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Geht auch ganz einfach:

Kuga PHEV/Mustang Mach-E: Vergleichstest Kuga und Mustang im Antriebs-Check

Paul Englert
Inhalt
  1. Ford Kuga PHEV & Ford Mustang Mach-E im Vergleichstest
  2. Karosserie: Ford Mustang Mach-E knapper geschnitten
  3. Fahrkomfort: Besseres Fahrwerk im Ford Kuga PHEV
  4. Motor/Getriebe: Flinker Mustang Mach-E, Kuga PHEV mit hoher Reichweite
  5. Fahrdynamik: Ford Mustang Mach-E neigt zum Übersteuern
  6. Umwelt/Kosten: Mehr Umweltbonus für Mustang Mach-E
  7. Messwerte & Technische Daten Ford Kuga 2.5 Duratec PHEV und Ford Mustang Mach-E Standard Range RWD
  8. Ergebnis nach Punkten
  9. Fazit

Erst einmal E-Mobilität schnuppern und einen Plug-in-Hybriden holen oder gleich aufs Ganze gehen und ein Elektroauto kaufen? Mit dem Ford Kuga 2.5 Duratec PHEV und dem Ford Mustang Mach-E Standard Range RWD hat die Marke beides im Angebot. Ein Vergleichstest!

Manchmal liegen zwei Antriebskonzepte gar nicht so weit auseinander, was die Entscheidung schwer macht. Deshalb treten in unserem markeninternen Vergleichstest der Ford Kuga 2.5 Duratec PHEV und der Ford Mustang Mach-E Standard Range RWD gegeneinander an. Dabei ist die Entscheidung zwischen einem Plug-in-Hybriden, der mit Verbrennungsmotor, kleinem Akku und E-Maschine die alte mit der neuen Welt verbindet, und einem Elektroauto, das über eine permanenterregte Synchronmaschine angetrieben wird, die Strom aus einer großen Batterie schöpft, natürlich ganz individuell. Denn Vielfahrende, Durchschnittspendler:innen oder Gelegenheits-Automobilist:innen haben ganz verschiedene Anforderungen an ihr Gefährt. Ein Schwarz und Weiß gibt es bei der E-Mobilität kaum – auch nicht in diesem Vergleich zwischen Ford Kuga PHEV und Ford Mustang Mach-E. Mehr zum Thema: Unsere Produkttipps auf Amazon

Der Ford Mustang Mach-E 1400 im Video:

 
 

Ford Kuga PHEV & Ford Mustang Mach-E im Vergleichstest

Ein Radstand von drei Metern ist für gewöhnlich ein Indiz für ein Raumwunder – nicht so beim Ford Mustang Mach-E. Zwar hat man vorn genügend Platz in alle Richtungen und die tief bauende Mittelkonsole macht breitbeiniges Sitzen möglich. In der zweiten Reihe allerdings bietet der Stromer nicht viel mehr Platz zwischen Bank und Vordersitzlehnen als der Vergleichstest-Konkurrent Ford Kuga PHEV mit 30 Zentimeter weniger Radstand. Über dem Kopf geht es bei ihm sogar deutlich enger zu. Zwar ist die Dach-Innenverkleidung des Mustangs direkt über der Rückbank etwas gewölbt – aber eben nicht genug. Lehnt man sich an die Kopfstütze zurück, bekommen Himmel und Haar Kontakt – allerdings erst bei Personen ab 1,80 Meter aufwärts. Dank seiner steiler stehenden Heckklappe schluckt der Kuga 84 Liter mehr Standard-Gepäckvolumen als der Mustang. Zudem kann man die Rückbank verschieben. Seine zulässige Anhängelast (Kupplung ab 890 Euro) liegt gebremst um 950 Kilogramm höher. Dafür darf der Mustang Mach-E bis zu 575 Kilogramm zuladen, was per se ein sehr guter Wert ist und für ein Elektroauto erst recht. Belädt man sein Gepäckabteil dachhoch, schadet das der Übersichtlichkeit kaum, denn die flach stehende Heckscheibe und die nicht versenkbaren äußeren Fond-Kopfstützen schränken die Sicht auch so enorm ein. Gut, dass Parksensoren rundum zum Standard gehören – beim Plug-in-Hybriden Kuga ebenfalls.

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Karosserie: Ford Mustang Mach-E knapper geschnitten

Die Bedienung des Ford Kuga PHEV ist, bis auf den Acht-Zoll-Touchscreen, weitestgehend analog. Der modernere Ford Mustang Mach-E bündelt viele Funktionen hinter einem großen Hochkant-Touchscreen mit fast 40 Zentimeter Bildschirmdiagonale (15,5 Zoll) – inklusive Drehregler. Wenn man sich erst einmal in das System eingearbeitet hat, klappt die Bedienung generell gut, allerdings kann man hier nicht blind einen Knopf ertasten, sondern muss aufs Display schauen, um die richtige Funktionsfläche zu treffen. Praktisch: Das Elektroauto bringt die meisten Assistenzsysteme ohne Aufpreis mit. Kuga-Kund:innen müssen etwa für Abstandsregler, Verkehrszeichenerkennung oder Rückfahrkamera extra zahlen. Die bessere Material- und Verarbeitungsqualität bekommt man im Plug-in-Hybriden dagegen gratis. Auffällig beim Vergleichstest: Der Mustang Mach-E hat mehr Hartplastik, surrende Türschlösser, nachgebende Verkleidungsteile innen und ein dauerhaft elektronisch fiepsendes Instrumentendisplay.

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Fahrkomfort: Besseres Fahrwerk im Ford Kuga PHEV

In beiden Ford sind die Sitze ausreichend bequem und langstreckentauglich – mehr aber auch nicht. Immerhin offeriert der Ford Kuga PHEV, dessen elektrisch einstellbarer Sitz (Option) ein paar Zentimeter höher installiert ist und in den man deshalb bequemer einsteigt, eine einstellbare Lendenwirbelstütze. Auch hinten sitzt man angenehmer, weil die Lehne grob gerastet in der Neigung einstellbar ist und die Bank weniger flach steht. Insgesamt etwas ergonomischer ist jedoch der Ford Mustang Mach-E – vor allem wegen seiner vielen praktischen, größer dimensionierten Ablagen. Leiser fährt das BEV (Battery Electric Vehicle) sowieso. Seine Klimaausstattung fällt umfangreicher aus, weil Lenkrad- und Frontscheibenheizung immer an Bord sind. Eine energiesparende Wärmepumpe gibt es für das Elektroauto allerdings nicht, genauso wenig wie adaptive Dämpfer. Die sind ausschließlich der Top-Variante Mach-E GT vorbehalten. Und so fällt schon nach wenigen Kilometern auf, dass der Elektro-Mustang nicht zu den Komfortabelsten seiner Zunft gehört. Der Aufbau ist ständig in Bewegung, Vorder- und Hinterachse sind zu wenig ausbalanciert, sodass Mitfahrende auf der Rückbank wegen des überdämpften Set-ups einer ständigen Auf- und Ab-Bewegung ausgesetzt sind. Das macht der Plug-in-Hybrid besser, indem er auch grobe Unebenheiten souveräner schluckt, Aufbau und Fahrwerk besser voneinander entkoppelt. Auch der Kuga PHEV ist keine Sänfte, doch in diesem Vergleichstest deutlich angenehmer, weil sich die gesamte Karosserie bei Fahrbahnanregungen hebt und senkt statt achsweise.

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Motor/Getriebe: Flinker Mustang Mach-E, Kuga PHEV mit hoher Reichweite

198 kW und 430 Newtonmeter leistet die Synchronmaschine des Ford Mustang Mach-E an der Hinterachse, sodass man jederzeit mit einem Tritt aufs Fahrpedal ansatz- und geräuschlos beschleunigen kann. Dagegen hat der träge Ford Kuga PHEV in diesem Vergleichstest keine Chance. Allerdings liegt der Fokus im Vergleich weniger auf Ampelsprints – viel wichtiger ist die Effizienz der beiden. Der Plug-in-Hybrid braucht im Test durchschnittlich 4,6 Liter Super sowie 5,2 kWh Strom auf 100 Kilometer. Bei gezügelter Fahrweise sind 63 Kilometer rein elektrische Fahrt möglich. Und selbst wenn der Akku laut Anzeige leer ist, rekuperiert der Generator beim Verzögern immer genügend Energie, um nach dem nächsten Stopp wieder ein paar hundert Meter ohne Hilfe des Verbrenners zurückzulegen. So kamen auf einer Strecke von 130 Kilometern auch mal 95 rein elektrisch zurückgelegte Kilometer zusammen, was aber stark von Streckenführung und Beanspruchung abhängt. Unterm Strich steht trotz des kleinen Tanks eine Reichweite von 835 Kilometern. Der Mach-E mit 68-kWh-Batterie (Nettokapazität) schafft bei zurückhaltender Fahrweise immerhin 439 Kilometer Strecke ohne Stopp und damit um ein Haar genauso viel, wie laut WLTP möglich sein soll. Mindestens 320 Kilometer sind mit dem Elektroauto bei normalem Fahrprofil immer drin – sommerliche Temperaturen vorausgesetzt. Zwischen 0 und 80 Prozent lädt der Mustang Mach-E an der Gleichstrom-Säule (DC) ausreichend schnell, die versprochenen 150 kW Ladeleistung erreichte er im Test jedoch nicht. Der Kuga PHEV kann lediglich Wechselstrom (AC) über seinen Typ2-Anschluss tanken und das mit höchstens 3,6 kW Ladeleistung. Das macht ihn zu einem typischen Langzeit-Lader, den man über Nacht oder während der Arbeitszeit an sein Mode 3-Kabel hängt.

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Fahrdynamik: Ford Mustang Mach-E neigt zum Übersteuern

Eigentlich sollte man meinen, der Ford Mustang Mach-E sei ein talentierter Dynamiker. Allerdings verhindern im Vergleichstest die Standard-Bereifung, vor allem aber das oft sehr unharmonisch regelnde ESP mehr Tempo und eine höhere Fahrsicherheit. Plötzliches Übersteuern bei Ausweichmanövern ohne oder mit sehr spätem Regeleingriff sowie extrem starke ESP-Regelungen am kurvenäußeren Vorderrad, sodass man im schlimmsten Fall in den Gegenverkehr rutscht, lassen sich mit dem Elektroauto reproduzieren. Auch der Ford Kuga PHEV schiebt, vom ESP beeinflusst, teils vehement über die Vorderräder. Laut Ford soll der Mustang Mach-E deshalb ein ESP-Update bekommen, das bereits ausgelieferte Fahrzeuge per Datentransfer (Over the Air) empfangen können. Keine Überarbeitung wird es hingegen für die trotz des höheren Handmoments recht gefühllose Mach-E-Lenkung und die mäßige Dosierbarkeit der Bremse im Plug-in-Hybrid geben, der der Übergang zwischen Rekuperation und mechanischer Verzögerung nicht optimal gelingt.

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Umwelt/Kosten: Mehr Umweltbonus für Mustang Mach-E

Zieht man beim Ford Mustang Mach-E den höheren Umweltbonus ab und rechnet man beim Ford Kuga PHEV alle testrelevanten Optionen darauf, sind beide Fahrzeuge ähnlich teuer. Dass das Elektroauto im Kostenkapitel einen kleinen Vorsprung holt, liegt an den geringeren Werkstattkosten (Schätzwert) und daran, dass die Verbrauchskosten günstiger sind und die Emissionen geringer ausfallen. Ebenfalls preiswerter, von uns in diesem Vergleichstest aber nicht berücksichtigt, ist das BEV als Dienstwagen, weil der geldwerte Vorteil mit nur 0,25 Prozent besteuert wird. Beim Plug-in-Hybrid sind es 0,5 Prozent.

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Messwerte & Technische Daten Ford Kuga 2.5 Duratec PHEV und Ford Mustang Mach-E Standard Range RWD

AUTO ZEITUNG 02/2022Ford Kuga 2.5 Duratec PHEVFord Mustang Mach-E
Standard Range RWD
Technik
Motor4-Zylinder, 4-Ventiler,Synchronmaschine,
permanent erregt
Hubraum2488 cm³-
Systemleistung162 kW/225 PS198 kW/269 PS
Leistung Verbrenner/E-Motor112 kW/152 PS
5500 /min;
96 kW/131 PS
-
Max. Gesamtdrehmomentk.A.430 Nm
BatterieLithium-IonenLithium-Ionen
Spannung/Kapazität300 V/14,4 kWh (netto)400 V/75,7 kWh (netto)
Getriebe/AntriebAutomatik, stufenlos/
Vorderrad
Konstantübersetzung/
Hinterrad
Messwerte
Leergewicht (Werk/Test)1769/1825 kg1969/1980 kg
Beschleunigung 0-100 km/h (Test)8,8 s6,7 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)200 km/h180 km/h
Bremsweg aus 100 km/h
kalt/warm (Test)
34,8/35,2 m35,1/34,6 m
Verbrauch auf 100 km (Test/WLTP)4,6 l S u. 5,2 kWh/
1,0 l S u. 14,8 kWh
21,0 kWh/
17,2 kWh
CO2-Ausstoß (Test/WLTP)109+38/31 g/km77/0 g/km
Reichweite835 km,
rein elektrisch:
46 km (Test),
63 km (max.)
324 km (Test),
439 km (max.)
Preise
Grundpreis40.500 €47.500 €
Testwagenpreis (abzügl. Umweltbonus)37.022 €37.930 €
 

Ergebnis nach Punkten

Gesamtbewertung (max. Punkte)Ford Kuga 2.5 Duratec PHEVFord Mustang Mach-E Standard
Range RWD
Karosserie (1000)632621
Fahrkomfort (1000)720697
Motor/Getriebe (1000)686739
Fahrdynamik (1000)636638
Eigenschaftswertung (4000)26792695
Kosten/Umwelt (1000)386393
Gesamtwertung (5000)30603088
Platzierung21

 
Paul Englert Paul Englert
Unser Fazit

Mit knappem Vorsprung setzt sich das Elektroauto im Vergleichstest gegen den Plug-in-Hybriden durch. Die Gründe: Der Ford Mustang Mach-E Standard Range RWD überzeugt mit Antrieb und Effizienz sowie seiner Umwelt- und Kostenbilanz. Im Karosseriekapitel überzeugen die sehr gute Sicherheitsausstattung und das Raumangebot vorn. Platz hat auch der Ford Kuga 2.5 Duratec PHEV, im Kofferraum sogar deutlich mehr, und die Qualität des SUV ist ebenfalls besser. Trotz des komfortableren Fahrwerks sowie ähnlicher Kosten und Fahrdynamik verliert der Plug-in-Hybrid aber nach Punkten. Dennoch kann der Kuga als PHEV für Sie das richtige Auto sein, weil das BEV nicht zu Ihrem Anforderungsprofil passt. Je nach Gewichtung der einzelnen Testkriterien gibt es hier also nur Gewinner.

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