Kompakt-SUV: Subaru XV und Mitsubishi ASX im Vergleich Subaru XV 2.0D | Mitsubishi ASX 1.8 DI-D MIVEC 4WD
Subaru stellt in der kompakten SUV-Klasse einen leuchtenden Farbtupfer vor. Wir bitten den neuen XV zum Duell mit dem Mitsubishi-Bestseller ASX
Es werden immer mehr, und sie werden immer beliebter. Kein Wunder, haben Kompakt-SUV und Crossover traditionellen Fahrzeugklassen ja auch einiges voraus: die höhere Sitzposition, nicht selten Allradantrieb sowie einen nicht zu unterschätzenden Hauch von Offroad-Abenteuer. Letzterer wird beim neuen Subaru XV durch eine grell leuchtende Lackierung noch verstärkt. Tangerine Orange Pearl heißt der Farbton, gegen den die Konkurrenz in Form des schwarzen Mitsubishi ASX fast ein wenig farblos aussieht. Der Vergleichstest klärt, ob der hell leuchtende Schein trügt.
Karosserie
Ganze 15 Zentimeter überragt der 4,45 Meter lange Subaru XV den ASX von Mitsubishi. Messbar ist dieser Größenvorteil im Inneren aber nicht. Sein Kofferraum (380 Liter) fasst knapp 40 Liter weniger Gepäck als der des ASX, und bei der Beinfreiheit herrscht vorn wie hinten Gleichstand. Dafür schafften es die Subaru-Ingenieure, trotz abfallender Dachlinie mit etwas tieferer Sitzposition, steilen Seitenscheiben und zusätzlichen Fenstern an A- und C-Säule eine spürbar großzügigere Räumlichkeit zu erzeugen.
Im Konkurrenten sitzt man zwar höher und aufrechter, behält aber wegen der kleineren hinteren Fenster, der schmalen Heckscheibe und der höheren Kopfstützen weniger Übersicht nach hinten. Zudem stößt man auf der Rückbank selbst ohne Riesenmaß an den Dachhimmel an. Dieser wird ab der Instyle-Ausstattung zum Hauptteil vom großflächigen Glasdach und der Jalousie davor dominiert.
Extrapunkte bekommt der Subaru XV, weil er mehr Zuladung (491 kg) und schwerere Anhänger (bis 1600 kg) verträgt. Dabei ist der Kofferraum aber lieblos mit spröden Plastikabdeckungen verkleidet und hält keine Durchreiche parat. Der Laderaum des ASX ist hingegen mit dämmendem Filz ausgeschlagen. Dafür kitzelt im voll ausgestatteten Mitsubishi ein leicht beißender Geruch von Plastik und Kunstleder in der Nase.
In puncto Bedienbarkeit herrscht in beiden Autos japanische Sachlichkeit. Technikfans werden sich über das Info-Display auf der Subaru-Armaturentafel freuen (ab Comfort-Ausstattung). Hier werden nicht nur Uhrzeit und Temperatur angezeigt, sondern auch das Bild der Rückfahrkamera und verschiedene Verbrauchsgrafiken, die zum sparsamen Fahren animieren sollen. Die Menüführung des kombinierten Navi-Soundsystems (ab Exclusive-Ausstattung) ist dafür sehr gewöhnungsbedürftig.
Karosserie | Max. Punkte | Subaru XV 2.0D | Mitsubishi ASX 1.8 DI-D MIVEC 4WD |
---|---|---|---|
Raumangebot vorn | 100 | 70 | 70 |
Raumangebot hinten | 100 | 64 | 62 |
Übersichtlichkeit | 70 | 48 | 46 |
Bedienung/ Funktion | 100 | 83 | 83 |
Kofferraumvolumen | 100 | 33 | 37 |
Variabilität | 100 | 40 | 45 |
Zuladung/ Anhängelast | 80 | 36 | 32 |
Sicherheit | 150 | 86 | 84 |
Qualität/ Verarbeitung | 200 | 158 | 158 |
Kapitelbewertung | 1000 | 618 | 617 |
Fahrkomfort
Schon auf den ersten Metern spürt man deutlich den Unterschied in der Fahrwerksauslegung der beiden Japaner. Sanft und komfortabel federt der Mitsubishi, straff und sportlich der Subaru. Empfindliche Mägen könnten sich allerdings über das leichte Nachschaukeln und die stärkere Seitenneigung im Mitsubishi ASX beschweren. Dafür verdauen Federn und Dämpfer hier kurze Impulse, wie sie bei Autobahnfugen oder Eisenbahnschienen auftreten, etwas besser. Ebenso gehört die Geräuschkulisse zum Fahrkomfort. Und die wird im Mitsubishi vor allem durch einen fröhlich pfeifenden Turbolader bestimmt.
Was sportliche Fahrer anfangs noch begeistert, kann auf Dauer schnell lästig werden. Das Klangspektrum des seidenweichen Boxer-Diesels im Subaru wirkt da wie Balsam für die Ohren. Auf langen Strecken werden sich Mitfahrer auf der Rückbank des Subaru XV zudem über die viel bequemere Sitzposition freuen. Dafür sorgen weichere Polster, größere Sitzflächen und die flachere Lehnenneigung, die zwar den Kofferraum schrumpfen lässt, dabei aber auch mehr Kopffreiheit ermöglicht. Größere Türausschnitte erleichtern obendrein das Ein- und Aussteigen hinten.
Fahrkomfort | Max. Punkte | Subaru XV 2.0D | Mitsubishi ASX 1.8 DI-D MIVEC 4WD |
---|---|---|---|
Sitzkomfort vorn | 150 | 98 | 98 |
Sitzkomfort hinten | 100 | 69 | 66 |
Ergonomie | 150 | 124 | 124 |
Innengeräusche | 50 | 32 | 29 |
Geräuscheindruck | 100 | 65 | 64 |
Klimatisierung | 50 | 28 | 26 |
Federung leer | 200 | 126 | 130 |
Federung beladen | 200 | 125 | 128 |
Kapitelbewertung | 1000 | 667 | 665 |
Motor und Getriebe
Dass nur Subaru einen Dieselmotor in Boxer-Anordnung im Sortiment hat, verwundert, überzeugt das Prinzip der gegenüberliegenden Kolben doch mit unschlagbarer Laufruhe und gutem Ansprechverhalten – Vorteile, die vor allem bei Turbodieseln gern gesehen sind. Dass dies nicht nur blanke Theorie ist, beweist der XV 2.0D auf Anhieb. Bei jeder Drehzahl reagiert der Motor auf kleinste Gasbefehle, schiebt gleichmäßig über das Drehzahlband an und dringt zu keiner Zeit unangenehm dröhnend in den Innenraum. Dagegen wirkt der 1,8-Liter-Reihenvierzylinder von Mitsubishi regelrecht ungehobelt. Passiert in niedrigen Drehzahlen bei Vollgas zunächst nichts, peitscht das Aggregat des Mitsubishi ASX plötzlich bei 2000 Touren ungestüm nach vorn. Das Turbopfeifen bleibt übrigens bei jeder Drehzahl dominant. Sparsam ist der ASX mit 6,6 Liter Diesel trotzdem, auch wegen der serienmäßigen Start-Stopp-Automatik, die es für den Boxer-Diesel noch nicht gibt. Geschaltet wird in beiden über etwas knochige, aber präzise Sechsgang-Getriebe.
Im Subaru wird die Motorkraft über ein Differenzial permanent an beide Achsen geschickt. Bei zu viel Drehzahlunterschied greift automatisch eine hydraulische Viscosperre ein. Eine Untersetzung bietet Subaru XV nur für den kleinen Benziner (1,6 Liter, 114 PS) an. Beim Diesel sind für Schleichfahrt auf schlechten Wegen die ersten beiden Gänge kürzer übersetzt, der fünfte und der sechste dafür länger. Im Mitsubishi wird der Allradantrieb über ein Drehrad in der Mittelkonsole aktiviert. Dann leitet eine Lamellen-Kupplung mindestens zehn Prozent der Antriebskraft an die Hinterachse, bei Schlupf an der Vorderachse auch entsprechend mehr.
Motor und Getriebe | Max. Punkte | Subaru XV 2.0D | Mitsubishi ASX 1.8 DI-D MIVEC 4WD |
---|---|---|---|
Beschleunigung | 150 | 108 | 96 |
Elastizität | 100 | 72 | 76 |
Höchstgeschwindigkeit | 150 | 51 | 51 |
Getriebeabstufung | 100 | 79 | 79 |
Kraftentfaltung | 50 | 36 | 28 |
Laufkultur | 100 | 72 | 64 |
Verbrauch | 325 | 253 | 256 |
Reichweite | 25 | 17 | 18 |
Kapitelbewertung | 1000 | 688 | 668 |
Fahrdynamik
Allein dieser Unterschied im Allradkonzept wirkt auf dem Handlingparcours Wunder. Während die elektronisch geregelte Kupplung im Mitsubishi versucht, die Traktionsschwäche der Vorderachse auszugleichen, verzahnt sich der mechanische Allrad des Subaru XV regelrecht mit dem Asphalt. Auch von Antriebseinflüssen in der Lenkung bleibt der XV-Fahrer verschont. Und weil das Fahrwerk straffer, das Gewicht ganze 130 Kilo geringer und der Schwerpunkt durch den flach bauenden Boxor-Motor niedriger ist, reagiert der Subaru auch dann noch zackig auf Lenkbefehle, wenn der Mitsubishi längst mit laut quietschenden Reifen über die Vorderachse schiebt. Lediglich beim Bremsen kann der ASX mit dem agilen Konkurrenten mithalten.
Fahrdynamik | Max. Punkte | Subaru XV 2.0D | Mitsubishi ASX 1.8 DI-D MIVEC 4WD |
---|---|---|---|
Handling | 150 | 58 | 43 |
Slalom | 100 | 51 | 39 |
Lenkung | 100 | 80 | 78 |
Geradeauslauf | 50 | 37 | 37 |
Bremsdosierung | 30 | 14 | 14 |
Bremsweg kalt | 150 | 62 | 73 |
Bremsweg warm | 150 | 77 | 76 |
Traktion | 100 | 82 | 78 |
Fahrsicherheit | 150 | 122 | 122 |
Wendekreis | 20 | 13 | 8 |
Kapitelbewertung | 1000 | 596 | 568 |
Umwelt und Kosten
Bei der Kostenpolitik sind sich Mitsubishi und Subaru einig. Mit fast identischen Grundpreisen unter 27.000 Euro (Diesel und Allrad) und einer ähnlichen Ausstattungsphilosphie (drei unterschiedlich teure Ausstattungslinien) herrscht hier nahezu Punkte-Gleichstand. Wegen der besseren Emissionswerte und der 20-jährigen Mobilitätsgarantie gewinnt Mitsubishi am Ende dieses Kapitel.
Kosten/Umwelt | Max. Punkte | Subaru XV 2.0D | Mitsubishi ASX 1.8 DI-D MIVEC 4WD |
---|---|---|---|
Bewerteter Preis | 675 | 206 | 208 |
Wertverlust | 50 | 21 | 20 |
Ausstattung | 25 | 20 | 20 |
Multimedia | 50 | ||
Garantie/Gewährleistung | 50 | 30 | 31 |
Werkstattkosten | 20 | ||
Steuer | 10 | 7 | 8 |
Versicherung | 40 | 34 | 34 |
Kraftstoff | 55 | 42 | 42 |
Emissionswerte | 25 | 83 | 87 |
Kapitelbewertung | 1000 | 443 | 450 |
Fazit
Subaru bringt mit dem neuen XV nicht nur frischen Wind in die Klasse der Kompakt-SUV, sondern auch ein rundum stimmiges Auto auf den Markt. Mit solider Verarbeitung, guter Raumausnutzung und der ausgereiften Kombination aus Boxer-Diesel und Permanent- Allradantrieb kann sich der XV sogar gegen den beliebten ASX von Mitsubishi durchsetzen. Der federt zwar komfortabler, muss aber bei der Fahrdynamik zurückstecken. Beim Preis liegen beide Japaner auf gleich fairem Niveau.
Gesamtbewertung
Max. Punkte | Subaru XV 2.0D | Mitsubishi ASX 1.8 DI-D MIVEC 4WD | |
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Summe | 5000 | 3012 | 2968 |
Platzierung | 1 | 2 |