Vergleich: Mercedes E-Klasse Hybrid oder Diesel? Unser Tipp!
Mercedes E-Klasse Hybrid und Diesel im Vergleich: die Preise
Wer in der glücklichen finanziellen Lage ist, sich beim Autokauf in der Oberklasse umschauen zu können, dürfte sich über einen Preisunterschied zwischen verschiedenen Modellen im niedrigen vierstelligen Bereich in der Regel keine Sorgen machen. Insofern sei der Vergleich zweier Mercedes E-Klasse T-Modelle, einmal mit Plug-in-Hybrid-Antriebsstrang und einmal als Mildhybrid-Diesel, erlaubt.
Und so fiel unsere Wahl auf das Mercedes E 220 d T-Modell, das wir – um den Preisabstand zum preiswertesten Plug-in-Hybrid innerhalb der Baureihe möglichst gering zu halten – mit Allradantrieb zum Listenpreis von 69.556 Euro orderten. Die günstigste Möglichkeit, einen Stern-Frachter mit Stecker zu fahren, ist das Mercedes E 300 e T-Modell dar. Wobei günstig natürlich relativ ist, denn dessen Listenpreis beläuft sich auf 72.590 Euro. Das macht einen Aufpreis von gut 3000 Euro zum E 220 d.
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Das Mercedes E-Klasse T-Modell (2023) im Fahrbericht (Video):
Der Plug-in-Hybrid spielt seinen E-Vorteil voll aus
Dafür liefert der Mercedes E 300 e mit 204-PS-Benziner und 95 kW (129 PS) starker E-Maschine 313 PS (230 kW) Systemleistung. Der Mercedes E 220 d kommt "nur" auf 197 PS (145 kW), erhält aber Unterstützung von einem 17 kW (23 PS) starken, integrierten Starter-Generator mit 205 Nm Drehmoment. Folglich schlägt das Fahrleistungspendel klar zugunsten des Plug-in-Hybrids aus. In 6,5 s ist hier Landstraßentempo 100 erreicht, der Selbstzünder nimmt sich dafür 1,6 s mehr Zeit, was aber im Alltag keine große Bedeutung hat. Eher schon das lebhaftere Wesen des Teilzeitstromers bei Überholvorgängen auf der Autobahn. Demgegenüber fährt sich der Diesel dank 215 kg weniger auf den Rippen in Kurven leichtfüßiger. Mit mehr als ausreichenden 227 km/h Höchstgeschwindigkeit sind beide gleich schnell.
Von der AUTO ZEITUNG getestet und empfohlen:
Vorteil für den Plug-in Hybrid: Die rein elektrische Reichweite bleibt im Vergleich zwar deutlich hinter den werksseitig versprochenen 110 km zurück, kann sich aber mit 68 km bei winterlicher Witterung noch sehen lassen. Unabhängig vom Antrieb bieten beide dank optionaler Luftfederung und bester Geräuschdämmung höchsten Reisekomfort. Wer auf Tour geht, muss sich aber beim Plug-in Hybrid mit einem kleineren Gepäckabteil begnügen (E 300 e: 460 bis 1675 l, E 220 d: 615 bis 1830 l).
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Deutlicher Kostenvorteil für den Diesel
Kostenseitig schlägt allerdings beim Verbrauch die Stunde des Mercedes E 220 d: Ein Testergebnis von 6,1 l Diesel auf 100 km stellen den Mercedes E 300 e in den Schatten, denn zu dessen Testverbrauch in Höhe von 5,3 l Super à 1,82 Euro sind, gemittelt aus Verbrauchsfahrten mit voller und leerer Batterie, jeweils die Kosten für 9,75 kWh zu addieren. Das macht bei einem zugrundegelegten Kilowattstundenpreis von 50 Cent in Summe 14,52 Euro pro 100 km gegenüber 10,06 Euro beim Diesel (Literpreis: 1,65 Euro). Der geringere Wertverlust und die günstigeren Versicherungskosten bringen den Selbstzünder im direkten Vergleich mit dem Hybriden damit weiter nach vorn.
Technische Daten & Messwerte von Mercedes E 300 e T-Modell & Mercedes E 220 d 4Matic T-Modell
AUTO ZEITUNG 09/2025 | Mercedes E 300 e T-Modell | Mercedes E 220 d 4Matic T-Modell |
Technik | ||
Motor | 4-Ventiler; 4-Zylinder, Turbo | 4-Ventiler; 4-Zylinder, Turbodiesel, Riemen-Starter-Generator |
Hubraum | 1999 cm³ | 1993 cm³ |
Leistung bei | 204 PS (150 kW) bei 6100 U/min | 197 PS (145 kW) bei 3600 U/min |
Max. Drehmoment bei | 320 Nm bei 2000 U/min | 440 Nm bei 1800–2800 U/min |
Leistung E-Motoren vorne / hinten | 95 kW (129 PS) / – | 17 kW (23 PS) / – |
Batterie | Lithium-Ionen | – |
Systemleistung | 313 PS (230 kW) | 220 PS (162 kW) |
Spannung / Kapazität netto | – / 19,5 kWh | – |
Gewichte | ||
Leergewicht (Werk/Test) | 2180 / – kg | 1965 / – kg |
Zulässiges Gesamtgewicht | 2855 kg | 2665 kg |
Maße (L/B/H) | 4949 / 2065 / 1470 mm | 4949 / 2065 / 1469 mm |
Kofferraumvolumen | 460 – 1675 l | 615 – 1830 l |
Effektive Zuladung | 675 kg | 700 kg |
Fahrleistungen | ||
0 - 100 km/h | 6,5 s | 8,1 s |
Höchstgeschwindigkeit | 227 km/h | 227 km/h |
Verbrauch & Emissionen | ||
Testverbrauch | 5,3 l S + 9,75 kWh / 100 km | 6,1 l D / 100 km |
WLTP-Verbrauch | 0,6 l + 20,1 kWh / 100 km | 5,2 l D / 100 km |
CO₂-Ausstoß (Test / WLTP) | 164 / 14 g/km | 162 / 137 g/km |
Reichweite gesamt | 943 km | 1081 km |
Reichweite elektrisch (WLTP) | 110 km | – |
Preise | ||
Grundpreis | 72.590 € | 69.556 € |
Wartung, Rabatt & Wertverlust | ||
Werkstattkosten (jährlich) | 696 € / 927 € | 780 € / 922 € |
Wertverlust nach 4 Jahren (20.000 km/Jahr) | 10.108 € / 10.816 € | 9529 € / 10.034 € |
Versicherung & Steuern | ||
Typklassen (HP / VK / TK) | 18 / 29 / – | 17 / 28 / – |
Versicherungskosten (HP / VK / TK) | 2129 / 2692 / – € | 1788 / 2254 / – € |
Abgasnorm / Steuer pro Jahr | Euro 6d / 40 € | Euro 6d / 279 € |
Beide Kombis sind Luxus-Laster par excellence, die hinsichtlich des Fahrkomforts keinerlei Wünsche offen lassen. Die Plug-in Hybrid-Variante sprintet schneller und kann mit geladener Batterie fast 70 km lokal emissionsfrei fahren, bietet aber auch etwas weniger Kofferraum. Auch bezüglich Anschaffungs- und Unterhaltskosten fährt sie in Summe dem Diesel hinterher.