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Geht auch ganz einfach:

Unfall: ZF-Airbag für den Seitenaufprall Der Seitenairbag für die Außenseite

Holger Ippen Freier Mitarbeiter

Ein neuer ZF-Airbag soll in Zukunft leben Retten und sich bei einem Unfall mit Seitenaufprall seitlich aus den Schwellern entfalten. So funktioniert die Technik!

Der neuentwickelte ZF-Airbag soll bei einem Unfall die Flanken eines Autos schützen und die Energie bei einem Seitenaufprall absorbieren. Das ist durchaus sinnvoll: Aus aktuellen Unfallanalysen geht hervor, dass fast 700 Menschen jährlich ihr Leben durch Seitencrashs verlieren – das ist ein Drittel der getöteten Fahrzeuginsassen. Entscheidendes Hauptproblem ist, dass im Bereich der Fahrzeugseiten nur wenig schützender Raum für die "Verformungsarbeit" zur Verfügung steht. Diesem Problem hat sich der deutsche Autozulieferer ZF angenommen und stellt einen aufsehenerregenden Prototyp vor. Bei dessen Pre-Crash-Schutzsystem kommen erstmals Außenairbags im Seitenbereich zum Einsatz. Bei einem Unfall mit seitlichem Aufprall löst ein externer Airbag in Millisekunden vor der eigentlichen Kollision aus. Durch das recht voluminöse Luftkissen, das im Schwellerbereich von der A- bis zur C-Säule reicht, wird eine zusätzliche seitliche Knautschzone geschaffen, die die Aufprallenergie um bis zu 40 Prozent reduzieren soll. Möglich wird diese dazu nötige "vorzeitige" Auslösung durch eine spezielle Umfeldsensorik, die mit dem Fahrzeug voll vernetzt ist: Algorithmen erkennen, ob ein Unfall bevorsteht und entscheiden, ob es notwendig ist, den ZF-Airbag für einen Seitenaufprall auszulösen oder nicht. Und das Ganze funktioniert: "Wir konnten bereits die Wirksamkeit unserer neuen Insassen-Schutztechnik nachweisen", erklärt Uwe Glass, Chef der Vorentwicklung bei ZF. Mehr zum Thema: So sicher ist ein Elektroauto beim Unfall

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ZF-Airbag schützt beim Unfall mit Seitenaufprall

Die größte Herausforderung des ZF-Airbags besteht darin, den unvermeidbaren Seitenaufprall zweifelsfrei zu erkennen. Für den gesamten Unfallablauf, also das Erkennen, Entscheiden, Zünden und Befüllen des ZF-Airbags, darf sich das System nur 150 Millisekunden Zeit gönnen. Das entspricht weniger als der Dauer eines Wimpernschlags. Die Umfeldsensorik, bestehend aus Kamera, Lidar, Radar und Sychronisierungs-Elektronik, leistet dafür die entscheidende Vorarbeit. Ist das Auslösen des Airbags nötig, zündet eine ganze Armada von Gasgeneratoren, um den Seitenairbag zu füllen. Das können je nach Fahrzeuggröße 280 bis 400 Liter sein, also das fünf- bis achtfache Volumen eines Fahrer-Airbags. Platziert sind die neuen Airbags rechts und links in den Schwellern des Fahrzeugs. Beim Aufblasen entfalten sie sich nach oben – sie schieben sich also zwischen die Unfallfahrzeuge. Durch die breite Aufprallfläche des ZF-Pre-Crash-Systems entsteht ein zusätzlicher positiver Effekt: Kantige Karosserieteile des Unfallgegners können beim Seitenaufprall weniger Schaden an der Fahrzeugflanke anrichten, und Intrusionen (Eindringen) sollen – wie auch die Verletzungsrisiken der Insassen – durch den ZF-Airbag für den Seitenaufprall um bis zu 30 Prozent verringert werden.

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ZF-Airbag schützt Schwachstelle beim Unfall

Der ZF-Airbag für den Seitenaufprall ist die nächste Entwicklungsstufe im Bereich Fahrzeugsicherheit. Seit Jahrzehnten nutzen Autokonstrukteure zur Energieaufnahme einen definierten verformbaren Karosseriebereich im Vorderwagen vor der Fahrgastzelle sowie die Heckstruktur des Autos. Kommt es zu einem Crash, wird durch die mechanische Verformung der Karosserie-Metall-Struktur sehr viel Energie aufgenommen. Energie, die dann nicht mehr die Insassen "auffangen" müssen. Diese Technik trug in der Vergangenheit entscheidend mit dazu bei, dass sich die Zahl der Unfalltoten in Deutschland seit den 70er-Jahren von 21.000 auf 3400 Verkehrstote pro Jahr reduziert hat. Bleibt zu hoffen, dass der ZF-Airbag recht bald in Serie geht und den Autoinsassen im Falle eines Unfalls auch beim Seitenaufprall Schutz bietet.

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