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Geht auch ganz einfach:

Kia GT Drift Challenge: Reportage Kias GT-Spitzenmodelle im Duell

Leslie Schraut Social Media-Redakteurin

Gibt es in Zeiten der Mobilitätswende noch richtige Fahrspaßmaschinen für echte Petrolheads? Ein Duell zwischen dem Kia EV6 GT und dem Kia Stinger GT liefert die Antwort.

Quälend quietschen die Gummis über die nasse Fahrbahn und ziehen eine weiß-graue Wolke hinter sich sehr. Der Geruch von Reifenabrieb mischt sich unter die nass-kalte Winterluft. Doch die dramatische Szenerie ist mit einem hohen Spaßfaktor verbunden, denn der heutige Tag dreht sich überwiegend um die Querdynamik – und zwar im direkten Vergleich zweier Markengeschwister. Am Hockenheimring stehen sich die beiden performantesten Modelle von Kia gegenüber: hier der Kia Stinger GT, dort der Kia EV6 GT. Das viertürige Sportcoupé Stinger GT hat sich seit seinem Produk-tionsstart 2017 viele Freunde gemacht. Wehmütig stehen wir vor ihm, wohlwissend, dass es wohl eine der letzten Begegnungen sein wird. Sein Produktionsende ist bereits absehbar. Mit dem 3,3 Liter großen, 366 PS starken V6-Biturbo-Aggregat unter der Motorhaube und permanentem Allradantrieb hat man den Stinger schon häufiger quer um die ein oder andere Kurve rutschen sehen. Bewährt wie er ist, gilt er deshalb vor Fahrantritt als Favorit in unserem Duell. Allerdings lauert sein blutjunger Gegner mit einer Geheimwaffe auf den Kia Stinger GT – und die nennt sich Drift-Mode. Mit 585 PS (430 kW) eröffnet der Kia EV6 GT neue Sphären für die Marke. Er ist das bisher leistungsstärkste Modell der Marke und kann dank seiner beiden Elektromotoren auf Knopfdruck zwischen Allrad- und Heckantrieb wechseln. Voller Neugierde schwingen wir uns zunächst hinter das Steuer des Herausforderers. Die erste Aufgabe lautet: Slalomfahren. Hierbei fällt die leichtgängige Lenkung positiv auf, über die sich das Elektro-Trumm mühelos dirigieren lässt. Feinfühlig schlängelt sich der schwere Crossover durch die Pylonen. Etwas hinderlich ist allerdings, dass der elektronische Rettungsanker im Stromer sehr früh eingreift, um das Fahrzeug stabil und sicher zu halten. Ausbrechen ist aber genau das, was wir wollen. Kaum haben wir die Traktionskontrolle ausgeschaltet und kitzeln das Fahrpedal etwas mehr, wird deutlich, wie komplex der EV6 GT im Grenzbereich zu bewegen ist. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

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Kia EV6 GT und Kia Stinger GT im Vergleich

Auf der nassen Fahrbahn schiebt der 2260 Kilogramm schwere Kia EV6 GT über die Vorderachse Richtung Kurvenausgang. Und dies, obwohl beide Achsen zugeschaltet sind. Auch der erste Drift-Versuch im Rundkurs macht deutlich, dass die blitzartig anliegenden 740 Newtonmeter Drehmoment mit Bedacht abgerufen werden wollen. Kurzum: Es braucht Gewöhnungszeit, bis sich das Elektro-SUV kontrolliert übersteuern lässt. Nach ein paar erfolgreichen Durchgängen wollen wir dann endlich aufs Ganze gehen und schalten in der Parkstellung die Geheimwaffe scharf: GT-Taste am Lenkrad drücken, das ESC durch längeres Drücken der Taste deaktivieren und beide Shift-Pedals anziehen, bis das Kombiinstrument den aktivierten Drift-Mode anzeigt. Jetzt wird nur noch der Heckmotor angesteuert. Aber Vorsicht: Ein zu intensiver Pedalimpuls, und schon schiebt das Heck so stark über die Hinterachse, dass sich der Kia mit großer Vehemenz eindreht. Der Kia EV6 GT weckt den Ehrgeiz und ist selbst für Geübte kein leichter Partner, zaubert einem aber ein breites Lächeln aufs Gesicht. Der Neuling hat sein Können somit unter Beweis gestellt. Aber reicht das, um den Kia Stinger GT zu schlagen? Zeit für einen Fahrzeugwechsel. Im direkten Vergleich wirkt die Sportlimousine träger. Der Stinger benötigt herzhafte Gaspedalbefehle und gibt die Power seines Verbrennungsmotors weniger spontan frei als der E-Herausforderer. Sein Verhalten lässt sich im Gesamtpaket aber deutlich leichter einschätzen und kontrollieren – gut den Anfang im Drift. Im direkten Vergleich bleibt er deshalb – wie anfangs vermutet – unser Favorit. Als haushoher Sieger geht der Stromer indes aus der letzten Challenge des Tages hervor: dem Drag-Race. Hier erweist sich die blitzschnelle Reaktionsfähigkeit des enorm leistungsfähigen E-Antriebs als Tugend, sodass er seinen Markenbruder im wahrsten Sinne des Wortes im Regen stehen lässt. Allerdings bleibt festzuhalten, dass jeder der beiden Kia-Boliden auf seine ganz eigene Art und Weise unterhaltsamen Nervenkitzel bietet. Am Ende des Tages ziehen wir Bilanz: Beide Antriebe haben uns emotional überzeugt – hier begegnen sich Vergangenheit und Zukunft auf Augenhöhe. Typen wie den Kia Stinger GT werden wir allerdings irgendwann schmerzlich vermissen.

Elektroauto Kia EV6 GT (2022)
Kia EV6 GT (2022) Kraftmeier aus Korea

 

Technische Daten

AUTO ZEITUNG 03/2023Kia EV6 GTKia Stinger GT
Motorzwei permanenterregte SynchronmaschinenV6-Zylinder, 4-Ventiler, Biturbo, Partikelfilter; 3342 cm3
Leistung430 kW/585 PS269 kW/366 PS
Max. Drehmoment740 Nm510 Nm
Getriebe/AntriebReduktionsgetriebe; Allradantrieb8-Stufen-Automatik; Allradantrieb, permanent
BatterieLithium-Ionen (klimatisiert)-
Spannung/Kapazität netto (brutto)800 V/77,4 kWh-
Maße4695/1890/1545 mm4830/1870/1400 mm
Leergewicht/Zuladung2260/410 kg1980/392 kg
Kofferraum480-1260 l406-1114 l
Beschleunigung 0-100 km/h3,5 s5,4 s
Höchstgeschwindigkeit260 km/h270 km/h
Verbrauch (WLTP) auf 100 km20,6 kWh10,4 l S
WLTP-Reichweite424 km-
Grundpreis69.990 €60.620 €

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