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Geht auch ganz einfach:

BMW 3er Touring/Mercedes C-Klasse T: Vergleichstest BMW gegen Mercedes – dieser Kombi gewinnt

Caspar Winkelmann
Inhalt
  1. BMW 3er Touring und Mercedes C-Klasse T-Modell im Vergleichstest
  2. Fahrkomfort: BMW 3er Touring mit bequemerer Rückbank
  3. Motor/Getriebe: 48-Volt-Technik im Mercedes C-Klasse T-Modell
  4. Fahrdynamik: BMW 3er Touring neigt zum Übersteuern
  5. Umwelt/Kosten: Mercedes C-Klasse T-Modell günstiger in der Versicherung
  6. Messwerte & technische Daten: BMW 330i Touring & Mercedes C 300 T-Modell
  7. Fazit

Der BMW 3er Touring und das Mercedes C-Klasse T-Modell zählen in der Mittelklasse zu den beliebtesten Modellen. Im ersten Vergleichstest muss sich der brandneue 330i seinem schwäbischen Gegner stellen!

Gesamtbewertung (max. Punkte)BMW 330i TouringMercedes C 300
T-Modell
Karosserie (1000)696660
Fahrkomfort (1000)791765
Motor/Getriebe (1000)661643
Fahrdynamik (1000)669695
Eigenschaftswertung (4000)28172763
Kosten/Umwelt (1000)320326
Gesamtwertung (5000)31373089
Platzierung12

SUV-Modelle sorgen derzeit für Schlagzeilen. Die Fahrzeuggattung konnte in den letzten Jahren enorme Verkaufszuwächse erzielen und dominiert inzwischen die Zulassungsstatistik. Gleichzeitig werfen Kritiker SUV-Modellen jedoch vermeintlich hohe Verbräuche und mangelnde Crash-sicherheit für Fußgänger vor. Immer noch eine echte Alternative sind da klassische Kombis – vor allem in der Mittelklasse. BMW 3er Touring und Mercedes C-Klasse T-Modell haben beide eine ebenso lange wie erfolgreiche Historie. Im ersten Vergleichstest trifft nun der neue 3er Touring auf das im letzten Jahr überarbeitete T-Modell. Beide Kontrahenten treten mit 258 PS starken Vierzylinder-Turbobenzinern und Hinterradantrieb an.

BMW 3er im Video:

 
 

BMW 3er Touring und Mercedes C-Klasse T-Modell im Vergleichstest

In der Länge messen BMW 3er Touring und Mercedes C-Klasse T-Modell jeweils rund 4,70 Meter. Beim Raumangebot ergeben sich dennoch deutliche Unterschiede. Wie die Limousine bietet der 3er auch als Touring reichlich Bewegungsfreiheit: Fahrer und Co-Pilot sitzen im Münchener nicht so dicht an den Türen wie in der C-Klasse. Außerdem schränkt die Mittelkonsole des BMW den Beinraum weniger ein als ihr dominateres Pendant im Benz. Fondpassagiere freuen sich zwar in beiden Kombis über ausreichend Bein- und Kopffreiheit, doch im 3er geht es auch wegen der größeren Innenbreite luftiger zu. Mit 500 bis 1510 Litern bietet der 3er zudem mehr Laderaum-volumen als die C-Klasse (460 bis 1480 Liter). Allerdings: Der im Dachhimmel untergebrachte Mechanismus der serienmäßig elektrischen Heckklappe (Mercedes: 476 Euro) schränkt die Kofferraumhöhe empfindlich ein und erschwert den Transport besonders sperriger Gepäckstücke. Der Laderaum des Mercedes C-Klasse T-Modells lässt sich etwas besser nutzen, zudem punktet der Benz mit einer 35 Kilogramm höheren Zuladung und einer Anhängelast von 1,8 Tonnen (BMW: 1,6 Tonnen). Der Bayer kontert mit cleveren Details: Seine Heckscheibe lässt sich seperat öffnen, und Laderaumrollo sowie Netztrennwand können bei Nichtgebrauch unter dem Ladeboden verstaut werden. Ordert man zusätzlich das 300 Euro teure Gepäckraumpaket, verfügt der BMW 3er Touring über gummierte Laderaumschienen, die bei geschlossener Heckklappe automatisch etwas hochfahren und das Verrutschen der Gepäckstücke verhindern. Dass der neue Touring das Karosseriekapitel im Vergleichstest jedoch mit deutlichem Punktevorsprung für sich entscheidet, verdankt er neben der lückenlosen Sicherheitsausstattung und der im Detail solideren Verarbeitung auch seinem hohen Bedienkomfort: Vor allem der intelligente Sprachassistent des neuen iDrive-Multimediasystems sei hier hervorgehoben. Anders als viele andere Mercedes-Modelle verfügt die C-Klasse noch nicht über das aktuelle MBUX: Die Bedienung erfolgt deshalb im Alltag nur über den Dreh-Drück-Steller, weil die Sprachsteuerung schon mit simplen Kommandos überfordert ist.

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Fahrkomfort: BMW 3er Touring mit bequemerer Rückbank

Neben den guten Platzverhältnissen überzeugt auch der ausgeprägte Sitzkomfort des BMW. Die optionalen Sportsitze bieten zahlreiche Verstellmöglichkeiten – etwa eine ausziehbare Schenkelauflage oder einstellbare Sitzwangen – sowie nachdrücklichen Seitenhalt. Genau diesen vermissen wir im Mercedes C-Klasse T-Modell, auch wenn die kommode Polsterung für einen guten Langstreckenkomfort sorgt. Im Fond wird es auf mehrstündigen Fahretappen dagegen recht unbequem: Die kurz geratene Sitzflächen der Rückbank bieten kaum Abstützung für die Oberschenkel, und der Rückenlehne mangelt es an Konturierung. Auf der straff gepolsterten Fondsitzbank des BMW geht es dank besser ausgeformter Lehne und längerer Beinauflage deutlich behaglicher zu. In puncto Federungskomfort verfolgen die BMW 3er Touring und Mercedes C-Klasse T-Modell ganz eigene Philosophien: Der BMW-Testwagen verfügte über das aus der Limousine bekannte M-Sportfahrwerk (600 Euro) samt adaptiver Dämpfer. Doch aufgrund einer softeren Abstimmung der Hinterachse präsentiert sich der Touring im Alltagsbetrieb angenehmer und hält hervorstehende Querkanten wirkungsvoller von den Insassen fern. Dennoch sorgt die straffe Grundabstimmung dafür, dass die Karosserie schon bei kleineren Unebenheiten in Bewegung gerät. So wirkt der BMW auf leicht welliger Autobahn deutlich nervöser als der optional luftgefederte Mercedes. Auf gröberen Fahrbahnschäden zeigt das Mercedes C-Klasse T-Modell im Vergleichstest dafür ausgeprägtere Einund Ausfederbewegungen und rollt stärker um die Längsachse.

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Motor/Getriebe: 48-Volt-Technik im Mercedes C-Klasse T-Modell

Bei den Motoren herrscht weitgehend Einigkeit zwischen BMW 3er Touring und Mercedes C-Klasse T-Modell: Beide setzen auf aufgeladene Vierzylinder-Benziner mit jeweils 258 PS. Das Mercedes-Aggregat erhält jedoch zusätzlich Unterstützung von einem Riemen-Starter-Generator samt 48-Volt-Technik. Geht man vom Gas, schaltet sich der Verbrenner aus und koppelt sich vom Antriebsstrang ab. Außerdem stellt das System etwa beim Anfahren kurzzeitig einen Elektro-Boost bereit. Unterschiede bei den Fahrleistungen sind kaum auszumachen. Schließlich sprintet der BMW in 5,9 Sekunden auf Tempo 100, während der Benz nur eine Zehntelsekunde mehr benötigt. Mit seinem im Sportmodus satten Klang, der ausgeprägten Drehfreude sowie der feinnervigen Getriebeabstimmung wirkt der Antrieb im 3er etwas geschliffener. Zudem begnügt sich der BMW beim Testverbrauch mit 8,2 Litern, während sich der Mercedes im Vergleichstest einen halben Liter mehr genehmigt. Bei zurückhaltender Fahrweise können jedoch mit beiden Kombis Verbräuche mit einer Sechs vor dem Komma erzielt werden.

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Fahrdynamik: BMW 3er Touring neigt zum Übersteuern

Als Limousine konnte sich der neue Dreier bislang schon in mehreren Vergleichstests der Mittelklasse als Referenzmodell behaupten, doch ausgerechnet in der BMW-Paradedisziplin lässt der Touring jetzt Federn: Irgendwie will das Zusammenspiel des adaptiven M-Sportfahrwerks mit den 18-Zoll-Pirellis nicht recht harmonieren. Nahe der Haftgrenze offenbart der 330i eine starke Übersteuerneigung, die entweder vom DSC (ESP) gebändigt werden muss – oder nach sehr schnellen und gekonnten Korrekturen durch den Fahrer verlangt. Während die Vorderräder schon beinahe nervös selbst kleine Lenkimpulse umsetzen, schwenken die Hinterräder leicht verzögert auf Kurs, drängen dann aber unangenehm nach. Wie es besser geht, zeigt der Mercedes, der sich beim Vergleichstest selbst in Extremsituationen nicht aus der Ruhe bringen lässt. Gleiches gilt für seinen stabilen Geradeauslauf. Besonders agil wirkt das T-Modell zwar nicht, doch es bietet eindeutig die höheren Reserven in flotten Kurven. Auf der Bremse indes überzeugen BMW 3er Touring und Mercedes C-Klasse T-Modell mit Anhaltewegen von 34,1 bis 35,5 Metern aus 100 km/h.

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Umwelt/Kosten: Mercedes C-Klasse T-Modell günstiger in der Versicherung

Mit Grundpreisen von gut 46.000 Euro unterstreichen die Mittelklasse-Kombis BMW 3er Touring und Mercedes C-Klasse T-Modell ihre Premium-Ansprüche. Inklusive der testrelevanten Ausstattungsfeatures bringt es der 3er Touring sogar auf 53.800 Euro – gut 4000 Euro mehr als die C-Klasse. Die geringeren Kraftstoff- und Wartungskosten sowie der bessere Wiederverkaufswert sprechen zwar für den BMW, doch der Kontrahent aus Stuttgart kontert im Vergleichstest mit den markentypisch besseren Garantieleistungen sowie einer günstigeren Versicherungseinstufung.

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Messwerte & technische Daten: BMW 330i Touring & Mercedes C 300 T-Modell

AUTO ZEITUNG
22/2019
BMW 330i TouringMercedes C 300
T-Modell
Technik
Zylinder/Ventile pro Zylin.4/4; Turbo4/4; Turbo
Hubraum1998 cm³1991 cm³
Leistung190 kW/258 PS190 kW/258 PS
Max. Drehmoment400 Nm370 Nm
Getriebe/Antrieb8-Stufen-Automatik/ Hinterrad9-Stufen-Automatik/ Hinterrad
Messwerte
Leergewicht (Werk/Test)1575/1697 kg1535/1677 kg
Beschleunigung (Test)  
0 - 100 km/h5,9 s6,0 s
0 - 150 km/h12,0 s12,3 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)250 km/h (abger.)250 km/h (abger.)
Bremsweg aus 100 km/h kalt/warm (Test)34,8/34,3 m35,5/34,1 m
Verbrauch (Test/EU)8,2/6,0 l S/100 km8,7/6,3 l S/100 km
CO2-Ausstoß (Test/WLTP)194/159 g/km206/169 g/km
Preise
Grundpreis46.050 Euro46.124 Euro
Testwagenpreis53.800 Euro49.665 Euro
 

 
Caspar Winkelmann Caspar Winkelmann
Unser Fazit

Der BMW 330i Touring fährt einen ungefährderten Testsieg ein: Im bietet der BMW 3er Touring ausreichend Platz, moderne Sicherheitsfeatures sowie einen ebenso starken wie effizienten Antrieb. Dass der Münchener im Vergleichstest aber gerade bei den Dynamikprüfungen schwächelt, verwundert. Das ausgeprägte Übersteuern beeinträchtigt nicht nur die Fahrsicherheit, sondern sorgt auch für eine langsame Rundenzeit auf der Handlingstrecke. Und so kann das fahrsichere Mercedes C 300 T-Modell das Dynamik-Kapitel für sich entscheiden. Vor allem aufgrund des günstigeren Testwagenpreises liegt der Schwabe auch bei den Kosten vorn – ebenfalls ein ungewohntes Bild. Dafür verbraucht der Benz mehr und gewährt seinen Passagieren weniger Bewegungsfreiheit.

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