close
Schön, dass du auf unserer Seite bist! Wir wollen dir auch weiterhin beste Unterhaltung und tollen Service bieten.
Danke, dass du uns dabei unterstützt. Dafür musst du nur für www.autozeitung.de deinen Ad-Blocker deaktivieren.
Geht auch ganz einfach:

Roadster-Duell: Mercedes SLK trifft BMW Z4

Johannes Beck Redakteur

Sie waren vor 20 Jahren die günstigste Möglichkeit, einen Roadster aus Stuttgart oder München zu genießen: Der Mercedes SLK 200 Kompressor und der BMW Z4 2.2i laden zum offenen Schlagabtausch ein. 

Hinweise zu den Affiliate-Links
Die genannten Produkte wurden von unserer Redaktion persönlich und unabhängig ausgewählt. Beim Kauf in einem der verlinkten Shops (Affiliate Link) erhalten wir eine geringfügige Provision, die redaktionelle Selektion und Beschreibung der Produkte wird dadurch nicht beeinflusst.
Inhalt
  1. Mercedes SLK dominiert 2004 die Zulassungszahlen
  2. BMW Z4 dagegen nur auf Platz drei der Statistik
  3. Sechszylinder-Sauger gegen Kompressor-Vierzylinder
  4. Mehr Platz im Innen- und Kofferraum des Mercedes
  5. Technische Daten von Mercedes SLK 200 Kompressor und BMW Z4 2.2i
  6. Fazit

 

Mercedes SLK dominiert 2004 die Zulassungszahlen

Begeben wir uns auf eine kurze Zeitreise. Vor rund 20 Jahren (2004) wird das Segment der quirligen Roadster in Deutschland vor allem von einem Modell dominiert: dem Mercedes SLK. Schon die erste Generation des Klappdach-Schwaben – der R170 – war trotz aller Problematik in Sachen Rost ein echter Verkaufserfolg. Die auf dem 74. Genfer Autosalon vorgestellte zweite Generation sollte daran anknüpfen. Der Neue zeigte sich deutlich schnittiger als sein Vorgänger und brachte einen Hauch Supersportwagen mit: Die spitz zulaufende Motorhaube der keilförmigen Karosserie zitierte bewusst die Front des Mercedes SLR McLaren.

Produkte für den Klassiker: 

Trotz aller Kritik und dem spöttischen Spitznamen "Nasenbär" wurde dem SLK rasch der Erfolg zuteil. Schnell etablierte sich der Roadster mit dem "Variodach" genannten faltbarem Stahldach zum Marktführer des Cabrio-Segments in der Zulassungsstatistik des Jahres 2004. Kein Wunder, denn bei der Baureihe R171 war für jeden Geschmack etwas dabei. Neben dem sechszylindrigen SLK 350 (272 PS/200 kW) und dem bärenstarken SLK 55 AMG samt V8 und 360 PS (265 kW) lockte der SLK 200 Kompressor vor allem Roadster-Neugierige an, die den Einstieg ins Frischluftvergnügen wagen wollten. Dessen 1,8-l-Vierzylinder mit zwei obenliegenden Nockenwellen fehlte zwar das Prestige der sechs Töpfe, aber mit seinen 163 PS (120 kW) war er dank Kompressor-Aufladung ausreichend motorisiert.
Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

Der BMW Skytop Concept (2024) im Video:

 
 

BMW Z4 dagegen nur auf Platz drei der Statistik

Der BMW Z4 lag im Jahr 2004 mit lediglich rund der Hälfte der Verkaufszahlen des SLK nur auf Platz drei der Statistik. Der in den USA von 2002 an gebaute offene Zweisitzer hatte bereits ein Jahr zuvor in Deutschland die Nachfolge des Z3 angetreten. Hinter seiner damals frisch und progressiv wirkenden Karosserie steckte Chris Bangle, der bei BMW in jener Zeit in Sachen Design den Ton angab. Mit seinen kurzen Karosserieüberhängen und der langen Motorhaube wirkte der Z4 zwar weniger geradlinig als der Z3, führte aber dessen Grundprinzipien für das noch junge Jahrtausend konsequent fort: Sechszylinder vorn, Antriebsachse hinten.

Die am Z4 interessierte Käuferschaft hatte bis zum Jahr 2005 die Wahl zwischen drei verschiedenen Reihensechsern. Das stärkste Triebwerk arbeitete im 3.0i, der mit 2996 cm³ Hubraum und 231 PS (170 kW) lockte. Auf ihn folgte der Z4 2.5i, der ebenfalls auf dem M54-Motor fußte, allerdings nur 192 PS (141 kW) offerierte. Kleinster Motor war der 2,2 l mit 170 PS (125 kW).

 

Sechszylinder-Sauger gegen Kompressor-Vierzylinder

Während bei Mercedes die Einstiegsvariante SLK 200 Kompressor mit immerhin 33.524 Euro zu Buche schlug, erhielt man bei BMW für 29.900 Euro den Z4 2.2i. Der glänzte im Vergleich zum Mercedes statt mit aufgeladenem Vierzylinder immerhin mit einem rassigen Reihensechszylinder. Bittet man beide Kandidaten zum Vergleich auf die Strecke, punktet der BMW beim Beschleunigen auch mit seinem niedrigeren Gewicht. Während der SLK 8,4 s für den Sprint von Null auf Hundert verstreichen lässt, erreicht der rund 140 kg leichtere Z4 die 100-km/h-Marke innerhalb von 8,1 s. In Sachen Drehmoment gräbt der Mercedes dem BMW das Wasser allerdings wieder ab, denn die 240 Nm des Kompressor-Vierzylinders liegen bereits ab 3000 Touren an, während die 210 Nm des M54B22-Sechsenders erst bei 3500 Umdrehungen anstehen.

In Sachen Fahrdynamik zeigt der BMW Z4 2.2i dem Mercedes SLK 200 Kompressor allerdings sein bullig geschnittenes Heck. Zwar legte Mercedes die Lenkung und das Fahrwerk des R171 deutlich direkter aus als beim Vorgänger, doch der BMW überzeugt mit noch präziserem Einlenken und einer Leichtfüßigkeit, die ihresgleichen sucht. Wer den kleinen Sechszylinder auf Drehzahl hält, bekommt im Zusammenspiel mit der gut dosierbaren Bremse echten Fahrspaß serviert. Der SLK ist mit einem nicht komplett abschaltbaren ESP ausgestattet, das seine Arbeit zwar früher und feinfühliger aufnimmt als das DSC des Z4, damit aber auch die Agilität des Schwaben einschränkt. Ein Ausschwenken des Hecks lässt sich bei ihm kaum provozieren. Die Bremsanlage ist überdies in ihrer Wirkung jener des Z4 unterlegen.

BMW Z4 2.2i
Foto: Frank Ratering

Die Achillesferse beider Roadster ist der Fahrkomfort. Denn geht es über Straßen in schlechtem Zustand, verlassen sowohl der Mercedes SLK als auch der BMW Z4 ihre Komfortzone. Fahrbahnunebenheiten leitet der BMW aufgrund seiner straffen Abstimmung gnadenlos weiter. Der Mercedes bügelt immerhin gröbere Schlaglöcher besser glatt. Die gut konturierten Sportsitze des SLK machen das Reisen in ihm angenehmer. Ist das Stahl-Klappdach geschlossen, senkt es den Geräuschpegel, wodurch die Langstreckentauglichkeit des Mercedes weiterhin gesteigert wird. Ein weiteres Ausstattungs-Highlight ist die in der zweiten Generation des SLK debütierende Airscarf-Kopfraumheizung. Einst 458 Euro teuer, sorgt diese Sonderausstattung dafür, dass der Nacken mit warmer Luft umströmt wird. Das ergibt bei offener Fahrt einen angenehmen Komforteffekt.

 

Mehr Platz im Innen- und Kofferraum des Mercedes

Obwohl der Mercedes SLK – wenn auch nur geringfügig – die kleineren Abmessungen aufweist, ist sein Raumangebot deutlich besser. Mehr Platz für Arme und Beine sind nicht zu unterschätzen. Ebenfalls geräumiger zeigt sich das Gepäckabteil des SLK. 300 l fasst der kurze Schwabe, während man sich beim BMW Z4 mit nur 240 l zufriedengeben müssen. Dieser Vorteil besteht allerdings nur bei geschlossenem Dach. Sobald die elektrohydraulisch betätigte Metallhaube (unsere Top-11 der ungewöhnlichsten Blechdach-Cabrios) nach nur 22 s in einem bestaunenswerten Akt des Zusammenfaltens im Heck verschwunden ist, geht rund ein Drittel des vorhandenen Volumens verloren. Lediglich 208 l bleiben dann übrig.

Fahrer:innen des BMW Z4 müssen wegen dessen stark betonter Roadster-Linie Abstriche in Sachen Übersichtlichkeit machen. Wo endet die lange Motorhaube? Bei geschlossenem Stoffverdeck engen die kleinen Fensterflächen zudem das Blickfeld nach draußen ein. Für Purist:innen, die einen Roadster vor allem wegen des Fahrspaßes bewegen, dürfte das allerdings ein mehr als verschmerzbarer Kritikpunkt sein.

Auch interessant:

 

Technische Daten von Mercedes SLK 200 Kompressor und BMW Z4 2.2i

Classic Cars xx/20xxMercedes SLK 200 KompressorBMW Z4 2.2i
Zylinder/Ventile pro Zylin.4/4; Kompressor6/4
Hubraum1769 cm³2171 cm³
Leistung120 kW/163 PS125 kW/170 PS
Max. Gesamtdrehmoment bei240 Nm 3000/min210 Nm 3500/min
Getriebe/Antrieb6-Gang manuell/Hinterrad5-Gang manuell/Hinterrad
L/B/H4089/1777/1296 mm4091/1781/1299 mm
Leergewicht1390 kg1250 kg
Bauzeit2004-20082003-2005
Stückzahl106.542180.856
Beschleunigung
null auf 100 km/h
8,4 s8,1 s
Höchstgeschwindigkeit230 km/h225 km/h
Verbrauch auf 100 km10,4 l S10,8 l S
Grundpreis (Jahr)33.524 Mark (2004)29.900 Mark (2004)

 
Johannes Beck Johannes Beck
Unser Fazit

Lieber den fahraktiven Münchener oder doch den gediegenen Stuttgarter nehmen? In Fankreisen gilt der 2.2i als harmonischst motorisierter Z4. Der SLK 200 Kompressor ermöglicht mit seinen vier Zylindern dank Aufladung ebenfalls viel Fahrspaß und schont den Geldbeutel.

Tags:
Copyright 2025 autozeitung.de. All rights reserved.