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Geht auch ganz einfach:

Kuga/Tucson/Tiguan: Vergleichstest Der Ford Kuga trifft auf etablierte Konkurrenten

Marcel Kühler Testredakteur
Inhalt
  1. Ford Kuga, VW Tiguan & Hyundai Tucson im Vergleichstest
  2. Fahrkomfort: VW Tiguan dank adaptiver Dämpfer am komfortabelsten
  3. Motor/Getriebe: Ford Kuga ist schneller auf 100 km/h als der VW Tiguan
  4. Fahrdynamik: Hyundai Tucson schnell und stabil in den Kurven
  5. Umwelt/Kosten: Bei Verbrauch & Versicherung kann der VW Tiguan punkten
  6. Messwerte & technische Daten Ford Kuga, Hyundai Tucson und VW Tiguan
  7. Fazit

Im Vergleichstest tritt die dritte Generation des Ford Kuga gegen die etablierten Konkurrenten Hyundai Tucson und den VW Tiguan an. Der Koreaner kommt bald neu auf den Markt und der Tiguan steht kurz vor seinem Facelift. Wer macht das Rennen?

Gesamtbewertung (max. Punkte)Ford Kuga
1.5 EcoBoost
Hyundai Tucson
1.6 T-GDI
VW Tiguan
1.5 TSI ACT
Karosserie (1000)640622677
Fahrkomfort (1000)697685720
Motor/Getriebe (1000)647658656
Fahrdynamik (1000)628645639
Eigenschaftswertung (4000)261226102692
Kosten/Umwelt (1000)398403394
Gesamtwertung (5000)301030133086
Platzierung321

Schafft der sportlich gezeichnete Ford Kuga im Vergleichstest gegen Hyundai Tucson und VW Tiguan einen Einstand nach Maß? Mit erheblich modernerem Design, zeitgemäß erweiterter Sicherheitsausstattung und verbesserten Komforteigenschaften soll die dritte Generation des Ford Kuga ab sofort ein noch größeres Wort an der Spitze der SUV-Kompaktklasse mitreden als bisher. Doch es gibt bekanntlich kaum ein anderes Fahrzeugsegment wie das der ungebrochen hoch in der Gunst der Käufer stehenden kompakten Kraxler, in dem derart viele hochwertige Konkurrenten auf einen Neuling warten. Beispielsweise der Hyundai Tucson, der mit reichhaltiger Ausstattung bei günstigen Preisen auf Kundenfang geht – und das seit 2018 weitreichend modellgepflegt. Zweiter Rivale im Bund ist der VW Tiguan, an dem hierzulande zumindest in der Zulassungsstatistik bislang kein Vorbeikommen ist. Zwar steht das Facelift des seit 2016 in der zweiten Generation erhältlichen Wolfsburger Erfolgstyps in den Startlöchern, dennoch gehört das Auslaufmodell noch längst nicht zum alten Eisen.

Das VW Tiguan Facelift (2020) im Video:

 
 

Ford Kuga, VW Tiguan & Hyundai Tucson im Vergleichstest

Das jedenfalls beweist der Routinier mit seinem Innenraum, der immer noch zu den geräumigsten im dicht besiedelten Segment zählt. Mehr Bewegungsfreiheit finden große Erwachsene in diesem Vergleichstest nirgends vor – auch nicht im neuen Ford Kuga, der zwar gerade im Fond ordentlich zugelegt hat, vorn jedoch nicht ganz jenes luftige Flair verströmt wie eben der Wolfsburger Bestseller. Der Hyundai Tucson ist mit 4,48 Metern bis auf wenige Millimeter exakt so lang wie der VW. Trotzdem ist das Raumangebot nur bedingt vergleichbar. Dies betrifft vor allem den Fond. Dort stellt der Koreaner von allen drei Testkandidaten am wenigsten Knie- und Fußraum zur Verfügung. In puncto Kofferraumvolumen sortiert er sich ebenfalls hinter dem VW Tiguan (615 Liter) und dem Ford ein. Letzterer bietet gute 565 Liter Fassungsvermögen. Die Werte von Tiguan und Kuga beziehen sich allerdings auf den Gepäckraum bei vorgeschobener Rückbank, die in beiden Fällen serienmäßig ist. Beim Umlegen der Fondsitzlehnen entsteht beim Ford dagegen ein Stauraum für 1534 Liter Transportgut. Der Tiguan liegt aber auch hier mit 1655 Litern etwas vorn. Letzteres gilt ferner für die Variabilität, da der VW serienmäßig eine umlegbare Beifahrersitzlehne mitbringt – praktisch fürs Transportieren langer Gegenstände. Darauf muss der neue Kuga verzichten. Der Tucson verfügt weder über eine verschiebbare Rückbank noch über eine umklappbare Beifahrerlehne, kann aber mit einer praktischen Laderaumrollo-Halterung ein sehr alltagstaugliches Alleinstellungsmerkmal vorweisen. Im Zuge des Generationswechsels hat Ford beim Kuga das Angebot an Assistenzsystemen massiv ausgeweitet. So kann sich der Fahrer nicht nur auf einen serienmäßigen Notbremsassistenten mit Fußgänger- und Radfahrererkennung verlassen. Optional gibt es zusätzlich eine Staufolgeautomatik, Matrix-LED-Scheinwerfer oder einen intelligenten Abstandsregler samt Tempolimit-Übernahme. Außerdem erhält der Kuga über den Anschluss an ein Cloud-System lokale Gefahrenwarnungen und trägt selbst einen Teil zur Schwarmintelligenz bei, indem er seinerseits Daten – darunter erfolgte Notbremsungen, aktivierte Nebelscheinwerfer oder den Status der Traktionskontrolle – an die Cloud weitergibt. Dennoch bekommt der VW für seine Sicherheitsausstattung noch ein paar Punkte mehr, da er sich optional beispielsweise mit Seiten-Airbags für die Fondgäste, einem Notfallassistenten, der das Fahrzeug im Bedarfsfall automatisch zum Stehen bringt, oder einem Anhängerassistenten ausrüsten lässt. Dem Hyundai Tucson, immerhin seit 2015 auf dem Markt, merkt man hingegen durch das Fehlen der neuesten Generation an Assistenten allmählich das fortschreitende Alter an.

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Fahrkomfort: VW Tiguan dank adaptiver Dämpfer am komfortabelsten

Eine harmonische Fahrwerksabstimmung gehört quasi seit der ersten Focus-Generation zur DNA eines jeden neuen Ford-Modells. Dies gilt auch für den neuen Kuga, der zum Vergleichstest in der ST-Line-Ausführung antritt, zu deren Umfängen auch ein sportlicheres Feder-Dämpfer-Setup gehört. Derart gerüstet liegt der Kölner satt auf der Straße und verarbeitet gerade tiefere Fahrbahnschäden sehr manierlich. Ebenfalls richtig gut gelungen ist die akustische Isolierung der Karosserie, die vor allem störende Abroll- und Windgeräusche formidabel ausblendet. Da kann nicht einmal der VW Tiguan mithalten, der dafür wegen seiner adaptiven Dämpfer und der einer Nummer kleineren Räder (18 statt 19 Zoll) sensibler anfedert und auch bei höheren Geschwindigkeiten kleinere wie größere Wellen wirkungsvoller glattbügelt. Außerdem stellt er insgesamt die bequemsten Sitzgelegenheiten und dank vieler praktischer sowie geräumiger Ablagemöglichkeiten die gelungenste Ergonomie bereit, sodass dem Wolfsburger der Sieg im Komfortkapitel nicht mehr zu nehmen ist. Die rote Laterne trägt hier der Hyundai Tucson, was auf das Konto der weniger effektiven Geräuschdämmung zurückzuführen ist. Am Sitzkomfort gibt es dagegen genauso wenig zu mäkeln wie an den guten Federungseigenschaften, die quasi auf Augenhöhe mit denen des Ford Kuga konkurrieren.

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Motor/Getriebe: Ford Kuga ist schneller auf 100 km/h als der VW Tiguan

Während der Hyundai Tucson und der VW Tiguan mit aufgeladenen Vierzylinder-Turbobenzinern zum Vergleichstest antreten, muss der Ford Kuga mit drei Brennräumen auskommen. Einen echten Nachteil bringt ihm das zumindest im Vergleich zum ebenfalls 150 PS starken Tiguan nicht ein. Sowohl von den Fahrleistungen als auch vom Kraftstoffkonsum her sind sich die beiden im Vergleichstest weitgehend ebenbürtig. Mit 9,7 Sekunden beschleunigt der Kuga eine halbe Sekunde schneller auf Tempo 100. Im Gegenzug verbraucht der Tiguan mit durchschnittlich acht Litern auf 100 Kilometern 0,2 Liter weniger Kraftstoff. Das mit Abstand größte Antriebstemperament stellt jedoch der Hyundai Tucson parat. Aufgrund seines Leistungsvorteils von 27 PS auf die Widersacher sprintet er schneller aus dem Stand auf Landstraßentempo und hat auch beim Zwischenspurt deutlich die bullige Nase vorn. Kehrseite der Medaille: Das 1,6 Liter große Triebwerk des Koreaners benötigt mit 8,7 Litern am meisten Kraftstoff.

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Fahrdynamik: Hyundai Tucson schnell und stabil in den Kurven

Dank der überaus direkten Lenkung und des vergleichsweise leichtfüßigen Einlenkverhaltens bereitet der neue Kuga markentypisch viel Fahrfreude. Auf unserer Handlingstrecke offenbart sich jedoch, dass die zu rigide ESP-Abstimmung das durchaus vorhandene fahrdynamische Talent des Ford Kuga im Keim erstickt. Außerdem regelt das System nicht immer nachvollziehbar. So lässt das Stabilitätsprogramm etwa zu, dass das SUV in schnellen Kurven sanft über alle vier Räder schiebt. Bei größeren Lenkwinkeln schreitet es hingegen teils vor Erreichen der Reifenhaftgrenze ein – und das zuweilen so massiv, dass der Kuga dabei aus der Fahrspur gerät. Ähnlich humorlos arbeitet das ESC genannte ESP des VW Tiguan. Auch der Wolfsburger kommt dadurch weder im Slalom noch auf dem Rundkurs an das Tempo des Hyundai Tucson heran. Der Asiate durchpflügt im Vergleichstest, unbehelligt von unnötig heftigen elektronischen Eingriffen, sämtliche Arten von Kurven schnell, stabil und sicher.

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Umwelt/Kosten: Bei Verbrauch & Versicherung kann der VW Tiguan punkten

Neben praktischen Vorzügen schätzen Käufer von kompakten SUV deren zumeist noch volksnahe Einpreisung. Und so sind auch die hier im Vergleichstest versammelten Kraxler, was den Grundpreis angeht, durchaus erreichbar – wobei der Hyundai Tucson mit 26.885 Euro in der Basis 2895 Euro weniger kostet als der neue Ford Kuga. Der VW Tiguan ist 4922 Euro teurer. Durch die wertungsrelevanten Optionen der Testwagen schrumpft der Vorsprung, den der Koreaner auf seine Gegner hat, jedoch merklich zusammen, sodass sein bewerteter Preis am Ende nur noch 516 Euro unter dem des Kuga und 765 Euro unter dem des Tiguan liegt. Wenig verwunderlich also, dass der Asiate nur einen knappen Sieg im Kostenkapitel einfährt. Abgesichert wird dieser durch die großzügigen Garantieleistungen. Dafür ist der VW der Günstigste in der Versicherung und benötigt die geringsten Aufwendungen für Kraftstoff. Der Ford punktet wiederum mit seiner außergewöhnlichen Multimedia-Serienausstattung (siehe Connectivity).

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Messwerte & technische Daten Ford Kuga, Hyundai Tucson und VW Tiguan

AUTO ZEITUNG 19/2020Ford Kuga
1.5 EcoBoost
Hyundai Tucson
1.6 T-GDI
VW Tiguan
1.5 TSI ACT
Technik
Zylinder/Ventile pro Zylin.3/4; Turbo4/4; Turbo4/4; Turbo
Hubraum1496 cm³1591 cm³1498 cm³
Leistung110 kW/150 PS
6000 /min
130 kW/177 PS
5500 /min
110 kW/150 PS
5000-6000 /min
Max. Drehmoment240 Nm,
1600-4000 /min
265 Nm,
1500-4500 /min
250 Nm,
1500-3500 /min
Getriebe/Antrieb6-Gang, manuell /
Vorderrad
6-Gang, manuell /
Vorderrad
6-Gang, manuell /
Vorderrad
Messwerte
Leergewicht (Werk/Test)1489/1509 kg1470/1543 kg1430/1591 kg
Beschleunigung 0-100 km/h (Test)9,7 s8,5 s10,2 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)195 km/h201 km/h202 km/h
Bremsweg aus 100 km/h
kalt/warm (Test)
34,6/34,6 m34,4/34,3 m34,7/34,1 m
Verbrauch auf 100 km (Test/WLTP)8,2/6,6 l S /100km8,7/8,2 l S /100km8,0/6,6 l S /100km
CO2-Ausstoß (Test/WLTP)194/150 g/km206/186 g/km190/151 g/km
Preise
Grundpreis29.780 €26.885 €31.807 €
Testwagenpreis34.195 €33.697 €34.444 €

 
Marcel Kühler Marcel Kühler
Unser Fazit

Der neue Ford Kuga ist ein gelungenes Kompakt-SUV, das den mobilen Alltag mit vielen Tugenden erleichtert. Platzangebot und Praktikabilität stimmen und der Geräuschkomfort ist ebenfalls klasse. Außerdem bringt der Kölner eine ungewöhnlich umfangreiche Multimedia-Ausstattung mit. Verbesserungswürdig ist hingegen die rigorose ESP-Abstimmung. Und so reicht es für den Neuling in der Eigenschaftswertung nur zu Platz zwei hinter dem geräumigen Testsieger VW Tiguan und in der Gesamtwertung für Rang drei. Der VW leistet sich kaum eine Schwäche. Die künstlich eingebremste Fahrdynamik kostet ihn aber unnötig Punkte. Der Hyundai Tucson kann trotz seines fortgeschrittenen Alters mit den starken Gegnern mithalten und sichert sich auch dank der langen Garantie am Ende sogar Platz zwei in diesem Vergleichstest.

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