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Geht auch ganz einfach:

Unfall mit Elektroauto: Das ist zu beachten! Keine Panik im E-Notfall

Sven Kötter Testredakteur
Inhalt
  1. Unfall mit Elektroauto: Stand der Technik
  2. Das tun Hersteller von Elektroautos für Sicherheit bei Unfällen
  3. Das kann man selbst bei einem Unfall mit Elektroauto tun

Ein Unfall mit dem Elektroauto ist für viele Menschen eine schlimme Vorstellung. Starkstromleitungen und Bilder von brennenden Batterien schrecken viele Interessenten von einer Anschaffung ab. Wir geben einen Überblick, wo die tatsächlichen Gefahren liegen und was zu beachten ist!

Unfälle mit Elektroautos erzeugen oftmals einen Aufschrei in den Medien. Das hat verschiedene Gründe. Zum einen befindet sich die Automobilbranche im Umbruch und das Elektroauto wurde von vielen als das Fortbewegungsmittel der Zukunft auserkoren. Gleichzeitig ist die Elektroauto-Dichte noch nicht sehr hoch und Unfälle dementsprechend selten. Zudem ist viel Halbwissen im Umlauf, was die Gefahr von Batterien und Hochvolt-Technik angeht. Spektakuläre Bilder von tagelang brennenden Akku-Paketen erhöhen das Vertrauen in die neue Technik nur bedingt. Doch was ist im konkreten Fall zu tun? Sind Elektroautos bei Unfällen wirklich sicher? Besteht die Gefahr von Stromschlägen? Sicher ist: Elektroautos wurden auf Herz und Nieren geprüft, bevor sie in den Handel kommen. Kein Hersteller will sich die Blöße geben, ein unsicheres Produkt auf den Markt zu bringen. Und dennoch fragen sich viele, ob im Ernstfall ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor nicht sicherer ist. Dekra und ADAC haben die Sicherheit von Elektroautos verstärkt unter die Lupe genommen und sind sich einig: Bei Unfällen sind Elektroautos weder unsicherer, noch sicherer als Fahrzeuge mit herkömmlicher Technik. Mehr zum Thema: Die Unfallstatistik 2018

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Unfall mit Elektroauto: Stand der Technik

Unfälle mit Elektroautos nehmen mit steigenden Absatzzahlen zwangsläufig zu. Die Hersteller versichern, dass keinerlei Sicherheitsrisiken bestehen – auch nicht im Ernstfall. Die Dekra bestätigt nun, was die Hersteller schon länger behaupten: Elektroautos sind sicher. Dekra-Unfallforscher Markus Egelhaaf bescheinigt Autos mit E-Komponenten die gleiche Sicherheit wie konventionellen Verbrennern. Crashtests betstätigen, dass die Hersteller von Elektroautos die Technik im Griff haben. Akkus werden auch im Aufprall effektiv geschützt und die Stromversorgung binnen kürzester Zeit automatisch abgeschaltet. Die Spannung der Fahrzeugsysteme fällt dann in nur wenigen Sekunden unterhalb die kritische Grenze von 60 Volt. Dass Batterien Feuer fangen können, ist zwar nicht auszuschließen, gleiches gelte aber auch für fossile Kraftstoffe. Batterien bieten zudem den Vorteil, dass sie Brände lokal halten und nicht wie flüssige Kraftstoffe auch benachbarte Dinge entzünden können. Langfristig scheint die Branche zudem auf Feststoffbatterien zu setzen, die weniger anfällig für Brände und entsprechend noch sicherer sind. Wie bei jedem Unfall ist auch im Elektroauto das wichtigste, möglichst Ruhe zu bewahren und nicht in unnötige Panik zu verfallen.

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Das tun Hersteller von Elektroautos für Sicherheit bei Unfällen

Die Hersteller von Elektroautos bereiten ihre Fahrzeuge bestmöglich auf Unfall-Szenarien vor. Das A und O ist die Crash-Sicherheit von Fahrgastzelle und Batterie-Einheit. Letztere ist aus Sicherheits- und Gewichtsgründen in der Regel im Unterboden untergebracht. Hochvolt- und Bordnetz sind voneinander getrennt. Die Masse des Hochvoltnetzes für den Antrieb liegt nicht auf der Karosserie. Dies soll verhindern, dass die Karosserie bei Fehlern im Betrieb unter Strom steht. Zudem schaltet sich das Hochvoltnetz mit Auslösen des Airbags automatisch ab. BMW gibt an, dass es bei den eigenen ausgelieferten Elektrofahrzeugen zu noch keinem einzigen Zwischenfall kam, bei dem das Hochvoltnetz Menschen gefährdet hätte. ADAC und Feuerwehr bestätigen die Aussagen. Selbst Leichtbau-Carbon-Strukturen, wie beim BMW i3, beeinträchtigen die Sicherheit und Rettungsmaßnahmen nach einem Unfall nicht. Um Ersthelfer wie die Feuerwehr zu unterstützen, haben die Hersteller die obligatorischen Rettungsdatenblätter überarbeitet und für die Erklärung der neuen Technik um mehrere Seiten erweitert. Hier wird erklärt, wo entscheidene Leitungen verlaufen, an welchen Stellen welche Bauteile verbaut wurden und wo man die Karosserie gefahrlos aufschneiden kann. Diese Datenblätter sind jederzeit online verfügbar und lassen sich anhand des Kennzeichens des in den Unfall verwickelten Elektroautos abrufen.

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Das kann man selbst bei einem Unfall mit Elektroauto tun

Wenn Sie in einen Unfall mit einem Elektroauto verwickelt sind, gelten die gleichen Regeln wie bei herkömmlich motorisierten Fahrzeugen. Primär gilt es, auf den Eigenschutz zu achten, die Unfallstelle abzusichern, bei Bedarf die Notrufnummer 112 zu wählen und betroffene Insassen zu retten oder im Fahrzeug zu betreuen. Die bei Bränden entstehenden Gase sind bei jeder Art von motorisiertem Fahrzeug gesundheitsschädlich und sollten gemieden werden. Die Angst vor sich schnell ausbreitenden Flammen ist aus bereits beschriebenen Gründen unnötig. Diese Gefahr ist bei Verbrennungsmotoren mit auslaufenden, brennbaren Flüssigkeiten ungleich höher. Unfälle mit Elektroautos sind nicht gefährlicher als mit Verbrennungsmotoren, aber ähnlich unschön. "Die Frage des Zumutbaren ist immer eine individuelle", stellt ADAC-Unfallforscher Thomas Unger klar.

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