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Alle Tests zum VW ID.4

Neuer VW ID.4 (2020): Erste Testfahrt Der ID.4 als Stromer für die Welt

Elmar Siepen Testredakteur
Inhalt
  1. Erste Testfahrt mit dem neuen VW ID.4 (2020)
  2. Hohes Komfortniveau und agiles Handling
  3. Neuer VW ID.4 (2020) wird zum Weltauto
  4. Fazit

Nun soll auch das Elektro-Auto für die Massen von Volkswagen kommen. Der neue VW ID.4 (2020) steht zur ersten Testfahrt bereit!​

Mit dem Begriff Weltauto haben die Wolfsburger genug Erfahrung, mit dem neuen VW ID.4 (2020) soll dieser wieder mit Inhalt gefüllt werden – was wir bei der ersten Testfahrt nur allzu gerne überprüfen. Der zweite Strom-Streich von VW nach dem ID.3 soll absehbar auch in den USA und in China vom Band laufen. Die Erwartungen sind hoch, hat doch Tesla mit dem Model Y auf der anderen Seite des Atlantiks bereits den Maßstab in der noch jungen Klasse gesetzt. Mit 4,58 Metern Länge in etwa mit dem Tiguan vergleichbar, tendiert er im Innenraumangebot aber eher Richtung Touareg. Vor allem im Fond fällt das Platzangebot sehr üppig aus. Kein Wunder, ein Mitteltunnel für eine Kardanwelle fehlt und der an der Hinterachse angeordnete 90 Kilogramm leichte E-Motor passt mit seinen Abmessungen locker in eine Sporttasche. So wird das Thema Raumökonomie in neue Dimensionen katapultiert. Das erklärt auch das Standardkofferraumvolumen von 543 Litern. Das Maximalvolumen gibt VW noch nicht an, da die Homologation noch nicht abgeschlossen ist. Für die erste Testfahrt stand der neue VW ID.4 (2020) in der "1st Max"-Ausstattung bereit (Preis ab 58.439 Euro; Stand: Dezember 2020), die von einer permanent erregten Asynchron-Maschine im Heck angetrieben wird. Sie leistet 150 kW (204 PS) und leitet ihre Kraft über ein Eingang-Getriebe an die Hinterräder. Mehr zum Thema: Der VW ID.4 GTX im Fahrbericht

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Der neue VW ID.4 (2020) im Video:

 
 

Erste Testfahrt mit dem neuen VW ID.4 (2020)

Der E-Motor des neuen VW ID.4 (2020) besitzt einen Wirkungsgrad von über 90 Prozent. Zum Vergleich: klassische Benziner wandeln ungefähr 25 Prozent, Dieselmotoren circa 35 Prozent der bei der Verbrennung erzeugten Energie in Bewegungsenergie um. Der hohe Wirkungsgrad der E-Maschine im ID.4 resultiert aus einer besonderen Art der Spulenwicklung, mit deren Hilfe sich die Drähte dichter packen lassen, was wiederum der Leistung, dem Drehmoment und der Kühlung zugutekommt. Die 310 Newtonmeter Zugkraft sorgen für einen kräftigen Antritt, der den ID.4 in 8,5 Sekunden auf 100 km/h beschleunigt. Damit bleibt er circa eine Sekunde hinter dem ID.3 zurück. Die Höchstgeschwindigkeit wird hier ebenfalls bei 160 km/h elektronisch abgeregelt. Oberhalb von 120 km/h verläuft der Tempozuwachs allerdings eher gemächlich. Hier fordert das hohe Fahrzeuggewicht seinen Tribut. Zwar liegen die Daten für die gefahrene Version mit der 77 kWh-Batterie noch nicht vor, doch bringt es der neue VW ID.4 (2020) mit der kleineren 52 kWh-Batterie bereits auf ein Leergewicht von 2480 Kilogramm. Das bleibt natürlich nicht ohne Auswirkungen auf die Fahrdynamik. Vor allem in Wechselkurven wirkt der ID.4 für eher Dynamik-fixierte Zeitgenossen etwas schwerfällig, Komfort-orientierte Fahrer würden es als gelassen bezeichnen. Gleichwohl wartet er mit einem neutralen Eigenlenkverhalten auf, was der gleichmäßigen Gewichtsverteilung von nahezu 50:50 zu verdanken ist. Die Lenkung arbeitet zielgenau und mit ordentlicher Rückmeldung. Wie schon im ID.3 beeindruckt auch der kleine Wendekreis, der vor allem im Stadtverkehr nützt und von VW mit 10,2 Metern angegeben wird. Mehr zum Thema: Der VW ID.3 im Fahrbericht

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Hohes Komfortniveau und agiles Handling

So lenkt der neue VW ID.4 (2020) bei der ersten Testfahrt die Wahrnehmung auf seine Komfortqualitäten. Der tadellose Geräuschkomfort speist sich einerseits aus der akustisch gut gedämmten E-Maschine, andererseits aus den geringen Wind- und Abrollgeräuschen. Verblüffend wie gekonnt der ID.4 – in der gefahrenen "1st Max"-Version serienmäßig mit adaptiven Dämpfern bestückt – trotz seiner 20-Zoll-Winterbereifung Bodenunebenheiten ausbügelt. Währenddessen tritt die hohe Verwindungssteifigkeit der Karosserie zutage. "Da scheppert nix." In der Summe wirkt der ID.4 also reisetauglich, nicht zuletzt auch wegen der ergoActive-Sitze mit verschiebbarer Oberschenkelauflage, pneumatisch einstellbarer Lendenwirbelstütze und Massagefunktion. Limitierender Faktor unterwegs ist allenfalls die Batteriereichweite. Wer längere Strecken ins Auge fasst, sollte also die Variante mit der 77 kWh-Batterie ins Auge fassen, für die VW bis zu 522 Kilometer Reichweite nach WLTP-Norm angibt. Beim Start zur ersten Testfahrt bei Temperaturen um den Gefrierpunkt signalisierte die vollgeladen Batterie beim Start 345 Kilometer. Während der Tour entpuppte sich die Reichweitenanzeige als penibel. Die zurückgelegte Strecke entsprach ziemlich genau dem angezeigten Reichweitenverlust. Das ist bei Elektroautos nicht immer selbstverständlich. Für den Verbrauch nach WLTP-Norm prognostizieren die Wolfsburger für den neuen VW ID.4 (2020) Werte zwischen 17,7 und 18,9 Kilowattstunden. Mehr zum Thema: Das ist der VW ID.1

 

Neuer VW ID.4 (2020) wird zum Weltauto

Kommen wir zu einem weiteren wichtigen Punkt: das Laden. An der Wallbox füllt die 77kWh-Version des neuen VW ID.4 (2020) die Batterie mit einer Ladeleistung von elf Kilowatt, an einer Schnellladesäule lässt sich Gleichstrom mit bis zu 125 kW "tanken". VW garantiert, dass die Batterie nach acht Jahren immer noch mindestens 70 Prozent ihrer Ursprungskapazität besitzt. Die Preise für den ID.4 beginnen für die "Pure"-Version, die Anfang 2021 kommt bei 36.950 Euro. Neben der "Pure"-Version sind die Varianten "City", "Pro", "Life", "Business", "Family", "Tech", und "Max" im Angebot. In der ersten Hälfte 2021 steht auch die "kleine" 52 kWh-Batterie zur Verfügung, bei der die Motoren entweder 109 kW (148 PS) oder 120 kW (170 PS) leisten. Eine sportliche Allradvariante des neuen VW ID.4 (2020) soll 2021 ebenfalls folgen. Mehr zum Thema: Das ist der VW ID. Vizzion

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Elmar Siepen Elmar Siepen
Unser Fazit

Mit dem neuen VW ID.4 (2020) rollen die Wolfsburger ihren modularen Elektro-Baukasten sukzessive aus. Das stromernde Kompakt-SUV ist top-modern, überzeugt mit beeindruckendem Raumangebot und viel Komfort. Die Vielfalt an Ausstattungsvarianten dürfte dafür sorgen, dass kaum ein Kundenwunsch unerfüllt bleibt. Trotzdem bleibt nach der ersten Testfahrt festzuhalten: Der Hauptkonkurrent Tesla Model Y wird für den ID.4 eine harte Nuss, die es zu knacken gilt.

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