Pender Ebikelifter im Test: So schweben E-Bikes aufs Autodach
- Pender Ebikelifter im Test
- Die Montage des Pender Ebikelifters ist unkompliziert
- Der Ebikelifter fixiert auch schwere E-Bikes mit breiten Reifen
- Der Ebikelifter funktioniert sehr gut, ist aber nicht perfekt
- Wieviel kostet der Pender Ebikelifter?
- So haben wir getestet
- Taugt der Pender Ebikelifter für alle Räder?
Pender Ebikelifter im Test
"Gebt mir einen Hebel, der lang genug, und einen Angelpunkt, der stark genug ist, dann kann ich das E-Bike mit einer Hand aufs Autodach heben." So oder so ähnlich soll Archimedes gut zwei Jahrhunderte vor unserer Zeitrechnung ein Problem antizipiert haben, das vielen E-Bike-Fans noch heute Kopf- und vor allem Rückenschmerzen bereitet. Wie bitte soll man schwere E-Drahtesel auf das Dach eines Autos bugsieren? Doch jetzt naht die Lösung des Rätsels. Mit dem Pender Ebikelifter sollen bis zu 30 kg schwere E-Bikes mit erträglichem Kraftaufwand und ohne Risiko beinahe schon aufs Autodach schweben. Im Zweifel auch, wenn kein helfendes zweites Händepaar zur Verfügung steht. Der Träger vertraut dabei auf die vereinten Kräfte eines langen Hebels und zweier Gasfedern, die die Aufwärtsbewegung massiv erleichtern.
Die Funktion des Pender Ebikelifter im Video erklärt:
Die Montage des Pender Ebikelifters ist unkompliziert
Vor dem magischen Moment gilt es allerdings, den Träger aufzubauen und am Auto zu installieren. Das ist unkompliziert, deswegen aber noch nicht buchstäblich leicht. Der solide Träger bringt nämlich schon fast 13 kg Eigengewicht auf die Waage. Zudem benötigt er einen Querträger als Basis, dessen Masse sich zu der des Pender-Trägers und des E-Bikes addiert. Aus Gewichts- und Platzgründen dürften die meisten Autos also maximal zwei Trägersysteme und E-Bikes gleichzeitig auf dem Dach transportieren. Im Grunde bedarf es für Aufbau und Installation des Ebikelifters kaum der Bedienungsanleitung. Der Träger wird mittels vier U-Schrauben und acht Sterngriffschrauben (zwei davon sind abschließbar) ähnlich wie eine Dachbox (hier gehts zum Dachboxen-Test) oder ein klassischer Skiträger an einem handelsüblichen Querträger montiert. Mit ein bisschen Routine ist das in zehn Minuten erledigt.

Selbsterklärende Montage
Stabiler Aufbau
Kräftesparende Liftfunktion
E-Bike ohne Zusatzschloss nicht gegen Diebstahl geschützt
Teils spitze Nieten
Als Schnittstelle zwischen Fahrrad und Träger dienen ein Spanntragrohr und ein Höhenadapter, mit denen auch exotische Rahmenformen und -größen an den Träger angepasst werden können. Das teleskopische Spanntragrohr wird am Fahrrad zwischen Sattelstütze und Vorbau so horizontal wie möglich verspannt. Das geschieht ganz ohne Werkzeug, mithilfe von gezahnten Laschen und Ratschen, die Snowboard-Bindungen ähneln. Der Höhenadapter kommt nur bei besonders kleinen E-Bikes zum Einsatz. Sofern sich der Akku ausbauen lässt, reist er am besten im Kofferraum mit, ebenso wie andere Anbauteile, die dem Fahrtwind unnötig Widerstand entgegensetzen würden, wie etwa Körbe oder Satteltaschen.
Anschließend muss man besagtes Spanntragrohr in die Aufnahme des riesigen Hebels heben, das Fahrrad ausbalancieren und die Aufnahme händisch festschrauben. Das Fahrrad schwebt jetzt parallel zum Auto, in stabiler Lage rund 20 cm über dem Boden, und wartet auf den Startschuss. Nun noch einen kleinen Hebel umlegen, der die Federkraft entfesselt, und auch schwere E-Bikes lassen sich mit minimalem Muskeleinsatz und ohne Bandscheibenvorfall aufs Dach heben. Das geschieht kontrolliert und kann auch im Alleingang bewältigt werden, wie überhaupt der gesamte Aufbau. Wer schon einmal versucht hat, ohne den Pender-Träger ein bleischweres E-Bike auf dem Autodach zu verzurren, bekommt ob dieser Leichtigkeit feuchte Augen.
Der Ebikelifter fixiert auch schwere E-Bikes mit breiten Reifen
Am oberen Totpunkt angekommen, wartet das Bike geduldig auf die langen Laschen, die jeweils eine Felge in die Zange nehmen und die Räder zugleich in zwei große, auch für breite Reifen geeignete, Radaufnahmen ziehen. Für E-Bikes mit Freilauf empfiehlt es sich, ein Pedal mit dem beiliegenden Klettverschluss am Hinterbau zu fixieren, damit sich die Pedale auf der Autobahn nicht unnütz mitdrehen. Fertig. Unser Test-E-Bike, ein stattliches Gazelle-Tourenrad, selbst ohne Akku gut 25 kg schwer, saß bei unserer Testsession bombenfest, auch wenn der lange Haltehebel geringfügiges Spiel in der Aufnahme aufwies.

Das Fahren mit dem Ebikelifter ist unproblematisch. Bei unserem im Test eingesetzten Hyundai Kona Elektro fielen nur erhöhte Windgeräusche bei Autobahntempo auf. Mit einem einzigen Fahrrad auf dem Dach verändert sich die Fahrdynamik kaum. Dennoch sollte man aus Rücksicht auf den Verbrauch, die Halterung und das Bike nicht die Richtgeschwindigkeit überschreiten. Auch ohne E-Bike im Träger geht die Reise problemlos vonstatten. In diesem Fall empfiehlt es sich allerdings, die Laschen der Felgenbefestigung in die Ratschen zu stecken, damit die langen Plastikzügel nicht ungehindert im Wind flattern. Der lange Haltehebel reist bei Leerfahrten im Kofferraum mit.
Der Ebikelifter funktioniert sehr gut, ist aber nicht perfekt
Insgesamt zeigt der Pender Ebikelifter eine reife Leistung und ist buchstäblich eine Erleichterung für E-Bike-Fans in Transportnöten. Was allerdings nicht bedeutet, dass es keinen Raum für Verbesserungen für dieses in Deutschland konzipierte und gebaute System gäbe. Das fängt schon mit dem Transportkarton an. Dieser ist reich mit dämpfendem Schaumstoff gefüllt. Wer den kostbaren Ebikelifter nach der Nutzung wieder in den Karton räumen will, muss den Träger allerdings komplett auseinanderschrauben. Vier spitze Nieten an den Radaufnahmen bargen zum Testzeitpunkt eine gewisse Verletzungsgefahr, sollen aber durch stumpfere Exemplare ausgetauscht werden.
Beim Diebstahlschutz kommt das potenziell kostbare E-Bike zu kurz: Zwar ist der Träger dank abschließbarer Sterngriffschrauben (die leider über unterschiedliche Schlüssel verfügen) vor Langfingern geschützt. Das E-Bike selbst muss aber separat gesichert werden, etwa mit einem längeren Kabelschloss, das durch ein Loch in der massiven Federaufnahme geführt wird.
Wieviel kostet der Pender Ebikelifter?
Zum Testzeitpunkt (März 2025) kostete der Pender E-Bikelifter 895 Euro inklusive Versandkosten. Das ist viel Geld, zumal er nur ein einziges E-Bike aufnimmt und man noch ein Budget für einen Querträger einberechnen muss. Für den Transport eines E-Bikes gibt es allerdings nicht viele günstigere Alternativen. Heckklappenträger sind für schwere E-Bikes zumeist ungeeignet. Die Kombination aus Anhängerkupplung und Heckträger ist eher noch teurer, nimmt aber gegebenenfalls mehrere E-Bikes auf. Für einige Autos, darunter auch unser Hyundai Kona Elektro, ist aber gar keine Anhängerkupplung erhältlich.
So haben wir getestet
Den Pender Ebikelifter haben wir zu Testzwecken auf einem Hyundai Kona Elektro montiert. Zwischen dessen Dachreling und dem Pender-Träger kam ein Querträger von Thule zum Einsatz. Als Versuchsfahrrad diente ein Herren-E-Bike von Gazelle mit Mittelmotor, das ohne Akku 25,2 kg wiegt. Mit montiertem Bike ging es anschließend durch den Stadtverkehr, auf Überlandstrecken und auf die Autobahn, mit bis zu 150 km/h (Pender erlaubt höchstens 130 km/h). Auch eine Vollbremsung aus 80 km/h, Kreisverkehr und kurvige Rüttelstrecken brachten das Ensemble nicht durcheinander. Nach jeder Fahrt wurden die Schraub- und Verzurrverbindungen auf ihren Halt überprüft – ohne Befund. Auch eine Leerfahrt mit Träger, aber ohne E-Bike, wurde durchgeführt.
Taugt der Pender Ebikelifter für alle Räder?
Der Pender Ebikelifter ist dezidiert für E-Bikes gedacht, die konstruktionsbedingt schwerer sind als Fahrräder ohne Motor. Wer allerdings besonders sicherheitsbewusst ist oder mit Rückenschmerzen zu kämpfen hat, kann damit auch Räder ohne Motor transportieren. Dank Höhenadapter passen auch kleine Rahmengrößen und die Radaufnahmen schnappen sich auch sehr breite Reifen, etwa von Fatbikes.