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Geht auch ganz einfach:

Audi Q5/BMW X4/Mercedes GLC: Test Q5 Sportback gegen X4 und GLC

Marcel Kühler Testredakteur
Inhalt
  1. Audi Q5 Sportback, BMW X4 & Mercedes GLC Coupé im Vergleichstest
  2. Fahrkomfort: Audi Q5 Sportback überzeugt mit harmonischer Abstimmung
  3. Motor/Getriebe: Mercedes GLC Coupé braucht am längsten für den Sprint auf 100
  4. Fahrdynamik: Beim Handling glänzt der BMW X4
  5. Umwelt/Kosten: Audi Q5 Sportback ist am günstigsten in der Anschaffung
  6. Messwerte & technische Daten Audi Q5 Sportback, 45 TFSI quattro, BMW X4 xDrive30i & Mercedes GLC 300 4Matic Coupé
  7. Fazit

Ring frei für den Vergleichstest zwischen dem neuen Audi Q5 Sportback, dem BMW X4 und dem Mercedes GLC Coupé.

Gesamtbewertung (max. Punkte)Audi Q5
Sportback 45
TFSI quattro
BMW X4
xDrive30i
Mercedes
GLC 300
4Matic Coupé
Karosserie (1000)686696677
Fahrkomfort (1000)760731731
Motor/Getriebe (1000)692694671
Fahrdynamik (1000)722717722
Eigenschaftswertung (4000)286028382801
Kosten/Umwelt (1000)289281278
Gesamtwertung (5000)314931193079
Platzierung123

Kann der neue Audi Q5 Sportback im Vergleichstest gegen BMW X4 und das Mercedes GLC Coupé bestehen? Das extrem vielfältige Segment der SUV hat jedenfalls auch Platz für schräge Typen. Wie sonst lassen sich die durchaus überraschenden Verkaufserfolge von Fließheck-Kraxlern erklären? Mit dem Q5 Sportback betritt ein neues, spannendes Modell das Rampenlicht, das für Fans dieser besonderen Gattung absolut eine Überlegung wert ist. Schließlich profitiert der Sportback von allen positiven Eigenschaften, die auch den herkömmlichen Q5 auszeichnen – etwa einer umfangreichen Sicherheitsausstattung, effizienter wie kraftvoller Antriebspakete sowie einem hohen Maß an Praktikabilität.

Der Audi Q5 Sportback (2020) im Video:
 

 
 

Audi Q5 Sportback, BMW X4 & Mercedes GLC Coupé im Vergleichstest

Eines muss sich der Audi Q5 Sportback sicherlich nicht vorwerfen lassen: nämlich dass er sich nicht um das Wohlergehen seiner Fahrgäste kümmert. Denn trotz des dynamischen Designs mit dem flach auslaufenden Dach erweist sich der Ingolstädter als praktikabler Alltagsbegleiter, der nicht nur etwas mehr Raum als seine ebenfalls alles andere als eng geschnittenen Wettstreiter bereitstellt, sondern auch einen familienurlaubstauglichen Kofferraum mit 510 bis 1480 Litern im Heckabteil für Transportgut bietet. Das reicht für die meisten Alltagsaufgaben allemal, selbst wenn der BMW X4 zumindest bei aufgestellter Rücksitzlehne mit 525 Litern noch etwas mehr Stauraum offeriert, dafür aber mit der Zuladung etwas geizt. Apropos Rückbank: Die Fondsitzlehnen aller drei Testkandidaten sind serienmäßig dreiteilig ausgeführt. Der Audi lässt sich zudem als Einziger im Vergleichstest mit einer verschiebbaren Rückbank ordern. Da sein Ladeboden bei umgeklappten Lehnen im Gegensatz zu denen von BMW und Mercedes aber nicht ganz eben ist und darüber hinaus ein praktisches Fach unter dem Boden Aufpreis kostet, erhält er für seine Variabilität die wenigsten Zähler. Der BMW sichert sich hingegen auch dank der praktischen Halterung für die Gepäckraumabdeckung unter dem Kofferraumboden die meisten Punkte in dieser Disziplin des Vergleichstests. Ebenfalls unschlagbar ist nach wie vor die intuitive Bedienung des Münchners. Dreh- und Angelpunkt ist einmal mehr der praktische iDrive-Controller, über den Eingaben wie selbstverständlich von der Hand gehen. Im Audi erfolgen sämtliche Einstellungen über den zentralen Touchscreen. Das Treffen der einzelnen Icons während der Fahrt ist aber nicht immer einfach. Beim Mercedes GLC Coupé sind es dafür die fummeligen Lenkradbuttons sowie die verschachtelten Menüs, die die Bedienung für Markenneueinsteiger unnötig komplex machen. Voll auf der Höhe der Zeit befinden sich indes die Sicherheitstechnik aller drei Premium-SUV. Zumindest gegen Aufpreis verfügen sie über ein beeindruckendes Arsenal an Assistenzsystemen, die auch zahlreiche automatisierte Fahrfunktionen beinhalten. Allerdings: Aufgrund der globalen Halbleiter-Knappheit sind einige dieser Funktionen vorübergehend für den BMW nicht bestellbar.

 

Fahrkomfort: Audi Q5 Sportback überzeugt mit harmonischer Abstimmung

Der Audi Q5 Sportback bestreitet seinen ersten Vergleichstest mit einem Optionsfahrwerk, das neben elektronisch geregelten Dämpfern auch eine Luftfederung beinhaltet. Die 2000 Euro dafür sind gut angelegtes Geld, bietet es doch trotz einer gewissen Grundstraffheit eine sehr harmonische Abstimmung. So schafft es das Set-up auch auf schwierigen Untergründen, den Aufbau weitgehend in der Waage zu halten. Lange wie kurze Wellen sowie tiefere Unebenheiten gleicht der Audi gleichermaßen souverän aus. Ähnliches gilt auch für das Mercedes GLC Coupé, das ebenfalls mit einer Luftfederung samt adaptiven Dämpfern antritt – jedenfalls bei hohem Tempo. Bei langsamerer Fahrt gerät die Karosserie des Daimlers indes häufiger in Bewegung als die des Audi. Außerdem federt der Schwabe auf Kanten etwas ruppiger an. Markentypisch straff gefedert ist der BMW X4, für den es keine Luftfederung gibt. Sein um adaptive Dämpfer ergänztes Fahrwerk tastet den Untergrund zwar sensibel ab, gibt aber schon kleinere Unebenheiten eher ungefiltert weiter. Darüber hinaus reagiert der Münchner empfindlicher auf einseitige Anregungen, die teils kernige Nickbewegungen um die Längsachse zur Folge haben können. Dafür bietet der X4 einen ähnlich hohen Geräuschkomfort wie der Q5 Sportback. In diesem Punkt übertreffen beide Bajuwaren das GLC Coupé, in dem Wind-, Abroll- und vor allem Motorgeräusche deutlich lauter wahrnehmbar sind.

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Motor/Getriebe: Mercedes GLC Coupé braucht am längsten für den Sprint auf 100

Der Audi Q5 Sportback 45 TFSI quattro bestreitet seinen ersten Vergleichstest wie auch die Wettbewerber BMW X4 xDrive30i und Mercedes GLC 300 4Matic Coupé mit einem mildhybridisierten Turbobenziner im stattlichen Bug. 265 PS leistet der Zweiliter im Ingolstädter. Damit liegt er zwischen dem 252 PS starken X4 und dem in Summe 272 PS starken GLC. Was die nackten Zahlen vermuten lassen, bestätigt das Messequipment: Alle drei deutlich über 1,8 Tonnen schweren Allradler liefern mehr als flotte Fahrleistungen. Allen voran der Audi, der in glatten sechs Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 spurtet. Damit erreicht er das zulässige Landstraßenlimit 0,3 Sekunden eher als der BMW X4 xDrive30i und 0,5 Sekunden früher als der Daimler. Von der Höchstgeschwindigkeit her nehmen sich die Kontrahenten nichts. Alle drei erreichen ein Spitzentempo von 240 km/h. Ein nicht unerheblicher Vorzug des BMW ist einmal mehr die serienmäßige Achtstufen-Automatik, die von ZF zugeliefert wird. Sie agiert stets hellwach und sortiert die Übersetzungen in jeder Fahrsituationen treffsicher und sanft. Beim Audi nervt vor allem das durch den etwas trägen Kraftschluss des Siebengang-Doppelkupplungsgetriebes verzögerte Anfahren, während die Neunstufen-Automatik des Mercedes GLC 300 4Matic Coupé teils etwas unentschlossen wirkt, was sich durch spätes, dann aber hektisches Zurückschalten äußert. Doch auch wenn die kultivierten Vierzylinder-Turbobenziner rasante Fahrleistungen bieten, Vielfahrer sind mit einem ähnlich starken Selbstzünder sicherlich besser beraten. Denn unter Volllast erweisen sich die Schrägheck-SUV als durchaus trinkfeste Gesellen. Schon die von uns ermittelten Durchschnittsverbräuche sind mit 9,0 (Audi) bis 9,7 Litern pro 100 Kilometern (Mercedes) eher hoch.

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Fahrdynamik: Beim Handling glänzt der BMW X4

Markentypisch erweist sich der BMW X4 auf abgesperrter Strecke durchaus als querdynamisch veranlagt und umrundet den Handlingkurs sowie die Pylonen der Slalomgasse schneller als die Konkurrenz. Dabei helfen ihm maßgeblich das trotz der hohen Leermasse recht leichtfüßige, spontane Einlenkverhalten und das hohe Gripniveau der 20-Zoll-Mischbereifung von Pirelli. Allerdings weist der Bayer bei der Kurvenjagd deutliche Karosseriebewegungen auf. Und auch die Kraftverteilung des Allrads ist nicht immer ganz nachvollziehbar, was dafür sorgt, dass der Fahrer oder die Fahrerin die vorgegebene Linie häufiger korrigieren muss. Durch das vergleichsweise spitze Ansprechen der serienmäßigen Sportlenkung um die Mittellage wirkt der Münchner im Alltag zudem stets hektischer als die Wettbewerber. Und: Die optionale M Sportbremse dürfte im kalten Zustand gern etwas bissiger verzögern. Auch wenn sich der Audi Q5 Sportback am Kurveneingang etwas sperriger als der X4 gibt und beim Übertreten der Haftgrenze der Reifen stärker über die Vorderräder schiebt, ist er im Handling-Kapitel des Vergleichstests nur eine halbe Sekunde langsamer als der BMW. Die Lenkung arbeitet dabei mit guter Präzision, das Gefühl für den Untergrund bleibt aber etwas auf der Strecke. Ein Glanzlicht setzt der Audi mit den insgesamt kürzesten Bremswegen. Schnell und unaufgeregt – mit diesen beiden Attributen absolviert das Mercedes GLC Coupé die querdynamischen Prüfungen des Vergleichstests. Er lenkt durchaus agil ein und lässt sich als Einziger im Trio mit gezielten Lastwechseln zackig um die Kurven dirigieren. Dass der Daimler sowohl im Slalom als auch im Handling etwas langsamer unterwegs ist als die Konkurrenz, liegt daher vorrangig an dem weniger auf Sportlichkeit ausgelegten Reifentyp, mit dem der Hersteller den Testwagen ins Rennen schickt.

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Umwelt/Kosten: Audi Q5 Sportback ist am günstigsten in der Anschaffung

Audi, BMW und Mercedes bauen hervorragende Autos, lassen sich diese allerdings fürstlich entlohnen. Und auch die hier im Vergleichstest versammelten Fließheck-SUV sind nichts für Sparfüchse, was allein schon anhand der hohen Grundpreise offensichtlich wird. Ungeachtet dessen stellt der Audi Q5 Sportback 45 TFSI inklusive der testrelevanten Extras das günstigste Angebot des Trios dar. Sein bewerteter Preis liegt 4245 Euro unter dem des BMW X4 xDrive 30i. Das Mercedes GLC 300 4Matic Coupé ist mit 66.312 Euro nochmals etwas teurer als der Münchner. Die laufenden Kosten des Daimlers leiden indes am vergleichsweise hohen Verbrauch und an den hohen Wartungsaufwendungen, während der BMW in die ungünstigsten Kasko-Typklassen eingestuft ist.

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Messwerte & technische Daten Audi Q5 Sportback, 45 TFSI quattro, BMW X4 xDrive30i & Mercedes GLC 300 4Matic Coupé

AUTO ZEITUNG x/2021Audi Q5
Sportback 45
TFSI Quattro
BMW X4
xDrive30i
Mercedes
GLC 300
4Matic Coupé
Technik
Zylinder/Ventile pro Zylin.4/4; Turbo,
Riemenstarter-
Generator, 12V-
Bordnetz
4/4; Turbo,
Riemenstarter-
Generator, 48V-
Bordnetz
4/4; Turbo,
Riemenstarter-
Generator, 48V-
Bordnetz
Hubraum1984 cm³1998 cm³1991 cm³
Leistung195 kW/265 PS
5250 - 6500 /min
185 kW/252 PS
5200 - 6500 /min
190 kW/258 PS
3200 - 4000 /min
Max. Drehmoment370 Nm,
1600 - 4500 /min
350 Nm,
1450 - 4800 /min
370 Nm,
1800 - 4000 /min
Getriebe/Antrieb7-Gang, Doppelkupplung,
Allrad, permanent
8-Stufen-Automatik,
Allrad, permanent
9-Stufen-Automatik,
Allrad, permanent
Messwerte
Leergewicht (Werk/Test)1775/1863 kg1760/1857 kg1750/1875 kg
Beschleunigung 0-100 km/h (Test)6,0 s6,3 s6,5 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)240 km/h240 km/h240 km/h
Bremsweg aus 100 km/h
kalt/warm (Test)
34,5/33,7 m35,7/33,9 m34,7/34,2 m
Verbrauch auf 100 km (Test/WLTP)9,0/8,4 l S /100km9,1/7,7 l S /100km9,7/8,0 l S /100km
CO2-Ausstoß (Test/WLTP)213/191 g/km216/176 g/km230/181 g/km
Preise
Grundpreis56.450 €58.500 €50.450 €
Testwagenpreis61.455 €65.700 €66.312 €

 
Marcel Kühler Marcel Kühler
Unser Fazit

Der Audi Q5 Sportback bringt sportliches Design gekonnt mit Alltags-Nutzwert in Einklang. Darüber hinaus zeichnet den Ingolstädter ein hohes Maß an Fahrdynamik bei gleichzeitig guten Komforteigenschaften aus. Da er zudem günstiger als die Konkurrenz ist, gewinnt der Sportback seinen ersten Vergleichstest. Mit überschaubarem Rückstand kommt der noch sportlichere BMW X4 auf der zweiten Position ins Ziel. Zu seinen Vorzügen gehören die flinken Handlingeigenschaften und die herausragende Achtstufen-Automatik. Auch das drittplatzierte Mercedes GLC Coupé ist für Fans der Fahrzeuggattung ein begehrenswertes Modell, das unter anderem mit tollem Schnellfahrkomfort glänzt. Jedoch ist der Daimler noch teurer als die Rivalen, und auch die laufenden Kosten sind wegen des hohen Verbrauchs und der teuren Wartungen nicht ohne.

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