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Audi Avus Quattro: Der langsamste und schnellste Audi aller Zeiten

Tim Neumann Redakteur

Bis 1991 war Audi stilistisch mäßig anspruchsvoll, wenig Premium, noch weniger Alu-bewandert und vor allem keine Adresse für großvolumige Spitzenmotoren. Dann kam der Audi Avus Quattro, der all das kräftig umkrempeln sollte. Nur fahren, das durfte er nicht.

Er ist silbern lackiert. Flach, sportlich, kühn. Und er soll die Ingolstädter Marke auf einen neuen Erfolgskurs bringen. Die Rede ist nicht vom Audi Concept C, das die VW-Tochter im Rahmen der IAA Mobility 2025 als neuen Fixstern in den vier-Ringe-Orbit geschossen hat. Stattdessen reisen wir ins Jahr 1991, wo unter ähnlichen Vorzeichen eine vielleicht noch bahnbrechendere Studie entstand: der Audi Avus Quattro. Was auf den ersten Blick auch ein Alternativ-Entwurf für den ebenfalls 1991 erschienenen Bugatti EB110 (Das ist die wechselhafte Geschichte von Bugatti) sein könnte, geht stilistisch auf die Designer J Mays und Martin Smith zurück.

Während Mays zwar nur einen kurzen Vornamen, dafür aber eine umso längere Karriere mit Beteiligungen am ersten Audi TT sowie den Retro-Helden Ford Mustang V und dem New-Beetle-Vorreiter VW Concept 1 vorzuweisen hat, wechselte Smith später als Zeichner von Speedster und Astra G zu Opel und danach als Chefdesigner zu Ford, wo er das "Kinetic Design" auf die Modellfamilie übertrug.
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Retro-Einflüsse und Zukunftsmusik: Der Audi Avus Quattro spannte den Bogen weiter als seinen Radstand

Genau diese Mischung aus historischen und futuristischen Einflüssen prägt auch die Linie des Audi Avus Quattro. Wie schon der Name verrät, lehnt sich die Studie an die Berliner Rennstrecke Avus an, wo sich die Auto-Union-Rennwagen in den 1930er-Jahren mörderische Hochgeschwindigkeitsduelle lieferten. Und auch in der silbernen Alu-Karosserie, die sich hauchdünn über die enormen Räder spannt, spiegeln sich die Renn-Giganten von einst wider.

Der Audi Avus Quattro stehend von oben
Foto: Audi

Dabei rührt Audi mit der glänzenden Lackierung gleichzeitig die Werbetrommel für Leichtbau-Karosserien, die wenige Jahre später im A8 und A2 als Audi Space Frame in die Geschichte eingehen sollen. Die deutlich fließendere Designsprache debütiert – einmal abgesehen vom kurz vor der Serienfertigung abgewürgten Audi Quattro Spyder – abgemildert erst drei Jahre später im ersten A8.

 

Der W12 blieb eine Attrappe, die nur theoretisch 509 PS und 340 km/h erreicht hätte

Noch länger sollte es dauern, bis auch der angedachte W12-Motor hinter den Vordersitzen des Audi Avus Quattro vom Band laufen darf. Zehn Jahre später, ab 2001, hat der A8 erstmals einen aus zwei VR6-Triebwerken (Die Geschichte des VR6-Motors von VW) zusammengesetzten W12 an Bord. Interessanterweise flirtet Audi 1991 noch mit einem Sechsliter, der aus drei Vierzylindern besteht. Der freisaugende Fünfventiler hätte 509 PS (374 kW) leisten sollen und das Alu-Projektil über ein manuelles Sechsgang-Getriebe und Allradantrieb (Vor- und Nachteile des Allradantriebs erklärt) in etwa drei Sekunden auf 100 km/h gefeuert.

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Nicht minder ambitioniert klingt die anvisierte Höchstgeschwindigkeit von 340 km/h. Bis heute existiert kein Serien-Audi, der je an diesen Wert herangekommen wäre. Das gilt allerdings auch für den Avus Quattro: Der prominent unter dem Heckfenster thronende W12 besteht lediglich aus Holz und Kunststoff. Ein fahrender Protoyp, geschweige denn eine Serienfertigung, resultierte aus der viel beachteten Studie nicht. Immerhin darf sie als stilistischer und auch technischer Wegweiser in eine goldene Audi-Ära gelten. Hoffen wir mal, dass das Audi Concept C 34 Jahre später eine ähnliche Vorreiterrolle einnehmen kann. Fahren würden wir ihn trotzdem gerne.

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