Erste Testfahrt: So gut ist der neue Bürstner Copa C 500 (2025)
- Neuer Bürstner Copa C 500 (2025), neue Basis Basis
- Optional gibt es den Citycamper als Sechssitzer
- Bequeme, aber enge Betten im Copa
- Im Wohnraum wurde um jeden Zentimeter gekämpft
- Der Bürstner Copa scheitert knapp an der Zwei-Meter-Höhenmarke
- Testfahrt: Der neue Bürstner Copa C 500 (2025) fährt weit mit dabei
- Technische Daten
- Fazit
Neuer Bürstner Copa C 500 (2025), neue Basis Basis
An der Basis scheitert es schon mal nicht, denn die ist wirklich neu. In der Caravaning-Branche kann das ein dehnbarer Begriff sein, wie wir vom Fiat Ducato wissen, der sich mit Erfolg von Modellpflege zu Modellpflege hangelt. Der Ford Tourneo Custom dagegen hat mit seinem Vorgänger fast gar nichts mehr gemeinsam, er sieht jetzt sogar ein bisschen stylish aus und fährt sich so vergnüglich wie ein großer Kombi.
Okay, die Assistenten und der starke Motor mit 170 PS (125 kW) sowie hellwachem Achtstufen-Automatikgetriebe (hier Arten, Aufbau und Funktion erklärt) kosten natürlich extra. Und die pragmatische Kunststoff-Qualität des Armaturenbretts zeigt immer noch, dass der Tourneo ein Mitglied der großen und gewerblich orientierten Transit-Familie ist. Doch das stört nicht, wenn es um den neuen Bürstner Copa C 500 (2025) geht, den kleinsten Camper im Programm der badischen Traditionsmarke.
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Optional gibt es den Citycamper als Sechssitzer
Der ist nämlich genau so, wie sich Citycamper (hier die gängigen Wohnmobil-Bauarten erklärt) ihren Reisebegleiter wünschen: groß genug für vier, kompakt genug für den Alltag und so handlich, dass er auch in der Rushhour noch Spaß macht. Neu ist er nicht nur, wenn es um die Basis geht. Denn mit dem Modellwechsel bei Ford hat Bürstner auch gleich den Wohnraum überarbeitet. So kommt es, dass sich ein Bürstner Copa C 500 des Modelljahrs 2025 in vielen Details ganz anders anfühlt als sein Vorgänger von 2021.
Von der AUTO ZEITUNG getestet und empfohlen:
Schon der war bekanntlich ein gut gemachter Campingbus, obwohl sein Grundriss niemanden überraschte: Auf einer Länge von fünf Metern hat es sich nun mal international bewährt, mit zwei Drehsesseln, einer seitlichen Küchenzeile, der üblichen Schlafbank im Erdgeschoss und einem Aufstelldach zu arbeiten. Beim Copa kommt dazu, dass es ihn auf Wunsch mit zwei herausnehmbaren Extrasesseln für den Alltag gibt. Diese kosten 3330 Euro extra, was die Frage aufwirft, wie oft so ein Sechssitzer wirklich gebraucht wird.

Auch die Klappbank steht auf der Mehrpreis-Liste, Bürstner packt sie zusammen mit den Verdunkelungs-Elementen und den Verzurrösen ins Holiday-Paket für 6190 Euro. Nur alleinreisende Paare dürfen den Basispreis von 55.390 Euro (Alle Preise: Stand April 2025) also halbwegs ernst nehmen, aber das ist ja bei vielen Kastenwagen so. Und das Gfk-Aufstelldach von SCA ist immerhin im Preis enthalten. Neu am Bürstner Copa C 500 (2025) ist übrigens beides.
Bequeme, aber enge Betten im Copa
Die Schlafbank fällt schon beim ersten, testweisen Hin- und Herschieben angenehm auf, weil sie sich mit spielerischer Leichtigkeit in ihren Schienen bewegt. Auch der weite Einstellbereich der Kopfstützen ist ein Vorzug, den es nicht überall gibt, während die beiden Isofix-Aufnahmen mittlerweile zum Branchenstandard zählen. Das Umklappen dagegen könnte etwas intuitiver funktionieren, auch wäre eine feste Schublade unter der Sitzfläche schöner als der serienmäßige Stoffbehälter (hier unsere Tipps zur Stauraumnutzung im Camper). Am Liegekomfort gibt es dagegen nichts auszusetzen, zumal Bürstner auf Wunsch eine Komfortauflage für 259 Euro liefert. Und auch die Länge fällt mit 1,90 m halbwegs großzügig aus.

Das Aufstelldach bietet Großgewachsenen nochmal sieben Zentimeter mehr und außerdem eine Breite von 1,17 m, was mit etwas gutem Willen auch für zwei Erwachsene reicht. An der Luft nach oben fehlt es im Hochbett nicht, der maximale Abstand zwischen Matratze und Gfk-Schale liegt bei immerhin 90 cm. Für die Mitreisende, die sich im Erdgeschoss aufhalten, ergibt sich eine Stehhöhe von üppigen 2,37 m – der neue Bürstner Copa C 500 (2025) profitiert hier vom niedriger gewordenen Boden des Ford Tourneo Custom. Zudem fällt die Bedienung des Klappdachs mit seinen beiden Schnappverschlüssen denkbar einfach aus, wenngleich sich Bewohner:innen von zarter Statur beim Schließen entweder strecken oder gleich auf die Sitze steigen müssen.
Die Druckknöpfe, mit denen sich die Textil-Abdeckung des Durchstiegs befestigen lassen, fordern wie an der Persenning eines britischen Roadsters kräftige Daumen. Dass nach dem Schließen zudem fast immer irgendein Stoffteil nach draußen lappt, gehört auch bei diesem Aufstelldach zum Serienstandard.
Im Wohnraum wurde um jeden Zentimeter gekämpft
Irgendwas ist eben immer, wenn vier Erwachsene auf fünf Meter Länge unterkommen wollen. Für die Verarbeitung des neuen Bürstner Copa C 500 (2025) gilt das nicht, denn die fällt so sauber aus, wie man es auch von den Teilintegrierten der Marke gewöhnt ist. Und die Küchenzeile ist mit 1,40 m Breite richtig großzügig bemessen, weshalb neben dem Zweiflammen-Gasherd (hier die besten Campingkocher im Test) und dem quadratischen Spülbecken noch genug Arbeitsfläche bleibt. Im Tiefgeschoss fällt vor allem die extrabreite Schublade auf, in der sich sogar größere Töpfe und Pfannen gut verstauen lassen. Die sechs offenen Ablagefächer, die Bürstner rund um die Arbeitsfläche verteilt hat, kann man mit bis zu 28 cm Tiefe ebenfalls gut nutzen.
Der Esstisch, der unterwegs in einer Tasche an der Innenseite der Hecktür mitreist, fällt mit 85 x 73 cm groß genug aus. Kleiner geworden ist dagegen der Kühlschrank (hier Kühlboxen im Test), er fasst jetzt nur noch 36 statt 41 l wie noch beim Vorgänger und zeigt damit, wie die Campingbus-Entwickler:innen um jeden Zentimeter kämpfen. Für einen Kleiderschrank in der linken hinteren Ecke hat der Platz jedoch gereicht. Wie in fast allen Campingbussen der Fünf-Meter-Klasse ist er allerdings mit drei Jeans und zwei Sweatshirts schon voll, weshalb Familien auch im Hochsommer nicht umhinkommen, ihre Garderobe im Kofferraum mitzuführen.

Der Laderaum ist mit einer Breite von einem Meter und einer Höhe von 80 cm bis zur Fensterkante glücklicherweise recht groß, denn er muss ja unterwegs auch das Bettzeug und womöglich den Topper aufnehmen. Die Tiefe lässt sich mithilfe der verschiebbaren Bank variieren: Gut 70 cm sind es, wenn alle Küchenschubladen aufgehen sollen. Und unterwegs noch ein bisschen mehr, ohne dass es den Fondpassagier:innen an der Beinfreiheit fehlen würde.
Der Bürstner Copa scheitert knapp an der Zwei-Meter-Höhenmarke
Zu den Vorzügen des Ford Tourneo Custom zählt, dass sich jede Menge Kleinkram in der Kabine unterbringen lässt, schließlich muss sie im gewerbetreibenden Leben oft als Zweitbüro herhalten. Selbst für einen vollen DIN-A4-Aktenordner würde sich eine passende Ablage finden, zudem enthält das Cockpit eine Vielzahl von USB-Anschlüssen sowie ein halbes Dutzend Abstellmöglichkeiten für Getränkeflaschen (hier Getränkehalter fürs Auto im Test). Und wer kurz vor Malaga mal schnell die Mails checken will, der klappt im Stand das Lenkrad hoch und nutzt es als kleinen Arbeitstisch.
Es gibt nicht vieles im neuen Bürstner Copa C 500 (2025), was bei der ersten Testfahrt Gewöhnung fordern würde. Am ehesten ist es die halb eckige Form des Lenkrads, die im täglichen Umgang aber glücklicherweise nicht stört. Die Sitzposition unterscheidet sich dagegen nicht von der in einem größeren SUV, auch die digitalen Instrumente, das große Display in der Mitte und der zierliche Automatik-Wählhebel am Lenkrad zeigen die Nähe zum Pkw. Für die Abstands-, Spurhalte- und Totwinkel-Assistenten gilt das natürlich auch, sofern bei der Bestellung nicht das Fahrassistenz-Paket für 1920 Euro extra vergessen wird.

Testfahrt: Der neue Bürstner Copa C 500 (2025) fährt weit mit dabei
Gut, die Lenkung des Tourneo könnte sich einen Tick unsynthetischer anfühlen. Beim Verbrauch sind keine Wunder zu erwarten, weil auch der neue Bürstner Copa C 500 (2025) leer fast 2,5 t wiegt. Und wenn der 170 PS (125 kW) starke Diesel sein Drehmoment von 390 Nm zusammenreißt, dann dringt das im Wohnquader natürlich vernehmlicher ans Ohr als im neuen Premiumkombi. In der Klasse der kleinen Camper fährt der neue Copa trotzdem weit vorn mit, wie die erste Testfahrt zeigt. Das gilt besonders für den kraftvollen Durchzug, die Handlichkeit und den Abrollkomfort, was Alltagsfahrer:innen sicher gern hören.
An der Basis scheitert es also nicht. Eher am Preis, der mit ein paar sinnvollen Extras schnell die 70.000-Euro-Grenze reißt. Womöglich entscheidet aber auch die Einfahrt in die nächste Tiefgarage: Der neue Tourneo kann zwar vieles, doch unter die magische Höhenmarke von zwei Metern schafft er es mit seinem Aufstelldach nicht – er misst exakt 2055 mm.
Technische Daten
AUTO ZEITUNG 09/2025 | Bürstner Copa C 500 |
Technische Daten | |
Motor | 4-Zyl., Turbodiesel, 1996 cm³ |
Antrieb | Achtstufen-Automatikgetriebe; Vorderradantrieb |
Leistung | 125 kW/170 PS |
Max. Drehmoment | 390 Nm |
Karosserie | |
Außenmaße (L/B/H) | 5050/2032/2055 mm |
Leergewicht/Zuladung | 2468/707 kg |
Ausstattung | |
Sitz-/Schlafplätze | 4/4 |
Herd/Heizung | Zweiflammen-Gaskocher/Diesel (opt.) |
Gas | 1 x 2,75 kg |
Frisch-/Abwasser | 35/21 l |
Preis | |
Grundpreis | 55.390 Euro |
Alle Daten Werksangaben |
Es wäre voreilig, den neuen Bürstner Copa C 500 auf die Rolle des Citycampers zu reduzieren, denn gerade auf der Langstrecke spielt er sein Talent aus. Zum selbstbewussten Preis bietet er die Fahr- und Wohnkultur, die einen Kompaktcamper zum komfortablen Alleinfahrzeug machen. Ein Hindernis ist höchstens die Zwei-Meter-Grenze – das gilt für die Körpergröße der Bewohner:innen wie für die Höhe ihrer Garage.