VW Käfer als Stretchlimo: Luxus-Käfer für 335.000 US-Dollar
Vom Sparmobil zur Showkarosse: Was einst als günstiges Volksauto gedacht war, wurde auf Betreiben von Porsche- und VW-Importeuer John von Neumann zum Luxus-Unikat. Für rund 34.500 US-Dollar ließ er 1969 einen VW Käfer um über einen Meter verlängern – Basispreis des Originals: 2063 US-Dollar. Das Resultat: eine fünf Meter lange Limousine mit seriennaher Optik, aber technisch aufwendig umgebauter Karosserie, Einzelanfertigungen von Türen und Zierleisten inklusive.
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Luxusausstattung im Stil der 60er Jahre – Mahagoni, Minibar und Kassette
Das rare Einzelstück stammt aus der Werkstatt von Troutman-Barnes – denselben Karosseriebauern, die auch einen viertürigen Porsche 911 entwickelten. Innen verwandelte sich der lange Käfer in eine rollende Luxuslounge. Edelholzverkleidung, elektrische Fensterheber, klappbare Minibar, Kassettenradio, ein ordentliches Lautsprecher-System und sogar eine Kutschenlaterne auf dem Dach verliehen der Käfer-Limo einen Hauch von Bentley. Um die erstaunlich geringen zusätzlichen 181 kg zu kompensieren, wurde ein 1,6-l-Boxer-Vierzylinder eingesetzt.
Der "35.000-Dollar-Beetle"
VW Amerika begleitete das Einzelstück mit einer provokanten Werbekampagne. Unter dem Titel "The 35.000 Dollar Beetle“ wurde der Stretch-Käfer 1969 präsentiert – zu einer Zeit, als ein Lamborghini Miura rund 20.000 US-Dollar kostete. Bis heute hält sich das Gerücht, Schauspieler John Wayne sei mit der Limo zur Oscar-Verleihung vorgefahren.
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Auktionserfolg in Monterey – Der Käfer als Sammlerstück
Bei RM Sotheby's kam der umgebaute Käfer nun erneut unter den Hammer – ohne Mindestpreis, aber mit hohen Erwartungen. Geschätzt auf 150.000 bis 200.000 US-Dollar, übertraf er alle Prognosen mit einem Zuschlag von 335.000 US-Dollar (ca. 287.000 Euro). Damit reiht sich der Stretch-Käfer endgültig in die Liga skurriler und hochpreisiger Automobilunikate ein.
Von Jarno Schwarze