Kettensägen-V16 adé: Jetzt treiben 50 Akkuschrauber den Lada an
Erinnern Sie sich noch an den Lada 2106 aus Russland, dem man einen V16 – aus 16 einzelnen Kettensägenmotoren bestehend – in den grotesk verlängerten Motorraum verpflanzt hat? Verantwortlich für den Umbau war die Firma Garage 54 aus Nowosibirsk, eine Gruppe osteuropäischer MacGyver, die aus Spaß am automobilen Exzess auch schon einen motorisierten Auto-Anhänger, eine Mercedes G-Klasse aus Holz und eine Starterbatterie aus 100 Handy-Akkus gebastelt haben – um nur einige Beispiele zu nennen.
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Nun traf es also den Lada 2106. Der auch als Schiguli bekannte, ehemalige Fiat-Lizenzbau ist so etwas wie der russische VW Käfer – nur mit dem Unterschied, dass er noch lange nicht einen gehegten Klassiker-Status erlangt hat, sondern noch immer millionenfach durch den derben Verkehr Russlands getrieben wird. Im Serientrimm schöpft der Vergaser-bestückte Vierzylinder 65 bis 77 PS (48 bis 57 kW) aus 1,3 bis 1,6 l Hubraum. Etwa 20 s dauert der Anlauf auf 100 km/h, 150 Sachen schafft die kantige Kommunisten-Kutsche in keiner ihrer Ausbaustufen.
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Der Skoda Elroq (2024) im Video:
Russischer Bugatti: Lada mit V-Motor aus 16 Kettensägen
So gesehen darf der Kettensägen-V16 mit seinen 72 PS (53 kW) als ergänzende Zwischenstufe betrachtet werden, auch wenn der XXL-Motor in Sachen Fahrbarkeit einige Nachteile mit sich bringt. Mögen die erreichbaren Drehzahlen zwischen 12.000 und 14.000 Touren noch nach Rennmotor klingen, hat das winzige Häufchen Drehmoment (Unterschied zwischen Leistung und Drehmoment erklärt) so seine Mühe, den Lada 2106 vom Fleck zu bewegen, wie das YouTube-Video von Garage 54 beweist. Das gut 0,9 l große Triebwerk beschleunigt die Limo in 26 s ... auf 60 km/h. Viel mehr ist wegen der serienmäßigen Getriebeübersetzung nicht drin.
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Damit nicht genug: "V16" flog zugunsten von 50 Akku-Bohrmaschinen wieder raus
Jetzt macht Garage 54 erneut von sich reden, indem die Tüftler den Kettensägen-V16 aufs Altenteil geschmissen und den Lada 2106 nun mit einem Antrieb aus 50 Akku-Bohrmaschinen wieder befüllt haben. Der für den Kettensägenantrieb bereits deutlich verlängerte Vorderwagen musste erneut gestreckt werden. Nebenwirkungen des Umbaus präsentieren sich in Form von durchhängenden Kotflügeln und eines erweiterten Lenkgetriebes, das nun an ein Nunchaku erinnert. Übrigens wird jetzt per Hebel statt per Gaspedal beschleunigt. Wird der Hebel nach vorne bewegt, schließt er über die Berührung mit einer Metallplatte den Stromkreis der 50 Akku-Bohrmaschinen. Mehr als Schrittgeschwindigkeit aber war bislang nicht drin. Downsizing mal anders!