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Grandland X/3008 Hybrid4/XC40 T5: Vergleichstest Drei Plug-in-Hybrid-SUV im Vergleich

Marcel Kühler Testredakteur
Inhalt
  1. Opel Grandland X Hybrid4, Peugeot 3008 Hybrid4 und Volvo XC40 Recharge T5 im Vergleichstest
  2. Fahrkomfort: Bequemste Rückbank im Peugeot 3008 Hybrid4
  3. Motor/Getriebe: Opel Grandland X Hybrid4 am sparsamsten
  4. Fahrdynamik: Rundenbestzeit für den Volvo XC40 Recharge T5
  5. Umwelt/Kosten: Volvo XC40 Recharge T5 am niedrigsten bepreist
  6. Messwerte & technische Daten: Opel Grandland X Hybrid4, Peugeot 3008 Hybrid4 und Volvo XC40 Recharge T5
  7. Fazit

Opel, Peugeot und Volvo setzen ihre Kompakt-SUV-Modelle Grandland X, 3008 und XC40 unter Strom. Als kraftvolle Plug-in-Hybride stellen sie sportliche Fahrleistungen bei erstaunlich geringem Durst in Aussicht. Doch das sind längst nicht die einzigen positiven Eigenschaften. Im Vergleichstest zeigen Opel Grandland X Hybrid4, Peugeot 3008 Hybrid4 und Volvo XC40 Recharge T5 ihre Talente.

Gesamtbewertung (max. Punkte)Opel Grandland X Hybrid4Peugeot 3008 Hybrid4Volvo XC40 Recharge T5
Karosserie (1000)591585627
Fahrkomfort (1000)676653690
Motor/Getriebe (1000)650650616
Fahrdynamik (1000)659677630
Eigenschaftswertung (4000)257625652563
Kosten/Umwelt (1000)329327348
Gesamtwertung (5000)290528922911
Platzierung231

Das Angebot an unterschiedlichen Antriebskonzepten wird auch im Bereich der Kompakt-SUV immer vielseitiger. Zu den allseits bekannten Benzin- und Dieselmodellen gesellen sich zunehmend elektrifizierte Derivate, sei es als Mild- oder als Plug-in-Hybride. Der Vorteil der letztgenannten Gattung ist die Möglichkeit, kürzere Strecken rein batterieelektrisch und somit lokal emissionsfrei zurücklegen zu können. Im vorliegenden Vergleichstest stellen drei brandneue Teilzeitstromer ihre Talente unter Beweis: Opel Grandland X Hybrid4, Peugeot 3008 Hybrid4 und Volvo XC40 Recharge T5. Opel und Peugeot sind technisch eng verwandt. Welcher Kandidat schnürt im Vergleichstest das beste Paket aus Praktikabilität, Leistung und Effizienz?

Der Opel Grandland X Hybrid4 im Fahrbericht (Video):

 
 

Opel Grandland X Hybrid4, Peugeot 3008 Hybrid4 und Volvo XC40 Recharge T5 im Vergleichstest

Opel Grandland X Hybrid4, Peugeot 3008 Hybrid4 und Volvo XC40 Recharge T5 stellen recht ähnliche uneingeschränkt erstwagentaugliche Platzverhältnisse zur Verfügung. Allerdings kosten die optionalen Panorama-Dächer, mit denen der Peugeot und der Volvo den Test bestreiten, vorn wie hinten Kopffreiheit, was im Vergleichstest einen kleinen Punkteabzug mit sich bringt. Dennoch gewinnt der XC40 das Karosseriekapitel relativ deutlich, was vorrangig an seiner imposanten Sicherheitsausstattung liegt, die unter anderem eine Multikollisionsbremse, einen Kreuzungsassistenten sowie automatisierte Fahrfunktionen, die über einen Stauassistenten hinausgehen, beinhaltet – Finessen, auf die Opel und Peugeot-Interessenten verzichten müssen. Außerdem punktet der stylische Skandinavier mit der hochwertigsten Innenraumanmutung und – für SUV-Kunden sicherlich ein wichtiges Argument – dem mit Abstand größten Kofferraumvolumen bei aufgestellter Rücksitzlehne. Die Hybrid-Systeme in Opel und Peugeot schränken den Laderaum im Vergleich zu ihren mit herkömmlichen Verbrennern ausgerüsteten Derivaten erheblich ein, sodass bei ihnen nur 390 beziehungsweise 395 Liter für Koffer und Taschen übrig bleiben.

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Fahrkomfort: Bequemste Rückbank im Peugeot 3008 Hybrid4

Wie erwachsen moderne Kompakt-SUV heutzutage fahren, beweist im Vergleichstest von Opel Grandland X Hybrid4, Peugeot 3008 Hybrid4 und Volvo XC40 Recharge T5 vor allem der Volvo mit seiner wirkungsvollen Geräuschisolierung. Und: Obwohl er keine ausgewiesene Sänfte ist, gleicht der Schwede gerade kleinere beziehungsweise kurz hintereinander folgende Unebenheiten wirkungsvoll aus und steckt auch tiefere Straßenschäden vergleichsweise gelassen weg. Darüber hinaus arbeiten seine Vorder- und  Hinterachse in einem harmonischen Verhältnis miteinander. Speziell Letzteres ist bei den straffer gefederten Wettbewerbern nur bedingt der Fall. Auf Kanten und Querfugen reagieren die Hinterachsen von Opel und Peugeot teils reichlich unwirsch. Darüber hinaus weisen beide bei hohem Tempo mehr Aufbaubewegungen beim Überfahren kleinerer Wellen auf. Obendrein wirken der Grandland X und der 3008 bei voller Beladung nicht mehr so souverän wie der XC40 und kommen schneller an die Grenzen ihrer Federwegsreserven. Mindestens genauso wichtig für einen guten Langstreckenkomfort wie die Fahrwerksabstimmung ist bekanntlich die Güte der Sitze. Auch in diesem Punkt ist es der Volvo, der positiv auffällt. Seine Vordersitze sind ebenso angenehm straff gepolstert wie die des Opel, stützen den Körper jedoch seitlich wirkungsvoller ab. Hinten sitzt man indes im Peugeot als Erwachsener am angenehmsten. Die Rückbank ist bei ihm nicht ganz so tief positioniert, was eine entspannte Sitzposition ermöglicht. Außerdem weist die Fondsitzlehne im Franzosen eine angenehme Kontur auf.

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Motor/Getriebe: Opel Grandland X Hybrid4 am sparsamsten

Im Mittelpunkt des Antriebsgeschehens stehen bei den elektrifizierten Testkandidaten Opel Grandland X Hybrid4, Peugeot 3008 Hybrid4 und Volvo XC40 Recharge T5 ververgleichsweise kleinvolumige Verbrennungsmotoren mit Turboaufladung. Das Aggregat unter den Hauben der deutsch-französischen Konzernverwandten von Opel und Peugeot verteilt seinen Hubraum von 1,6 Litern auf vier Zylinder. Der Volvo hingegen trägt in seiner bulligen Front einen Dreizylinder mit 1,5 Liter Hubvolumen. Allerdings merkt man ihm diesen Umstand kaum an, denn das Triebwerk verkneift sich weitgehend das für Dreizylinder typische, etwas harsche Arbeitsgeräusch und läuft zudem auffallend kultiviert. Tatkräftige Unterstützung erhält das 180-PS-Triebwerk von einem am Getriebe positionierten Elektromotor. Die Rivalen verfügen hingegen zusätzlich über zwei E-Maschinen, von denen je eine am Getriebe und an der Hinterachse platziert ist, was den Opel und den Peugeot zu Allradlern macht. Als Systemleistung bieten der Grandland X und der 3008 satte 300 PS an. Zum Vergleich: Der XC40 stellt insgesamt 262 PS zur Verfügung. Die Fahrleistungen unterscheiden sich indes deutlicher, als es die Leistungslücke von 38 PS vermuten lässt. Während das PSA-Team in rund fünfeinhalb Sekunden auf Tempo 100 sprintet, benötigt der Schwede für dieselbe Übung vergleichsweise gemächliche 7,2 Sekunden. Auch jenseits dieser Marke wirken der Opel und der Peugeot wesentlich lebendiger. Darüber hinaus ist der Skandinavier mit einer Endgeschwindigkeit von 205 km/h mit deutlichem Rückstand der Langsamste. Der Grandland X schafft 30 km/h mehr, der 3008 sogar 35 km/h. Bei den Verbrauchswerten rückt das Testfeld hingegen sehr dicht zusammen. Der Opel stellt sich im Vergleichstest als der talentierteste Knauserer heraus und gibt sich im Durchschnitt mit 6,0 Liter Super zufrieden – ein sehr guter Wert für ein derart leistungsstarkes Fahrzeug. Der Peugeot gönnt sich jedoch nur unwesentlich mehr Kraftstoff: 0,2 Liter. Der Volvo benötigt zwar am meisten fossilen Brennstoff, setzt dabei aber am wenigsten elektrische Energie um, nämlich 4,3 Kilowattstunden. Das PSA-Duo verbraucht auf unserer Testrunde 1,2 Kilowattstunden mehr an elektrischer Energie. Deshalb erreicht der Schwede auch die größte rein elektrische Reichweite. Sie liegt bei 37 Kilometern. Die Wettbewerber ermöglichen jeweils 31 Kilometer lokal emissionsfreies Fahren.

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Fahrdynamik: Rundenbestzeit für den Volvo XC40 Recharge T5

Trotz der kraftvollen Antriebe hinterlassen Opel Grandland X Hybrid4, Peugeot 3008 Hybrid4 und Volvo XC40 Recharge T5 fahrdynamisch im Vergleichstest keinen bleibenden Eindruck. Am ehesten ist es noch der Volvo, der einen gewissen querdynamischen Tatendrang mitbringt. Er lenkt recht willig ein und schiebt im Grenzbereich nur sanft über die Vorderräder. Sein ESP hält sich währenddessen vornehm zurück. So sichert er sich auf dem Rundkurs die Bestzeit vor seinen Widersachern. Der Opel und der Peugeot werden von ihren elektronischen Stabilitätsprogrammen an einer derart kurzen Leine gehalten, dass auf kurviger Strecke kaum Fahr freude aufkommen will. Somit fahren der Grandland X und der 3008 dem XC40 auf der Handlingstrecke mit Respektabstand hinterher – trotz erheblich kraftvollerer Antriebseinheiten und dank elektrischem Allrad deutlich besserer Traktion. Den Opel und den Volvo eint aber ein anderer Umstand: Die Bremswege bei kalter Anlage dürften kürzer ausfallen. Der Grandland X kommt aus Tempo 100 erst nach 36,4 Metern zum Stehen, der XC40 nach 36,0 Metern. Das können heute viele Kompakt-SUV besser.

 

Umwelt/Kosten: Volvo XC40 Recharge T5 am niedrigsten bepreist

Ausgewiesene Sparfüchse sollten beim Blick in die Preislisten von Opel Grandland X Hybrid4, Peugeot 3008 Hybrid4 und Volvo XC40 Recharge T5 starke Nerven mitbringen. Denn mit Einstandspreisen von 49.000 bis 51.165 Euro sind sie alles andere als preiswerte Vergnügen – auch wenn die jeweiligen Serienausstattungen sehr reichhaltig ausfallen. Selbst die Umweltprämie in Höhe von 4000 Euro ist angesichts der Preisgestaltung nur ein geringer Trost. Erschwerend hinzu kommen bei diesen Kraftprotzen die exorbitant hohe Wertverlustprognosen. So verliert der Volvo beispielsweise nach nur vier Jahren 58,3 Prozent oder eben 28.567 Euro seines Neuwerts. Erfreulicher sieht es immerhin bei den laufenden Kosten aus. Begünstigt durch die niedrigen Verbräuche halten sich die Ausgaben für Kraftstoff in einem sehr überschaubaren Rahmen. Und auch die Aufwendungen für Wartung und Steuern fallen vergleichsweise gering aus. Als Sieger aus dem Kostenkapitel im Vergleichstest geht unterdessen der XC40 hervor, der den niedrigsten bewerteten Preis aufweist und dabei dennoch die umfangreichste Multimediaausstattung bietet. Außerdem schnüren die Skandinavier das beste Garantiepaket.

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Messwerte & technische Daten: Opel Grandland X Hybrid4, Peugeot 3008 Hybrid4 und Volvo XC40 Recharge T5

AUTO ZEITUNG 11/2020Opel Grandland X Hybrid4Peugeot 3008 Hybrid4Volvo XC40 Recharge T5
Technik
Zylinder/Ventile pro Zylin.4/4; Turbo; zwei E-Motoren4/4; Turbo; zwei E-Motoren3/4; Turbo; E-Motor
Hubraum1598 cm³1598 cm³1477 cm³
Gesamtleistung220 kW/300 PS220 kW/300 PS192 kW/262 PS
Leistung Verbrenner/E-Motor147/81/83 kW; 200/110/112 PS147/81/83 kW; 200/110/112 PS132/60 kW;
180/82 PS
Max. Gesamtdrehmoment520 Nm520 Nm425 Nm
BatterieLithium-IonenLithium-IonenLithium-Ionen
Spannung/Kapazität355 V/11,0 kWh (netto)355 V/11,0 kWh (netto)400 V/8,5 kWh (netto)
Getriebe/Antrieb8-Stufen-Automatik/Allrad8-Stufen-Automatik/Allrad7-Gang, Doppelkupplung/ Vorderrard
Messwerte
Leergewicht (Werk/Test)1800/1867 kg1740/1911 kg1737/1808
Beschleunigung 0-100 km/h (Test)5,5 s5,4 s7,2 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)235 km/h240 km/h205 km/h
Bremsweg aus 100 km/h
kalt/warm (Test)
36,4/35,8 m35,4/35,2 m36,0/35,5 m
Verbrauch auf 100 km (Test/WLTP)6,0/1,3 l S + 5,5/15,3 kWh6,2/1,3 l S + 5,5/15,3 kWh6,3/2,0 l S + 4,3/15,7 kWh
CO2-Ausstoß (Test/WLTP)170/29 g/km175/29 g/km170/45 g/km
Reichweite717 + 31 km694 + 31 km762 + 37 km
Preise
Grundpreis51.165 Euro49.450 Euro49.000 Euro
Testwagenpreis51.165 Euro50.800 Euro49.700 Euro

 
Marcel Kühler Marcel Kühler
Unser Fazit

Die drei Wettbewerber, Opel Grandland X Hybrid4, Peugeot 3008 Hybrid4 und Volvo XC40 Recharge T5, liegen mit ihren alltagstauglichen Allroundfähigkeiten sehr dicht beieinander. Als Gesamtsieger des Vergleichstests geht dennoch der hochwertige Volvo XC40 Recharge T5 hervor, der die umfassendste Sicherheitsausstattung aufweist, einen gut nutzbaren Kofferraum hat und sich komfortabel fährt. Der Opel Grandland X Hybrid4 folgt mit knappem Rückstand auf Platz zwei. In der Eigenschaftwertung landet er sogar vorn. Dort noch auf Platz zwei liegend, bleibt dem Peugeot 3008 Hybrid4 in der Gesamtwertung nur die Bronzemedaille. Zum Volumenmodell dürfte allerdings keines dieser drei Power-SUV werden, da sie doch ein spezielles Fahrprofil erfordern, um ihre hohe Effizienz vollumfänglich ausspielen zu können. Und: Auch die jeweiligen Preisschilder dürften viele potenzielle Interessenten verschrecken.

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