,6/7,2 l D/100 km6,8/6,2 l D/100 km
CO2-Ausstoß (Test/WLTP)202/189 g/km181/163 g/km
Preise
Grundpreis60.040 Euro55.615 Euro
Testwagenpreis63.300 Euro60.578 Euro

 
Marcel Kühler Marcel Kühler
Unser Fazit

Im Vergleichstest fährt das Mercedes E-Klasse T-Modell einen ungefährdeten Testsieg ein. Mit seinem üppigen Raumangebot, dem tollen Komfort und dem sparsamen Antrieb beweist der Schwabe, dass er zu den besten Fahrzeugen seiner Klasse gehört. Auch wenn das Duell verloren geht: Der Jaguar XF Sportbrake fristet zu Unrecht ein Schattendasein auf unseren Straßen. Vor allem sportliche Naturen dürften ihre helle Freude am herrlich agilen Briten haben. Allerdings ist er ebenso teuer wie die E-Klasse.

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