VW Käfer Coupé: Ein Beetle mit extra viel Bug
Treffen ein ITler, ein Oldtimerfan und ein Kapitän auf dem Weg zur Stammkneipe auf das VW Käfer Coupé: "Es ist kein Bug, sondern ein Feature", behauptet der Burnout-gezeichnete Software-Spezialist, nachdem er seinen Blick über die seltsamen Proportionen des Millionensellers hat schweifen lassen. "Doch", entgegnet der Altblech-Connoisseur, der der frühen Boomer-Dynastie entstammt und deshalb den Gag nicht ganz verstanden hat. "Bug ist das englische Wort für Insekt. Und zu denen gehört nunmal auch der Käfer." Der Seemann wiederum brummt mit norddeutscher Schnauze: "Das Teil hat ja einen längeren Bug als mein Frachtkran!" Was wir aus dieser Szene lernen? Dass diese automobile Anomalie für mehr Gesprächsstoff sorgt als so mancher – pardon – Bug-atti.
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Und das zum Preis von lediglich knapp 4000 Euro. So viel hat die Käfer-Kuriosität zumindest bei einer eBay-Auktion eingebracht. Die Geschichte geht in etwa so, dass ein deutscher VW-Mechaniker in den 60ern dem Ruf der Volkswagen Group of America folgte und in die USA auswanderte. Dort entdeckte er in den 80ern einen 1973er VW Käfer 1303, den er in ein waschechtes Coupé mit langer Haube verwandelte. Quasi als barocker Gegenpol zum keilförmigen VW Scirocco II.
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Der VW Tayron (2025) im Fahrbericht (Video):
Von der Rücksitzbank aus gesteuert: VW Käfer Coupé mit absurden Auswüchsen
Ob VW mit dem Käfer als Gran Turismo eine Chance vertan hat, liegt im Auge des Betrachtenden. Auf das Auge des Autors zum Beispiel wirkt der Bereich zwischen Frontscheibe und vorderem Stoßfänger, als hätte man den seligen Krabbler wie ein Kaugummi in die Länge gezogen. Tatsächlich hat der VW-Mann aber stattdessen die Fahrzeugkabine radikal gekürzt, und zwar mit interessanten Folgen. So nimmt man zum Fahren gezwungenermaßen auf der Rücksitzbank Platz, weil sie die einzige verbliebene Sitzmöglichkeit darstellt. Von dort aus kann man auch dem unverblümten Sägen des Boxermotors besser lauschen (So wurde der Boxermotor zur Legende), denn der haust nach wie vor im Heck.
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An den 50 PS (37 kW) des 1,6ers hat sich offenbar nichts geändert. Dafür aber an der Fahrdynamik, die wegen der neuerlichen Gewichtsverteilung noch hecklastiger ausfällt als ohnehin schon. Damit die Vorderräder überhaupt einen Hauch von Grip entwickeln können, mussten Gewichte im vorderen Kofferraum untergebracht werden. Aber keine Sorge: Dank des Umbaus ist da vorne ohnehin massig Platz für Gepäck. Nur das Beladen an den adipösen Kotflügeln mit ihren aufrecht stehenden Blinkern vorbei, stellen wir uns reichlich kompliziert vor. Das ist dann vielleicht doch eher ein Bug als ein Feature.