Sicherheit im Tunnel: Richtiges Verhalten bei Stau, Panne, Brand
Tunnel wirken auf viele Autofahrer:innen mitunter etwas beklemmend. Dabei sind sie in der Regel sicherer als Strecken im Freien, da moderne Tunnel über Videoüberwachung, Brandschutzsysteme und witterungsgeschützte Fahrbedingungen verfügen. Wer vorbereitet ist, kann im Ernstfall souverän reagieren und schützt sich und andere. Der folgende Überblick zeigt, wie sich Verkehrsteilnehmer:innen bei einer Panne, einem Unfall oder einem Brand im Tunnel richtig verhalten – und wie Tunnelangst in den Griff zu bekommen ist.
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So entstehen Phantomstaus (Video):
Sicher durch den Tunnel: Vorbereitung vor der Einfahrt
Auf vielen überregionalen Reiserouten werden Tunnel durchquert, die mehrere Kilometer lang sein können. Damit es gar nicht erst zu Problemen kommt, empfehlen Expert:innen von ADAC, Automobilclub von Deutschland (AvD) und TÜV Rheinland vor der Einfahrt:
Abblendlicht einschalten
Sonnenbrille abnehmen
Verkehrsfunk im Radio verfolgen (so DAB-Empfang nachrüsten)
Sicherheitsabstand einhalten
Höchstgeschwindigkeit beachten
Keine Überholmanöver
Hinweise auf Anzeigen, Ampeln und Tunneldurchsagen beachten
Sicherheitsausgänge und Notrufnischen einprägen
Im Tunnel gilt außerdem: niemals wenden, rückwärtsfahren oder grundlos anhalten.
Von der AUTO ZEITUNG getestet und empfohlen:
Stau im Tunnel: So bilden Autofahrer:innen die Rettungsgasse
Entsteht im Tunnel ein Stau, ist sofort der Warnblinker einzuschalten und frühzeitig eine Rettungsgasse zu bilden. Der Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug sollte mindestens fünf Meter betragen. Steht der Verkehr länger, gilt:
Motor abstellen
Im Fahrzeug bleiben
Auf Lautsprecherdurchsagen oder Radiomeldungen achten
Fahrzeug nur auf Anweisung verlassen
Panne oder Unfall im Tunnel: Schritt-für-Schritt richtig handeln
Kommt es im Tunnel zu einer Panne oder einem Unfall, ist umsichtiges Verhalten besonders wichtig. Die empfohlene Vorgehensweise:
Warnblinkanlage einschalten
Wenn möglich: Fahrzeug in Nothaltebucht oder an den rechten Fahrbahnrand manövrieren
Motor abstellen und Zündschlüssel stecken lassen damit Einsatzkräfte es bei Bedarf rangieren können
Warnweste anlegen (hier Tipps zum Warnwesten-Kauf)
Fahrzeug verlassen (Verkehr beachten)
Warndreieck aufstellen
Notrufstation aufsuchen und Hilfe rufen (bessere Ortung als über Mobiltelefon)
Bei Rauchentwicklung: Feueralarm an der Notrufsäule auslösen
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Brand im Tunnel: Verhalten bei Feuer und Rauch
Ein Brand im Tunnel ist selten – aber besonders gefährlich. Ob das eigene oder ein anderes Fahrzeug betroffen ist: Jetzt kommt es auf schnelle, aber überlegte Reaktionen an:
Warnblinkanlage einschalten
Motor abstellen und Zündschlüssel stecken lassen, damit Einsatzkräfte es bei Bedarf rangieren können
Fahrzeug verlassen
Notausgang aufsuchen (Hinweisschilder folgen, gegen die Rauchrichtung gehen)
Tunneldurchsagen beachten
Nur bei Entstehungsbrand: mit Feuerlöscher löschen – wenn gefahrlos möglich
Tunnelangst: Was hilft bei Unwohlsein oder Panik
Nicht alle Menschen fahren gern durch Tunnel. Dunkelheit, Enge und eingeschränkte Sicht sorgen bei manchen für ein Gefühl von Beklemmung. Folgende Maßnahmen können helfen:
Alternative Routen ohne Tunnel wählen (Hier unser Ratgeber zu Navigations-Apps)
Bewusst langsam und tief atmen und mitzählen (z. B. 4 s einatmen, 6 s ausatmen)
Mitfahrende zur Ablenkung einbeziehen (z. B. Gespräche führen oder beruhigend begleiten)
Beruhigende Musik hören oder auf bekannte Routinen im Radio fokussieren
Den Blick bewusst ruhig halten und Tunnelwände nicht fixieren
Bei starker Angst oder Panikattacken sollte man Tunnel sicherheitshalber meiden und ärztliche Hilfe suchen. Tunnelangst ist behandelbar und kann mit professioneller Unterstützung oft überwunden werden.