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Ford Mustang I Roadster: So begann die Geschichte des Ponys

Johannes Beck Redakteur

Der Ford Mustang ist eine automobile Legende wie sie im Buche steht. Er war nicht nur Kassenschlager, sondern etablierte sich zum Symbolbild der Pony Cars. Dass der Mustang wie man ihn kennt, eigentlich ganz anders konzipiert war, zeigt die eindrucksvolle Studie namens Ford Mustang I Roadster von 1962.

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Inhalt
  1. Ford Mustang I Roadster: Lee Iacoccas Vision des bezahlbaren Sportwagens
  2. Aluminiumkarosserie, Mittelmotor und V4 aus dem Taunus
  3. Mustang I im Renneinsatz mit Dan Gurney
  4. Warum der Prototyp nicht in Produktion ging
  5. Fazit

Ein blubbernder V8, dazu eine ellenlange Haube und das Gefühl von Freiheit im Bauch: Mit seinen schnörkellosen und trotzdem begehrenswerten Linien, den attraktiven Motoren und seiner Bezahlbarkeit verwandelte der Ford Mustang zahllose Menschen über Generationen zu Autofans. Er prägte das automobile Bild der USA wie wohl kein zweites Auto es jemals tun wird. Und doch war der 1964 vorgestellte Mustang nicht der erste Sportwagen Fords, der sich den Namen mit Kampfflugzeug und Pferderasse teilen durfte.
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Der Ford Capri (2024) im Video:

 
 

Ford Mustang I Roadster: Lee Iacoccas Vision des bezahlbaren Sportwagens

Diese Ehre wurde einem Prototypen zuteil, der eine ganz andere Vision des bezahlbaren Volkssportlers verfolgte. Die Rede ist vom 1962 vorgestellten Ford Mustang I Roadster. Heute eher in Vergessenheit geraten, zeigt der kleine Sportler, dass auch die Amerikaner:innen in der Lage waren, fernab von großvolumigen Motoren und gigantischen Straßenkreuzern zu denken. Hinter der Idee steckte Lee Iacocca mit der sogenannten Fairlane Group, die er leitete.

Diese Abteilung hatte es sich zur Aufgabe gemacht, neue Produktideen zu finden, die den Erfolg der Marke in jeder gesellschaftlichen Schicht sicherstellen sollten. Zu jener Zeit ging die vor allem wirtschaftlich starke Altersgruppe zwischen 25 und 35 Jahren bei Ford leer aus. Bezahlbare und vor allem schön gestylte Sportwagen wie die Corvette oder importierte Modelle wie der MG 1600 erfreuten sich in den Staaten großer Beliebtheit. Aus diesem Teich wollte Ford ebenfalls fischen.

Produkte für den Klassiker:

 

Aluminiumkarosserie, Mittelmotor und V4 aus dem Taunus

Das Chassis stammte vom erfahrenen Rennsport-Ingenieur Roy Lunn. Es verfügte über damals moderne Technik wie Einzelradaufhängung und vordere Scheibenbremsen. Für das Design waren Eugene Bordinat und Philip T. Clark verantwortlich. Die Formensprache war flach, kantig und betont futuristisch – weit entfernt vom späteren Serien-Mustang. Die Karosserie fertigten das Ingenieursteam aus leichtem Aluminium. Platz bot der Ford Mustang I Roadster lediglich für Zwei.

Um Kopf- und Hecklastigkeit vorzubeugen wählte man den Weg des quer sitzenden Mittelmotors mit hinter dem Cockpit montiertem Getriebe. Wenig amerikanisch war dabei die Motorenwahl. Um die Lücke zwischen kleinen englischen Roadstern und der großen Corvette zu schließen, nutzte das Team um Iacocca als technische Basis einen V4-Motor aus dem Ford Taunus 12M/15M mit 1,5 l Hubraum. Zwei Leistungsstufen sollen zur Wahl gestanden haben, entweder 89 PS (66 kW) oder 109 PS (81 kW).

Der Motor des Ford Mustang I Roadster Concept.
Foto: Henry Ford Museum
 

Mustang I im Renneinsatz mit Dan Gurney

Vieles steht und fällt selbstverständlich mit dem Modellnamen. So soll Designer John Najjar den Namen "Mustang" vorgeschlagen haben, inspiriert von der North American P-51 Mustang, einem Jagdflugzeug, das während des Zweiten Weltkrieges zur Legende avancierte. Gleichzeitig schwang darin etwas vom Wilden Westen mit, der Name erregte ein Gefühl von Abenteuer und Freiheit. Mit dem Prototyp wurde der Name erstmals im Automobilbereich verwendet – und sollte in der Folge Markenhistorie schreiben.

Am 7. Oktober 1962 feierte der voll fahrbereite Prototyp beim Großen Preis der USA in Watkins Glen, New York, seine Premiere. Um die Fahrleistungen des für amerikanische Verhältnisse winzig anmutenden Vierzylinders wirkungsvoll zu demonstrieren, setzte man den Formel-1-Fahrer und Ford-Testpiloten Dan Gurney in Zuge eines besonderen Rahmenprogramms hinters Steuer. Das beinhaltete unter anderem Hochgeschwindigkeitsfahrten, die die Höchstgeschwindigkeit von 190 km/h unter Beweis stellten.

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Warum der Prototyp nicht in Produktion ging

Publikum und Presse zeigten sich begeistert und die Gerüchteküche um ein baldiges Erscheinen eines massentauglichen Sportwagens aus Dearborn, Michigan, hatte reichlich Futter. Doch das Projekt Mustang I hatte seine Tücken. Aufgrund der aufwendigen Technik galt der Roadster als zu komplex für eine Serienfertigung. Ford tourte mit der Studie zwar in den darauffolgenden Jahren noch über zahlreiche Automobilmessen. Und dort war das Interesse der Fans und Fachleute weiterhin groß. 

Das Konzept Mustang ging 1963 in die nächste Runde. Mit dem Mustang II folgte ein technisch weit weniger aufwendiges und massentauglicheres Konzept. Die Plattform des Ford Falcon diente als Basis. Der fertige Protoyp bewegte sich nahe am serienreifen Ford Mustang, bot Platz für mindestens vier Personen und zeigte sich auch sonst deutlich alltagstauglicher. Vom Mustang I Roadster waren lediglich die "Pony Car"-Proportionen geblieben: lange geschwungene Motorhaube, kurzes hinteres Deck und scharf geschnittene Flanken. 1974 ging der Prototyp als Spende in das Inventar des Henry Ford Museums über, wo er heute noch bewundert werden kann.

Der Ford Mustang I Roadster Concept statisch von schräg hinten fotografiert.
 Foto: Henry Ford Museum

 
Johannes Beck Johannes Beck
Unser Fazit

Es ist ein interessantes Gedankenspiel, wie der Mustang heute aussehen würde, wenn Ford den Mustang I Roadster in Serie gebaut hätte. Ob ein so radikal gedachter Sportwagen bei einem Massenhersteller wie Ford auf lange Sicht überleben hätte können? Aus wirtschaftlicher Sicht ist die Entscheidung der Amerikaner:innen heute nachvollziehbar, emotional betrachtet aber eine vertane Chance.

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