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M3 GTR/Skyline GT-R: Classic Cars Grandiose Traum-Racer

Tim Neumann Redakteur
Inhalt
  1. Classic Cars: BMW M3 GTR versus Nissan Skyline GT-R
  2. V8-Rennmotor trifft auf Turbo-R6
  3. Wer hat im Serienzustand die Nase vorne?
  4. GT-R und GTR flimmern heute noch um die Wette

Sie waren die eigentlichen Hauptdarsteller von Need For Speed Most Wanted beziehungsweise Fast & Furious und Helden einer ganzen Generation. Wieviel ist davon bei den Classic Cars BMW M3 GTR und Nissan Skyline GT-R heute noch übrig?

GTR – dieses Kürzel klingt schon für sich genommen sportlich. Auf zwei harte Konsonanten, die wie ein Renngetriebe beim Gangwechsel klackern, folgt ein angriffslustig rollendes "R" wie bei einem röhrenden Hochleistungsmotor. Keine Frage: BMW M3 GTR und Nissan Skyline GT-R tragen den Zusatz absolut zurecht – gehörten sie 2001 doch zu den wildesten Gran Turismo, die man für Geld kaufen konnte. Doch finden sich bei den beiden Sportlern noch weitere Gemeinsamkeiten als Name und Dynamik? Und wer hat im direkten Vergleich mehr zu bieten? Der Classic Cars-Vergleich deckt auf! Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

Leslie & Cars zeigt den BMW M3 Touring (2022) im Video:

 
 

Classic Cars: BMW M3 GTR versus Nissan Skyline GT-R

Wer sich noch an den BMW M3 GTR aus Need For Speed mit herrlich zeitgemäßer Tribal-Folierung erinnert, mag das silberne Basismodell fast schon als spießig erachten. Erst der direkte Vergleich zum normalen E46er-M3 deckt auf, was sich optisch alles getan hat: Auf die weit heraustretende Frontschürze wären Schlauchbootlippen-Models neidisch, die dadurch tief in die Karosserie eingebuchteten Lufteinlässe wirken dadurch wie das Werk eines zweitklassigen Bastelbetriebs. Ähnlich verhält es sich mit der langgezogenen Abdeckung des Sportauspuffs. Nur der Kohlefaser-Heckspoiler fügt sich stimmig in die Linien des Kofferraums ein.

Klassisch schön geht anders. Das kann der Nissan Skyline GT-R besser. Die R34-Generation wirkt zwar an der Front ähnlich wuchtig, verwöhnt das Auge von Betrachtenden aber mit einer klaren Linienführung. Trotz nahezu übereinstimmender Außenmaße erweckt der letzte Skyline GT-R einen langgestreckteren, dynamischeren Eindruck. Der Clou: die in die Karosserie hineinmodellierten Kotflügel-Verbreiterungen. Zu einem gewissen Wiedererkennungswert gehört auch der Heckspoiler. Überhaupt wirkt der Japaner massentauglicher – kein Wunder, entstanden doch knapp 2000 Mal so viele Skyline GT-R (R34) wie M3 GTR.

 

V8-Rennmotor trifft auf Turbo-R6

Nissan Skyline GT-R
Der legendäre RB26DETT-Motor des Nissan Skyline GT-R. Foto: Nissan

Die Antwort auf das "Warum?" gibt der Blick in die Geschichtsbücher. Um den 2000 vorgestellten M3 (E46) auch in den USA erfolgreich zu vermarkten, setzten die Münchener:innen ihn in der American Le Mans Series ein. Weil Porsche in diesem Jahr nicht zu schlagen war, reizte BMW das Reglement bis zum Äußersten aus und pflanzte einen reinrassigen Renn-V8 in das Coupé. Zehn Straßenexemplare mussten parallel zu den Rennwagen gefertigt werden. Zwar gelang dem GTR 2001 auf Anhieb der Titel, jedoch hatten Beschwerden der Konkurrenz das Verbot des Über-M3 ab 2002 erwirkt, sodass die Produktion nach nur sechs Autos auslief. 250.000 Euro kostete ein GTR, fünfmal so teuer wie ein normaler M3.

Neben dem M3 GTR wirkt der Nissan Skyline GT-R mit 11.578 R34er-Exemplaren wie ein absolutes Großserienmodell. Allerdings kostete er in Großbritannien etwa 20 Prozent mehr als ein Serien-M3. In Deutschland hätte Godzilla wohl keine Chancen gehabt, zumal auch Japan-Sportler wie Toyota Supra und Mazda RX-7 hierzulande nie mit großem Erfolg gesegnet waren. Heute ist der Skyline auch im BMW-Land als Klassiker und vor allem Tuning-Legende hoch im Kurs. Der turboaufgeladene Reihensechser erwies sich schnell als Wunderwaffe, die sich mit überschaubarem Aufwand auf doppelte Leistung und mehr aufpumpen lässt.

 

Wer hat im Serienzustand die Nase vorne?

Aber kann es der Nissan Skyline GT-R fahrdynamisch auch mit dem BMW M3 GTR aufnehmen, wenn er nicht als 1000 PS (735 kW) starke Paul Walker-Recreation antritt, sondern mit den maßlos untertriebenen 280 Serien-Pferden (206 kW)? Bei der Beschleunigung von 0 auf 100 km/h steht es zwischen dem Nissan und dem Bimmer Gleichstand: Zwar nennt BMW keine offizielle Beschleunigungszeit, jedoch dürfte diese mit Hinblick auf den M3 von der Stange (5,2 Sekunden) etwa genauso flink sein wie der 4,9 Sekunden schnelle Skyline. Hier halten sich Allradantrieb sowie eine Differenz von 210 Kilogramm und 70 PS (51 kW) die Waage. Ganz anders sieht es bei der Höchstgeschwindigkeit aus: Da muss Godzilla gemäß des japanischen Gesetzes bei 180 km/h die Segel streichen. Der M3 rennt währenddessen munter weiter, bis er 295 Sachen erreicht hat. Übrigens: Selbst ohne Speed-Limiter schafft der Skyline nur 250 km/h Spitze.

Vielleicht noch interessanter als die bloßen Spitzenwerte fallen die Zeiten auf der Nürburgring-Nordschleife aus. 1999 gelang dem in der Eifel gestählten Nippon-Sportler eine inoffizielle Rundenzeit von 7:52 Minuten. Vier Jahre später brannte ein mit dem GTR vergleichbarer M3 CSL (mit Sechszylinder und sequenziellem Getriebe) eine 7:50 in den Asphalt. Das noch näher an den Rennsport angelehnte Exklusivmodell hätte womöglich noch ein paar Zähler mehr rausgefahren.

 

GT-R und GTR flimmern heute noch um die Wette

BMW M3 GTR
Der BMW M3 GTR gehörte sowohl im Rennsport als auch im Spiel zum Nonplusultra. Foto: Electronic Arts

Was BMW M3 GTR und Nissan Skyline GT-R gemeinsam haben: Sie kamen erst nach ihrem jeweiligen Produktionsende so richtig zu Ruhm. Letzterer knapp ein Jahr später in den Händen von Brian O'Connor (Paul Walker). In "2 Fast 2 Furious" ist er zwar nur wenige Minuten im Anfangsrennen zu sehen – und wird doch für immer unsterblich. Der vierte F&F-Teil sowie die "Need For Speed Underground"-Spiele schreiben die Legende weiter. Der M3 GTR wiederum muss bis zum Start des Underground-Nachfolgers "Most Wanted" warten, bis er auch über die Rennstrecke hinaus berühmt wird. Die gesamte Story und alle Polizeiverfolgungen durch das fiktive Rockford zahlen auf die Rückgewinnung des anfangs abhanden gekommenen Exoten-BMW ein.

Bei Rennspielen wie "Gran Turismo" und Co. flimmern die beiden GTR bis heute um die Wette. Hier schließt sich der Kreis, denn auch beim Namen sind sich BMW und Nissan einig: Sowohl bei M3 als auch beim Skyline reden die Hersteller vom "Gran Turismo Rennsport" bezeihungsweise "Gran Turismo-Racer". Wir meinen: "Grandiose Traum-Racer" hätte auch gepasst.

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