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Von der Vision zur Serie: So viel VW XL1 steckt im VW ID.7

Tim Pollard Redakteur des britischen Schwestermagazins CAR

Vor zehn Jahren war der VW XL1 ein Technologieträger par excellence – wie stark beeinflusst er die heutigen ID-Modelle? Wir stellen den VW XL1 und den VW ID.7 im Vergleich gegenüber!

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Inhalt
  1. Der VW XL1 und der VW ID.7 im Vergleich
  2. Technik-Ikone trifft moderne Effizienz
  3. Leichtbau und Effizienz – zwei Philosophien, eine Idee
  4. Im Fahrbetrieb: Leise Gleiter unter sich
  5. Fazit

 

Der VW XL1 und der VW ID.7 im Vergleich

Kaum zu glauben, aber Volkswagen verkaufte noch vor gut zehn Jahren ein zweisitziges, mittelmotoriges Fahrzeug mit Carbon-Karosserie, Flügeltüren – und einem Einstiegspreis von rund 115.000 Euro. Kein Supersportwagen, sondern ein radikal auf Effizienz getrimmtes Öko-Mobil: der VW XL1. Das aerodynamisch geformte Leichtgewicht ging 2013 in Kleinserie und gilt als Wegbereiter für die heutige ID-Baureihe. Zurück in eine Zeit vor Corona, vor "Dieselgate", vor Donald Trump und vor den aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen, die viele europäische Autohersteller beschäftigen: Damals prägte Ferdinand Piëch mit seiner kompromisslosen Ingenieurskultur den Volkswagen-Konzern – und trieb Projekte wie den Bugatti Veyron auf der einen und den XL1 auf der anderen Seite des Produktspektrums voran.

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2002 überraschte Piëch die Öffentlichkeit mit einer spektakulären Fahrt zum VW-Aktionärstreffen: Es saß am Steuer eines Prototyps, der mit nur einem Liter Kraftstoff auf 100 km auskommen sollte. Sein Ziel: Ein alltagstaugliches Serienfahrzeug mit diesem Verbrauch auf die Straße bringen. Die technische Vorgabe entsprach einem Liter pro 100 km – eine Herausforderung für die Entwickler:innen. Was folgte, war ein Paradebeispiel für visionäre Führung mit klarer Zielvorgabe und klarer Umsetzungsstrategie. 2009 präsentierte VW einen verfeinerten Konzeptwagen, 2011 startete schließlich die Serienproduktion des XL1. Zum Vergleich haben wir ein hervorragend erhaltenes Exemplar aus dem historischen Fahrzeugbestand von VW UK mit dem VW ID.7 zusammengebracht. Zwei Fahrzeuge mit maximaler Effizienz als Ziel – aber wo liegen ihre Unterschiede?
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Der VW ID.7 Tourer (2024) im Video:

 
 

Technik-Ikone trifft moderne Effizienz

Der ID.7 ist als modernes Elektroauto deutlich größer: 4961 mm gegenüber 3888 mm Länge beim XL1. Letzterer wirkt geradezu zierlich, fast wie ein Konzeptauto – nur 1153 mm hoch und mit futuristischer Keilform zieht er nach wie vor Blicke auf sich. Der ID.7 bleibt im Vergleich eher unauffällig. Was beide verbindet, ist die Aerodynamik: Der XL1 erreicht einen cW-Wert von 0,189 – dank verkleideter Hinterräder, Kamera-Außenspiegel, schmaler 115er-Reifen vorn und einem Stirnflächenwert von nur 1,5 m². VW beziffert den Energiebedarf bei konstanter Fahrt (100 km/h) auf rund 53 Prozent eines konventionellen Fahrzeugs.

Der VW ID.7 kommt auf einen Luftwiderstandsbeiwert von 0,23 – immer noch beachtlich. Neben der erhöhten Reichweite (rund 633 km) sorgt die strömungsgünstige Form für geringe Windgeräusche – selbst bei Autobahntempo. Ein genauer Blick zeigt Parallelen im Detail: Fließheck-Silhouette, dezente Abrisskante, Luftleitelemente in der Frontschürze – aerodynamisch folgt der VW ID.7 durchaus den Lehren des VW XL1.

Blick von schräg hinten auf die fahrenden VW-Modelle VW ID.7 und VW XL1.
Foto: Richard Pearce
 

Leichtbau und Effizienz – zwei Philosophien, eine Idee

Der XL1 verzichtet nahezu vollständig auf Geräuschdämmung – das geringe Gewicht hatte Vorrang. Entsprechend laut ist der 0,8-l-Zweizylinder-Dieselmotor, sobald er sich nach Erreichen der E-Reichweite zuschaltet. Als Plug-in-Hybrid mit 20 kW starkem Elektromotor fährt der XL1 rein elektrisch bis zu 50 km weit. Das externe Ladegerät – zu groß für die CFK-Karosserie – erinnert an frühere E-Mobilitätslösungen. Apropos Karosserie: Hier Artikel erklären wir die verschiedenen Karosserieformen bei Autos.

Trotz seiner puristischen Auslegung bietet der XL1 technische Raffinesse: Einstieg über große Flügeltüren, tiefe Sitzposition in versetzten Schalensitzen, freiliegendes Carbon-Monocoque – und Verarbeitungsqualität auf höchstem Niveau. Der ID.7 kontert mit Raumkomfort: Platz für fünf Personen, völlig ebener Boden, großer Kofferraum mit praktischer Heckklappe. Hier zeigt sich, wie sehr moderne E-Fahrzeuge von früheren Aero-Konzepten profitiert haben – etwa beim Packaging und der Proportionierung.

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Im Fahrbetrieb: Leise Gleiter unter sich

Trotz seiner außergewöhnlichen Optik ist der XL1 kein sportliches Fahrzeug. Mit nur 795 kg Leergewicht und 140 Nm Drehmoment fährt er sich dennoch agil. Der ID.7 bringt 2,7-mal so viel Gewicht auf die Waage, fährt sich aber dank 207 kW (282 PS) und 77-kWh-Akku souverän und alltagstauglich. Die elektrische Reichweite liegt im Test bei knapp 465 km. Beim Verbrauch trumpft der XL1 weiterhin auf: Wer vorausschauend fährt, erreicht einen Wert von nur 1,4 l/100 km.

Im realen Hybridbetrieb sind rund 2,8–3,5 l/100 km realistisch – und damit Verbrauchswerte, die mit modernen Elektroautos zwar nicht direkt zu vergleichen sind, aber über die Effizienzleistung hinweg dennoch beeindruckend wirken. Mit dem ID.7 liegt der Verbrauch im Alltag zwischen 17,8 und 20,7 kWh/100 km. Auch damit bleibt er effizient – trotz seiner Größe und Masse. Und dank Schnellladefunktion, großem Akku und guter Geräuschdämmung ist er im Alltag klar im Vorteil.

 
Tim Pollard Tim Pollard
Unser Fazit

Der VW XL1 markiert einen technologischen Höhepunkt aus einer Zeit kompromissloser Ingenieurskunst. Seine Relevanz für heutige Fahrzeuge wie den VW ID.7 liegt nicht im direkten Vergleich, sondern in der Richtung, die er vorgab: kompromisslose Aerodynamik, intelligente Gewichtsverteilung, radikales Umdenken. Der ID.7 führt diese Prinzipien in alltagstauglicher Form fort – größer, komfortabler, digitaler, aber mit klaren Parallelen zum Pionier von einst. Vielleicht wäre es an der Zeit, dass sich die heutige VW-Führung regelmäßig in den XL1 setzt – als Erinnerung daran, dass auch scheinbar unerreichbare Ziele möglich sind, wenn man sie entschlossen verfolgt.

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