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Geht auch ganz einfach:

Duster/Ecosport/Kona/Stonic/Tivoli: Test SUV-Test mit Kandidaten bis 20.000 Euro

Marcel Kühler Testredakteur
Inhalt
  1. Dacia Duster, Ford Ecosport, Hyundai Kona, Kia Stonic & SsangYong Tivoli im Test
  2. Karosserie: Duster gilt als inoffizieller Lade- und Transportmeister
  3. Fahrkomfort: Feine Anfederung im EcoSport
  4. Motor: Tivoli arbeitet mit Vierzylinder-Sauger
  5. Getriebe: Ford hat knackigste Schaltung im Test
  6. Fahrdynamik: Stonic überzeugt im Handlingkurs
  7. Umwelt/Kosten: Kia mit sieben Jahre Herstellergarantie
  8. Technische Daten Dacia Duster, Ford Ecosport, Hyundai Kona, Kia Stonic & SsangYong Tivoli
  9. Fazit

Ford hat sein Einstiegs-SUV EcoSport optisch und technisch umfassend überarbeitet. Zum ersten Test erwartet den Kölner neben Hyundai Kona, Kia Stonic & SsangYong Tivoli der ebenfalls runderneuerte Dacia Duster.

Dacia Duster, Ford Ecosport, Hyundai Kona, Kia Stonic & SsangYong Tivoli bestreiten den Geländewagen-Test. Im boomenden Segment der SUV sind die Kölner derzeit gut aufgestellt. Topseller ist der kompakte Kuga, eine Klasse darüber rangiert das Flaggschiff Edge. Den Einstieg in die SUV-Welt von Ford stellt der jüngst per Facelift umfangreich modifizierte EcoSport dar. Die Schwächen des Vorgängermodells – vor allem in puncto Bedienkomfort oder Materialqualität – soll im Zuge der Überarbeitung ausgelöscht und gleichzeitig die Stärken bei Komfort und Dynamik noch ausgebaut haben. Zum ersten Vergleichstest erwarten den Ford mit dem frech designten Hyundai Kona, dem sportiven Kia Stonic und dem praktischen SsangYong Tivoli gleich drei City-Crossover aus Südkorea. Außerdem am Start: Deutschlands günstigstes SUV, der ebenfalls neue Dacia Duster. Alle Testkandiaten treten mit 120 bis 128 PS starken Benzinmotoren, Vorderradantrieb und manuellen Getrieben an.

Der Kia Stonic im Video: 

 
 

Dacia Duster, Ford Ecosport, Hyundai Kona, Kia Stonic & SsangYong Tivoli im Test

Rein optisch wirkt der Ford EcoSport mit seinem großen Kühlergrill und dem prägnanten LED-Tagfahrlicht nun deutlich selbstbewusster als bisher. Die Außenabmessungen sind dagegen auch nach dem Facelift unverändert: Mit einer Länge von 4,10 Metern ist der Kölner kürzer als seine Rivalen – praktisch, wenn kleine Parklücken angesteuert werden sollen. Wirklich unpraktisch beim Beladen des Kofferraums ist dann aber die seitlich aufschwingende und schwere Hecktür. Fahrer und Beifahrer offeriert der EcoSport ein ordentliches Raumangebot. Zwar sind die Fußräume recht schmal geschnitten, Kopf und seitliche Bewegungsfreiheit liegen aber auf Augenhöhe mit denen des Kia Stonic. Noch luftiger geht es im Hyundai zu: Schlanke Türverkleidungen sorgen für viel Schulterfreiheit, und auch für die Beine stellt der Kona mehr Raum zur Verfügung als die Rivalen. Im direkten Vergleich ist der ebenfalls große Duster innen etwas schmaler, während es im SsangYong vorn etwas intimer zugeht. Auf der Rückbank bietet der Tivoli dank üppiger Bein- und Kopffreiheit Passagieren dagegen am meisten Raum. Auch in Hyundai und Dacia ist man auf längeren Strecken gut aufgehoben. Weniger Platz offerieren der Ford und vor allem der Kia, wobei beim Stonic speziell die ausgeprägten seitlichen Dacheinzüge die Kopffreiheit einschränken.

 

Karosserie: Duster gilt als inoffizieller Lade- und Transportmeister

Mit 445 bis 1478 Liter Volumen bietet der Dacia den mit Abstand größten Laderaum. EcoSport, Kona und Stonic nehmen jeweils ähnlich viel Gepäck auf. Während das Standardvolumen des Tivoli mit 423 Litern noch das zweitgrößte ist, fällt der Koreaner beim Maximalvolumen (1115 Liter) hinter seinen Kontrahenten zurück. Bis auf den Duster bieten alle Testkandidaten zumindest optional einen doppelten Ladeboden. Dennoch trägt der Rumäne den inoffiziellen Titel Lade- und Transportmeister, weil die maximale Zuladung mit 485 Kilogramm sehr stattlich ausfällt und der Dacia zudem bis zu 1,5 Tonnen schwere Anhänger ziehen darf. Geradezu mickrig wirken da die 900 Kilo Anhängelast des Ford. Vom Facelift profitiert hat das Cockpit des Kölner SUV: Die Interieurgestaltung ähnelt stark jener des neuen Fiesta. Bedeutet: Die Kunststoffe des Armaturenträgers sind großflächig unterschäumt, und auch die Verarbeitung ist spürbar präziser als noch im Vorgängermodell. Zudem hat Ford die vielen Knöpfe und Tasten von der Mittelkonsole verbannt. Stattdessen werden die Multimediafunktionen nun per sensiblem Touchscreen oder verbessertem Spracheingabesystem gesteuert. Noch intuitiver lassen sich der Stonic und der Kona bedienen. In puncto Sicherheitsausstattung setzt sich der Hyundai mit serienmäßigem Aufmerksamkeits- und Spurhalteassistenten deutlich ab. Für den Duster und vor allem für den Tivoli sind dagegen vergleichsweise wenige Sicherheitsfeatures erhältlich.

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Fahrkomfort: Feine Anfederung im EcoSport

Dass die Fahrwerksabstimmung derzeit zu den absoluten Kernkompetenzen der Marke Ford gehört, beweist der EcoSport mit seinem feinen Anfedern und dem guten Schluckvermögen eindrucksvoll. Kein anderer Wettstreiter gleicht Unebenheiten aller Art derart wirkungsvoll aus – ohne dabei in irgendeiner Form schwammig zu wirken. Im Gegenteil, auch bei hohen Geschwindigkeiten liegt das kleine SUV sehr satt auf der Straße. Ganz anders der Kia Stonic. Der Koreaner ist schlicht zu straff abgestimmt und gibt schon kleinere Unebenheiten vergleichsweise ungefiltert an die Passagiere weiter. Selbst auf vermeintlich ebenen Autobahnen ist der Aufbau des Stonic nahezu permanent leicht in Unruhe. Am Sitzkomfort gibt es hingegen nichts auszusetzen. Vorn wie hinten bettet der Kia seinen Fahrer ähnlich kommod wie der Hyundai, der in diesem Vergleichsumfeld die besten Sitze vorweisen kann. Darüber hinaus beweist der Kona auf schlechten Straßen sehr ordentliche Federungseigenschaften. Auf der Autobahn beispielsweise liegt er wesentlich ruhiger als der Konzernbruder von Kia. Allerdings reagiert seine Hinterachse auf Kanten recht hölzern, während die Vorderachse fast so sensibel anspricht wie die des EcoSport. Zudem bescheinigt die Phonmessung dem Koreaner eine gute Geräuschisolierung. Der Dacia Duster und der SsangYong Tivoli sind sich, was die Federungeigenschaften angeht, relativ ähnlich. Beide weisen einen mehr als manierlichen Abrollkomfort auf und gleichen grobe wie kleinere Anregungen durchaus kompetent aus. Allerdings liegen sie insgesamt nicht so satt auf der Straße wie etwa der Ford. Weniger gut gefallen uns ferner die Sitze im Duster, die durch eine ziemlich schlabberige Polsterung und fehlenden Seitenhalt negativ auffallen. Beim Tivoli beeinträchtigt hingegen der ab mittleren Drehzahlen dröhnige Motor den Geräuscheindruck.

 

Motor: Tivoli arbeitet mit Vierzylinder-Sauger

Während die Konkurrenz ausnahmslos mit modernen Turbo-Triebwerken ausgerüstet ist, arbeitet unter der Haube des SsangYong ein 1,6 Liter großer, recht zäh zu Werke gehender Vierzylinder-Sauger. Trotz der nominell höchsten Leistung von 128 PS fährt der Tivoli seinen Wettstreitern bei den Beschleunigungsprüfungen, erst recht aber bei den Elastizitätsmessungen hoffnungslos hinterher. Den flottesten Eindruck hinterlässt unterdessen der Kia Stonic, der den Standardsprint aus dem Stand auf Tempo 100 als Einziger in unter zehn Sekunden absolviert und mit 185 km/h die höchste Endgeschwindigkeit vorweisen kann. Der Hyundai Kona ist zwar mit dem gleichen Dreizylinder-Turbotriebwerk wie der Stonic bestückt, verliert auf seinen Landsmann beim Spurt auf Landstraßentempo aber fast eine Sekunde. Ein möglicher Grund ist das mit einem Plus von 131 Kilogramm deutlich höhere Leergewicht. In der Verbrauchswertung liegen die beiden Südkoreaner derweil nahezu gleichauf und begnügen sich mit 6,5 beziehungsweise 6,6 Litern. Damit sind sie teils deutlich sparsamer als die Wettbewerber.

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Getriebe: Ford hat knackigste Schaltung im Test

Die große Stärke des Ford-Motors ist hingegen die für einen aufgeladenen Dreizylinder sehr gute Laufkultur. Das EcoBoost-Aggregat geht merklich vibrationsärmer zur Sache als etwa das Triebwerk von Hyundai/Kia und verkneift sich selbst bei hohen Drehzahlen eine unangenehme Geräuschentwicklung. Außerdem verfügt der Ford über die knackigste Schaltung im Test. Von den Fahrleistungen her liegt der Kölner nahezu gleichauf mit dem Kona und dem Dacia Duster. Mit einem Verbrauch von durchschnittlich 7,1 Litern je 100 km ist er überdies nach dem Kia und dem Hyundai das sparsamste SUV im Feld. Der Antrieb des Dacia Duster ist der zweite Vierzylinder im Bunde. Allerdings verfügt das von Renault stammende Triebwerk mit 1,2 Liter Hubraum im Gegensatz zu dem des Tivoli über Turboaufladung. In der Praxis gefällt der 125 PS starke Direkteinspritzer mit ausgeprägter Laufruhe und einer harmonischen Leistungsabgabe. Der Verbrauch ist mit 7,4 Litern allerdings der zweithöchste im Test. Nur der SsangYong genehmigt sich nochmals 0,3 Liter mehr Kraftstoff auf 100 Kilometer.

 

Fahrdynamik: Stonic überzeugt im Handlingkurs

Die straffe Abstimmung seines Fahrwerks kommt dem Kia Stonic bei den querdynamischen Wertungsdisziplinen durchaus zugute. Sowohl auf dem Handlingkurs als auch in der Slalomgasse ist der kompakte Koreaner, der sehr agil einlenkt und auch bei deaktiviertem ESP äußerst fahrsicher agiert, mit Abstand das schnellste Auto. Der Hyundai Kona, der die zweitbeste Zeit auf dem Rundkurs erreicht, bietet ein ähnlich präzises Lenkgefühl wie der Stonic, durchfährt Kurven aber mit deutlich mehr Seitenneigung. Ähnliches gilt für den Ford EcoSport, der dem Kona auf der Handlingstrecke zwar sehr dicht auf den Fersen bleibt, insgesamt aber kopflastiger wirkt als die beiden erstgenannten Asiaten. Dafür legt der Ford seinem Fahrer die beste, weil präziseste und gefühlvollste Lenkung in die Hände. Dies wird vor allem mit dem Umstieg in den Dacia Duster offensichtlich, dessen Lenkung ziemlich indirekt ausgelegt ist und nur wenig Gefühl vermittelt. Zudem reagiert der Rumäne mit Renault-Genen vergleichsweise träge auf Richtungswechsel und wird von seinem nicht deaktiverbaren ESP bei den Handlingprüfungen sehr rigoros eingebremst. Allerdings glänzt der Dacia mit den kürzesten Bremswegen. Der SsangYong Tivoli bremst hingegen nicht nur am wenigsten vehement, er fährt der Konkurrenz aufgrund des sehr trägen Einlenkverhaltens und der mäßigen Traktion auch in den querdynamischen Fahrprüfungen chancenlos hinterher.

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Umwelt/Kosten: Kia mit sieben Jahre Herstellergarantie

Mit einem bewerteten Preis von 15.739 Euro ist der Dacia Duster ein unschlagbares Angebot. Damit ist er rund 5000 Euro günstiger als die versammelte Konkurrenz. Zudem verliert er am wenigsten an Wert und verursacht aufgrund der günstigen Typklassen-Einstufungen die geringsten Versicherungskosten. Die drei Koreaner glänzen vor allem durch ihre äußerst umfassenden Garantieleistungen. So gewähren Hyundai und SsangYong fünf Jahre auf die Technik ihrer Fahrzeuge, Kia sogar sieben Jahre. Allerdings ist der Kona das teuerste SUV in diesem Test. Der Ford EcoSport sammelt im Kostenkapitel die wenigsten Punkte. Die Gründe: der vergleichsweise hohe Wertverlust und die magere, nur zweijährige Herstellergarantie.

 

Technische Daten Dacia Duster, Ford Ecosport, Hyundai Kona, Kia Stonic & SsangYong Tivoli

 
Marcel Kühler Marcel Kühler
Unser Fazit

Die umfangreiche Modellpflege des Ford EcoSport hat ihre Wirkung nicht verfehlt. Das beweist der dritte Platz, den das kleine SUV auch dank des feinen Fahrkomforts in der Eigenschaftswertung erreicht. Im Gesamtranking aber setzt sich der Dacia Duster aufgrund seines konkurrenzlos günstigen Preises auf dem dritten Rang fest. Daneben glänzt der Rumäne mit seinem großen Kofferraum und den kürzesten Bremswegen. Der Testsieg geht an den agilen Kia Stonic, der die flottesten Fahrleistungen auf den Asphalt bringt und mit siebenjähriger Garantie punktet. Der Federungskomfort gehört jedoch nicht zu seinen Stärken. Platz zwei erkämpft sich der Hyundai Kona. Ein gutes Raumangebot und der niedrige Verbrauch gehören zu seinem Erfolgsrezept. Der SsangYong Tivoli schafft es in keiner Disziplin, Akzente zu setzen – Platz fünf für den Koreaner.

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