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Alle Tests zum Land Rover Defender

Land Rover Defender 90 D250: Offroad-Test Offroad-Exkursion im Landy

Martin Urbanke Geschäftsführender Redakteur Test & Reifen
Inhalt
  1. Land Rover Defender 90 D250 im Offroad-Test
  2. Schwachpunkt im Gelände: Fahrer:in
  3. Höheneinstellbare Luftfederung im Land Rover Defender
  4. Technische Daten des Land Rover Defender 90 D250

Nervenkitzel ist keine Frage der Geschwindigkeit: Offroad-Test mit dem Land Rover Defender 90 D250 – langsam, aber unaufhaltsam.

Von hier oben im Land Rover Defender lässt sich bestenfalls erahnen, wie steil es gleich beim Offroad-Test bergab geht. "End of Road" nennt sich diese spektakuläre Sektion mit unfassbaren 92 Prozent Neigung. Das schafft nicht eben Vertrauen. Die Piste ist tatsächlich so steil, dass man zu Fuß weder rauf noch runtergehen könnte – also besser nicht aussteigen. Andererseits spüre ich auch im Auto ein mulmiges Gefühl in der Magengrube, weil sich die Rampe so krass nach unten krümmt, dass sich der Verlauf dem Blick über die Motorhaube entzieht … Selbst Schuld. Ich wollte ja unbedingt was erleben mit dem Land Rover Defender 90 D250, seine Grenzen ausloten. Bitte sehr! Kneifen gilt nicht. Also: Auto schön gerade in der Fall-Linie ausrichten (was für ein makabrer Begriff) – und los. Natürlich bei eingelegter Reduktionsstufe und im ersten Gang. Stück für Stück krabbelt der Defender ins Tal, die Perspektive im Cockpit erinnert dabei bedrohlich an die Aussicht auf einem Baumwipfelpfad. Meter für Meter wird die Piste steiler und ich rutsche langsam, aber unaufhaltsam in den Gurt. Mein Blick fokussiert sich nur noch auf das schmale Band aus Rasengittersteinen, mit denen die Rampe befestigt ist. Und obwohl die Sitzposition allmählich stark an die Haltung in einem Freefall-Tower erinnert, lässt sich der Landy sogar noch anhalten. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

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Land Rover Defender 90 D250 im Offroad-Test

Dann knickt die Rampe ein letztes Mal nach unten, und der Offroader taucht in die steilste Passage ein: Jetzt kann ihn selbst die aktivierte Hill Descent Control nicht mehr halten, und er rutscht zwei, drei Meter, bevor die elektronische Regelung wieder genug Grip findet, um auf Schritt-Tempo zu bremsen. Hinterm Lenkrad fühlt sich das beim Offroad-Test an, als ob der Land Rover Defender jeden Augenblick vornüber kippt und man einen Handstand mit dem ganzen Auto machen würde. Der Fotograf klammert sich derweil an einem Baum neben der Rampe fest und hadert mit der Optik: "So richtig steil sieht das im Sucher gar nicht aus." Doch, Frank, ist es aber! Egal, jetzt weiß ich ja, wie's geht und stürze mich gleich nochmal den Hang hinab. Diesmal überlasse ich die Kontrolle voll und ganz dem Landy, der – bis auf die ganz extreme Passage – zuverlässig dafür sorgt, dass wir ganz behutsam mit weniger als fünf km/h runterkriechen. Bergabfahr-Kontrolle an, Füße von den Pedalen und immer schön in die Fall-Linie lenken (das Wort irritiert mich immer noch etwas) – alles andere regelt der Land Rover Defender 90 D250. Völlig gelassen.

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Schwachpunkt im Gelände: Fahrer:in

Mit derselben stoischen Gelassenheit nimmt der Land Rover Defender auch alle anderen Hindernisse im weitläufigen Waldgebiet des neu erschlossenen Land Rover Experience Centers unter die Räder. Noch bevor der neue Offroad-Park nahe Düsseldorf offiziell seine Tore öffnet, durften wir uns hier nach Herzenslust austoben. Und das haben wir! Doch egal, ob steil bergab oder bergauf, schräg am Hang, über Steine, Buckel, Gräben, ob durch Löcher oder Wasserbecken – den Landy haben wir nicht aus der Ruhe bringen können. Höchstens im Tiefsandbecken, wo der Offroader mal so richtig ungehemmt im Dreck wühlen durfte. Falls ihn im Gelände irgendetwas aufhält, dann am ehesten die flatternden Nerven des:der Fahrenden. Der Kraft seines Biturbo-Reihensechsers lässt sich beim Offroad-Test feinfühlig dosieren und liefert in Kombination mit der butterweich agierenden Achtstufen-Automatik jederzeit genug Schubkraft. Die komplexe Allradtechnik samt Geländereduktion und zwei elektronisch geregelten Sperrdifferenzialen lässt sich über das Terrain Response-System per Tastendruck auf nahezu jede Situation spielend leicht einstellen. Überdies helfen die Assistenten nicht nur beim Bergabfahren, sondern auch beim langsamen Durchfahren kniffliger Passagen sowie beim Start auf losem oder rutschigem Untergrund. Kameras rundum erleichtern das Manövrieren im Parkhaus ebenso wie zwischen Bäumen, Felsen und um Löcher herum – sogar ein virtueller Blick unter den Land Rover Defender 90 D250, quasi durch die gläserne Motorhaube, ist möglich.

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Höheneinstellbare Luftfederung im Land Rover Defender

Für seine enorme Geländegängigkeit garantiert aber auch das ausgesprochen verwindungsfreudige Fahrwerk mit höheneinstellbarer Luftfederung. Die schluckt nicht nur selbst grobe Schläge geduldig weg, sondern hält auch alle vier Räder möglichst lang am Boden. Solange wenigstens ein Rad noch greift, sichert die sensibel eingreifende Traktionskontrolle das Vorankommen. Zudem bürgt die Luftfederung für eine Bodenfreiheit von knapp 30 Zentimetern und eine Wattiefe von 90 Zentimetern. Sollte der Land Rover Defender dennoch aufsetzen, fährt die Federung sogar noch ein paar zusätzliche Zentimeter weiter aus, damit man sich aus der misslichen Lage befreien kann. Neben all den cleveren Allrad-Komponenten und segensreichen Assistenz-Systemen überzeugt der aktuelle Defender mit einer schier unverwüstlich-robusten Solidität. Sogar auf dem Scheitel- und Kipp-Punkt der "Toblerone" – ein gut mannshohes Dreieck-Profil, das diagonal überfahren wird – oder in maximaler Verschränkung öffnen und schließen alle Türen leichtgängig. Die Torsionssteifigkeit seiner Alu-Konstruktion ist beeindruckend. Wer den Land Rover Defender 90 D250 wie wir im Offroad-Test erlebt hat, versteht den wahren Reiz des Offroaders – und sehnt sich bald nach neuen Abenteuern.

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Technische Daten des Land Rover Defender 90 D250

AUTO ZEITUNG 12/2022Land Rover Defender 90 D250
Technik
Zylinder/Ventile pro Zylin.6-Zylinder, 4Vent.
Biturbodiesel,
Mild-Hybrid,
Hubraum2996 cm³
Leistung183 kW/249 PS
bei 4000 /min
Max. Drehmoment570 Nm,
bei 1250 - 2250 /min
Getriebe/Antrieb8-Stufen-Automatik,
Reduktion; Allrad, 2 Sperrdiff. (Mitte,hinten);
Messwerte
Leergewicht (Werk)2251 kg
Beschleunigung 0-100 km/h (Werk)8,0 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)188 km/h
Verbrauch auf 100 km (WLTP)8,7 l D
Preise
Grundpreis58.800 €

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