Pace (OBDII), Clint & Power Cradle: Test OBDII-Daten auslesen per App und DAB+ nachrüsten
Pace, Clint und Power Cradle im Test: Interessante Nachrüst-Sets werten Automobile mit neuen Funktionen auf. Wir haben uns einige aktuelle Connectivity-Techniken genauer angesehen.
OBDII-Diagnose: Pace holt Hilfe
Wer über das "Innenleben" seines Autos stets informiert sein will, ist mit Pace gut beraten. Für knapp 120 Euro erhält man vom Berliner Start-up-Unternehmen einen kompakten Stecker-Dongel samt zugehöriger App. Die Installation ist simpel: einfach App downloaden und den Stecker in der OBD-II-Schnittstelle versenken. Diese haben alle Fahrzeuge ab Baujahr 1996 an Bord – meist links unter dem Instrumentenbrett. Nach einmaligem Einrichten mit detaillierten Fahrzeug-Daten läuft dann alles flüssig und selbsterklärend. Die App zeigt Wichtiges in Echtzeit an, u.a. Öltemperatur, Drehzahl, Motorauslastung, Querbeschleunigung, befahrene Straße und erlaubtes Tempolimit. Hilfe bietet Pace auch bei Pannen: Leuchtet z.B. die Motorkontrollleuchte auf, kann man – wie die Werkstatt – den Fehler auslesen. Pace gibt zusätzlich Tipps, ob und wie man diesen selbst beheben kann. Neben weiteren nützlichen Funktionen wie "Find my Car" und "Tankstellen-Suche" erkennt Pace zudem eine Unfallsituation: Daraufhin ruft eine Zentrale erst im Auto an, holt bei Bedarf Hilfe oder setzt gleich einen automatischen Notruf ab. Der Clou: Pace fertigt ganz nebenbei ein finanzamtkonformes Fahrtenbuch an. In der App oder am PC kann man die Fahrten als dienstlich oder privat deklarieren und das Fahrtenbuch am jeweiligen Monatsende ausdrucken. Im unserem Praxistest konnte der clevere, auch im Hintergrund arbeitende Helfer überzeugen.
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Digitales Radio: Clint bringt DAB+ ins Auto
Mit kostengünstiger Zusatz-Technik lässt sich ein UKW-Autoradio für den Digital-Empfang aufrüsten. Wir erprobten den Nachrüst-Satz Clint DAB+ CAD15 (150 Euro). Wichtig und fummelig gleichermaßen ist das richtige Verlegen der Empfangsantenne. Im DAB+-Gehäuse mit Farbdisplay werden die empfangenen Digital-Daten per UKW-Frequenz an das Autoradio geschickt. Dazu muss die jeweils rot eingeblendete Frequenz am Autoradio vorgewählt werden. Senderwechsel und Speicher-Belegung erfolgen via Dreh-Drück Knopf am Clint. Zusätzlich fungiert dieses Nachrüst-System als Bluetooth-Freisprecheinrichtung. Das Telefonieren funktioniert gut, auch der Radio-Klang ist trotz der Wandlung ins Analoge recht passabel. Problematisch zeigt sich dagegen der eigentliche Digital-Empfang: Das Gerät fand im Test nur nach langer Suche den gewünschten Sender, konnte ihn meist nicht lange halten und verstummte dann wieder – und das nicht nur bei Überlandfahrten, sondern auch in Städten wie Köln und Berlin. Hörgenuss entsteht so nicht.
Berührungsempfindliche Handy-Halterung
Wer das Smartphone im Auto nutzt, sollte eine Handy-Halterung verwenden. Besonders komfortabel erledigt diesen Job das Power Cradle von der anton clemens Automotive. Der kompakte, etwa ein Zentimeter dicke Halter wird mit einem recht starken Vakuum-Sauger an der Frontscheibe befestigt. Der Power Cradle beherbergt unter anderem Batterien und einen Stellmotor. Legt man ein Smartphone auf, wird dieser aktiv und schließt automatisch – das Handy wird fest eingeklemmt. Wieder herausnehmen kann man es, indem man die berührungsempfindliche Oberseite des Cradle berührt. Dann fahren die seitlichen Halter auseinander, das Smartphone ist frei. Das klappt grundsätzlich gut, allerdings sollte man beim Tippen, Zoomen und Wischen auf dem Display nicht in Sensor-Nähe kommen, sonst öffnen sich die Klammern ungewollt, und das Smartphone landet – wie mehrfach in unserem Praxistest – irgendwo im Fußraum. Nettes Gimmick: Die Oberfläche lässt sich mit einem individuell beleuchteten Logo ordern.